Werbung – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 01 Dec 2025 06:26:14 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Knorr hat auch mal verrückte Werbung gemacht https://www.wihel.de/knorr-hat-auch-mal-verrueckte-werbung-gemacht/ https://www.wihel.de/knorr-hat-auch-mal-verrueckte-werbung-gemacht/#respond Tue, 02 Dec 2025 11:22:59 +0000 https://www.wihel.de/?p=164487

Ich hab neulich noch irgendwo gelesen, dass mittlerweile sogar die Werbeindustrie beklagt, dass Werbung einfach nicht mehr kreativ ist. Oder zumindest so gemacht wird, dass man noch von sich aus darüber spricht. Ja, kann ich unterschreiben, finde es aber auch maximal absurd, dass mittlerweile die weinen, die ja direkt am Hebel sitzen und das eigentlich ändern können. Natürlich, dafür braucht es auch Kunden, die den Mut haben, sowas mitzugehen, aber es kann mir doch auch keiner erzählen, dass niemand scharf darauf ist, in aller Munde und Köpfen zu sein. Außer vielleicht Lego, die mittlerweile keinen Bock mehr auf das kostenlose Marketing haben, dass ein Gattungsbegriff mit sich bringen kann. Aber müssen sie selber wissen, manchen geht’s halt auch einfach zu gut.

Besonders wild wird es, wenn man mal in die Geschichte zurückschaut, was da so alles gemacht wurde. Klar, vieles kannst du heute nicht mehr bringen, weil gesellschaftlich alles andere als noch anerkannt und halt schlichtweg fragwürdig. Aber wenn man dann sieht, das sogar Knorr von sich reden machen konnte ... ich mein, wir reden hier von Tütensuppen. Das sind Gewürzmischungen und ein bisschen gefriergetrockneter Kram, den man mit heißem Wasser und maximal wenig Aufwand in sowas wie Nahrung verwandeln kann – dürfte nicht viel geben, was unspektakulärer ist.

Jedenfalls hat man sich früher scheinbar einfach mehr getraut:

Knorr Soup Advert 1985 Creepy (OLD Adverts) dont know whay but this creeps me out a bit

Mal abgesehen von der fragwürdigen Qualität der Masken – könnte man auch heute noch so senden. Wenn man denn wollte.

Ein bisschen kommt mir das bekannt vor, aber auch wieder nicht, sodass ich gar nicht sagen kann, ob der Spot jemals hierzulande im Fernsehen lief. Aber ich find ihn angenehm kreativ und mich darin bestätigt, dass Werbung früher einfach ein bisschen besser war:

Dürfte auch ein bisschen mehr Geld gekostet haben.

Früher™. Wenn Beiträge so losgehen, fühl ich mich mittlerweile wie dieses Meme, bei der eine Oma von einer Pflegerin geschoben wird und noch irgendwas von vor wenigen Jahren erzählt, das aber als Märchen abgetan wird. Ist lustiger, wenn man eines selber sieht, aber ihr wisst, was ich meine. Da ich nun aber auch nicht mehr der Jüngste bin – besonders schlimm, wenn man irgendwelche Streamer sieht und die mit dem Alter kokettieren, dabei aber maximal 31 meinen; noch schlimmer wird es nur, wenn man selbst Wörter wie „kokettieren“ benutzt ... – freu ich mich mittlerweile auch immer mehr, wenn mal wieder was aufploppt, dass aus meiner Jugend stammt. Ist ja mittlerweile auch schon mehr als 20 Jahre her und weil unser Gehirn ganz toll im Verdrängen ist, fühlt sich das auch immer ein bisschen so ans, als wäre früher™ vieles nicht zwingend besser, aber einfacher gewesen. War es vielleicht auch, weil globale Vernetzung eben nicht nur positive Seiten hat.

So hatten wir zum Beispiel früher weder Spotify noch Apple Music. An Streaming war so gar nicht zu denken, weil das Internet auch einfach noch um ein Vielfaches schlechter war. Wer Filme schauen wollte, musste noch zur Videothek gehen und sich dort was ausleihen – war schon jemand vorher da, musste man sich was anderes suchen – in Zeiten von Netflix und Co. undenkbar. Stell ich mir aber auch witzig vor, wenn man dort einfach einen Film anklickt und erstmal warten muss, bis jemand anderes fertig geschaut hat. Und dann auch noch das Zurückspulen vergisst.

Und in Sachen Musik blieb nicht viel mehr als das Radio. Oder man kaufte sich CDs, häufig nur von einem Künstler. Wer da keinen Bock drauf hatte, griff zu den Compilations, die langsam am Aufkommen waren. Und wie hat man von denen erfahren? Klar, durch klassische Fernsehwerbung. Hier mal ein Beispiel davon:

Und ja, wir fanden das damals schon ein bisschen cool, vielleicht auch, weil diese Musik auch einfach im Radio lief. Ist ja heute auch keine Selbstverständlichkeit mehr.

Es wäre falsch zu sagen, dass wir hier – oder auch ich – mit der Präsidentschaftswahl in den US of A nichts am Hut haben, denn das Land gehört nach wie vor (leider) mit zu den mächtigsten Staaten der Welt und hat natürlich durch die eine oder andere Handlung globalen Einfluss. Wir haben eine Ära Trump bereits miterlebt und jeder kann sich vermutlich ausmalen, wie die zweite Runde wird – vor allem, wenn klar ist, dass es Stand jetzt keine dritte Runde geben wird. Stichwort: Wer nichts zu verlieren hat ...

Dazu kommt, dass das Wahlsystem in den Staaten ziemlich abstrus ist und zumindest meiner Meinung nach nur sehr bedingt einem vernünftigen Demokratieverständnis folgt, aber es ist auch nicht an mir, zu beurteilen, was die schon jahrhundertelang praktizieren.

Was man aber sagen kann: Dort läuft Politik noch mal anders im Vergleich zu uns. Klar, auch hier wird einem was vom Pferd erzählt, in der stillen Hoffnung, dass man dann an der „richtigen“ Stelle sein Kreuz setzt und ja, auch hier wird sich kaum noch Mühe gegeben zu verbergen, dass den Leuten sehr offensichtlich in die Tasche gelogen wird, aber Wahlwerbung beschränkt sich hierzulande vor allem auf sinnlos zugepflasterte Straßen mit irgendwelchen Schildern und lustigen Ständen, um die jeder Normalsterbliche einen weiten Bogen macht.

Da sind die in den Staaten ein bisschen anders unterwegs, zumindest inhaltlich. Ein Beispiel ist da ein Werbespot von Jo Biden, mit einem Thema ... vor dem man hier vermutlich mehrfach zurückschrecken würde:

This is a painful story that so many families around America now know too well: Amanda was denied the medical care she needed, and it nearly took her life.

More than 1 in 3 women in America now live under an abortion ban, with more on the way.

Donald Trump did this.

Aber gut, in den Staaten läuft ja einiges anders. Hat zumindest aber bei mir Eindruck hinterlassen, fand Donald Trump aber auch schon immer ziemlich fragwürdig.

Ich hab neulich noch einen Artikel gelesen, in dem irgendein schlauer Mensch darüber schrob, dass Werbung heutzutage so gar nicht mehr kreativ ist, sich nichts mehr traut, aber Agenturen da auch einfach selbst dran schuld sind. Derlei schlaue Menschen gibt es im Marketingumfeld ja einige, manche sind sogar schlau. Ich würd das dennoch unterschreiben, dazu reicht schon ein Blick in die passende Kategorie bei uns (die ärgerlicherweise auch schnell falsch interpretiert wird, denn dort gibt es tatsächlich keine bezahlten Beiträge, sondern bemerkenswerte Spots, die per Zufall gefunden werden – aber was willste machen? Bleibt halt Werbung).

Stattdessen setzt man auf Sicherheit und Performance, verschläft allerdings, dass sich das a) abnutzt und b) oft einfach furchtbar langweilig ist. Mag kurzfristig die Verkäufe ankurbeln, hilft aber dem Image wenig.

