Travel – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Tue, 30 Sep 2025 09:37:33 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Warum sind Lebensmittel & Co. am Flughafen eigentlich so teuer? https://www.wihel.de/warum-sind-lebensmittel-co-am-flughafen-eigentlich-so-teuer/ https://www.wihel.de/warum-sind-lebensmittel-co-am-flughafen-eigentlich-so-teuer/#comments Tue, 30 Sep 2025 10:06:20 +0000 https://www.wihel.de/?p=163873 Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal geflogen bin und noch ein bisschen mehr, dass ich regelmäßig geflogen bin – die Gründe dürften hinlänglich bekannt sein. Woran ich mich aber noch erinner: günstig ist so ein Flughafen auf keinen Fall.

Damit mein ich noch nicht mal das Fliegen an sich, verrückte Subventionen und (Flughafen)Politik kriegen da ja auch heute noch Fabelpreise hin. Aber zum Beispiel Parken ... insane. Und dann natürlich eigentlich komplett alles, was man innerhalb eines Flughafens kaufen kann. Klar, Duty-Free lässt einen dann scheinbar wieder sparen, aber das klappt ja auch nicht immer. Und wenn der Normalpreis 50% und mehr über den Normalpreis im hiesigen Supermarkt liegt, helfen einem auch die gesparten Steuern nichts.

Ist halt die Frage: Warum ist das eigentlich so teuer? Mein Verdacht bisher war immer, dass das mit dem abgetrennten Bereichs nach dem Sicherheitscheck zu tun hat. Nachdem man sich da durchgequält hat, hat ja keiner mehr Bock, den Bereich zu verlassen und das ganze Prozedere erneut über sich ergehen zu lassen. Flüssigkeiten wären dann ohnehin raus und an sich hat man damit die perfekte Abhängigkeit geschaffen, um machen zu können, was man will – so nach dem Motto: Klar kannst du das günstiger haben, nur eben nicht hier.

Gleichzeitig muss man auch ein bisschen anerkennen, dass so ein Geschäft im Flughafen nicht gerade günstig zu betreiben ist. Ist wer da kostendeckend arbeiten will, muss am Preis schrauben, aber ... sind wir nicht hier auch schnell beim Henne-Ei-Problem? Hohe Preise wegen hohen Kosten? Oder hohe Kosten wegen der hohen Preise?

Was ich zudem bisher nicht wusste: Eigentlich sind die Preise sogar gedeckelt, zumindest auf dem Papier. Aber verwundert sicher auch nicht, dass so mancher Betreiber durchaus Schlupflöcher findet, um sich trotzdem irgendwie die Taschen vollzumachen:

Wir lernen daraus: Entweder man spielt das Spiel mit. Oder gibt einfach so gut wie gar kein Geld aus.

Und wieder sitz ich hier, will unbedingt was zu einem Video schreiben, weil das ganz toll ist, muss aber feststellen, dass es eigentlich gar nicht so viel dazu erzählen gibt. Was das Ganze eigentlich nur noch toller macht, weil ich großer Fan von Understatement bin und Dinge mag, die einfach nur sind.

Zu der Isle of Mull gibt es gar nicht viel zu erzählen, ist halt eine Insel der Inneren Hebriden (was auch so klingt, als ob man damit mal zum Arzt sollte) und wird von um die 2.800 Menschen bewohnt. Keine 900 Quadratkilometer groß, die höchste Erhebung hat auch lediglich 966 Meter und auch wirtschaftlich eher so Mittelmaß im Vergleich zu all den großen Orten und Nationen, die es eben so gibt. Und selbst die Liste der erwähnenswerten Persönlichkeiten umfasst lediglich 3 Einträge, sodass man eigentlich sagen kann, dass die Isle of Mull recht unspektakulär daherkommt – außer man ist großer Cat Stevens-Fan, denn die Grundlage für „Morning Has Broken“ kam wohl von genau hier.

Aber genau das macht das nachfolgende Video wie gesagt so wunderbar, denn es zeigt Schottland ziemlich genau so, wie man sich Schottland vorstellt. Recht grün, irgendwie zu feucht, gleichzeitig aber auch recht kühl, sodass dann dieser typisch schottische Nebel die ganze Zeit in der Luft liegt und Sonne scheint da auch eher ein Fremdwort zu sein.

Und doch in seiner Rauheit irgendwie schön und in seiner Ungemütlichkeit einigermaßen gemütlich. Erinnert mich zumindest immer an die Familienurlaube in Dänemark im Herbst – da war auch schönes Wetter eher selten, Regen an der Tagesordnung, aber irgendwie dann auch gemütlich, wenn man wieder ins Trockene kam und sich aufgewärmt hat:

Cinematic short film of the Isle of Mull, the second largest island of the Inner Hebrides in Scotland.

Müsste man halt auch mal hin.

Und auch das hör ich immer mal wieder: Man muss unbedingt mal nach Japan reisen und sich das Leben und Treiben dort mit eigenen Augen anschauen. In gewisser Weise sogar nachvollziehbar, denn die Kultur im Vergleich zu hier ist schon noch mal deutlich anders und ab und an sieht man ja auch, dass die Japaner schon in der Zukunft leben.

Ehrlicherweise ... ich hab den Drang so gar nicht. Klar, dieser ganze technische Kram, von dem wir hier teilweise nur träumen können, ist durchaus reizvoll und so ein bisschen kulturelles Durchschütteln ist sicher auch nicht verkehrt, gleichzeitig reicht mir aber schon das, was ich bisher auf Videos und von Erzählungen mitbekommen hab. Ist mir dann doch alles ein bisschen zu wild, zu bunt, zu drüber – bin ja aber allgemein auch kein großer Fan von solch riesigen Reisen.

Dann doch lieber nur ein weiteres Video. Dieses Mal von Gavin Heffernan, der Japan vor ein paar Jahren (bestimmt) sehr klischeehaft bunt eingefangen hat. Natürlich als Timelapse, weil man Japan nur sehr schwer in wenige Minuten reingepackt bekommt:

DREAMLAPSE JAPAN is the product of a grueling but thrilling timelapse expedition through the streets of Japan in the days immediately following landfall of Typhoon Lan in August 2023. Hopefully this short captures a fraction of the intense beauty of these cities. Check it out in 4k and listen with headphones for the full experience! :)

Müsste man wohl mal hin. Wenn man wirklich Bock draufhat.

Manch einer will ja unbedingt mal nach Las Vegas, dabei ist klar, dass man dafür auch das nötige Kleingeld braucht. Dabei mein ich nicht nur die Reise, schließlich liegt das nicht gerade um die Ecke. Aber wenn du da bist, dann willst du natürlich auch mal ein bisschen zocken und musst dennoch bedenken, dass am Ende immer nur die Bank gewinnt. Und so richtig günstig soll das ja allgemein auch nicht sein, gerade was Essen und Trinken angeht.

Da ist dann auch ein bisschen nachvollziehbar, dass andere dann Versuchen, Las Vegas einfach zu kopieren. Ob nun um der horrenden Preise Herr zu werden oder einfach genauso davon zu profitieren, sei mal dahingestellt – feststeht aber, dass die Wenigsten damit erfolgreich sind. Irgendwo in Asien ist eines der berühmteren Beispiele, aber so weit muss man dann auch nicht reisen, denn in Italien gibt es ebenfalls ein Beispiel.

Verantwortlich ist bzw. war dafür die Familie des Unternehmers Mario Bagno, die irgendwann Anfang der 60er die Aktien von Real Consonno Brianza übernommen hat. Mit im Paket war dann auch Consonno, ein Ort in der Provinz Lecco. Und weil viel Geld nachgewiesenermaßen einige Menschen recht dumm machen kann, haben die beschlossen, sämtliche Einwohner dort rauszuwerfen und so viel wie möglich abzureißen.

