Design/Kunst – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Wed, 13 Aug 2025 05:07:15 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Mini-Street-Art von Michael Pederson https://www.wihel.de/mini-street-art-von-michael-pederson/ https://www.wihel.de/mini-street-art-von-michael-pederson/#comments Thu, 14 Aug 2025 14:03:39 +0000 https://www.wihel.de/?p=163433 Gerade bei uns auf dem Dorf ist das mit Street-Art noch mal eine ganz andere Sache und bewegt sich in etwa auf dem gleichen Level wie das Vorhandensein von guten Pizza-Lieferservice und ausgefalleneren Restaurants, was auch nur bedeutet, dass es mal etwas anderes gibt als gute, deutsche Hausmannskost: nahezu nicht vorhanden. Muss man halt wissen, bevor man in derlei Gegenden zieht, aber um das auch klar zu sagen: Es gibt hier ganz andere, wichtigere Vorzüge.

Was dann das Leben als Blogger gleichzeitig erschwert, aber auch erleichtert. Erleichtert, weil man dann Street-Art immer weniger auf dem Schirm hat und wie das mit Kunst so ist, das steckt man auch mit einem Bein in der nächsten Abmahnung. Ich erinner mich noch gut, dass ich vor zwei oder drei Jahren hier sehr radikal Beiträge gelöscht hab, weil das auf Dauer auch einfach sinnlos teuer wird und nur Anwälte reich macht. Erschwerend ist es allerdings auch, weil man ja noch immer selbst mit der Kamera auf Suche gehen könnte und damit zumindest ein bisschen rechtssicherer unterwegs ist. Wobei ich auch nicht 100% weiß, wie sich das mit Abbildern von Kunst rechtlich verhält …

Insofern dürfte man diesen Tag auch mal wieder rot im Kalender anstreichen, denn heute gibt es mal wieder ein bisschen Kunst. Aber eben im Miniatur-Format, was dann vielleicht auch das Risiko für Ärger auf ein Miniatur-Format reduziert, zumindest wenn man sich das naiv schönreden will.

Wie dem auch sei: Michael Pederson, Street-Artist aus Sidney, macht sehr kleine Kunst im öffentlichen Raum und die ist uneingeschränkt ganz toll:

Logisch, dass es mehr von seiner Arbeit auf seiner Webseite und natürlich bei Instagram gibt.

Perspektive ist da ein wesentlicher Faktor und nur weil man selbst etwas total gutaussehend findet, heißt das noch lange nicht, dass das auch als Foto wirkt. Einer, der das besonders gut kann, ist scheinbar Rob Hoeijmakers, denn der nutzt Perspektive extrem geschickt und mit klarer Kante. Also im wahrsten Sinne des Wortes, denn jedes der nachfolgenden Bilder ist tatsächlich immer „nur“ ein Bild:

Die Einbettungen zeigen es schon, natürlich gibt es auf Instagram noch deutlich mehr Bilder von ihr, aber auch auf ihrer ganz eigenen Seite, inklusive Shop und noch viel mehr Informationen zu den zahlreichen Kreationen.

Lego hier, Lego da und wenn man dem Held der Steine mal ein bisschen länger zuschaut, dann versteht man irgendwann auch nur noch bedingt, wie es die Firma schafft, nach wie vor erfolgreich zu sein. Wobei, es gab da ja durchaus mal Zeiten, wo der Stern zu sinken begann, dann aber doch jemand auf die Idee kam, Lizenzen zu nutzen und einen neuen Hype zu kreieren. Das ist noch gar nicht so lange her und auch ich hab das ein bisschen gefeiert, allerdings … ist dann auch irgendwo was schiefgelaufen und mindestens die Preisfindung immer absurder. Wo Lego früher eigentlich in jedes Kinderzimmer gehörte und vermutlich auch zu finden war, ist das mittlerweile schon nah an Luxusgütern herangerückt. Zumindest was so manches Set angeht.

Dazu natürlich der eine oder andere unsympathische Move, der sich sicherlich unternehmenspolitisch irgendwo begründen lässt, aber … eben hart unsympathisch ist. Und ich finde – wohlwissend weit aus dem Fenster lehnend – als Spielzeugmarke darfst du einfach keinen unsympathischen Kram machen. Du willst gemocht werden, auch wenn die Kleinsten noch nicht wissen, was Abmahnungen und Unterlassungserklärungen sind.

Und ich befürchte, ein bisschen droht das auch hier, nicht zuletzt weil auch Lego hier und da mal etwas in Sachen Merch und Koffer bzw. Taschen gemacht hat. Auf der Seite selbst hab ich nicht mehr wirklich was gefunden, aber hier und da findet man noch das eine oder andere Überbleibsel – ob das am Ende auch nur Lizenzkram oder „Mut zur Lücke“ war, weiß ich nicht, wäre aber bei Lego mittlerweile generell vorsichtig.

Und dennoch, Hahns Atelier hat einfach mal einen Lederkoffer im Lego-Design gemacht und zeigt im nachfolgenden Video die Schritte bis zum fertigen Produkt:

Sieht schon richtig edel aus, dürfte aber dennoch kontrovers in so manchem Büro ankommen. Soweit ich das überblicke, kann man das Ding aber nicht kaufen. Rechtlich gesehen vermutlich auch besser so.

Zunächst: auch so ein Beitrag, der hier schon ewig lange auf Halde liegt, aber immerhin ist Sand ja recht behäbig und haltbar, sodass man sich keine Sorgen machen muss, dass man hier das passende Veröffentlichungsdatum verpasst. Wobei … wann ist der für Sandburgen überhaupt mal? Vielleicht ja jetzt, denn Sand spielt bei uns wieder vermehrt eine Rolle …

Das geht schon damit los, dass sowohl Ameisen als auch das nasse Wetter letztes Jahr dafür gesorgt haben, dass unsere Terrasse mehr als uneben ist. Bedeutet im Umkehrschluss: Da muss mal wieder Gift rauf, aber eben auch in mühseliger Kleinstarbeit Steine angehoben und unterfüttert werden. Und weil das nicht reicht, müssen da auch die Fugen wieder befüllt werden, natürlich mit Sand. Wie ich mittlerweile weiß: man kann dafür nicht einfach irgendeinen Sand nehmen, denn scheinbar gibt es da ganz erhebliche Unterschiede.