Da ist der nachfolgende Clip von Sony schon eine andere Hausnummer, auch wenn ich das Ganze irgendwie ... absurd finde. Die Message wird am Ende natürlich aufgelöst, was schon mal gut ist, denn nicht vieles nervt mehr, als wenn der Zuschauer ratlos zurückgelassen wird. Aber besonders kreativ ist das auch nicht wirklich. Dafür allerdings bestimmt aufwändig und als Deutscher muss ich hier auch einfach sagen: „Also ich will das nicht putzen“:

Jonathan Glazer's contribution to Sony's "Colour like no other" campaign, minus the Thieving Magpie. This director's cut was only shown in cinemas, albeit shortened down to 60 seconds. Produced by Academy Films.

70.000 Liter waren das, immerhin aber umweltfreundliche Farbe. Wobei ich auch nicht so richtig weiß, was an Farbe umweltfreundlich sein kann ...

Ich habs bestimmt schon ml erwähnt: Das Schöne am älter werden ist ja auch, dass einem Vieles immer egaler wird. Nehmen wir letzte Woche zum Beispiel, da wurde das neue Deutschland-Trikot für die kommende EM (oder WM? Blickt ja auch keiner mehr durch, seit die mit Katar alles durcheinandergewirbelt haben) vorgestellt und natürlich hat sich das Internet direkt das Maul zerrissen. Ich habs mal wieder nur sehr am Rande mitbekommen, aber Twitter hat wohl erneut geglüht, wobei man seit der Musk-Ära ja ohnehin nicht mehr wirklich einen Blick da reinwerfen kann. Das ist alles furchtbar anstrengend geworden und wenn ich verstehen kann, dass man sich als Mensch mal irgendwo austoben und Luft machen muss – das Netzwerk kann einfach weg. Das ist nur noch furchtbar und übel und der beste Beweis, dass viele Menschen gleich früh morgens nach dem Aufstehen mit dem Klammerbeutel gepudert gehören.

Zurück zum Thema: In weiß gibt es eigentlich nicht viel zu meckern, das kennt man ja schon seit Langem. Klar, hier und da neue Akzente, aber es bleibt halt das typisch deutsche Trikot, dass man meistens sieht. Ob lila-pink jetzt so ein Kracher ist, muss sich erst noch zeigen, aber ich fand auch rot und grün damals nicht verkehrt und auch schwarz sah eigentlich ganz cool aus. Wird das hier sicher dann auch, muss man sich halt nur ein bisschen dran gewöhnen.

Was ich aber vor allem mag, ist der Spot, den adidas zum Release des Trikots gemacht hat. Klar, da ist vermutlich übertrieben viel Geld geflossen, um derlei Qualität zu erreichen und eigentlich ist das auch wieder ganz klassisch Marketing at its best – aber die Message ist dann doch auf den Punkt:

Was hingegen absolut nicht cool ist: Der Preis. Mit Flock und Euro2024-Abzeichen liegen wir direkt bei 172€, langärmelig sind es direkt 192. Die günstigere Variante immerhin noch bei 134€ oder wie ich sagen würde: Kann adidas gern behalten.

Vermutlich ist es nur mir aufgefallen, aber: Gute Werbung ... da hab ich schon vor Jahren bemängelt, dass sie immer mehr ausstirbt ... ist mittlerweile nahezu komplett ausgestorben. Klar, über „gut“ kann man sich streiten und wirft man einen Blick in die Agenturen und Marketingabteilungen, zählt am Ende nur das bare Geld, dass man durch so manche Maßnahmen zusätzlich eingenommen hat. Performance über Qualität, wenn man das mal so plakativ zusammenfassen will.

Dank Inflation und der einen oder anderen Krise saß das Geld aber auch nicht besonders locker, da ist dann Performance noch mal stärker gefragt und wenn irgendwo eingespart werden muss, dann oft bei Budgets, die man leichter steuern kann. Geplante Marketing-Kampagnen lassen sich eben leichter absägen im Vergleich zu angestoßenen Bestellungen für Waren oder Bauprojekte. Und selbst Menschen wird man nur bedingt schnell los, zumindest in Deutschland.

Will sagen: Die Rahmenbedingungen sind nicht besonders gut für „wir toben uns mal aus und lassen der Kreativität freien Lauf“. Was allerdings nichts am Endergebnis ändert, nämlich dass das einfach sehr schade ist.

Umso mehr muss man mittlerweile sowas hervorheben, wie im nachfolgenden Video, zumal hier scheinbar nichts direkt verkauft wird. Mehr sticht aber heraus, dass Menschen vor der Werbefläche mit selbiger interagieren können. Natürlich ist schnell klar, dass da keine echten Röntgenbilder von den Leuten angefertigt werden, soweit ist der Stand der Technik dann doch noch nicht – aber die Leute bleiben stehen, schenken der ganzen Geschichte Aufmerksamkeit und ... für den Twist am Ende ist es genau das, was gebraucht wird:

Cool public interaction station
byu/TrueSkyDemon inUnexpected

Weiß allerdings nicht, ob derlei Schockmomente wirklich für jeden mal eben so wegzustecken sind. Das beabsichtigte Ziel dürfte aber durchaus erfüllt sein.

]]>
https://www.wihel.de/nur-eine-interaktive-bushaltestelle/feed/ 4
Und hier dann noch der Weihnachtsspot von Chevrolet https://www.wihel.de/und-hier-dann-noch-der-weihnachtsspot-von-chevrolet/ https://www.wihel.de/und-hier-dann-noch-der-weihnachtsspot-von-chevrolet/#comments Wed, 20 Dec 2023 15:52:22 +0000 https://www.wihel.de/?p=157755

Den einen oder anderen Weihnachtsspot hatte ich ja schon gebracht, möchte aber noch mal erwähnen: die Spots von Barbour, Aldi, JD Sports, der Erste Group und Boots UK sind allesamt nicht wirklich gut. Und auch wenn ich jetzt öfter gesagt hab, dass wir gar nicht so viele Weihnachtsspots brauchen, möchte ich vielleicht nur mitgeben: Lieber keinen Weihnachtsspot machen als einen schlechten.

Der von Chevrolet in diesem Jahr ist jetzt auch nicht gerade Oscar-verdächtig, hat aber immerhin eine Länge von 6 Minuten und ist damit beinahe schon ein Kurzfilm. Wird so vermutlich nicht häufig im Fernsehen laufen – Länge kostet ja auch nicht gerade wenig Geld – ist aber dafür gut gemacht.

Die Story kommt mir dabei dann doch verdächtig bekannt vor, ich weiß aber auch nicht mehr, aus welchem Film oder welcher Serie. Ganz vielleicht liegt das aber auch daran, dass es nicht nur ein Film oder eine Serie gewesen sein dürfte.

Jedenfalls bekommt Großmuttern ein paar alte Erinnerung (zurück)geschenkt und gewinnt daher wieder so ein bisschen Lebensfreude – natürlich vom Vordersitz eines Chevrolets:

Sofern nichts Außergewöhnliches passiert, dürfte das auch der letzte Weihnachtsspot gewesen sein, der hier seinen Platz findet. Zumindest für dieses Jahr.

Ich hatte es gestern bereits erwähnt, die Dichte an guten Weihnachtsspots ist dieses Jahr gar nicht mal so hoch, aber das muss nicht schlecht sein. Früher war dennoch mehr Kreativität und Werbung, die sich lohnt zu schauen.

Und weil man da ruhig noch mal den Finger in die Wunde legen kann: die Spots von Barbour, Aldi, JD Sports, der Erste Group und Boots UK haben sicher ein bisschen was an Geld verschlungen, sind aber allesamt nicht wirklich gut. Gerade der von JD Sports ist großer Mist!

Ich weiß gar nicht, ob IKEA in den letzten Jahren bereits an vorderster Front mitgespielt hat, aber zumindest dieses Jahr tun sie das. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen: das klappt nur, weil dieses Jahr die Konkurrenz eher schwächelt, aber ist ja auch nicht so als hätte der FC Bayern jedes Jahr die Meisterschaft gewonnen (auch wenn sich das für die jüngere Generation so anfühlen mag).