Warum? Um dann einen Vergnügungsort nach dem Vorbild von Las Vegas zu errichten. Wie man sieht – vor allem daran, dass die Wenigsten von dem Bums gehört haben – war das nur so semi erfolgreich, was dann auch bedeutet, dass wir hier eine weitere Geisterstadt auf dem Planeten haben. The Tim Traveler hat dort vor einigen Jahren vorbeigeschaut:

In 1967, eccentric Italian entrepreneur Count Mario Bagno flung open the doors to what he called his "City Of Toys" - the fabulous mountain-top party resort of Consonno, where you could do almost any leisure activity you ever wanted, as well as plenty that you didn't. Tourists flooded in, Italy's biggest stars came to perform, and within a decade, it was closed forever. What happened?

Halt auch einfach hart unnötig.

Es wär natürlich unfassbar genial, wenn ich behaupten würde, dass ich ganz bewusst 10 Jahre gewartet hab, um den Vergleich zwischen der SAIL von 2015 und der diesjährigen Veranstaltung in Amsterdam ziehen zu können – einfach mal schauen, wie sich die Art und Anzahl der Schiffe zwischen den Jahrzehnten verändert hat. Sonst machen das ja immer nur andere und landen als Beitrag hier auf der Seite, jetzt kann ich einfach mal selbst Inhalt sein.

Aber mit der Genialität ist das wie mit „Chef sein“ – kannste nicht lernen. Oder so (kleine Stromberg-Hommage, wer hat sie erkannt?). Was ich aber eigentlich ausdrücken will: Die 10 Jahre sind tatsächlich reiner Zufall und eigentlich war mir eher so, als ob ich da mehr als einen Beitrag zu gehabt hätte, obwohl das Ganze auch ein bisschen unspektakulär ist. Sind halt viele Schiffe auf dem Wasser, gibt es so auch immer mal wieder in anderen Häfen. Zu meiner Verteidigung: Die findet wohl nur alle 5 Jahre statt, insofern hätte es eigentlich nur einen weiteren Beitrag geben können, aber wer interessiert sich schon für solche Details?

Auf der anderen Seite wirkt das mit Timelapse und Co. dann doch schon sehr wuselig und irgendwie auch ein bisschen chaotisch, was bei der Anzahl der Schiffe gerade in der Mitte des Videos durchaus bedenklich sein könnte. Gleichzeitig sind da bestimmt aber auch alles Profis am Steuer und die wissen natürlich, was sie tun.

So oder so, wird halt einfach mal wieder Zeit, einen Blick auf die ganzen Schiffe zu werfen:

Watch Amsterdam come alive in this sail timelapse captured from a live webcam!

The bustling waters, passing ships, sailboats, and the iconic Amsterdam backdrop make this a mesmerizing view of city life by the harbor.

Amsterdam is not only famous for its canals and culture but also for its stunning sailing scenery, perfectly captured here in fast motion.

Perfect for relaxation, travel lovers, and anyone who enjoys watching life flow by on the water.

Da willste auch auf keinen Fall mit einem der Fährfahrer tauschen, die sich da immer wieder durchkämpfen müssen. Da ist es dann auch schon fast wieder gut, dass man sich das nur alle 5 Jahre antun muss (und am besten einfach genau an dem Tag frei macht).

Matt D von Two Feet Outdoors hatten wir erst vor kurzem mit einem Video, in dem er auf der vermutlich kleinsten Insel New Yorks übernachtet hat. War wenig bequem, auch nicht sonderlich schön, aber wann kann man schon mal behaupten, dass man auf der kleinsten Insel New Yorks übernachtet hat? Eben.

Und so wie es scheint, findet Matt das irgendwie sehr cool, an ungewöhnlichen Orten zu übernachten, die eigentlich niemand so richtig auf dem Schirm hat, die vielleicht auch gar nicht so aussehen, als würde es besonders cool sein, wenn man da übernachtet – aber er das einfach trotzdem macht.

Um direkt auf den Punkt zu kommen: Sein neuestes Ziel war der Central Park. Gut, man könnte jetzt behaupten, dass das noch einer der natürlicheren Orte in New York ist, weil das Ding einfach unfassbar riesig ist und man ewig lange braucht, um dort auch wirklich jede Ecke zu erkunden. Realistischer ist vermutlich aber, dass nur die Wenigsten wirklich jede Ecke kennen, zumal sich Natur ja auch immer mal wieder verändert. Und dann ist es auch logisch, dass man dort Ecken findet, die recht abgelegen und wenig besucht sind.

Was dann bedeutet: Die perfekte Gelegenheit für Matt D. dort einfach mal zu übernachten, denn dann kann man auch behaupten, dass man nicht nur auf der kleinsten Insel New Yorks übernachtet hat, sondern auch im Central Park – ohne, dass das eigentlich jemand gemerkt hat.

Sah dann ziemlich genau so aus:

I slept in a cave in the middle of Central Park! I challenged myself to stay in Central Park for a full 24 hours which meant stealth camping overnight. I was lucky enough to find the perfect spot, even though it was steps away from walkways.This was my first time ever visiting the park and I was in awe of all it has to offer. This was such a fun adventure and I can't wait to go back.

Ein bisschen cool find ich das schon, bin aber nach wie vor einfach so gar nicht der Camping-Typ.

Als wir im Urlaub waren, hatte ich schon mal die nördlichste Stadt der Welt – Longyearbyen – aus der Mottenkiste gekramt. Wobei, ist ja auch immer die Frage, wie man eine Stadt definiert. Gibt ja auch Behausungen irgendwo Richtung Nordpol, aber das dann eher zu Forschungszwecken und eher künstlich erschaffen. Aber auch hier: Auf der anderen Seite gilt ja auch Wolfsburg als Stadt und wurde auch mehr oder minder künstlich erschaffen, damit VW halt machen kann, was VW macht. Egal, wir schweifen ab.

War der Beitrag damals nicht nur recht kurz, sondern auch eher allgemein auf Longyearbyen gerichtet, schauen wir uns dort jetzt mal etwas genauer um. Konkret geht es um Huset, einem Restaurant in Longyearbyen und wenn die Stadt schon als nördlichst gelegene Stadt gilt, dann ist Huset das am nördlichst gelegene Restaurant. Logisch.

Und wie das ganze Leben in Longyearbyen hat natürlich auch ein Koch so weit nördlich die eine oder andere Herausforderung zu meistern, die Wetter und Klima so weit oben eben mit sich bringen.

Scheint aber ganz gut zu gelingen, wie das nachfolgende Video von Great Big Story zeigt:

Sous chef Megane and Restaurant Manager/Head Sommelier Maxime Resse navigate the daily challenges of Arctic life—from food shortages and frozen pipes to polar nights and midnight sun—while embracing traditional preservation techniques like fermentation.

Located in the high Arctic archipelago of Svalbard, Norway, Huset is surrounded by frozen fjords, polar bears, and some of the planet’s most extreme conditions. Yet it has become a place where culture, cuisine, and community come together. The restaurant continues to thrive at the edge of the world, blending Norwegian food traditions with the rhythms of Arctic life, offering guests with a 14-course culinary journey unlike anything else on Earth.

Müsste man auch mal hin. Also wenn es nicht so kalt wäre. Allerdings ... wenns nicht so kalt wäre, wärs auch nicht mehr besonders und dann muss man da auch nicht mehr hin. Ein verdammter Teufelskreis.

Wir alle kennen sie, die Jahreszeit, wenn wir wieder nach Hause pilgern und nach einiger Zeit unsere Eltern und / oder Großeltern wiedersehen, um … ihre Computer und Drucker zu reparieren. Manche nennen das häufig Weihnachten und irgendwo sagt die Werbung in emotionalen Spots auch, dass es um gemeinsame Zeit und Besinnlichkeit geht. Aber die Wahrheit ist, dass sich vieles darum dreht, Browser-Toolbars und Anti-Viren-Programme zu entfernen, die sich gegenseitig und vor allem dem Nutzer im Weg stehen. Vor vielen, vielen Jahren war auch das Thema Defragmentierung ein Ding und vielleicht sogar der Anlass, seine Familie öfter zu besuchen, damit das regelmäßig gemacht wird – aber das sind wir mittlerweile losgeworden. Und wenn man dann den Router neugestartet und damit „das Internet repariert“ hat, bleibt auch tatsächlich Zeit für Besinnlichkeit.