Gleichzeitig nimmt das Thema „Sandkiste“ immer mehr Fahrt auf und man glaubt ja nicht, wie viel Geld man da latzen kann, gleichzeitig aber auch kaum Auswahl hat, wenn es um ganz konkrete Ansprüche geht. Klar, am Ende besteht immer die Möglichkeit, da selbst was hinzuzimmern, aber auf der einen Seite ist Holz auch nicht gerade günstig, auf der anderen braucht das ja auch alles Zeit. Und das eine oder andere nette Feature darf so eine Sandkiste ja schon haben …

Schließlich wollen wir als fürsorgliche Eltern ja nicht der Karriere des Sandburgen-Profis unserer Kinder im Weg stehen. Nicht auszudenken, wie eine Welt aussehen würde, wenn unsere Kleinen nicht auch mal drei Tage in St. Helen Tag und Nacht am Strand hocken und zeigen, dass so eine Sandburg deutlich mehr kann, als einfach nur aus gepresstem Sand in einem Eimer zu bestehen.

Aber ernsthaft: Das ist teilweise schon unfassbar hohe Kunst, was da einige zusammendrücken und dann äußerst filigran modellieren. Vor allem ist aber großartig, dass das auch über mehrere Tage bestehen bleibt:

Ist dann doch noch mal was anderes als das, was man sonst im Urlaub „baut“.

Letzte Woche Freitag haben wir die aktuelle Staffel von Severance beendet und ich muss sagen … so richtig dolle war das irgendwie nicht. Dabei ist die Serie vielleicht noch weiterhin ein Geheimtipp, wenn es um innovative Ideen geht: Menschen können sich dort einer medizinischen Operation unterziehen und bekommen dann die Fähigkeit, ihre Arbeits- und Privatleben so konsequent zu trennen wie wohl nirgendwo sonst, denn beim Betreten der Etage im Büro werden die Erinnerung „an draußen“ blockiert, ebenso wieder umgekehrt, wenn man die Etage wieder verlässt.

Führt dann logischerweise dazu, dass sich zwei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten entwickeln, bringt dann natürlich aber auch das eine oder andere Problem mit sich mit. Von der moralischen Frage mal ganz abgesehen, denn welche von beiden Persönlichkeiten ist eigentlich „führend“, spricht man dann schon Duldung, wo hört die eine Person auf und die andere an usw.

Das war auch in der ersten Staffel durchaus spannend, teilweise auch ein bisschen mysteriös und einigermaßen ungreifbar, aber dennoch fesselnd. In der zweiten Staffel hingegen … war mir das zu viel Mystery und Abgefahrenheit, sodass ich mal sagen würde, dass sich da an einigen Stellen zu sehr in Absurditäten verrannt wurde. Immerhin mag ich aber den Twist am Ende, der das vermutlich größte Problem dieser Idee offenbart: was passiert, wenn sich der Innie und der Outie plötzlich so gar nicht mehr einig, aber dennoch voneinander abhängig sind?

Darauf wird zwar JunkboxAI auch keine Antwort haben, allerdings gibt es hier – mit Hilfe von KI natürlich, der Name verrät es schon – die Charaktere als Babys dargestellt. Ein bisschen süß, ein bisschen verstörend, aber so oder so schlichtweg passend zum Thema:

@junkboxai Little Severance! 🥹🔥 #severance #benstiller #adamscott ♬ original sound – JunkBoxAI

Gibt es im Übrigen auch als Buch, wobei die Einnahmen gespendet werden, um Kinder mit fiesen Krankheiten zu unterstützen.

Eigentlich möchte ich ja gar nicht wieder damit anfangen, dass KI auch von mir immer mehr genutzt wird, aber … auch ich nutze KI mittlerweile immer mehr, wobei vermutlich nicht ansatzweise so exzessiv, wie der Durchschnitts-KI-Nutzer. ChatGPT halt und auch immer nur, wenn mich ein besonders großes Maß an Faulheit überkommt oder ich zumindest weiß, was ich erreichen will, aber nicht wie. Letzteres vor allem dann in Sachen Programmierung und ich muss sagen: Da kann der Kram durchaus schon helfen.

Und doch ist da dieses kleine Männchen in meinem Kopf, das noch immer glaubt, dass nur weil es hilfreich ist, wir dennoch damit vorsichtig sein müssen. Fühlt sich direkt so ein bisschen nach Aluhut an, aber wenn du liest, dass Russland und Co. damit begonnen haben, ihre Fake-News-Scheiße auch in die Modelle zu pressen und du gleichzeitig weißt, dass Manipulationen durchaus möglich sind … da kann dir schon anders werden.

Womit ich mich eher weniger auseinandergesetzt hab: KI für Kunst zu nutzen. Also Bilder damit zu erstellen (das eine oder andere hab ich auch schon erstellt, aber das ist nach wie vor sehr weit weg von „richtig gut“) oder gar ganze Videos zu konzipieren. Nicht nur, dass das andere viel besser können, ist ja auch immer eine Frage von Zeit und Geld. Und natürlich, was man dann damit am Ende des Tages macht.

Etwas, mit dem sich Bennet Waisbren vermutlich weniger beschäftigt. Oder einfach nur sehr gut in dem ist, was er da eben so macht. Oder einfach nur schlichtweg weniger denkt als ich und dafür mehr handelt.

Jedenfalls hat der kleine Videos mit Kreaturen erschaffen, die aus irgendwelchen Nahrungsmitteln bestehen und die dann eben das essen, aus dem sie bestehen. Auch eine Form von Kunst, für mich im ersten Moment aber auch schon ein Stück weit eklig:

Auch dafür wurde das Internet erfunden.

Seit einigen Monaten hab ich nun BeReal auf dem Smartphone und eigentlich find ich das Konzept auch gar nicht verkehrt: Irgendwann im Laufe des Tages erinnert die App daran, einen Schnappschuss aus dem Alltag aufzunehmen und macht dabei ein Bild sowohl von der Front- als auch Rückkamera. Keine Filter, ungeschönt, aus der Hüfte geschossen. Und vor allem stark eingeschränkt, denn in der Regel werden die Bilder nur mit dem Freundeskreis geteilt.