Was ich an diesem Spot mag, ist das Thema. Weniger Emotionen, dafür einfach die Tatsache, dass Weihnachten zwar toll ist, wenn es darum geht, mit Familie und Freunden zusammen zu kommen – das aber auch einfach mal anstrengend sein kann und man sich dann mal zurückziehen und durchschnaufen muss. Fühle ich sehr:

Find a moment during the madness. Take a holiday from the holidays with IKEA.

Und deswegen mag ich auch das Weihnachten mit meinen Eltern besonders, da darf jeder einfach sein, wie er ist. Und wenn man mal den Nachmittag für sich haben möchte, dann geht das einfach.

Ich hatte es vor ein paar Tagen schon erwähnt: Früher war mehr Weihnachtsspots. Ist aber auch okay, denn zur Hochzeit war es auch irgendwie anstrengend, wenn alles und jeder immer maximal auf die Emotionsdrüse drückt und wir Menschen neigen ja ohnehin dazu, dann irgendwann abzustumpfen und abgestumpfte Weihnachten will ja nun wirklich niemand haben.

Dass es aber dieses Jahr so mau aussieht, ist dann doch irgendwie überraschend. Da hilft dann nur, auch mal den Blick ins Ausland zu werfen und zu schauen, was dort an Weihnachtswerbung läuft. Ich kann zumindest schon mal sagen, dass die Spots von Barbour, Aldi, JD Sports, der Erste Group und Boots UK auch nicht wirklich was taugen, aber zumindest der von Suchard ist ganz okay. Ich mag zumindest den Pixar-gleichen Animationsstil und die Idee, dass man Erinnerungen ein bisschen rückwärts sieht:

La Navidad es celebrar la vida, juntarse con nuestros seres queridos, hacer balance del año y disfrutar de momentos mágicos. Sigamos celebrándola.

Porque la vida es lo que pasa entre Navidad y Navidad.

Schon gut gemacht und auch was die Emotionsdrüse angeht, ist man eigentlich sehr behutsam. Schön.

Die Zeit der Weihnachtsspots hat mittlerweile komplett begonnen, wobei früher da irgendwie mehr Musik drin war. Wenn man so will, hab ich eigentlich nur den von John Lewis wirklich gesehen und lediglich durch irgendeinen Newsletter mitbekommen, dass da auch Edeka irgendwas macht und das auch dieses Jahr irgendwie anders. Hat mich aber scheinbar nicht genug getriggert, dass ich da wirklich draufklicken wollte, was ja auch für sich spricht.

Das muss ja aber nichts Schlechtes sein, schließlich nerven die Dinger ja auch enorm, wenn sich einfach jede große Firma damit brüsten und alle anderen übertrumpfen will. Außerdem wissen wir, dass Weihnachten näherkommt, wenn Wikipedia wieder anfängt, nach Spenden zu fragen (was mir übrigens immer wieder aufs Neue auf den Sack geht, weil dieser Banner, der sich dann über den halben Smartphone-Bildschirm schiebt einfach eine Pest in Sachen UI / UX ist).

Aber ein Spot muss noch sein und das hat ausnahmsweise mal nichts damit zu tun, dass er von Apple kommt. Wobei, vielleicht doch, denn ich find den eigentlich sehr gut und ein bisschen hat das auch damit zu tun, dass er an Ted Lasso erinnert. Überhaupt bin ich gerade wieder ein bisschen mehr in Ted Lasso drin, TikTok sei Dank. Das führte sogar schon so weit, dass ich mal einen Nachmittag ein paar der Clips auf der Plattform am Stück weggesuchtet hab. Einfach eine unfassbar gute Serie, bei der mir aktuell ein Satz ganz besonders im Gehirn hängen geblieben ist: Don’t be judging, be curious. Genau daran versuch ich mir verstärkt ein Beispiel zu nehmen, was zumindest aktuell ganz gut funktioniert.

Und genau das trifft eigentlich auch auf den Weihnachtsspot von Apple zu, ist vielleicht sogar die Hauptaussage des Ganzen. Denn die junge Dame, die ein extrem gutes Talent in Sachen Stop-Motion-Filmchen hat, ist am Anfang auch mehr judging, stellt dann aber fest, dass das gar nicht verkehrt ist, wenn man ein bisschen mehr curious ist. Denn dann blickt man auch mal hinter die Fassade einiger Menschen und versteht, warum sie tun, was sie tun:

Was ich aber auch mag: Es ist nicht so komplett auf die Tränendrüse drückend.

]]>
https://www.wihel.de/apples-weihnachtsspot-fuzzy-feelings/feed/ 1
Ein Werbespot, der aus Versehen zeigt, wie absurd Autos sind https://www.wihel.de/ein-werbespot-der-aus-versehen-zeigt-wie-absurd-autos-sind/ https://www.wihel.de/ein-werbespot-der-aus-versehen-zeigt-wie-absurd-autos-sind/#comments Thu, 23 Nov 2023 06:43:26 +0000 https://www.wihel.de/?p=157468

Ich fahr ja schon ganz gern Auto. Wenn ich die Kollegen höre, wie sie wieder stöhnen, wenn Bus und Bahn hart überfüllt sind, alles maximal unpünktlich ankommt und losfährt, die Preise jedes Jahr mehr oder minder logisch begründet erhöht werden und die Bahn auch sonst eben Bahn-Dinge tut, die einem das Nervenkostüm kräftig durchrüttelt ... und man dann am Ende noch nicht mal genau da ankommt, wo man eigentlich hinwill, dann sollte eigentlich klar sein, warum öffentliche Verkehrsmittel zumindest in diesem Land ein Graus sind. Und das ist auch noch Jammern auf hohem Niveau, denn in anderen Ländern sieht das teils noch schlimmer aus.

Dann doch lieber mein kleines Reich auf vier Rädern, in dem ich die Temperatur angenehm einstellen kann, nur das höre, was ich auch hören möchte, meistens mein eigens gewähltes Tempo fahre und das auch noch, wann ich will. Gerade im Winter super angenehm, weil eingepfercht sein mit hustenden und Rotz schniefenden Massen in einer Blechkiste fetzt einfach nicht. Und besonders schön: Ich komm häufig sehr nah an meinen Zielort heran.

Ist natürlich auch eine Form von Luxus, die es nicht zwingend braucht, aber während die Superreichen superschnell weiterhin super viel Umwelt mit Superkonsum zerstören, ist mein Anteil mit dieser ausbleibenden Selbstgeißelung eher zu vernachlässigen (ja, ich weiß, falsche Einstellung und keine Ausrede, wir sollten dennoch endlich mal an die großen Umweltzerstörer ran, als uns gegenseitig anzumachen).

Eigentlich sind Autos total absurd und sehr veranschaulicht wird das bei dem nachfolgenden Werbespot von Saturn. Nicht der Elektronikmarkt – der scheinbar immer mehr verschwindet – sondern der Autohersteller:

Eigentlich ein kluger Spot, aber eben wenig verkaufsfördernd für Autos. Könnte unter anderem ein Grund sein, warum man 2009 die Tore schloss.

Vermutlich begeb ich mich mit dem Beitrag auf relativ dünnes Eis, auf der anderen Seite ist das ja aber auch nicht gerade meine Schuld, dass da irgendein Staatenlenker ein bisschen am Rad dreht und das mit Russland mal wieder besonders schwierig ist. Ich weiß auch gar nicht, ob das jemals nicht schwierig war, hier spielen ja ganz viele Faktoren eine Rolle und gerade andere Kulturen und Sozialisation ist ein übertrieben schwieriges Feld, wenn man so gar nicht im Thema steckt.

Außerdem neigen wir ja sehr gern dazu, in Klischees zu denken. Klischees machen vieles einfacher, alle über einen Kamm scheren war schließlich schon immer leichter als fair zu differenzieren, früher™ noch wesentlich mehr als heute (wobei ich mir da mit Blick auf Twitter und Co. auch gar nicht mal so sicher bin). Da gab es halt den Westen, die Sowjetunion und vielleicht auch noch irgendwo China (wir hatten in der Schule halt viel über Nazis, aber wenig, was danach kommt – man sehe es mir nach).

Damit konnte man dann arbeiten und gerade die Film-Industrie hat das mehr als einmal ausgeschlachtet und in diversen Kriegs-, Action- und Spionagefilmen benutzt. Aber eben nicht nur die, sondern auch ... Wendy’s. Kennt man hierzulande vielleicht weniger, ist am Ende aber auch nur eine der zahlreichen Schnellrestaurant-Ketten, die es halt überall so gibt.