Man kann da unseren (Groß)Eltern keinen Vorwurf machen, das ganze Zeug wird ja auch immer komplizierte. Dazu noch Entwickler und Entscheidungsträger, die ihre Kunden nicht immer an erster Stelle mitdenken und Fehler, die sich einfach ganz natürlich einschleichen. Daher auch Hut ab vor denen, die es trotzdem versuchen. Mein Vater ist da noch immer ganz vorn dabei, wenn auch mittlerweile weniger erfolgreich, meine Mutter ... hat auch ein Smartphone und iPad, was ja auch schon mal was ist.

Und auch die Mutter im nachfolgenden Video lässt sich nicht von der Zeit abschütteln und nutzt stattdessen die Möglichkeiten, die ihr die Technik gibt – und hat großen Anteil am Urlaubsvideo, das datelistlou aus Clips von ihrem Smartphone zusammengebastelt hat:

Damit wir uns richtig verstehen: Darüber sollte sich niemand lustig machen, im Gegenteil. Ich find das sogar ein bisschen niedlich und vor allem gut, dass sie einfach mal macht. Und wenn sie das gut findet, dann ist das auch gut.

Es liegt ja förmlich auf der Hand, dass man hier natürlich wieder Parallelen zur Deutschen Bahn zieht, und ich kann es nur immer wieder sagen: Ich kann ja auch nichts dafür, dass sich da das Management scheinbar in einem internen Wettbewerb befindet, um die noch dümmere Aktion zu starten als die, die es vorher schon gab. Neuestes Beispiel: Sitzplätze entfernen.

Ich muss an der Stelle aber so ehrlich sein, dass ich das neueste Vorhaben nicht durchdrungen hab. Bauen die jetzt tatsächlich Sitzplätze aus und mehr Leute müssen stehen? Abgesehen vom gewonnenen Platz (der so groß nicht sein kann), was genau ist da die Einsparung? Und wieso wird hier überhaupt unter anderem als Begründung das Deutschland-Ticket angeführt? Heißt das, je mehr Menschen die Bahn benutzen, umso schlechter laufen die Geschäfte? Ein Schelm, wer dann denkt, dass eine Überprüfung der Kostenstruktur und evtl. Reduzierung einiger Posten (#Managergehälter) sinnvoller sein könnte ... Ich mein ja nur, dass es schon ein bisschen abwegig ist, wenn man Boni ausgezahlt bekommt, obwohl sämtliche gesteckte und öffentlich bekannte Ziele verfehlt wurden. Aber gut, bin ja selbst auch noch nie Geschäftsführer gewesen, vielleicht Ticken auf solchen Ebenen die Uhren auch anders. Ganz anders.

Zurück zum eigentlichen Thema: Die Strecke Nouadhibou–M'Haoudat ist die einzige Strecke Mauretaniens und dürfte gleichzeitig eine der extremsten der Welt sein. Mitten durch die Sahara führend spielen da Temperaturen eine Rolle, aber auch insgesamt kann man das als wilden Ritt bezeichnen, nicht zuletzt weil der Zug, der dort fährt, unfassbar lang ist. Und eben einiges leisten muss.

National Geographic hat dazu ein kleines, informatives Video gemacht und ich sag mal so: So mies die Deutsche Bahn ist, würde sie dennoch dem Wüsten-Ritt bevorzugen. Noch.

Krass.

Besonders schlaue Leser (ja, ich meine euch zwei) haben es sich vermutlich schon denken können: Durch die Länge der Beiträge, die recht untypisch für mich alte Quasselstrippe ist, wird klar, dass wir diese Woche im Urlaub waren. Hab ich anfangs noch immer wertvolle Urlaubszeit dafür verwendet, einigermaßen aktuell Beiträge auch in dieser arbeitsfreien Zeit zu schreiben, reifte irgendwann die Erkenntnis, dass Aktualität gar nicht mal so ausschlaggebend ist. Heißt dann auch, dass man theoretisch zahlreiche Beiträge vorbloggen kann.

Da das aber eine ganze Menge sind, ist dann auch klar, dass die Länge einfach darunter leiden muss, denn ... schreibt doch selbst mal zwölf Beiträge für eine Woche mit mindestens irgendwas um die 2.000 Zeichen. Das sieht immer einfach aus, ist am Ende des Tages aber doch extrem viel Arbeit. Und da wir auch unter der neuen Bundesregierung nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung haben, muss man irgendwo Abstriche machen.

Aber genug der Meckerei, eigentlich wollte ich euch nur ein bisschen Urlaubs-Feeling mitgeben, quasi so auf dem letzten Meter und während wir vermutlich schon wieder unsere Taschen auspacken und eine Waschmaschine nach der anderen anschmeißen.

Und damit das besonders gut wirkt, geht es digital auch direkt nach Bali – einem der Urlaubsparadiese überhaupt (solange sie noch existieren):

Schon dolle schön da.

Aus Gründen sind diese Woche die Beiträge ein bisschen kürzer. Und älter. Aber das bin ich ja auch.

]]>
https://www.wihel.de/bali/feed/ 3
Ein Drohnenflug über Moskau im Winter https://www.wihel.de/ein-drohnenflug-ueber-moskau-im-winter/ https://www.wihel.de/ein-drohnenflug-ueber-moskau-im-winter/#comments Tue, 24 Jun 2025 10:36:26 +0000 https://www.wihel.de/?p=162745

Ich hatte es in einem der letzten Beiträge schon erwähnt: ist immer ein bisschen komisch, winterliche Themen zu dieser Jahreszeit zu platzieren. Jetzt kommt noch hinzu, dass ausgerechnet die russische Hauptstadt hier der Hauptdarsteller ist und auch wenn die Stadt selbst dafür nichts kann und vermutlich auch nicht mal die Mehrheit ihrer Einwohner ... thematisch mach ich aktuell sehr gern einen Bogen darum. Die Gründe sind hinlänglich bekannt und es ist einfach unfassbar nervig, dass dafür ein einziger Depp verantwortlich ist. Könnte man jetzt auch mal hinterfragen, was alles schieflaufen muss, damit ein einzelner Mensch so viel Schaden anrichten kann ...

Ich bin aber auch der falsche, derlei Diskussionen loszutreten, zu lenken oder auch nur ansatzweise fortzuführen – denn eigentlich soll das nachfolgende Video nur zeigen, wie Moskau zumindest vor ein paar Jahren im Winter aussah:

Eigentlich ganz schön, oder?

Aus Gründen sind diese Woche die Beiträge ein bisschen kürzer. Und älter. Aber das bin ich ja auch.

]]>
https://www.wihel.de/ein-drohnenflug-ueber-moskau-im-winter/feed/ 1
Longyearbyen – Einer der nördlichsten Orte der Welt https://www.wihel.de/longyearbyen-einer-der-noerdlichsten-orte-der-welt/ https://www.wihel.de/longyearbyen-einer-der-noerdlichsten-orte-der-welt/#comments Mon, 23 Jun 2025 06:02:11 +0000 https://www.wihel.de/?p=162729

Es fühlt sich immer ein bisschen merkwürdig an, ein winterliches Thema gerade im Sommer zu platzieren – nur die Wenigsten können sich dann wirklich auf das Thema einlassen und zum Beispiel Videos auch einigermaßen „fühlen“. Auf der anderen Seite behaupte ich aber auch: selbst zu dieser Jahreszeit, vielleicht sogar genau in dieser Woche, wenn nicht sogar an diesem Tag ist es in Longyearbyen trotzdem um einiges kälter als da, wo ihr halt gerade seid. Was dann auch nur heißt: Ist doch eigentlich auch vollkommen egal, wann ich euch davon erzähle.