Was mich allerdings stört: Die Front-Kamera, denn wir alle wissen doch, dass ich ein Radio-Gesicht hab. Dazu der oft ungünstige Zeitpunkt, wann ich ein Foto machen müsste, denn ebenso oft sind es dann doch eher unglückliche oder langweilige Situationen. Niemand muss sehen, wie ich auf dem Klo sitze, genauso wenig hilft das 30. Bild vor dem Rechner (dass dabei vertrauliche Daten auch eine Rolle spielen, sei mal dahingestellt). Könnte natürlich auch aufzeigen, dass mein Alltag zumindest unter der Woche wenig abwechslungsreich ist, aber sind wir mal ehrlich: die 40 ist nicht mehr weit und als Familienvater kann man auch nicht mehr die ganz großen Abenteuer erwarten. Oder so.

So richtig wird da mi:nu:ti:ae auch nicht helfen, fungiert aber auch weniger als soziale Plattform und mehr als Kunstprojekt. Dabei ist man von BeReal gar nicht so weit entfernt, denn auch hier wird an einem bestimmten Zeitpunkt am Tag aufgefordert, ein Bild zu machen. Allerdings für alle Teilnehmer zur gleichen Zeit, sodass man ein Mal – zumindest in der Theorie – am Tag einen ungeschönten Einblick in das Leben der anderen bekommt. Dann aber ohne Einsatz der Frontkamera:

Noch hab ich die App nicht heruntergeladen, werd es wohl aber demnächst mal nachholen – einfach mal gucken, was bei anderen so los ist. Wer auch will, kann das hier tun bzw. sich noch ein bisschen weiter informieren.

Dass es Menschen gibt, die in einem bestimmten Bereich einfach mehr Talent als ich haben, ist kein großes Ding, mittlerweile sehr normal und ja irgendwo auch logisch – niemand kann in allem perfekt sein, ich schon gar nicht. Dazu kommen natürlich diverse Lebensereignisse und ebenso die eine oder andere Kreuzung, an der man vielleicht nicht die beste Entscheidung für den Rest seines Lebens getroffen hat – sonst wär ich jetzt auch stinkreicher Fußballprofi oder einfach Privatier, der keinen Finger mehr krumm machen muss und trotzdem einfach jeden Monat mehr Geld hätte. Ihr wisst schon, was ich meine.

Fies wird es allerdings immer dann, wenn irgendwer nicht nur in einem Gebiet total gut ist, sondern gleich in zweien. Oder noch mehr. Gerardo Pontiérr ist so einer. Denn der beherrscht eigentlich das Spielen der Violine total gut, was nicht zuletzt seine über 2.000 gespielten Konzerte beweisen oder auch der kleine Umstand, dass er für den ehemaligen US-Präsidenten Obama spielen durfte.

Aber das reicht ihm halt nicht und deswegen macht er auch visuelle Kunst. Mit LEGO. In total gut. Und das find ich toll, aber auch fies, denn ich kann weder mit einer Violine umgehen, noch hab ich ein Händchen für visuelle Kunst …

Wenig überraschend: Noch mehr seiner Arbeiten gibt es direkt bei Instagram.

Ich glaube, mit E-Gitarren ist es mittlerweile wie mit Doom: Eigentlich kann man Doom auf allem spielen, was sich in irgendeiner Form programmieren lässt. Da sind Zahnbürsten-Displays beinahe schon unfassbar langweilig, denn ich hab auch schon Versionen gesehen, wo nicht mal mehr ein richtiges Display eingesetzt wurde. Und war da nicht auch was mit Reiskörnern und Bakterien?

So ist es auch mit E-Gitarren, denn die kann man scheinbar auch aus allem bauen. Ist dann aber auch wieder logisch, denn so einen richtigen Klangkörper braucht es nicht mehr, das „E“ sorgt dafür, dass das alles nur noch über die Saiten und einem Lautsprecher bzw. Kopfhörer läuft. Also glaub ich, ich hab ehrlicherweise vor der Behauptung nicht weiter recherchiert und setz einfach mal auf reine Kombinationsgabe.

Das Gute dabei ist aber, dass man dann so eine E-Gitarre auch recht kunstvoll bauen kann und auf irgendwelche physikalischen Regeln keine Rücksicht mehr nehmen muss. Und wenn dann einer Bock hat, so eine E-Gitarre aus Stein zu bauen, ja dann soll er es doch tun.

Genau das trifft auf Burls Art zu, nur dass hier die E-Gitarren nicht einfach aus einem simplen Klotz bestehen, sondern aus durchsichtigen Gesteinsschichten. Wenn man die dann auch noch mit passender Beleuchtung kombiniert, wird so eine Gitarre ein ziemlich cooles Instrument. Das weiterhin noch sehr gut klingen kann, wie man im späteren Verlauf des nachfolgenden Videos sieht:

Schon cool. Schon sehr cool sogar.

Mittlerweile fällt mir immer mehr auf, wie lange ich für manche Dinge brauche. Nicht, dass ich jetzt einen exakten Vergleich zu früher hätte, denn viele der Dinge, bei denen mir das auffällt, hab ich so noch nicht gemacht, aber irgendwie … ging mir das früher schneller von der Hand. Oder hab ich einfach nur eher aufgegeben?

Konkretes Beispiel: Ich bin mal wieder mit meinem RSS-Reader unzufrieden. Über die Jahre haben sich da natürlich einige Ansprüche in Bezug auf Features angesammelt (wobei das so viele gar nicht sind), aber Stein des Anstoßes ist, dass ich zumindest bei einer Seite merke, dass neue Artikel nicht zuverlässig abgerufen werden. Und wenn das bei einer Seite passiert, dann vielleicht auch bei anderen und das ist ein ziemliches No-Go für einen RSS-Reader. Ich hab daher auch ein paar andere ausprobiert und da gibt es das Problem nicht – allerdings fehlen Features, die ich aktuell benutze. Und wie sich herausstellt, ist der Markt an RSS-Readern durchaus überschaubar und eigentlich gibt es keinen, der zuverlässig funktioniert und gleichzeitig die Features bietet, die ich brauche (was eigentlich nur Tags für einzelne Beiträge sind)

Anderes Beispiel: meine Rumspielerei mit meinem ESP32. Da sind am Wochenende gefühlt 4-5 Stunden reingeflossen und ich hab noch immer nicht den Grad des Ergebnisses erreicht, den ich mir wünsche.