Und die haben dann 1985 einfach mal diesen Werbespot produziert:

Rumor has is this ad was banned for being offensive. However, this was not the only spot to poke fun at Soviet Russia at the time. Directed by Joe Sedelmaier.

Und jetzt stelle man sich vor, der würde plötzlich im Fernsehen laufen ... wobei, wäre im jahr 2023 vermutlich auch egal, drehen ja ohnehin schon alle Rad. Außer Olaf Scholz, der vergisst nur alles ...

Auch wenn das ziemlich überzogen und damit eigentlich großer Quatsch ist, aber ... früher™ war schon einiges besser. Autos einfacher, die Welt ein bisschen größer, das Internet noch ein sehr friedlicher Ort, weil für die breite Masse noch nicht existent und ich Quark im Schaufenster. Sagen zumindest meine Eltern immer.

1986 hat sich das aber geändert, denn da hab ich das Licht der Welt erblickt und was bis vor ein paar Jahren noch gar nicht so weit weg klang, ist in Wahrheit auch einfach mal 37 Jahre her. Wenn man dann noch überlegt, dass durchschnittlich eine Generation 25 Jahre sind ... so schnell kann man sich alt fühlen.

Was vor allem aber früher™ besser war: Werbung. Alles ein bisschen abgedrehter, aber irgendwie auch ein wenig durchdachter. Teilweise simpler, dafür aber immer sehr auf den Punkt. Und vor allem haben sich die Leute bei der Musik noch richtig Mühe gegeben. Das zumindest ist unser Eindruck, nachdem wir vor ein paar Wochen einfach mal völlig sinnfrei eine knappe Stunde Werbung aus den 90ern geschaut haben, weil das irgendwer auf YouTube hochgeladen hat. Fragt man sich natürlich auch, wo derjenige die ganzen Clips herhat und vor allem: warum? Schön war das dennoch, allein schon weil wir lustiges Produkte-Raten spielen konnten.

Und selbst in meinem Geburtsjahr war Werbung noch ein bisschen anders und eben ein Stück besser. Denn damals gab es noch Sybille, die Platten verkauft hat:

Fernsehwerbung aus der guten alten Zeit! ;)

Auf jeden Fall besser als dieses „du bist nicht du, wenn du hungrig bist“-Quark.

Ganz eigentlich gehört es mittlerweile ja zur Tradition, dass die hiesigen Verkaufsriesen kurz vor der Weihnachtszeit in den Wettbewerb treten und darum kämpfen, wer den emotionalsten Weihnachtsspot raushaut. Ich meine, dass das Edeka mal kräftig mitgemischt hat, vielleicht auch Lidl, evtl. auch IKEA oder irgendeine andere Marke, die halt hauptsächlich die Farbe Gelb verwendet. Rewe war da auch mal dabei und vielleicht auch Milka?

Und doch gibt es eigentlich nur einen Laden, der das Spiel nahezu perfekt beherrscht und – wenn ich nicht komplett daneben liege – am längsten dabei ist. Denn Weihnachten ist eben nicht nur das Fest, an dem man besonders viel Geld für Dinge ausgibt, die man anderen (ungefragt) in den Hausstand wirft, sondern hat auch was mit Familie, Zusammensein und Zeit miteinander verbringen zu tun. Aber eben auch damit, die Wirtschaft zu unterstützen, Inflation hin oder her.

Dass das am besten über Emotionen geschieht, weiß man schon seit dem Mittelalter, als die ersten Werbeagenturen aus dem Boden geschossen sind, denn über Emotionen kann man Menschen noch immer am besten beeinflussen. Wenn man so will, sind Emotionen sogar die Wurzel allen Übels, zumindest kann man alles menschengemacht Schlechte darauf zurückführen.

Aber ich drifte ab. John Lewis hat nun also auch den Weihnachtsspot für dieses Jahr rausgehauen, meiner Meinung nach ein bisschen früh, aber wie eingangs erwähnt, das Haifischbecken ist über die Jahre voller geworden und irgendwann musst du halt der Erste sein, um noch herauszustechen.

Das wäre aber dieses Jahr gar nicht nötig gewesen, denn der Spot ist dieses Mal auch ein bisschen ... anders. Weird trifft es da schon ganz gut:

Ehrlich gesagt hat das meine Emotionen aber nur bedingt getriggert. Nettes Experiment, aber so richtig gezündet hat das dieses Mal nicht ...

Davon mal abgesehen, dass ich allgemein schon sehr wenig Werbung aus dem linearen Fernsehen sehe, aber ich hab schon extrem lange keine Werbung mehr von McDonalds im Fernsehen gesehen. Könnte daran liegen, dass wir keinen McDonalds hier in der Nähe haben oder die sich einfach auf andere Medien konzentrieren (was mich nicht wundern würde, Fernsehen ist schon seit Jahrzehnten auf dem absteigenden Ast). Oder es liegt daran, dass sich die bisherigen Versionen einfach stark abgenutzt haben. Dann vielleicht einfach mal wie Apple probieren? Die verkaufen ja schließlich ganz gut ihren Kram:

Aus Gründen gibt es diese Woche mal kürzere Beiträge. Lesen, danach rausgehen und einfach mal die Natur genießen. Sollten wir ohnehin alle viel öfter machen.

]]>
https://www.wihel.de/wenn-mcdonalds-wie-apple-werben-wuerde/feed/ 4
TV-Werbung aus den 70ern und 80ern https://www.wihel.de/tv-werbung-aus-den-70ern-und-80ern/ https://www.wihel.de/tv-werbung-aus-den-70ern-und-80ern/#comments Wed, 31 May 2023 06:05:50 +0000 https://www.wihel.de/?p=155234

War ich früher doch öfter mal derjenige, der hier Zuhause als Erster ins Bett gegangen ist (und das auch schon mal vor 21 Uhr, weil ... warum denn nicht? Erwachsensein heißt auch, dass man ins Bett gehen kann, wann man will), hat sich das mittlerweile komplett gedreht. Line ist regelmäßig vor mir im Bett und nicht selten bin ich es auch, der erst wirklich spät dazu stößt. Also spät für unsere Verhältnisse, was eben halb 11 oder auch mal halb 12 bedeuten kann. Wenn man allerdings bereits um 5 wieder aufsteht, kommt da nicht viel Schlaf bei rum.

Woher aber der Wandel? Zum einen beruflich bedingt, da ich aktuell einfach viel mehr zu tun hab, bleibt für den ganzen Kleinkram, den man mal so nebenher macht, nur der Feierabend. Wenn der dann auch noch später anfängt, verschiebt sich alles nach hinten und oft ist selbiger erst so richtig um halb 8 etabliert. Zum anderen sind da aber auch die üblichen rabbit holes wie TikTok und YouTube, durch die ich gern mal durchscrolle. Und ich schau auch ehrlicherweise gern noch mal ins lineare TV, einfach nur um zu sehen, was die so bringen.

Wenig verwunderlich: da ist nicht viel Gutes. Was aber geblieben ist: jede Menge Werbung. Und irgendwie ist es auch schön zu sehen, dass sich manche Dinge auch hier nicht ändern, denn die ist nach wie vor nicht wirklich gut, wird einem aber, wenn sie denn kommt, mit viel Anlauf ins Gesicht geschleudert. Denn natürlich kann man von einem Sender auf den nächsten schalten, wenn man keinen Bock auf Werbung hat – dort läuft dann aber auch nur wieder Werbung. Und das scheint man mittlerweile sehr perfektioniert zu haben, denn gerade am Wochenende lief von 20 Sendern auf 19 zeitgleich Werbung.

Ich will nicht sagen, dass das nachfolgende Video deutlich bessere Spots bereithält, als wir am Wochenende gesehen haben, aber in gewisser Weise ist das auch ein bisschen eine Konfrontationstherapie. Denn Kevin Barton hat nicht weniger als 2 Stunden (!!!) mit Werbeclips aus den 70ern und 80ern zusammengestellt. Wer sich da durchgekämpft hat, hat auch kein Problem mehr mit den Werbeblöcken im linearen TV:

Immerhin viel aus den US of A dabei und damit wenigstens für uns recht unverbraucht.