Denn Longyearbyen ist einer der nördlichsten Orte der Welt, an dem Menschen dauerhaft leben. Genauer gesagt befindet sich die Stadt (oder das Dorf? Sind ja nur 2.530 Leute da ...) auf / in / bei Spitzbergen. Als Bergarbeiterstadt gegründet, gibt es dort noch immer eine Zeche, vor allem sorgen aber Tourismus und Forschung dafür, dass es dort einigermaßen wirtschaftlich zu geht.

Veritasium war vor einigen Jahren dort und hat ein kleines Filmchen von dort mitgebracht:

Auch hier gilt wohl wieder: Da muss man schon wirklich Bock draufhaben, um dort Leben zu wollen.

Aus Gründen sind diese Woche die Beiträge ein bisschen kürzer. Und älter. Aber das bin ich ja auch.

]]>
https://www.wihel.de/longyearbyen-einer-der-noerdlichsten-orte-der-welt/feed/ 3
Mit dem Taxi durch das nächtliche Hongkong und Radiohead läuft https://www.wihel.de/mit-dem-taxi-durch-das-naechtliche-hongkong-und-radiohead-laeuft/ https://www.wihel.de/mit-dem-taxi-durch-das-naechtliche-hongkong-und-radiohead-laeuft/#comments Wed, 11 Jun 2025 14:56:52 +0000 https://www.wihel.de/?p=162844

Ich hatte es schon mal irgendwann irgendwo erwähnt, auch ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, einfach Taxi-Fahrer zu werden. Ich fahr eigentlich ganz gern Auto, gleichzeitig sind Taxen immer recht okay ausgestattet und irgendwie ist das ja auch ganz cool, wenn man Schleichwege und Co. kennt und damit seinen Lebensunterhalt verdient.

Klar, reich wird man damit auf keinen Fall und irgendwie nervt es ja dann auch, wenn man ständig mit fremden Menschen zu tun hat, die man vielleicht in seinem Leben nie wieder sieht – Smalltalk ist da durchaus ein wichtiger Skill, den man haben muss, auf den ich aber selbst so gar keinen Bock hab.

Vor allem hat mich aber davon abgehalten, dass man dafür ja auch eine Prüfung ablegen muss und zumindest als ich den Gedanken hatte, gab es auch das Gerücht, dass man ohne Navigationssystem die möglichst schnellste Route von A nach B finden muss. Aus dem Kopf. Auf Zeit. Das hat in etwa s viel Sinn wie damals in der Schule Rechnen ohne Taschenrechner, obwohl jeder einen in der Hosentasche hat.

Wie man sieht, hab ich mir dann doch nicht angetan, sodass am Ende nur bleibt, die eine oder andere Simulation zu spielen und zumindest zeitweise in dieses andere Leben einzutauchen. Oder man schnappt sich einfach ein Video, das einen in die POV-Variante setzt, das Ganze auf Vollbild stellt und einfach mal laufen lässt.

So wie im nachfolgenden Video, in dem es durch das nächtliche Hongkong geht und Radiohead dabei einen zum Besten geben:

Night shift taxi driver in Hong Kong,
Toyota Crown Comfort 2011, fueled by LPG.

0:00 - 5:18 - Weird Fishes/Arpeggi
5:19 - 9:34 - Karma Police
9:35 - 13:28 - Jigsaw Falling into Place
13:29 - 17:35 - High & Dry
17:36 - 21:33 - Nude
21:34 - 25:16 - All I Need
25:17 - 28:59 - No Surprises
29:00 - 33:43 - Fake Plastic Trees
33:44 - 37:28 - (Nice Dream)

Vielleicht mach ich das aber irgendwann doch noch mal. Und dann bin ich der erste Taxifahrer, bei dem man auf gar keinen Fall sprechen muss ... Silent Taxi und so.

Ich hab jetzt ein bisschen versucht zu recherchieren, warum das nachfolgende Video ausgerechnet am Lake Iliamna aufgenommen wurde oder was so besonders daran ist, dass man ausgerechnet hier Lachse aus der Luft beobachtet hat, bin aber nur so mäßig erfolgreich gewesen. Und das ist schon übertrieben, denn eigentlich hab ich nicht wirklich etwas herausgefunden. Abgesehen davon, dass Jason Ching einfach gern in der Natur unterwegs ist und wohl sein Hobby zum Beruf gemacht hat.

Herausgekommen ist dabei die Karriere eines Naturfotografen und Wissenschaftlers, der sich vor allem mit der Wanderung von Lachsen beschäftigt, deren Ökosystem und wie sich das alles auch auf andere Ökosystem auswirkt. Oder um auf den eingangs erwähnten Grund zurückzukommen: Weil Ching das einfach sehr gern macht.

Das hat dann natürlich den netten Nebeneffekt, dass wir erneut die atemberaubende Natur Alaskas aus eher ungewöhnlicher Perspektive zu sehen bekommen, gleichzeitig gibt es jede Menge Lachse in ihrem natürlichen Umfeld (die meisten kennen Lachs ja nur auf dem Teller oder Brötchen serviert)

Darüber hinaus lässt mich ein Gedanke aber nicht los: Vermutlich steht der Lachs wie kein anderer Fisch für „haben wir schon immer so gemacht“. Ich mein, das ist auch ein bisschen absurd, dass du als Fisch irgendwo aus dem Ei schlüpfst, dann riesige Strecken auf dich nimmst, um in den Ozean zu kommen, nur um dann den ganzen weiten Weg auch wieder zurückzuschwimmen, um deine Nachkommen abzulaichen. Klar, Schutz vor Fressfeinden und so, aber eben auch ganz viel „haben wir halt schon immer so gemacht“:

Fly high above Lake Iliamna, Alaska, following the crew of the Alaska Salmon Program as they conduct sockeye salmon surveys during one of the largest migrations in recent history.

Wie auch immer, tolle Aufnahmen werden das immer bleiben.

Ich bin ja gar nicht mal so der große Camping-Freund, habs aber auch noch nie so richtig ausprobiert. Außer halt mal als Kind und beim Bund und da bin ich ehrlich: Hat beides nur sehr limitierten Spaß gebracht. Womit wir auch schon beim richtigen Wort sind, denn Camping hat vor allem was mit Limitierung zu tun. Allein schon, weil du möglichst wenig Krempel mit dir rumschleppen willst – außer du bist reich oder verkaufst einen Teil deiner Verwandtschaft, um dir so ein riesiges Automobil zulegen zu können.

Aber so grundsätzlich bin ich halt schon großer Fan von warmem Wasser, dass einfach so aus dem Hahn kommt und einem einigermaßen bequemen Bett, aus dem man auch ohne Schmerzen erwacht. Dazu das ganze Mückenzeug und ohnehin ... Internet ... auch wenn es nicht mehr der schöne Ort ist, der er mal war, bin ich gern da drin. Und das wird im Wald halt schwierig.

Aber ich bewundere auch Menschen, die darauf einfach scheißen und ihr Wohlempfinden einfach aus der Natur und diesem „draußen sein“ ziehen. Ein bisschen kann ich das auch nachvollziehen, ich bin auch schon gern mal draußen – nur eben begrenzt und mit einer Aussicht auf ein absehbares Ende, weil drinnen isses halt auch schön.