Es kann aber auch gut möglich sein, dass manche Dinge einfach deutlich länger brauchen. Oder man halt früher aufgeben sollte, aber der Zug ist vermutlich schon zwei Mal abgefahren, daher bleiben wir bei der ersten Option. Gut Ding will Weile haben kommt ja nicht von ungefähr und wenn das einer weiß, dann Athar Jaber. Der ist Bildhauer und zeigt uns nachfolgend in Echtzeit, wie lange es durchaus dauern kann, bis man ein einfaches „i“ in Stein gehauen hat:

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass man hier tatsächlich lieber vorsichtig arbeitet, denn wenn einmal zu viel ab ist … ists halt ab. Fand das hier aber auch gerade für einen Montag sehr passend, wir können ruhig mal ein bisschen ruhiger in die Woche starten.

Ich fand Geometrie in der Schule eigentlich immer ganz toll. Das hatte immer mehr was mit Präzision und sauberem Arbeiten zu tun als mit wilden Formeln, Rumrechen und sich das Hirn verbrutzeln, um herauszubekommen, wie groß eine Fläche unter irgendeinem Graphen ist. Als ob das wirklich jemanden interessiert hätte.

Bisschen schade ist dann, dass nach der Schule Geometrie eigentlich so gar keine Rolle mehr spielt, abgesehen davon, dass man hier und da mal einen 90°-Winkel braucht, wenn man irgendwelche Holzteile zusammenklöppeln will. Oder halt 180° bzw. 0°, wenn man mal wieder Bilder aufhängt bzw. irgendwelcher Bretter an die Wand nagelt, um da Schund draufzustellen.

Umso überraschter bin ich, dass das in Japan sogar in der Kunst Anwendung findet. Ich mein, Präzision und Sauberkeit beim Arbeiten, gleichzeitig aber die Freiheit und Kreativität der Kunst im Allgemeinen in Verbindung bringen – das klingt schon ein bisschen sehr wild. Aber wir reden hier von Japan, die können fast alles und noch ein bisschen mehr und dann ist auch klar, dass das gut wird und sogar Spaß macht, dabei zuzusehen.

So wie hier bei Künstler Zak Korvin:

Und wenn man diese Hilfslinien wieder entfernt, fällt nicht mal auf, dass und wie viel Geometrie hier eigentlich zum Einsatz kam. Toll.

Als Neu-Eltern – und dazu würde ich uns immer noch zählen, auch wenn wir bereits das erste Jahr ohne größere Unfälle hinter uns gebracht haben – ist natürlich das größte Bestreben, dass es dem eigenen Sprössling immer gut geht. Dazu gehören natürlich solche Standard-Anforderungen wie ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf und die eine oder andere Klamotte wäre auch nicht schlecht. Aber auch Spielzeug ist da kein unwesentlicher Aspekt.

Und damit geht der Struggle eigentlich schon los, denn auf der einen Seite hat man da natürlich den kindlichen Druck und eine gewisse Anforderung an Entertainment, auf der anderen Seite die Industrie, die – je nach dem, in welchen Laden man geht – einen mit allerlei Optionen förmlich zuscheißt. Und der eigene Anspruch darf auch nicht vergessen werden, bei dem mit etwas Glück auch sowas wie kindliche Förderung mitschwingt. Wenn dann auch noch solche Sonderwünsche dazu kommen, wie „am besten aus Holz und nachhaltig“ wird es tatsächlich schnell schwierig und teilweise auch wild.

Wobei ich mich gar nicht festlegen will, ob die Figuren, die Paul Spooner macht, wirklich als Kinderspielzeug durchgehen würden. Teilweise ist das schon Kunst, vor allem ist das aber bis zu einem gewissen Grad recht filigran. Aber eben auch gut, weil es interaktiv ist und nicht nur zum Anschauen im Regal stehen soll – einem gewissen mechanischen Verständnis sei Dank. Was dann auch bedeutet, dass das alles nicht nur sehr toll aussieht, sondern auch ob des technischen Aspekts mindestens ein bisschen Respekt verdient:

This special exhibition features more than 20 charming and often hilarious mechanical sculptures known as automata. Their whimsical characters are brought to life by intricate arrangements of cams, cranks, and other simple mechanisms.

Each sculpture performs an absurd miniature drama that often reflects its maker’s dark and very British sense of humor. Exposed inner workings encourage visitors to investigate the low-tech mechanisms used to make these automata move. Additional exhibits offer a closer look at the most common simple mechanisms.

So mag ich Kunst auch.

Wann immer ich von Excel hör, muss ich an die Zeit zurückdenken, als wir uns in der Firma mal das groß(artig)e Projekt vorgenommen haben, von Excel wegzukommen. Der Hintergrund ist dabei so „einfach“ wie das Unterfangen unmöglich ist: Einige Kollegen haben Excel nicht in der Form benutzt, wie man Excel eigentlich benutzen sollte. Da wurden ganze Datenbanken angelegt, vor allem wurden da aber auch Protokolle und Notizen inklusive Bilder mit verwaltet. Kann man natürlich machen, ist aber halt großer Quatsch, weil schnell unbenutzbar.

Man ahnt es bereits: Wir haben das natürlich nicht geschafft, denn wenn sich Menschen erstmal was angewöhnt haben, bekommt man sie davon nur schwer wieder weg – vor allem, wenn sie bei nötigen Anpassungen immer ein bisschen warten müssen, aber nicht die passende Geduld dafür haben.

Zudem: Wenn Excel hat Dinge ermöglicht – auch wenn sie nicht klug sind -. Ist doch auch klar, dass jemand diese Möglichkeiten wahrnimmt. Aber dabei muss nicht nur Mist entstehen, es können auch gute Sachen dabei herauskommen.

Ein gutes Beispiel dafür ist Tatsuo Horiuchi. Der ist mittlerweile in Rente und hat entsprechend nach einer neuen Beschäftigung gesucht, die ihm Spaß bringt, mit Freude erfüllt und dabei hilft, die Zeit sinnvoll zu verbringen. Kunst ist da immer gern genommen, allerdings schwingt Horiuchi weder Pinsel noch Stift, sondern eher die Computer-Maus. Und eben Excel:

When Tatsuo Horiuchi retired, he decided to try his hand at art. But instead of spending money on paints and brushes, Horiuchi used what he already had pre-installed on his computer—Microsoft Excel. Now, the 77-year-old artist is creating remarkably intricate digital masterpieces of the Japanese landscape, all on the free graphing software.

Würde jetzt nicht sagen, dass das maximal hochwertige Kunst ist, bin aber dennoch erstaunt, was man in dem Bereich mit Excel tatsächlich anstellen kann. Dürfte hoffentlich seine Liebhaber finden.