Wann immer es um die Bahn geht, hab ich direkt im Kopf: „Bloß nicht wieder Bahn-Bashing“, davon gibt es schließlich genug. Aber nach wie vor gibt sich die Bahn auch nur wenig Mühe, konsequent dagegenzuhalten, im Gegenteil: Auf der einen Seite ein riesiger Verlust, auf der anderen Seite Meldungen, dass Chef und Co. mit Boni vollgepumpt werden, denn scheinbar ist es nur wichtig, dass man gut darin ist, leere Versprechungen zu formulieren. Und am Ende des Jahres mal wieder die Preise zu erhöhen, weil ... weiß auch keiner, warum.

Überhaupt scheint Deutschland in Sachen öffentlichem Nah- und Fernverkehr komplett den Anschluss an die moderne Welt verloren zu haben. Über Internet im Zug brauchen wir gar nicht erst reden, da weiß ja bis heute keiner, was peinlicher ist: dass man fantastische 500MB zur Verfügung hat oder dass das eigentlich keine Rolle spielt, weil man ohnehin keinen Empfang hat.

Und selbst bei Bus und Bahn im Nahverkehr bekleckert man sich nicht mit Ruhm, hat man doch letztes Jahr bewiesen, wie „einfach“ man ein 9€-Ticket umsetzen kann, nur um dann später die langfristige Lösung mit Ansage, dafür aber maximal verspätet, gegen die Wand zu fahren und nicht mal eine Woche nach Einführung schon Rufe laut werden, dass man die Preise demnächst erhöhen müsste, weil … weiß auch keiner, warum.

Aber immerhin kümmert sich die FDP neuerdings darum, dass man die Innenstädte endlich wieder autofreundlicher machen müsste und weil eine dumme Idee allein nicht reicht, werkelt man auch daran, dass Fahrerflucht erleichtert wird. Wer bisher noch nicht den Eindruck hat, dass wir in einer schlechten Komödie leben, braucht sich keine Sorgen machen, mindestens eine Regierungspartei arbeitet kräftig daran, das zu verbessern.

Aber zurück zum Thema: 1991 hat die Bahn den ersten ICE auf die Schiene geschickt und damit das Zeitalter der besonders schnellen Reise eingeläutet. Auch hier hinkt man mittlerweile mit mehr als einem Bein hinterher, aber zumindest vor 30 Jahren war das halt ein Ding:

Nicht das erste Mal, dass ich mir denke: bei einer Computersimulation würde man einfach noch mal von vorn anfangen und den aktuellen Spielstand umgehend löschen ...

KI hier, KI da und am Ende weiß keiner so richtig, was das eigentlich soll. Geht zumindest mir so. Schönes Beispiel, dass ich letzte Woche gelesen hab: Auch Dropbox plant (oder hat vielleicht schon umgesetzt, geht ja mittlerweile schneller als man glaubt) einen nicht unerheblichen Stellenabbau, plant aber gleichzeitig Investitionen in den KI-Bereich. Als Technikfirma muss man das ja mittlerweile schon allein tun, damit man noch irgendwie im Gespräch bleibt, aber ... der Sinn von Dropbox liegt hauptsächlich darin, dass man kinderleicht Dateien in die Cloud schieben und mit anderen teilen kann. Wo genau da jetzt noch KI nachhelfen soll, bleibt mir schleierhaft, aber was weiß ich schon ...

Es ist aber auch nicht so, dass ich da nicht selbst schon mit rumgespielt hätte, was eigentlich nur heißt, dass ich mal ChatGPT benutzt hab. Oder besser gesagt, versucht hab, produktiv zu nutzen. Dabei hab ich unter anderem versucht, Feedback von Kollegen für andere Kollegen zusammenzufassen, nicht zuletzt weil das immer recht viel ist, die Form teils erheblich abweicht, aber auch zahlreiche Dopplungen vorkommt. Das macht viel Arbeit, das vernünftig aufzubereiten, damit man damit weiterarbeiten kann und ist somit ein fantastischer Fall, wo KI eigentlich helfen könnte.

Hat sie aber nicht. Natürlich waren die Texte, die dabei rausgekommen sind, angenehm zu lesen, aber bei genauem Hinblick hat dann doch einiges gefehlt und wurde falsch wiedergegeben. Schade.

Wo mir das Ding aber geholfen hat: Beim Erstellen von Regex-Ausdrücken. Auch hier muss man natürlich noch mal genauer hinschauen, denn jedes Programm verhält sich bei Regex immer ein bisschen anders, aber letztendlich konnte ich damit immerhin nicht unerheblich viel Zeit und vor allem Hirnschmalz sparen. Heißt am Ende: Gemischtes Urteil und die Erkenntnis, dass Skynet wohl noch ein bisschen auf sich warten lässt.

Dennoch, manch einer glaubt schon daran, dass es demnächst komplett von einer KI generierte Filme geben wird. Ob das dann gut oder schlecht ist, wird sich erst noch zeigen müssen, wenn die aber gut sind, gibt es als Zuschauer vermutlich nicht viel zu meckern.

Wenn die allerdings so werden wie der nachfolgende Werbespot für Pizza – immerhin auch komplett durch KI generiert – weiß ich nicht, ob das was wird:

Wobei, auf eine ganz bestimmte Art und Weise ist das schon wieder Kunst. Glaub ich. Jemand Bock auf Pizza?

Es wird wild in Sachen Supermarkt-Werbung, wobei ich direkt vorab sagen muss, dass ich das hier eigentlich sehr großartig finde, besonders weil einer der Märkte Aldi ist und die in der Vergangenheit nicht gerade für Kreativität standen. Da war eher der Preis im Vordergrund und auch sowas wie Pragmatismus, was man ja unter anderem daran sieht, dass die Auswahl an Marken eine deutlich andere ist als zum Beispiel bei REWE oder auch Edeka. Simple Erklärung: Reduzierung aufs Wesentliche, dafür maximale Effizienz und damit die Möglichkeit, niedrigere Preise anbieten zu können (was dann auch erklärt, warum man an der Kasse immer das Gefühl hat, man möge sich doch schnell wieder verpissen – das ist Absicht).

Das Problem ist halt nur: Die Märkte sind aufgeteilt und allein über den Preis erreicht man nicht mir unendlich viele Leute, zumal zumindest in Teilen bei manchen auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Heißt im Umkehrschluss: Man muss Werbung machen.

Und damit stößt man eigentlich die Tür zur Hölle auf, denn als in der Werbung ausgebildeter und mittlerweile wieder in der Branche arbeitender weiß ich auch: In der Werbung regiert teils erheblich viel Wahnsinn und Schwachsinn. Nicht überall, aber manche Ecken sind wirklich sehr gruselig.

Dazu kommt, dass das Thema Kreativität immer leicht gesagt, aber alles andere als leicht umgesetzt wird, besonders wenn es um aktuelle Phänomene und Hypes geht. Nicht selten tun sich alteingesessene Marken damit besonders schwer, vor allem wenn die in die Jahre gekommenen Entscheidungsträger noch immer meinen, sie wüssten es besser als die, die es tatsächlich besser wissen.

Das scheint zumindest bei Aldi dieses Mal nicht der Fall zu sein, denn tatsächlich hat man einen (oder auch mehrere, ich hab schon an andere Stelle andere gesehen) Clip mit Jeremy Fragrance umgesetzt, der ziemlich cool ist. Und das will wirklich was heißen, weil Jeremy Fragrance zumindest in meiner Wahrnehmung vieles ist, aber nicht wirklich cool:

Das Meme perfekt eingefangen und umgesetzt. Kaufland versucht da ähnliches mit Money Boy, zu dem fehlt mir allerdings jegliche Verbindung und auch das Video ist jetzt nicht wirklich meins. Aber gleiche Kerbe und somit soll es nicht unerwähnt bleiben:

Großes Lob.