Two Feet Outdoors ist so ein Typ, der einfach gern draußen ist und daher mehr oder minder spontan auf der kleinsten Insel in New York übernachtet hat. Ehrlicherweise ist die gar nicht mal so ansehnlich und eigentlich ist der Zutritt dort auch verboten, aber wenn man einen einigermaßen großen YouTube-Kanal hat, darf man scheinbar ein bisschen mehr als andere:

Join me as I camp on the tiniest island in New York City! I've been wanting to camp on this island for a long time and I finally had the opportunity to do it. The island (known as Belmont Island) sits in the middle of the East River between Queens and Manhattan, just south of Roosevelt Island, and has unbelievable views of the city. Camping on this tiny, rocky island had its challenges, but it was amazing to finally experience it!

Beitrag hab ich übrigens von meinem außerordentlich bequemen Bett aus geschrieben (was gelogen ist, aber wäre geil, wenns stimmen würde, oder?)

Das Video hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und ein bisschen dachte ich, ich hätte es schon mal gesehen, mindestens abgespeichert und sogar in einem Beitrag verarbeitet. Aber keine meiner Suchen war bisher erfolgreich, was vielleicht auch daran liegt, dass ich gar nicht mehr weiß, wie man richtig sucht, weil ich immer häufiger Perplexity und Co. verwende und das ganze Zeug einem ja schon viel Arbeit abnimmt. Oder wie ein Kollege neulich meinte: Zu viel KI darf man auch nicht nutzen, sonst wird man selber wieder dümmer. Und das will ja keiner.

Mit „dümmer“ sind wir aber eigentlich auch schon beim Thema, denn das kleine Video von James Nares zeigt New York 2011. Oder wie man mittlerweile auch sagen kann: Es zeigt New York vor der Trump-Ära und damit zu einer Zeit, als zwar nicht alles gut, aber immerhin deutlich besser war als es aktuell der Fall ist. Ich muss mittlerweile ja fast schon lachen, wenn ich zurückdenke, dass wir unsere Flitterwochen eigentlich in den USA verbringen wollten, dass dann aber wegen Corona nicht gemacht haben. Irgendwo dazwischen kam dann Trump das erste Mal ins Weiße Haus und ich meinte nicht zu 100% ernst, dass wir da mal lieber nicht hinfahren, wenn der Depp an der Macht ist.

Die Zeit hat sich weitergedreht, irgendwann haben wir dann unser Geld ein bisschen anders investiert und die Reise in die USA bis auf Weiteres verschoben. Mittlerweile ist er wieder im Weißen Haus und die Realität hat noch mal mehr Fahrt aufgenommen, denn mittlerweile muss man sich tatsächlich genau überlegen, ob man in die USA einreisen will. Ich glaube, eine echte Warnung gibt es noch nicht, aber ich las bereits von Empfehlungen für Wegwerfhandys und der einen oder anderen Geschichte, dass Leute direkt im Abschiebeknast gelandet sind, als sie für Urlaub oder ähnliches einreisen wollten. Ich weiß, ich kling bereits wie so ein Stammtisch-Depp, bin aber auch zu faul, um die Quellen noch mal rauszusuchen – im Zweifel einfach mal selbst hinfliegen und gucken, was passiert.

Soll ja hier am Ende auch nicht um Abschiebungen gehen, sondern um New York aus dem Jahr 2011. In ganz langsam und nur als kleiner Zeitfetzen der Vergangenheit, den man sich immer wieder mal anschauen kann:

James Nares (British, b. 1953). Street (excerpt), 2011. Video. The Metropolitan Museum of Art, Purchase, Vital Projects Fund Inc. Gift, through Joyce and Robert Menschel, 2012 (2012.573). © James Nares

Auch eine Form von Kunst. Und eine, die ich sogar gut finde – kommt ja auch eher selten vor.

Es gab mal eine Zeit, da hatte auch ich den Gedanken, dass so ein Leben ohne fest Verbindung zu irgendwas eigentlich auch ganz spannend ist. Wenn du im Prinzip machen kannst, was du willst und wenn du es irgendwo zu blöd findest, einfach deine Sachen packst und woanders hin fährst ... das ist doch eigentlich sehr erstrebenswert. Problem: Das ist in meinem Kopf gar nicht mal so einfach, denn Staat und Co. fordern nicht selten einen festen Wohnsitz und die Sache mit dem Geld verdienen ist ja leider auch unausweichlich – wird sonst ein bisschen eng mit Essen und Klamotten. Dazu natürlich die eine oder andere Sprachbarriere und eben die anderen üblichen Ausreden, die vor allem in meinem Kopf unüberwindbare Barrieren darstellen, weil am Ende einfach nur der Mut dafür fehlt. Ihr wisst schon.

Mittlerweile ist der Zug dahingehend natürlich mehr als abgefahren und das Spießertum hat mich komplett in seinen Fängen. Haus, Auto, Frau, Hund, Kind – das komplette Programm. Aber ich bin auch ehrlich: Ich mag das. Dieses Kleinbürgertum, in dem man dann einfach zufrieden ist, wenn man auf seinem eigenen Grundstück steht und in den Sonnenuntergang schaut (wohlwissend, dass das Grundstück auch nur irgendwie geliehen ist und der Staat jederzeit enteignen könnte) – hat schon auch was Friedliches und Beruhigendes. Außerdem sind Frau, Hund und Kind recht gut geraten, sodass es nicht viel gibt, über das ich meckern könnte und einfach mal Erwartungen runterschrauben ist ja selten eine schlechte Idee.

Das muss man natürlich auch, wenn man das andere Leben führt, ganz ohne Bindung und eben mit der Möglichkeit, jederzeit einfach woanders hinzufahren. Oder anders gesagt: Wenn du in einem Van wohnst, kannst du auch keinen großartigen Luxus erwarten. Die Herausforderungen sind da anders, aber dennoch da, nicht zuletzt was eine gewisse Disziplin in Sachen Ordnung halten angeht. Aber kann dann auch recht schön sein, wie uns Charles Liu auf sehr angenehme Weise zeigt:

A full day of typical vanlife with plenty of cooking, laundry, dishes, and camping. Filmed across Las Vegas and Searchlight, NV. Enjoy!

Auch irgendwie ganz angenehm, aber so auf Dauer ... muss man schon auch Bock draufhaben.

Vorab muss man ja wieder sagen: Ob das hier tatsächlich die gefährlichste Bus-Route in Peru ist, ist erstmal nur eine Behauptung. Weiß ja schließlich keiner, ob es nicht doch noch eine viel gefährlichere gibt bzw. gab und die einfach nur so gefährlich war, dass da niemand erfolgreich durch kam und entsprechend auch niemand da ist, um davon zu berichten. Auf der anderen Seite ... wir sind ja alle so medial unterwegs, dass es dann natürlich ein riesen Trubel gegeben hätte und bei fehlendem Schmiergeld sicherlich auch ein paar Leute ihre Jobs verloren hätten. Ich hab wirklich ein sehr verzerrtes Bild von Peru ...

Allerdings erinnert mich das auch an unseren Urlaub in der Türkei, der auch schon wieder viele, viele Jahre zurück liegt. Keine Ahnung, ob es damals noch okayer war, dort Urlaub zu machen im Vergleich zu jetzt, ich weiß aber auch gar nicht, ob es jemals okay war, Urlaub in der Türkei zu machen. Und wenn man sich an den politischen Führungen der jeweiligen Länder orientiert, bleibt vielleicht auch nur noch Ostsee und Nordsee und selbst das ist ja schwierig, wenn man sich die letzten Wahlen anschaut. Vielleicht auch einfach keinen Urlaub mehr machen? Die FDP würde es freuen ...

Jedenfalls waren wir damals auch einen Tag mit dem Bus unterwegs und irgendwann hat der Guide gar nicht mehr aufgehört zu rufen, dass wir alle aus dem Fenster schauen sollen, weil man da so eine „tolle Vogelview“ hat. Vogelview am Arsch ey, ich saß direkt am Fenster und 10 Zentimeter neben mir ging es einfach nur steil bergab in den sicheren Tod. Hat mir keinen Spaß gemacht, wirklich nicht.