Müsste ich mich festlegen, würde ich sagen: Die Nummer mit dem Wohnungsmangel kriegen wir in diesem Leben nicht mehr gedreht. Alles irgendwie zu teuer, zu kompliziert und wenn du dann hörst, dass Bürokratie dadurch abgebaut werden soll, indem man Papier einfach ein paar Jahre weniger lang aufheben muss … da sind doch Hopfen und Malz verloren. Dabei gibt es ja durchaus gute Ideen, um auch effizienter Wohnraum auf die Beine zu stellen, im Zweifel druckt man sich den Bums einfach.

Oder man macht das, was Ada Tolla und Giuseppe Lignano gemacht haben: alte Container recyceln und daraus Wohnungen bauen.

So in etwa dachte ich mir zumindest die Story, weil Recycling nie verkehrt ist und Container ja durchaus vielseitig einsetzbar sind. Allerdings ist das Kredo der beiden Designer dann doch „create something luxury out of simple items“ – schließt dann direkt den Kampf gegen Wohnungsmangel gerade für kleinere Geldbeutel aus.

Dazu kommt dann noch, dass zumindest im Inneren nicht mehr viel übrig ist vom Container-Charme, was man halt auch nur erreicht, wenn man da wirklich sehr viel in Sachen Umbau vornimmt. Ein bisschen was davon sieht man auch im zweiten Video:

“We just respond creatively to what humanity pushes aside.” Today AD is in Brooklyn, New York to tour a townhouse comprising 18 shipping containers. Designers Ada Tolla and Giuseppe Lignano, founders of LOT-EK, have been using shipping containers in their work for 30 years, becoming pioneers in sustainable architecture. Comprised of 18 containers from a yard in New Jersey, this townhouse exemplifies how humble materials can be turned into something extraordinary and pave the way for a more sustainable future.

Wär trotzdem cooler, wenn man derlei Dinge für die breite Masse zugänglich macht.

Wenn man mal wirklich alles, was an Wänden und sonstigen Oberflächen klebt und dabei Farbe aus Sprühdosen meint, kann man durchaus sagen: Ich versteh Graffiti-Kunst nicht. Zumindest nicht mehrheitlich, denn irgendwelche wilden Schriftzüge und kaum lesbare Worte … das ist eine Kunstform, die für mich nicht greifbar ist, wenn man es positiv ausdrücken will. Okay, Boomer werden nun einige sagen, aber so richtig will nicht in meinen Kopf, dass andere das anders sehen.

Ganz anders sieht es dann aus, wenn wirklich mal Street Art in unseren Städten auftaucht, die manchmal einfach wirklich nur schön anzusehende Kunst ist oder vielleicht sogar die eine oder andere Botschaft enthält – mal mehr, mal weniger aufdringlich und ich vermeide hier mal das sich aufdrängende Beispiel von Banksy, weil das ja auch gar nicht Graffiti im eigentlichen Sinne ist, außer man folgt der typischen Definition von Graffiti.

Jedenfalls hab ich damit kaum Berührungspunkte, muss aber immer an ein Jugendbuch denken, das ich vor vielen, vielen Jahren gelesen hab und bis heute nicht wiedergefunden hab. Darin gab es auch zwei oder drei Jungs, die das Graffiti-Sprühen für sich entdeckt und ihre Stadt eingefärbt haben, aber dann auch irgendwann in Streit mit anderen Künstlern und dem Staat geraten sind – es gab zumindest einen kleinen Einblick in die Szene, ich hab aber keine Ahnung, wie nah das an der Realität dran war.

Wie dem auch sei, mittlerweile gewinnt die Graffiti-Kunst langsam aber sicher Anerkennung in der Gesellschaft, was man unter anderem daran sieht, dass man damit auch ganz legal sein Geld verdienen kann. Sicher, nicht in der breiten Masse, aber immerhin reicht es schon mal für eine Dokumentation im SWR für die Reihe „Handwerkskunst“ und das ist doch schon mal was:

Ist jetzt nur die Frage, ob die Doku Graffitis cooler oder eher uncooler macht.

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Die hypnotisierende Ruhe der Kalligraphie https://www.wihel.de/die-hypnotisierende-ruhe-der-kalligraphie/ https://www.wihel.de/die-hypnotisierende-ruhe-der-kalligraphie/#respond Thu, 29 Aug 2024 10:20:32 +0000 https://www.wihel.de/?p=160052

Als Kalligraphie bezeichnet man die Kunst des schönen Schreibens mit Federkiel, Pinsel oder im Zweifel auch einfach mit Filzstift und auch wenn ich finde, dass meine Handschrift gar nicht mal sooo schlecht ist – ich wär direkt raus. Wobei ich Kalligraphie auch noch nie so richtig versucht hab, im Gegensatz zu LIne, die dafür sogar mal irgendein Anleitungsbuch mit Übungen benutzt hat. Glaube aber, dass sie das nie fertig gemacht hat und so viele Anlässe, um Kalligraphie mal richtig einzusetzen, hat unser Alltag auch nicht.

Dennoch bewundere ich Menschen, die das so aus dem Stehgreif können, nicht nur ob das Ergebnisses wegen, sondern auch weil der reine Entstehungsprozess einfach wunderschön anzusehen ist:

Und nur zur Sicherheit: Das Schönschreiben, dass einem in der Schule krampfhaft beigebracht wird, hat mit Kalligraphie weniger zu tun. Da gehts dann rein ums „leserlich schreiben“. Sobald man aber zum Beispiel Arzt wird, löscht das Gehirn so ziemlich alles, was man dort gelernt hat. Komplett und unwiderruflich.