Als ich damals in diversen Bewerbungsphasen war, hab ich auch mal darüber nachgedacht, einfach bei der Stadt anzufangen, idealerweise irgendwo beim Marketing. Das war ja schließlich das, was ich mal gelernt – wenn auch nie geliebt – habe und wenn man sich diverse Marketingmaterialien anschaut, kann es auch nicht so schwer sein, da mal ein bisschen was zu reißen, weil Stadtmarketing immer irgendwie ... scheiße ist.

Hab ich am Ende aber nicht gemacht, nicht zuletzt weil es sicher auch gute Gründe gibt, warum Stadtmarketing immer beschissen ist. Sprich: Prozesse, Hierarchien und sonstige Stolpersteine, die jegliche Innovation und Experimente im Keim ersticken. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass das von außen betrachtet immer leicht zu beurteilen ist, gerade im negativen Sinne. Aber allein wenn man sich mal die Slogans der Bundesländer anschaut, die man vor allem auf den typischen Schildern an der Autobahn sieht ... also mal ehrlich:

Baden-Württemberg: „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“
Berlin: „Be Berlin.“
Brandenburg: „Neue Perspektiven entdecken.“
Bremen: „Bremen erleben.“
Hamburg: „Wachsen mit Weitsicht.“
Hessen: „An Hessen führt kein Weg vorbei.“
Mecklenburg-Vorpommern: „Land zum Leben.“
Niedersachsen: „Niedersachsen. Klar.“
Nordrhein-Westfalen: „Germany at its best.”
Rheinland-Pfalz: „Wir machen’s einfach.“
Saarland: „Großes entsteht immer im Kleinen.“
Sachsen-Anhalt: „Ursprungsland der Reformation.“
Sachsen: „So geht Sächsisch.“
Schleswig-Holstein: „Der echte Norden.“
Thüringen: „Hier hat Zukunft Tradition.“

Das ist doch nicht gut, oder? Das kann man doch besser! Und tatsächlich gibt es ein paar Beispiele, die genau das beweisen: Baden-Württemberg zum Beispiel. Ich bin ehrlich, ich hab so gar keinen Bezug zu diesem Bundesland, somit vor allem auch keinen positiven, finde aber immer spannend, wie krass die Temperaturen dort unten schwanken.

Und auch das, was ich so ein bisschen von „The Länd“ mitbekommen hab, hab ich eher müde weggelächelt – womöglich zu Unrecht, wie sich nun zeigt. Denn für „The Länd“ gibt es mittlerweile eine kleine Mini-Serie, die tatsächlich gar nicht so schlecht gemacht und unterhaltsam ist:

So richtig klar ist mir natürlich auch hier nicht, was das eigentliche Ziel ist – aber gut gemacht ist das allemal. Ich bleib trotzdem hier oben, weil echter Norden und so.

Irgendwo schon mal erwähnt: Ich hab seit gut ein bis zwei Wochen ein neues Smartphone. Ein kleines Highlight, weil ich die letzten Generationen übersprungen hab, um genau zu sein zwei große, nimmt man die S-Serie von Apple noch dazu, sind es ein paar mehr.

Ist aber jetzt auch nicht so, dass sich mir eine ganz neue Welt eröffnet, dennoch tut das Upgrade gut und fühlt sich spürbar an. Damit einhergehend hab ich aber auch etwas verloren: Meinen Jailbreak. Davon war ich schon immer großer Fan, im Gegensatz zu vielen Behauptungen aber nicht, um kostenlos an kostenpflichtige Apps zu kommen, sondern viel mehr wegen der Freiheit gegenüber Apple und dem einen oder anderen Feature, das für mich einfach gefehlt hat.

Zum Beispiel richtiges Push für die Mail-App. Klar, könnte auch eine Alternative nehmen, aber die Mail-App auf dem iPhone hat im Grunde alles, was ich brauche und fügt sich perfekt in meinen Arbeits-Flow ein – nur eben richtiges Push fehlt. Oder auch die Darstellung der Notifications auf dem Lockscreen hatte ich in eine Weise verändert, dass ich mit einem schnellen Blick sofort sehen kann, wer da was von mir will.

Und natürlich den einen oder anderen Tweak, der mir in manchen Apps Werbung zuverlässig wegblockiert. Ich weiß, geht gegen die Einnahmen der Entwickler, Hauptsächlich sprechen wir aber von Facebook bzw. Instagram und TikTok. Die haben vermutlich ausreichend Geld, dass sie auf mich verzichten können. Ehrlicherweise sind die auch selbst schuld, denn die Penetranz, mit der dort Werbung in Stream und Feeds gedrückt wird, ist einfach unerträglich – logisch, dass man dann selbst Maßnahmen ergreift, um sich dagegen zu schützen.

Hinzu kommt, dass vielerlei Werbung einfach unfassbar schlecht ist. Das prangere ich ja schon seit Jahren vor allem bei Fernseh-Werbung an, im Internet wird’s aber noch mal viel schneller viel gruseliger und mir graut es schon jetzt vor der Zukunft, weil ja doch alles irgendwie schlimmer wird.

Ganz besonders, wenn man sich das Video von Davy Force anschaut, der zahlreiche Clips aus dem Spiel „Journey To The Savage Planet“ zusammengestellt hat. Aktuell noch Fiction, würde mich aber nicht wundern, wenn die sehr schnell sehr real wird:

Und damit alle ruhig schlafen können: Komme erstaunlich gut ohne Jailbreak aus, vieles ist aber doch eben ein Kompromiss. Und die Werbung nervt trotzdem schon sehr.

Ich hab extra mal nachgeschaut und tatsächlich noch nie einen Weihnachts-Clip von John Lewis hier auf der Seite gehabt, dabei gelten doch gerade die Videos als ultimative Weihnachts-Werbung, die uns alle zu Tränen rührt und dafür sorgt, dass wir wieder erkennen, worauf es an Weihnachten ankommt: Möglichst viele und teure Geschenke besorgen, die ein falsches Gefühl von Zuneigung suggerieren, weil ... macht man ja so.

Gut, das klang jetzt negativer als es ist und ganz eigentlich geht es ja darum, anderen eine Freude zu bereiten – ist halt nur ärgerlich, dass das oft so unfassbar teuer sein muss. Allein, dass so Sätze fallen wie „Wir müssen noch Geschenke besorgen“, erscheint schlicht falsch, denn warum „müssen“ wir denn das? Reicht es nicht, dass man einfach eine gute Zeit miteinander verbringt? Sich vielleicht noch den Magen vollschlägt und um die Wette atmet, um dem Fresskoma zu entgehen. Ich meine: Ja, reicht. Und doch mach auch ich jedes Jahr wieder aufs Neue mit und geb Geld für Dinge aus, über die sich andere natürlich freuen, aber nie so wirklich brauchen (würden sie sich ja ansonsten selbst kaufen oder zumindest nicht bis Weihnachten warten können).

Entsprechend war ich eigentlich auch ganz froh, dass das mit der Weihnachtswerbung in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat. Marken, die um die Wette emotionalisieren, am Ende aber auch nur darauf aus sind, ihre Profite zu maximieren ... ich denk da sehr schnell an Heuchelei.

Allerdings haben wir mittlerweile Mitte November und normalerweise gab es um diese Zeit schon die ersten Weihnachtsspots zumindest im Internet zu sehen – das scheint dieses Jahr aber einigermaßen mau zu sein. Ist vielleicht aber auch dem Wetter geschuldet, denn so richtig nach Winter und Weihnachten fühlt sich das alles noch nicht an, auch wenn es wie gewohnt seit September Weihnachtssüßigkeiten in den Regal gibt (und ich mir beim Schreiben dieses Textes gerade wieder einen Dominostein reingedrückt hab).

Immerhin, auf John Lewis ist Verlass und so gibt es auch in diesem Jahr einen gewohnt warmherzigen Clip und als Premiere selbigen auch erstmalig hier auf der Seite:

Und nun gehet hinaus ... und kauft endlich die fehlenden Geschenke für Familie, Freunde und den ganzen Rest der Gang!