Entsprechend möchte auch hier nur sehr ungern mitfahren:

Every year over a 1000 lives are lost on Peru's mountain roads. Meet Glorioso, a skilled bus driver who has been behind the wheel for over 50 years. Regardless of his experience, navigating Peru's mountain roads always comes with its challenges!

Auf der anderen Seite, der fährt das Ding schon 50 Jahre – da gehört dann auch mehr Können als Glück dazu.

Als jemand, der in einem Land geboren wurde, dass nicht mehr existiert – die ehemalige DDR – hab ich mit Mumin in meiner Kindheit nicht viel am Hut gehabt. Wir hatten einfache andere „Helden“, wobei mir da auch nur Pittiplatsch und Schnatterinchen einfallen und als ich neulich ein Video davon gesehen hab, hatte ich die Viecher auch irgendwie sympathischer in Erinnerung.

Ein bisschen anders sieht das bei dem angeheirateten Teil der Familie aus – da wird schon seit Jahren Jagd auf Tassen mit entsprechenden Motiven gemacht und ein bisschen glaub ich auch, dass wir unregelmäßig regelmäßig Silvester in Dänemark nur deswegen feiern, damit man dort in irgendwelchen Läden nachschauen kann, was man hat und was man nicht hat (und dann entsprechend kauft).

Umso verwunderlicher ist, dass bisher noch keiner auf die Idee gekommen ist, dass man einen Schritt weiter geht und statt nach Dänemark einfach nach Finnland fährt. Gut, die Strecke ist weiter und vermutlich möchte man dann entsprechend auch länger dortbleiben, aber aus Mumin-Perspektive gibt es eigentlich kein besseres Land, denn dort gibt es nicht nur die Mumin-Welt, sondern auch das Mumin-Museum und ein entsprechendes Mumin-Haus.

Das vielleicht am besondersten daran: Die Autorin bzw. Schöpferin der Mumins, Tove Jansson, war am Bau ebenso beteiligt wie Tuulikki Pietilä als auch Pentti Eistola.

Wie gesagt, Finnland liegt jetzt nicht direkt um die Ecke, daher reicht vielleicht auch ein kleiner, virtueller Besuch via YouTube:

Take a tour around the 2,5-metre high, incredible Moominhouse built by Tove Jansson, her partner Tuulikki Pietilä, and their friend Pentti Eistola!

Located at the Moomin Museum in Tampere, Finland, the model Moominhouse is normally stored in a closed glass vitrine. This new documentary lets you investigate it up close and peek into secret rooms and hidden treasures. According to Tove Jansson, peeking inside the house can teach you a lot about the Moomin way of life.

Würde dennoch sagen, dass so richtige Hardcore-Fans um einen Besuch vor Ort nicht herumkommen werden. Also zumindest so lange Russland nicht auch da einmarschiert ist, man weiß ja nie ...

Ich geb zu, ich weiß gar nicht, ob das wirklich hier 130 Städte oder gar mehr sind, denn die Zahl an sich impliziert ja schon, dass Zählen durchaus Aufwand bedeuten würde. Und wenn wir mal ehrlich sind „mehr als“ klingt auch einfach viel besser und gleichzeitig vage genug, dass man das einfach glauben kann. Oder wie mal einer unserer Bundespräsidenten gesagt hat, wir müssen in Reichweite der Wahrheit bleiben.

Jedenfalls ist meine Meinung zu Spaziergängen bekannt, am liebsten mag ich sie virtuell und sitzend, außerdem kann man kaum leichter von einer Stadt zur anderen springen. Außerdem gibt es mittlerweile durchaus einige Seiten, die einem so einen virtuellen Spaziergang sehr einfach machen. Citywalks ist da die am naheliegendste Variante, ich würde allerdings drive & listen eher empfehlen. Da geht es zwar initial im Auto los, man kann aber auch easy auf die Füße oder das Fahrrad wechseln – oder noch ganz andere Varianten nutzen. Außerdem gibt es je nach Auswahl auch die Möglichkeit, in heimische Radiosender reinzuhören, wobei hier die Steuerung sehr rudimentär ist.

Was allerdings beiden Seiten fehlt: Ein einfacher Zugang zu den Originalvideos. Und genau hier lässt sich dann auch CityWalki empfehlen. Natürlich kann man sich auch hier zu Fuß per Auto oder via Drohne durch zahlreiche Städte – eben die genannten 130 – bewegen, aber es gibt eben auch einen direkten Link zu den Original-Videos. Hier mal jeweils ein Beispiel:

Warum ist das „besser“? Nun, so kann man sich auch seine ganz eigenen Playlisten zusammenstellen und den ganzen Tag virtuell unterwegs sein. Und sei es nur nebenbei bei der Arbeit.

Vermutlich (hoffentlich?) geht es nur mir so, aber es fühlt sich immer komisch an, über etwas zu schreiben, was aktuell mit Russland zu tun hat. Denn auch wenn ich natürlich eine politische Meinung hab, die hier ab und an mal durchdringt, soll das eigentlich eine Seite sein, die nicht unbedingt etwas mit dem aktuellen Geschehen zu tun hat. Es wär vermessen zu sagen, dass das hier als Rückzugsort davon dienen soll, derlei hohe Ansprüche kann und will ich nicht erfüllen, aber es gibt ja weiß Gott genug Medien, die uns damit zuscheißen und auf die allgemeine Stimmung drücken. Und ja, es ist wichtig, zumindest einen Teil davon auch zu konsumieren, denn den Kopf in den Sand stecken ist halt auch keine Lösung. Aber ein bisschen sandig darf es hier schon sein.

Vor allem aber stört mich an mir selbst, dass ich mich bei solchen Posts einem gewissen Framing nicht entziehen kann. Norilsk gilt zum Beispiel als die nördlichste Großstadt der Erde und Kern des nachfolgenden Videos sind natürlich Ecken, die vom Menschen mehr oder minder einfach zurückgelassen wurden. Das passt halt in gewisser Weise zu meinem aktuellen Weltbild von Russland, was sich in etwa damit definieren lässt, dass mit einer ziemlichen Rücksichtslosigkeit einfach das verfolgt wird, was den Obrigen gerade im Sinn steht – koste es, was es wolle. Die Folgen? Irrelevant.

Und wenn man dann liest, dass Norilsk von Gulag-Häftlingen erbaut wurde und lediglich dazu diente, Bergbau zu betreiben, um an die Bodenschätze Nordsibiriens zu kommen, wirkt das wie eine Bestätigung.

In this video:
- Workers' settlement Ugolny Ruchei ( "Coal Creek" - from russian)
- The ruins of coal mines on the slopes of Mount Schmidt
- Norilsk train graveyard

Dazu passt dann auch, dass seit 2001 starke Einreisebeschränkungen bestehen und eigentlich nur Leute in den Ort dürfen, die von der Stadtverwaltung und dem dortigen Nickelwerk genehmigt wurden – damit Migrationsprobleme unterbunden werden ...

Armenien ist jetzt auch nicht gerade ein Land, an das man als erstes denkt, wenn es darum geht, wohin man mal in den Urlaub fahren könnte. Aber gut, da gilt ja für nahezu alle Länder in der Region und gerade aktuell ist die Gegend alles andere als Tourismus-freudig ... was halt schade ist, denn wie so oft gilt natürlich auch für Armenien, dass man sich von (westlichen) Klischees eigentlich befreien sollte, um die Schönheit dieses Landes erkennen zu können. Behaupte ich jetzt mal, ich war ja selbst noch nicht da.

Fakt ist nämlich, dass Armenien durchaus mit einigem aufwarten kann, zum Beispiel 39 Buchstaben im Alphabet. Dabei denkt man doch als deutscher immer, dass 26 reichen und wie muss das erst für all die englischsprachigen Menschen sein, die nicht mal Umlaute oder ein ß benutzen? Wilde Nummer!