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Nur ein paar 3D-llusionen https://www.wihel.de/nur-ein-paar-3d-llusionen/ https://www.wihel.de/nur-ein-paar-3d-llusionen/#comments Mon, 26 Aug 2024 14:50:49 +0000 https://www.wihel.de/?p=160000

11 Jahre (!!) ist es her, dass ich nicht nur ein ähnliches Thema, sondern auch noch den gleichen YouTuber mit einem Beitrag bedacht hab: brusspup. Auf dem Kanal selbst gibt es scheinbar aber auch nur alle paar Jahre mal noch ein Video, dennoch sind da knappe 2,8 Mio Abonnenten zusammengekommen, was einfach nur krass ist. Da können wir mit unserem Win-Compilation-Ding nur neidisch gucken. Allerdings sind seine Videos auch noch mal anders und – das kann man problemlos zugeben – eine ganze Ecke cooler:

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Eine Übernachtung in der Zero Suite https://www.wihel.de/eine-uebernachtung-in-der-zero-suite/ https://www.wihel.de/eine-uebernachtung-in-der-zero-suite/#comments Thu, 22 Aug 2024 14:24:53 +0000 https://www.wihel.de/?p=160129

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ich meine Hotelübernachtungen an einer Hand abzählen könnte. Aber ganz so krass ist es dann nicht, zumindest aber kann ich die Erinnerungen an Hotelzimmer an einer Hand abzählen. Was vor allem daran liegt, dass Hotelzimmer häufig zwar okay eingerichtet sind, aber nur selten eine Art Persönlichkeit haben. Also irgendwas, was einem im Gedächtnis bleibt. Da sticht dann schon unser Besuch in Cloppenburg deutlich hervor, weil das direkt ein Designhotel war und jedes Zimmer ganz individuell und themenbezogen eingerichtet wurde.

Was die Zimmer aber alle gemeinsam haben: ein gewisses Maß an Privatsphäre war da immer gegeben. Wenn die Tür zu ist, dann ist man in der Regel vor fremden Augen geschützt, so wie man das auch von Zuhause kennt.

Ein bisschen anders gestaltet sich das bei der Zero Suite, denn das ist ein Raum, der unter anderem aus Glaswänden besteht. Und da reden wir nicht von diesem fancy Glas, dass auf Knopfdruck zu Milchglas wird – das ist einfach normales Glas, durch das jeder Hans und Franz jederzeit durchschauen kann. Und ja, das ist Teil des Konzeptes.

Im Gegenzug bekommt man die Übernachtung umsonst und kann von sich behaupten, dass man Teil eines Kunstwerks war – denn darum geht es am Ende auch. Hier handelt es sich um Kunst:

@aprettycoolhoteltour We stayed in the glass box hotel room in Ibiza but I was so unprepared!!! Here’s what I wish I’d known… To use this video in a commercial player or in broadcasts, please contact [email protected] #creatorsearchinsights ♬ original sound – A Pretty Cool Hotel Tour

Ich bin ehrlich, Kunst hin oder her, das hat auch irgendwas von einem Zoo.

Es ist beinahe schon verrückt, wie sehr sich doch so ein Kleinkind und ein Hund ähneln, aber mindestens beim Spielzeug gibt es eindeutige Parallelen. Da gibst du als Eltern unheimlich viel Geld für Zeug aus, dass Spaß bringen, aber auch die eine oder andere Fähigkeit trainieren soll, Entwicklung ist schließlich gut.

Und dann stellt sich heraus, dass die Verpackung viel spannender ist als das, was darin verpackt war. Oder du reichst einfach mal ein Teelöffel, der dann für die nächsten Tage der beste Freund ist, obwohl man damit so gar nichts anderes machen kann, als ihn anzuschauen und in den Mund zu nehmen. Ist ja nicht so, dass man das nicht mit dem Spielzeug auch tun könnte – aber ist halt kein Löffel.

Dabei sind wir ja schon darauf bedacht, nicht einfach irgendeinen Scheiß zu kaufen, Line sogar noch mehr als ich. Wenn es nach ihr geht, würden wir all den bunten Kram, der meist dann doch aus Plastik besteht, direkt aus dem Haus verbannen und alles durch altmodisches Holz ersetzen. Ich mag Holz ja auch sehr, aber eher als Werkstoff und glaube, dass ein Kind an derlei Spielzeug eher weniger Freude empfindet (siehe Teelöffel), aber … happy wife, happy life.

Und ich muss zugeben, dass man auch mit Holzspielzeug ein paar coole Dinge anstellen kann, auch wenn wir davon nichts besitzen. Aber das, was Amedeo Capelli kreiert, ist definitiv cool:

Some of the automatons I make in my small carpentry and wood sculpture workshop. At the moment these pieces have all been sold, so I had to recover the footage from some old videos I made for instagram, so they are vertical and therefore to adapt them to the youtube format, they are very enlarged.

Ist meiner Meinung nach aber auch eher Kunst als Spielzeug und damit dann zumindest für unsere Lütte eher ungeeignet.

Im Grunde ist das hier auch eines dieser typischen Architektur-Videos, bei denen vermutlich wir alle denken, dass das total hübsch und schön ist und man da gern wohnen würde, weils auch einfach super gut aussieht. Aber sobald man dann seine eigenen Sachen reinräumen würde, würde es ganz anders wirken. Oder man muss sich halt von sehr viel von seinem Kram trennen, damit man den Effekt aus dem Vide beibehält, wobei man sich dann aber auch irgendwie verstellen müsste und ob das dann so gemütlich ist … weiß ich auch nicht. Vielleicht haben wir aber auch einfach grundsätzlich zu viel Kram …

Das coole an dem Maxon House, dass von Tom Kundig designed wurde, ist allerdings, dass es einen Arbeitsbereich hat, den man einfach abtrennen und ein gutes Stück zur Seite schieben kann. Erinnert mich ein bisschen an ein Haus, das wir mal besichtigt hatten, das auch eine kleine Einliegerwohnung besaß und ich gern als Büro genutzt hätte. Weil … is halt doch wichtig, dass man Wohnen und Arbeiten räumlich trennt, um auch privat und beruflich trennen zu können. Die Gefahr, dass man sich doch noch mal an den Rechner setzt, ist gefährlich groß.

Wie man sieht, wir haben am Ende doch was anderes gekauft und vermutlich ist auch das Maxon House ein „würde, wenn ich könnte, kann ich aber nie“, anschauen ist dennoch erlaubt und dass das an sich cool ist, steht auch außer Frage:

Today AD travels to the woodlands of the Pacific Northwest to tour Maxon House. Designed by Tom Kundig, owner of Olson Kundig Architects, Maxon House is a modern home revolutionizing the work commute. Work/life balance is given new meaning in Kundig’s design–a fully detachable home office on wheels journeys across a functional rail track into the forest creating an innovative work-from-home setup. With no shortage of ingenious features, Maxon House is a marriage of form and function and a prime example of modernist design.