Auch ein gutes Anzeichen, dass man wirklich alt geworden ist: Man freut sich mehr über den neuen Kühlschrank als über das Erreichen des nächsten Levels im aktuell gespielten Videospiel. Aber wenn man erstmal so eine Woche – und dann auch noch eine der heißesten – ohne Kühlschrank, dafür aber mit übertrieben lauten Kühltruhen durchgemacht hat, erdet das auch. Da weiß man die kleinen Dinge wieder zu schätzen, wobei Kühlschränke ja gar nicht mal so klein sind.

Jedenfalls find ich das neue Gerät sehr gut, allein dass wir mehr Platz haben, ist ein echter Gewinn. Wobei Line schon gemeckert hat, dass da nicht genug rein passt, ignorierend, dass sie es mal wieder maßlos mit dem Vollstellen durch Tupper-Dosen übertrieben hat.

Und ich bin dankbar, dass ich mir abends keinen Kopf machen muss, wo ich was zu essen herbekomme, was eben nicht „Brot mit Wurst und Käse“ ist. Denn das ist tatsächlich gar nicht so einfach, weil man nach einem harten Arbeitstag ja gar nicht weiß, worauf man noch Bock hat. Dazu dann noch die Besorgung, die Interaktion mit Menschen und nicht zuletzt die teils gepfefferten Preise.

Unter anderem hab ich geschaut, wie der Kurs bei McDonalds ist, denn da kann man die Interaktion mit Menschen noch einigermaßen gering halten. Erschwerend zu der ungünstigen Lage (alle Restaurants auf dem Weg nach Hause liegen „auf der anderen Straßenseite“, was das Anfahren erschwert) kam dann aber hinzu, dass auch dort die Preise scheinbar angezogen haben. 5€ für einen Burger sind zwar noch nicht die üblichen 10 für die, die man in anderen fancy Läden berappen darf – aber wenn wir mal ehrlich sind, die Dinger vom goldenen M sehen halt auch nicht nach 5€ aus.

Was nicht heißen soll, dass McDonalds oder auch Burger King grundsätzlich einfach nur noch schlecht sind, denn immerhin sind das beinahe die einzigen Läden, in denen man noch ganz normal einen Kaffee kaufen kann:

Wobei mir einfällt, dass ich auch schon ewig nicht mehr in einem der fancy Kaffeeläden war ... mittlerweile schmeckt der Zuhause aber auch einfach am besten.

Angeblich wird man gerade mit Werbung für Atheltic Greens zugebombt, egal ob nun über „normale“ Bannerwerbung oder eben auch das angeblich viel wirksamere Influencer-Marketing, dass wir so alle lieben.

Ich hab davon tatsächlich durch das Video zum ersten Mal gehört, was aber auch daran liegen könnte, dass ich das mache, was alle vernünftig denkende Menschen machen, die im Marketing arbeiten: Ich blocke Werbung konsequent weg. Zumindest solange es sich mit technischen Mitteln auf einfachem Weg realisieren lässt.

Dafür werkelt hier ein pi-hole im Hintergrund, zusätzlich hab ich auch immer noch einen Adblocker aktiv, was letztendlich dafür sorgt, dass wir zumindest Zuhause so gut wie keine Werbung sehen. Tut mir natürlich für diverse Webseitenbetreiber leid, aber so aufdringlich, nervend und teils auch unperformant Werbung nun mal ist – da schert man irgendwann einfach alle über den gleichen Kamm.

Dabei hab ich tatsächlich eine Zeit lang auch intensiv nach Pülverchen und sonstigem Kram geschaut, den ich in Wasser mischen kann, damit es nicht nur nach Wasser schmeckt. Weil Wasser nun mal eben nicht schmeckt, aber dauerhaft Eistee und Co. eben auch nicht wirklich gesund und vor allem teuer sind.

Wie gesagt Atheltic Greens ist mit bisher nicht unter die Augen gekommen und mit einem Monatspreis von 107€ wär ich wohl auch sehr schnell wieder raus gewesen – Inszenierung als hochwertiges Produkt hin oder her.

Was Atheltic Greens allerdings besonders macht: Die prominente Unterstützung. Das mag auf breiter Fläche sicherlich den Verkauf kurzfristig ankurbeln, ruft aber auch die auf den Plan, die bei solchen Produkten ein bisschen genauer hinschauen. Und das war hier auch der Fall:

Natürlich könnte man sich jetzt wieder empören, dass da durchaus namenhafte Leute Werbung für machen, wer aber das Geschäft auch kennt, weiß, dass sich gerade die prominenteren Beispiele kaum bis gar nicht mit dem Produkt auseinander setzen und einfach das nehmen, was Management und Partner eben reinreichen. Logisch, dass dann dabei die Authentizität auf der Strecke bleibt, aber darum geht es beim Influencer-Marketing ja schon lange nicht mehr ...

Werbung auf Twitter ist eher selten gut, glaube ich zumindest, denn ich hab einige Vorkehrungen hier Zuhause getroffen, um möglichst wenig Werbung präsentiert zu bekommen.

Das ist natürlich für Publisher und Webseitenbetreiber, welcher ich ja auch nun mal bin, vor allem erstmal schlecht und ich könnte jetzt auch behaupten, dass doch einfach alle Patreon und Co. installieren sollten, damit man wenigstens darüber unterstützen kann – aber wenn wir mal ehrlich sind, wir konsumieren am liebsten kostenlos und machen uns erst Gedanken, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht.

Das eigentliche Problem ist ja viel mehr: Es gibt keine gute Werbung. Und da kommen wir auch ganz schnell zur Krux als Webseitenbetreiber: Auf der einen Seite braucht man Werbung, weil Server und Co. eben nicht kostenlos sind, auf der anderen Seite hat man nur bedingt viel Einfluss auf die Werbung an sich. Da steckt dann oft einfach nur ein Vermarkter dahinter, der sich zwar um vieles kümmert, aber eben auch wie am Fließband einfach durchwinkt. Immerhin: Blinkebanner sind wir weitestgehend wieder losgeworden, auch wenn das sehr lange gedauert hat.

Aber nicht nur das Internet hat dahingehend ein Problem, auch im Fernsehen ist es zunehmend oder mindestens weiterhin gruselig – haben wir uns am Wochenende mal wieder selbst ein Bild von gemacht, weil wir dann doch eine Sendung im linearen Fernsehen geschaut haben – wird vielleicht die letzte in diesem Jahr gewesen sein. Auch hier eher absurd: Die Werbung ist nicht nur schlecht, es wird für die Sender auch immer schwieriger, damit ordentlich Geld zu verdienen (was nicht heißt, dass man nicht mal Kostenstrukturen und Millionengehälter überprüfen könnte um dann auch mal mit weniger auszukommen – macht ja aber auch keiner, schließlich wird Vernunft seit Jahren schon überbewertet).

Dabei ist gute Werbung eigentlich gar nicht so schwer, zumindest gibt es ausreichend gute Beispiele aus der Vergangenheit, dass es durchaus möglich ist. Und weil es total sinnvoll ist, die auch mal an einem Platz zu sammeln, hat endlich mal jemand einen Twitter-Account gebastelt, der all diese guten Beispiele sammelt:

Seit Mai ist es allerdings recht ruhig – hoffe, das ist in erster Linie urlaubsbedingt und nicht, weil alles schon wieder vorbei ist. Wer dennoch mehr sehen möchte, schaut einfach direkt bei Twitter vorbei.

Es ist ja nicht so als hätten Line und ich nicht schon oft genug davon gesprochen, dass eine 4-Tage-Woche einfach viel sinnvoller ist als das Konzept, dass wir schon seit Jahrzehnten fahren – es gibt darüber hinaus auch genug Studien, die belegt haben, dass 1 Tag weniger Arbeiten in der Woche für alle beteiligten einfach nur vernünftig ist.

Ohnehin haben sich in der Menschheitsgeschichte viele Dinge eingeschlichen, die man mit normalem Menschenverstand nicht erklären kann und das geht ja schon bei der Jugend los: Immer wieder wird darüber debattiert, dass es großer Blödsinn ist, dass die Schule bereits vor 8 anfängt – und doch wird an dem Konzept einfach sinnlos weiter festgehalten.