Aber Spaß beiseite, Armenien kann vor allem geschichtlich viel vorweisen, gilt das Land doch als Wiege des Christentums und hat mit der Hauptstadt Jerewan eine der ältesten Städte der Welt überhaupt. Und daraus leitet sich dann beinahe automatisch schon eine interessante Kultur ab, die mit unserer nur bedingt viel gemein hat.

Aber auch die Klassiker wie gutes Essen und natürlich eine interessante, wenn nicht gar atemberaubende Landschaft dürfen nicht fehlen. Und bei allem geschichtlichen Aspekt hat Armenien eine recht florierende IT-Branche.

Gyumri, Amberd, Saghmosavank, Echmiadzin, Yerevan, Garni, Geghard, Khor Virap, Noravank, Selim, Sevanavank, Dilijan

Un film di Silvio Sbrana

Sony A6500 + Parrot Anafi
Lens: Sony 1018F4 - Zeiss 24F18 - Sony 18200
Zhiyun Crane

music: Zero Project - Eastern Illusion

le parole in sottofondo al minuto 01:05 sono di una poesia dedicata al genocidio armeno

Müsste man auch mal hin. Wenn man Zeit und sich die Welt wieder ein bisschen beruhigt hat.

Wir haben schon lange nicht mehr übers Wetter gesprochen. Nachvollziehbar, denn es gibt vieles, dass deutlich mehr Spaß macht. Um nicht zu sagen: Mich macht das Wetter durchaus fertig. Natürlich ist das nicht der erste Winter, den wir hier mitmachen, daher sind wir eigentlich auch dran gewöhnt, dass diese zunehmende Dunkelheit schon sehr aufs Gemüt schlägt und wenn das dann auch noch bitterkalt ist, bleibt man doch lieber drinnen. Gern auch für mehrere Tage am Stück.

Aber dieses Jahr ist das doch ein bisschen anders, denn bitterkalt und „ganz okay“ wechseln sich gefühlt deutlich häufiger ab und auch wenn „ganz okay“ eigentlich ganz okay ist, geht damit immer irgendwie Sturm und anderer Mist einher, den keiner braucht. Hauptsache nass und das gern mehr als man es haben will. Wird’s dann wieder kalt, kommt auch direkt Nebel, sodass ich vermutlich allein in diesem Jahr so viel Nebel gesehen hab, wie in vielleicht meinem ganzen Leben (leichte Übertreibung möglich). Das fetzt alles irgendwie nicht.

Überhaupt fällt mal auf, dass es gefühlt deutlich mehr regnet als sonst. Ich hab jetzt nicht noch mal nachgeschaut, aber war nicht auch der Herbst eigentlich viel zu nass? Ich meine schon und der Witz ist, dass der Sommer dafür eigentlich zu trocken war. Aber ey, Klimawandel und so sind natürlich alles nur ein Märchen ...

Wie dem auch sei, Regen kann durchaus auch seine schönen Seiten haben, so ist es ja nicht. Zum Beispiel, wenn es dennoch angenehm warm ist, man die passenden Klamotten oder zumindest einen Regenschirm hat – und sich das Ganze als digitale Version auf YouTube in den heimischen 4 Wänden anschaut. Während man dann doch im muckelig Trockenen sitzt:

Mag ich.

Ich war noch nie in Kairo. Noch nicht mal in Ägypten und auch nicht auf dem afrikanischen Kontinent. Aber wer mich kennt, der weiß auch, dass ich ja allgemein nicht der reisen Fan größeren Reisen bin, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass die Erinnerungen unbezahlbar und die Erfahrungen bestimmt wertvoll sind. Aber dieses ganze Vorbereiten, dann das Zurücklegen der Strecke und auch das ganze Nachbereiten des Urlaubs ... mich nervt das immer ganz besonders.

Außerdem hörte ich, dass Kairo bzw. Ägypten auf Bildern und in Filmen immer als super interessant dargestellt wird, aber gerade für europäische bzw. blonde Frauen schnell zum Spießrutenlauf wird. Klar, man soll nicht immer direkt nur auf fremde Urteile setzen, schon gar nicht, wenn sie so allgemein formuliert sind, aber ... so vollkommen ausblenden kann man das dann auch nicht und wenn du erstmal vor Ort bist, kommst du bei gebuchter Reise auch nicht mal so eben wieder weg. Und jedes weitere Wort macht das Bild eigentlich nur schlimmer, dass ich hier gar nicht zeichnen möchte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich mach dann doch weiterhin eher digitalen Urlaub und lass den Alman übernehmen. Ne Woche Nordsee tuts doch auch. Und Kairo gucken wir uns einfach als Filmchen an, dann geht das auch als Timelapse, die hab ich ja auch nach Jahren noch besonders gern. Urlaub im Schnelldurchlauf, quasi:

How can one place hold so many contradictions? Both a cradle of civilization and a fountain of modern culture, packed with the living and the dead, conquered by many but belonging to none. Here, worlds collide, and the finest parts of diverging cultures meld seamlessly into Cairo’s unique urban atmosphere. It’s always a pleasure to visit Cairo, the city of a thousand wonders.

Wünsche aber jedem, der dort hinreist natürlich maximalen Spaß.

]]>
https://www.wihel.de/timelapse-cairo/feed/ 1
Ein Spaziergang durch das größte Wohngebiet Asiens https://www.wihel.de/ein-spaziergang-durch-das-groesste-wohngebiet-asiens/ https://www.wihel.de/ein-spaziergang-durch-das-groesste-wohngebiet-asiens/#comments Thu, 28 Nov 2024 15:08:36 +0000 https://www.wihel.de/?p=160978

Na, soll ich noch mal darüber schreiben, wie furchtbar ich Spaziergänge finde und dieses planlose durch die Gegend laufen eine der größten Zeitverschwendungen der Menschheit ist? Lieber nicht, denn gegen so manches Argument, gerade in Richtung Gesundheit, kann auch ich nicht widerlegen – behaupte aber, dass es da dennoch bessere Alternativen gibt. Welche, die sich eben nicht wie Zeitverschwendung anfühlen.

Stattdessen gucken wir einfach mal auf Guiyang, dem größten Wohngebiet Asiens. Dort leben zwar „nur“ 500.000 Menschen, das aber teils auf sehr engem Raum. Was eigentlich nicht sein müsste, denn die Stadt hat mit etwas mehr als 8.000 km² eigentlich genug Platz. Als Vergleich: In Berlin sind es 4.252 Einwohner auf einen km², in Guiyang lediglich 743,6.

Und doch sieht das dort alles viel anders aus, gefühlt sogar nach deutlich mehr Menschen und deutlich weniger Platz, was nicht zuletzt an den teils übertrieben hohen Wohngebäuden liegt. 30, 40 oder noch mehr Stockwerke kommen da zusammen, was am Ende dann auch einen Eindruck erzeugt, den ich nicht unbedingt mit „lebenswert“ bezeichnen würde.

Können wir uns zum Glück aber mit gebührendem Abstand anschauen und dabei gleichzeitig digital Spazieren gehen, was zumindest den Faktor der Zeitverschwendung ein wenig minimiert:

Guiyang Huaguoyuan Community, where 500,000 people live, is said to be the largest residential area in Asia..Dense residential buildings with floors as high as thirty or forty or higher.It looks really spectacular, and it feels depressing at the same time

Wär nix für mich.

Kennt ihr das? Ihr hört ein Land oder irgendein anderes geografisches Ding und wisst so ungefähr, wo das liegt, aber wenn es drauf ankommt, ist dann eben doch nicht klar, wo es ist. Geht mir ganz oft bei Ländern aus dem Ostblock so, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Moldawien und wie sie nicht alle heißen – ich weiß grob, wo sie sind, aber leg mir eine Karte mit den Grenzen vor und steh wie die Kuh vorm Dorf und hab gar keinen Plan. Noch schlimmer wird es dann mit Georgien, Armenien, und weiß der Geier was da noch alles weiter östlich kommt.