Gerade die zurückliegende Pandemie hat der Puzzle-Branche neuerlichen Auftrieb gegeben. Wenn alle Zuhause bleiben mussten, stellte sich auch schnell die Frage, was man mit der plötzlich neu gewonnen Zeit und sich selbst anfangen soll und da liegt es natürlich nahe, dass man mal wieder alte Puzzle hervorkramt und die einfach mal löst. Zusätzlichen Push gab es noch durch Tom Holland, der sich ebenfalls als Puzzle-Fan outete und ganz vielleicht stimmen meine Behauptungen sogar und lassen sich mit Zahlen belegen. Klar ist (vermutlich) dennoch: Klassische Puzzle sind genauso wie Schallplatten und Kassetten nicht mehr wegzudenken, auch wenn die Nutzerschaft in ihrer Größe immer mal wieder schwankt. Liebhaber-Zeug, wenn man so will und ein paar davon gibt es auch bei mir in der Familie.

Man kann aber auch sagen: Den ganzen 2D-Kram kann ja jeder, die richtig coolen Puzzle gibt es in 3D und als Boxen-Form. Einer, der sich damit besonders gut auskennt, ist Kagen Sound. Denn der hat durchaus schon den einen oder anderen Award für seine Holzarbeiten gewonnen und ist dafür bekannt, dass er ziemlich gute und coole dieser Puzzle-Boxen herstellen kann.

Wired hat ihn vor ein paar Wochen besucht und lässt ihn dabei einige seiner Arbeiten nicht nur zeigen, sondern auch erklären, warum die eigentlich so cool sind:

Kagen Sound is an artisan of remarkable skill, engineering and constructing incredibly intricate puzzle boxes made entirely of wood. WIRED brings you inside his workshop as he breaks down the design process behind his wonderful creations, and the woodworking skill he leverages to make everything snap together perfectly.

Wer mag, kann so eine Box sogar bei ihm käuflich erwerben, ist allerdings kein günstiger Spaß. Die Preise starten bei 675 Dollar, die teuerste Box schlägt mit 7,500 Dollar zu Buche. Dazu Versand und Zoll … isn bisschen was. Aber eben auch recht cool.

Ganz klar aus der Kategorie „Braucht man nicht, könnte aber cool sein“: Eine Schreibmaschine, mit der man auf Toasts schreiben kann. Es gibt ja schließlich zahlreiche Toaster, die irgendwelche Muster auf die Toastscheibe brennen können, gerade im Fußball-Bereich sind mir da einige bekannt. Dadurch schmeckt das Brot zwar nicht besser und eigentlich sieht man auch nicht viel vom Bild, weil man ja die Scheibe auch mit irgendwas belegt bzw. beschmiert. Aber wer so ein richtiger Fan ist, der zeigt natürlich seine Vereinsliebe, wann immer es geht. Glaub ich, bin schon lange kein richtiger Fan mehr von irgendeinem Verein.

Gibt es natürlich auch für andere Bereiche, zum Beispiel für Filme. Star Wars ist da ein weiterer Kandidat, aber auch hier gilt: Ein bisschen Quatsch ist das schon. Und ein ganz klein bisschen Quatsch ist auch das nachfolgende Video, das uns die Schreibmaschine von Ritika Kedia zeigt, die Buchstaben auf Toastscheiben bringen kann. Auch einfach nur mit Hitze.

Das Problem dürfte allerdings sein, dass man die Buchstaben recht lange ans Getreidestück drücken muss, damit man auch wirklich was sieht:

Ritika Kedia’s Toaster Typewriter burns letters onto a piece of bread using heat-resistant wires formed as alphabets and embedded into food-safe clay boxes. The playful technology has three parts: the repurposed typewriter where the shaped wires and food-grade clay letters are placed, the interchangeable clay alphabets, and the recycled bread toaster that holds the bread while the user types their custom messages onto it. Every bread the user makes, every key they press, every letter they arrange, they can create a custom breakfast or snack greeting using the Toaster Typewriter, maybe starting with ‘SOS’ after waking others up so early.

Ich sag ja, bisschen Quatsch, aber ich mag die Idee, dass man seinem Lebensabschnittspartner zumindest theoretisch kleine Botschaften auf witzige Weise senden kann.

Vor ganz langer Zeit hab ich auch mal ein Stop-Motion-Filmchen erstellt, weiß aber nicht mehr, ob das für irgendeine Kooperation oder beruflich bedingt war, tippe aber auf Letzteres, da ich nicht mal mehr weiß, was der Inhalt war, noch wo das Filmchen abgeblieben ist. Und bisher war ich beim Job-Wechsel immer rigoros – alles, was mit dem alten Arbeitgeber an Arbeitsmaterial noch rumflog, wurde zurückgegeben oder gelöscht. Nicht, dass am Ende noch Kollegen anrufen und was von einem wollen, bekommt man ja schließlich nicht bezahlt.

Was ich auch weiß: Stop-Motion ist wirklich unfassbar viel Arbeit. Um nicht zu sagen, dass man sich da noch so gut vorbereiten kann, bevor man Bilder schießt, irgendwas vergisst man immer. Zumal man ja zum Beispiel auch nicht nur eine Figur braucht, sondern ganz viele in unterschiedlichen Ausprägungen, wenn die unter anderem Bewegungen darstellen soll. Und mit den Bildern ist es ja noch nicht getan, das muss am Ende auch alles noch in korrekter Weise zusammengebunden werden, teilweise sogar mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, weil man selbst ja nicht perfekt ist und Abstände vielleicht hier und da zu groß geraten sind. Da könnte KI tatsächlich mal mithelfen (was sie vielleicht schon tut, und ich weiß das nur nicht).

Was ich damit eigentlich nur sagen will: Das ist furchtbar viel Arbeit. Also so richtig viel Arbeit. Und das weiß auch Aaron Fisher, der einen kleinen Stop-Motion-Film mit Filz-Teilen gemacht hat. 2.312 an der Zahl, aber mit einem guten Zweck dahinter, denn die Kunstwerke werden am Ende versteigert und der Erlös kommt wohltätigen Zwecken zugute.

Das Video täuscht dabei ein bisschen, denn der Film ist natürlich nicht 15 Minuten lang – den Großteil nimmt der Entstehungsprozess ein und verdeutlich damit noch mal mehr, wie viel Arbeit das für ein paar Sekunden am Ende ist:

The artworks created in this video are being sold for charity:
https://www.ebay.com/sch/i.html?item=355639528322&rt=nc&_ssn=aaronfisherdesign

You can watch the finale animation as a reel here:

https://www.instagram.com/reel/C53KkefrSOn/?igsh=Z3R0dDk4ZHIyemth

Es ist wirklich enorm viel Arbeit.