Der beste Beweis für großen Unsinn geben die meisten Firmen aber aktuell wieder zu Protokoll: Nach zwei Jahren Pandemie und angeordnetem Homeoffice werden nahezu überall die Leute wieder zurück ins Büro gepfiffen. Und das tatsächlich sehr häufig auch offenkundig nicht, um die Teamarbeit zu stärken, sondern vor allem, um die eigenen Mitarbeiter zu kontrollieren. Ich muss jedenfalls immer lachen, wenn mal wieder ein Headhunter anklopft und groß damit wirbt, dass man ein oder zwei Tage in der Woche auch von Zuhause aus arbeiten darf. Leute, ehrlich ... dann doch lieber wieder Obst und Kickertisch.

Insofern begrüße ich natürlich die Aktion in England, denn dort wird im größeren Stil die 4-Tage-Woche getestet. Und auch wenn man bei den Briten mit allem rechnen muss (Stichwort Brexit oder auch Boris Johnson an sich), ich hoffe, dass es einfach nur das bestätigt, was vorher schon bestätigt wurde: Das eine 4-Tage-Woche deutlich mehr Sinn macht als alles andere. Und dass auch wir davon früher als später davon profitieren:

Allein der Clip würde mich schon überzeugen, dass großflächig einzuführen ...

Es ist natürlich super unfair, Dustin Hoffman als Autoverkäufer zu bezeichnen, schließlich gehört der Mann seit Jahren zur absoluten Elite, die Hollywood noch zu bieten hat. Wobei ich sagen muss, dass der letzte Film, den ich mit ihm gesehen hab, auch schon eine ganze Weile her ist.

Laut Wikipedia war das 2010 und das sind dann eben auch schon wieder 12 Jahre! Der Mann ist allerdings auch schon 83 Jahre alt, da sollte nachvollziehbar sein, dass man mal einen Gang zurückschaltet.

Was ich mich zudem immer Frage: Wenn Schauspieler mit Rang und Namen plötzlich in der Werbung auftauchen ... machen die das, weils denen gerade finanziell sowie angebotstechnisch nicht so super gut geht oder gerade weil sie auf der absoluten Erfolgswelle schwimmen und mitnehmen, was geht?

Ich mein, es gibt ja genug Kosmetik-Clips bei denen gerade Schauspielerinnen immer dann zu sehen sind, wenn sie ohnehin besonders viel Aufmerksamkeit bekommen und auch eine Helene Fischer war nach Atemlos aus dem Fernsehen gar nicht mehr wegzudenken, dabei aber weniger durch gesangliche Leistungen.

Aber dann ist da eben auch George Clooney mit Nespresso. Allgemein empfinde ich Clooney nicht als jemanden, der einen Film nach dem anderen macht und ich glaube, gerade zu seiner aktiven Nespresso-Zeit war da nicht viel mit ihm auf dem Leinwand ... ist das bei Männern dann eher so ein Strohhalm-Ding um doch noch irgendwie Geld zu verdienen?

Deutlicher ist das hingegen, wenn man wirklich alte Clips gerade von Anfängen diverser Karrieren sieht. Da liegt es auf der Hand, dass man viel ausprobiert, alles annimmt, was irgendwie Sinn und Kohle bringt – Hauptsache man fällt irgendwie positiv auf und empfiehlt sich für Höheres.

Keine Ahnung, ob das hier bei Dustin Hoffman wirklich ordentlich mitgeholfen und die Karriere angekurbelt hat, aber selbst wenn alles schief gegangen wäre – es stand immerhin fest, dass er ein sehr begnadeter Autoverkäufer hätte werden können:

Ich hätte gekauft!

Es gab mal eine Zeit, da war ich sehr großer Fan von Bargeld und rückblickend lag das eigentlich an zwei wesentlichen Punkten: Ich hatte nicht viel und hab eher selten bis gar nicht aufs Konto geschaut.

Und ich kann sagen, beides ist nicht gut und sollte vermieden werden, vor allem das „nicht haben“ kann schnell sehr schwierig werden. Ich hab dann quasi immer mein Budget einfach vom Geldautomaten geholt und das sollte dann das sein, was bis zum nächsten Geldeingang reichen muss. Auch das hat nicht immer geklappt und ich sags ganz ehrlich: Die Zeiten, in denen man wirklich jeden Cent zwei mal umdrehen muss, will ich einfach nie wieder haben. Das ist eine psychische Belastung, die ich einfach niemandem wünsche.

Tatsächlich war aber auch dieses Vorgehen trügerisch, denn natürlich hat man direkt nach Geldeingang und Abhebung am Automaten das Gefühl, dass gerade alles sehr cool ist, weil das eben das Maximum dessen ist, was man haben kann – weniger bewusst ist da, dass man die Summe über eine ganze Menge Tage strecken muss. Rechnet man das dann nämlich aus, sieht die Welt schon ganz anders aus.

Mittlerweile hat sich das Blatt ein bisschen mehr gedreht und ich freue mich über jede Möglichkeit, Bargeld zu vermeiden. Das liegt vor allem daran, dass ich den dafür vorgesehenen Platz nicht mehr aufbringen will, gerade Kleingeld kann einfach unfassbar nervig sein, genauso wie das Rumkramen an der Kasse. Außerdem checke ich regelmäßig unsere Kontostände, sodass ich behaupte, auch zwischendurch einen okayen Blick über unsere Finanzen zu haben.

Und natürlich hat das auch einen hygienischen Hintergrund. Da bin ich gar nicht mal so sensibel, aber natürlich hat auch hier Corona Spuren hinterlassen, aber jeder hat sicher auch schon mal darüber hinaus Münzen und Scheine bekommen, die beinahe direkten Brechreiz ausgelöst haben. Liegt ja tatsächlich auch in der Natur der Sache, wenn etwas durch so viele fremde Hände geht ...

Leider tatsächlich Werbung und ich bin selber von Apple Pay nur beding überzeugt (aber auch nicht wirklich abgeneigt – zum Großteil fehlen einfach die Anwendungsmöglichkeiten), aber dennoch gut gemacht und mit viel Wahrheit versehen.

Mir fällt gerade auf, dass es bei Unterwäsche für Männer für die zweite Körperhälfte eigentlich nur drei Arten gibt: Schlüpfer, diese engen Boxershorts und dann diese locker flatterigen Dinger, die ich sehr gern bevorzuge. Aber sonst? Ich will nicht sagen, dass es bei den Frauen der Schöpfung so viel anders aussieht, habe da aber noch weniger Ahnung als bei Unterwäsche für Männer - bin aber vor allem ob der mangelnden Innovation gerade überrascht.

Klar, es gibt auch ab und an mal ein Kickstarter-Projekt oder ähnliches, dass sich dann um irgendwelche Belüftungsspielereien oder Geruchsneutralisierungs-Features kümmert. Aber so rein modisch, schnitttechnisch oder "einfach mal was anders machen", da sieht es recht mau aus. Und ich würde wetten: Das ist ganz schön viel verschenktes Potenzial, denn Unterwäsche brauchen wir ja alle. Hoffe ich zumindest, denn unweigerlich schießt mir die Vorstellung in den Kopf, dass man mal wieder Hosen kaufen geht und dann in der Umkleidekabine eine anprobiert, in der vorher jemand ohne Unterwäsche ... uäääärgh.

Womöglich gibt es aber auch jede Menge Innovation und ich weiß nur nichts davon, weil halt das Marketing eher mau ist. Ist es ja ohnehin, denn an wirklich unterhaltsamen, innovativen Spots mangelt es in diesem Land ja schon seit Jahren. Genauso wie am Ausbau der digitalen Infrastruktur, aber das ist ein anderes Thema - würde mich aber auch nicht wundern, wenn es da direkte Zusammenhänge gibt.

Dabei ist gerade so ein Werbespot eigentlich gar nicht so schwer, wie die niederländische Unterwäsche-Marke A-dam Underwear mal eben beweist:

It’s the first thing you put on every morning and the last thing you take off.
Exactly. We’re talking about your underwear. Underwear is underappreciated. While the right pair of undies can make your day. That’s why our designs are made to fit your character and our fits are cut for your comfort. Because it’s what’s on the inside that counts. We understand.

We are A-dam Underwear.

Leider nicht meine bevorzugte Passform, wobei es die im hauseigenen Shop auch gibt - sogar zu ganz okayen Preisen.