Dabei kann ich noch nicht mal sagen, woran das genau liegt, das sind ja jetzt keine ganz grundsätzlich anderen Länder als zum Beispiel Polen oder Tschechien. Und zumindest für einige zählt auch nicht die Entfernung als Grund, liegt doch zum Beispiel die Slowakei direkt neben Tschechien. Womöglich ist es einfach ... pures Desinteresse. Was aber auch okay ist, ich bin denen ja auch ziemlich egal.

Mit den Dolomiten ist es ähnlich. Hört man auch immer wieder mal, aber ich hätte beinahe schon schwören können, dass das auch irgendwo in Osteuropa liegt, was aber natürlich totaler Quatsch ist – die werden ja nicht ohne Grund auch Südalpen genannt. Sieht man mal, dass ich auch eher wenig Interesse an den Alpen an sich hab, was mir aber hoffentlich keiner verübeln kann.

Christopher Dormoy hat vor einiger Zeit einen kleinen Roadtrip durch (oder über? Auf? Bei?) die Dolomiten gemacht und dabei das eine oder andere Timelapse aufgenommen. Herausgekommen ist unter anderem ein leider doch recht knappes Video, aber auch hier gilt: besser als gar nichts.

During a short roadtrip in the heart of the Dolomites, I took a number of timelapses of different sites. I was looking to highlight the movements of clouds and nature in the heart of the mountains. This region is filled with surprises and visual wonders. It's interesting to see how the air and clouds move. So organic, fluid and in harmony with the relief, these movements appear intense and rapid. Most timelapses are shot for only 15 minutes.

Recht hübsch da, aber ich bin dann doch mehr der Flachland- und Meer-Typ.

Dass die Chinesen alles kopieren, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, kann man durchaus als Klischee abtun, gleichzeitig ist dann aber doch auffällig, wie häufig und schnell Gadgets und Technologien gerade dort ihre Nachahmer finden. Vielleicht sind aber alle anderen auch einfach nur einen Ticken schlauer und lassen sich nicht erwischen. Spielt am Ende aber auch keine Rolle, ich bin einer der Falschesten, der hier über Klischees urteilen sollte.

Und doch passt das hier eigentlich wie die Faust auf Auge, denn tatsächlich hat China bei der Geschichte nämlich im großen Stil kopiert – genauer gesagt, haben die einfach versucht, Paris nachzubauen. Oder zumindest Teile davon.

Die Rede ist von Huangzhou, ein Vorort von Shanghai, in dem es unter anderem einen eigenen Eiffelturm, einen Arc de Triomphe, Champs-Elysée, das Schloss Versailles und sogar eine Mona Lisa gibt. Nur der Louvre fehlt.

Find ich allein deswegen schon spannend, weil China ja eigentlich eine gar nicht mal so unspannende eigene Kultur hat, für die man sich nicht schämen muss (außer halt die üblichen Gräueltaten, die scheinbar zu jeder Zivilisation dazu gehören).

Viel spannender ist aber, dass in Huangzhou scheinbar niemand so richtig leben will. Traurig, wenn man bedenkt, wie viel Geld in das Projekt geflossen ist und dass man eigentlich mit 10.000 Menschen geplant hat, die dort leben soll(t)en. Und der Witz ist, dass das eigentlich leicht zu lösen wäre, es mangelt scheinbar nur an einer vernünftigen Nahverkehrsanbindung – als ob die Chinesen nicht Meister wären, sowas mal eben kurz aus dem Boden zu stampfen.

Wie dem auch sei, Yes Theory war einiger Zeit vor Ort und gibt einen Einblick in das chinesische Paris:

Immerhin, Touristen und Hochzeitspaare finden das wohl ganz toll und kommen wenigsten auf einen Abstecher vorbei.

Finde solche Entspannungsvideos immer ein bisschen zwiespältig. In erster Linie sind die furchtbar unspektakulär, was ja aber auch Sinn der Sache ist, denn viel Spektakel ist einer handelsüblichen Entspannung nur wenig förderlich. Wobei manch einer ja auch Heavy Metal hört, um selbst runterzukommen ... Andererseits muss es ja aber auch nicht immer Krachen und Blinken und so ein bisschen Entspannung allein schon vom Bildschirm aus, kann schon ein bisschen helfen, wenn der Alltag mal wieder völlig überstressig auf einem rumtrampelt. Wär natürlich immer besser, wenn man selbst dort vor Ort ist, was man sich gerade anschaut, aber auch das kann ja schnell stressig werden, solange wir das Beamen noch nicht massentauglich nutzen können. Ihr wisst schon, was ich meine. So eine VR-Brille könnte da noch helfen, aber auch die sind ja technisch und vor allem finanziell noch mal eine ganz andere Story.

Vielleicht zieht daher hier auch „besser als nichts“ und dieses Nicht-nichts ist dann mit beinahe 44 Minuten angenehm lang geraten. Denn das nachfolgende Video nimmt uns visuell und akustisch mit in den einen oder anderen japanischen Garten in Kyoto. Und die sind vollgestopft mit Entspannung, das dann aber sehr zart und wenig aufdringlich:

I believe that if I can shoot Kyoto gardens and shrines, the "something" Japanese Omokage feel in them.
And I think that if you can refer to worship and tourism of Kyoto.
I hope you will be interested in Japanese culture.

Und wem das nicht reicht, der schaut sich auch die anderen Videos auf dem YouTube-Kanal an, da gibt es noch eine ganze Menge mehr. Denn digitale Entspannung ist besser als gar keine Entspannung.

Gestern war mein erster Tag nach den erneuten 4 Wochen Elternzeit und was soll ich sagen? Ich könnte direkt wieder Urlaub gebrauchen. Gut, das ist immer ein bisschen übertrieben, aber auf mich warteten u.a. 90 ungelesene Mails. Die hatte ich immer mal wieder gefiltert und schon das weggeschmissen, was unwichtig ist, was aber auch heißt: diese 90 Mails muss ich tatsächlich lesen und bearbeiten.

Dazu diverse Slackbot-Erinnerungen mit Todos, die sich ebenfalls in den letzten Wochen angesammelt haben und irgendwie ist das mit der Rückkehr aus dem Urlaub immer das Gleiche: du fängst nie bei 0 an und hast erstmal wieder Mehrarbeit, bis es einigermaßen normal wird. Was dann den Urlaub an sich schon wieder überflüssig macht, weil die ganze Erholung schneller verfliegt, als sie eigentlich müsste.

Da hilft dann nur, sich besonders bewusst ein paar mehr Pausen zu nehmen und so viel Erholung wie möglich aufzusparen. Sonst hätte man ja keinen Urlaub machen müssen, oder?

Was dabei auch gut helfen kann: Entspannungsvideos. Hat immer ein bisschen was Esoterisches, aber wenn dann auch die BBC mit ihren herrlichen Naturaufnahmen – die wissen schließlich schon sehr lange, was sie da machen – mitspielen, ist das schlichtweg gut. Umso mehr, wenn daraus ein 10 Stunden-Video entsteht:

Travel with us across our planet through magical hidden worlds full of remarkable behaviours, emotional stories and stunning wildlife. From deserts and tropical jungles to underwater worlds and seasonal lands, witness planet earth from the perspective of plants.

Außerdem ist ja bald wieder Wochenende.

Budapest ist auch so eine Stadt, die als Reiseziel zumindest in meiner Wahrnehmung maximal unterschätzt ist. Also glaub ich, war da selbst ja noch nie. Aber wenn ich die nachfolgenden Bilder so sehe, dann müsste man das eigentlich ändern. Wenn doch Reisen nur nicht so aufwändig wäre mit all seiner Vor- und Nachbereitung:

Over than 80 km traveled in 4 days, capturing all clip with iphone 6.

]]>
https://www.wihel.de/lost-in-budapest/feed/ 1