Schon mal was von einem Phenakistiskop gehört? Vermutlich nicht, aber gesehen hat man das durchaus schon mal. Dahinter verbirgt sich eine Scheibe bzw. ein Rad, auf das irgendwer kleine Bilder gezeichnet hat. Die unterscheiden sich nach und nach nur leicht, so ein bisschen wie bei einem Flipbook, Stop-Motion-irgendwas oder schlichtweg einem Cartoon.

Das Ganze wird dann zum Drehen gebracht und schon hat man einen kleinen Film oder besser gesagt eine stroboskopische Bewegung. Und das ist alles andere als neu, wurde es doch bereits Anfang der 1830er Jahre entwickelt. Anfänglich sogar ohne Patentanmeldung, das kam dann später und irgendwann hat man auch Fotos statt Zeichnungen benutzt, womit man dann vermutlich die Vorstufe zu den heutigen Filmen eingeleitet hat – sind ja am Ende auch einfach nur unfassbar viele Bilder, die schnell nacheinander gezeigt werden.

Ein bisschen Theorie, Zeit für Praxis: Youtuber LimbaTrip geht ein bisschen back tot he roots und zeichnet so ein Phenakistiskop im nachfolgenden Video:

「登る人と踊る人と歩く人」メイキング動画

Sieht einfach aus, aber der Effekt ist immer wieder großartig.

Das ist ja schon wieder kein Zufall mehr: Vor knapp zwei Wochen hatte ich an dieser Stelle das vielleicht kleinste Flipbook der Welt – das tatsächlich doch sehr klein ist – und schon stolper ich über das Flipbook Fest, bei dem es im Kern um das gleiche Thema geht. Flipbooks. Immerhin, da kommt es allerdings nicht (allein) auf die Größe an (that’s what she said), sondern vor allem um Kreativität. Inhaltlich gesehen, denn so ein Flipbook an sich gibt ja nur bedingt viel Spielraum für Kreativität her.

Und da lernt man dann auch direkt was Neues, denn ich wusste zum Beispiel nicht, dass es spezielles Flipbook-Papier gibt, das sich natürlich besonders gut zum flip … booken (?) bzw. flippen (?) eignet.

Wichtig auch: Man darf das Flipbook Fest nicht mit dem Flipbook Film Festival verwechseln, denn das eine ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung, das andere „nur“ eine Aktion von Andymation – genau der, der auch das besonders kleine Flipbook gemacht hat.

Bei der Aktion sammelt er einfach Werke seiner Fans (oder halt denen, die auf die Aktion aufmerksam geworden sind und ihm seine Arbeiten zeigen wollen) und kürt dann am Ende seine persönlichen Favoriten, zeigt aber auch alle Einsendungen. Und das find ich irgendwie deutlich cooler, als wenn man nur die Dritt- bis Erstplatzierten präsentiert bekommt:

Thanks to everyone who sent flipbooks!! Let’s look at all of the winning entries for Flipbook Fest 2024, plus every other flipbook I received.

Sehr starke Arbeiten dabei, wobei ich vielleicht den einen oder anderen eher hätte gewinnen lassen (wobei man ja auch gesehen hat, dass Andymation scheinbar erst 10 Gewinner angedacht und dann auf 15 hochgegangen ist – auch ein cooler Move). Aber das ist ja auch das Schöne: Hat jeder seinen eigenen Geschmack.

Flipbooks sind ja die Cartoons des kleinen Mannes, die Animationsfilmchen für Arme, ohne dass das eigentlich so despektierlich klingen soll, wie es nun mal klingt. Mit so einem Flipbook kann eigentlich jeder eine kleine Animation basteln, vorausgesetzt Geduld und ein einigermaßen okayes Talent zum Zeichnen ist vorhanden.

Ich hab sowas auch mal gemacht und musste feststellen: auch das sieht einfacher aus als gedacht. Nicht nur, dass man dafür jede Menge Papier braucht, weil die Bewegungen ja doch recht smooth aussehen sollen, auch muss man höllisch aufpassen, dass der nächste Frame nicht zu sehr vom vorhergehenden abweicht. Auf der anderen Seite darf das aber auch nicht zu wenig Unterschied sein, sonst stellt sich der Effekt der flüssigen Bewegung nicht ein. Und natürlich muss das alles auch noch handhabbar sein, wer also direkt zu A4 greift, bekommt je nach Länge irgendwann ein Problem, weil man den Kurzfilm „nicht mehr abspielen“ kann.

Oder anders gesagt: So ein Flipbook sieht sehr einfach aus, ist dann aber doch nicht so einfach zu erstellen – dennoch ist es das Beste, was eigentlich jeder auf die Schnelle Zuhause umsetzen kann.

Andymation gehört da vermutlich schon eher zur Fortgeschrittenen Gruppe der Ersteller und hat mal vor einiger Zeit ein Flipbook gemacht, das kleiner ist als Penny. Also wirklich klein. Natürlich dann auch nicht so detailreich, aber irgendeinen Tod muss man ja immer sterben. Aber Andymation war das noch nicht klein genug und deswegen hat er einfach noch mal einen draufgesetzt:

This is the world’s tiniest flipbook animation, animated under a microscope!

Man glaubt ja gar nicht, wie anstrengend das dann tatsächlich in der Umsetzung ist. Da entscheidet wirklich jeder Millimeter über Fluch oder Segen. Deswegen: Stark!

Natürlich könnte man dann sagen „ja, aber trotzdem“. Nur … du kannst halt kein System besiegen, wenn du dich einfach quer stellst. Und um wirklich was zu erreichen, mangelt es an finanziellen Mitteln und ehrlicherweise auch Motivation. Solche Kämpfe kann man allein nicht führen, wer sich da aber die deutsche Blogosphäre – hat der Begriff überhaupt noch eine Daseinsberechtigung? – anschaut …

Hin und wieder muss es aber doch sein und vielleicht nutz ich einfach das vorher geschriebene jetzt für jeden Beitrag in diese Richtung. Denn die kleinen, minimalistischen Comics von Sergio Duce aka Yo_Runner sind dann doch zu gut, als dass man sie nicht auch über meine Seite zumindest kennenlernen bzw. finden sollte:

Bleibt nur zu hoffen, dass Sergio ein cooler Typ ist und nicht irgendwelche Anwälte aktiviert, die mein Konto leerräumen. Das ist nämlich schon leer. Mehr seiner Arbeiten, wenig überraschend, gibt es natürlich auf Instagram.