Baum – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 05 May 2025 04:57:40 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.9 Wie Kronkorken hergestellt werden https://www.wihel.de/wie-kronkorken-hergestellt-werden/ https://www.wihel.de/wie-kronkorken-hergestellt-werden/#comments Tue, 06 May 2025 14:52:39 +0000 https://www.wihel.de/?p=162433

Vor ganz vielen Jahren hatte ich mir mal eine Schreibtischunterlage aus Kork zugelegt. Man unterschätzt ja gern mal, wie wichtig eigentlich Schreibtischunterlagen sind – aber nach ein paar Jahren intensive Nutzung merkt man, wie sehr doch so ein Schreibtisch leiden kann. Außerdem nervt das ständige Putzen und ich dachte auch, dass Kork ja besonders gut sei, weil man dann auch mal problemlos was verschütten kann. Also ohne Absicht, aber wenn es denn doch mal passiert ... ihr wisst schon.

Allerdings – und das ist eigentlich sehr logisch – nutzt sich auch so eine Schreibtischunterlage ab. Und auch bei Kork wird das irgendwann ein bisschen eklig, man schwitzt ja auch und wenn man dann da so einen versifften Lappen liegen hat ... das schon nicht schön. Schöner als diese Papierdinger allemal, aber eben nicht schön schön.

Eine neue zu kaufen, läge dann auf der Hand, aber das ist ja auch wieder nur auf Zeit, außerdem ist die Herstellung von Kork ein bisschen aufwändig. Und irgendwo auch limitiert, denn – manch einer weiß das schon – Kork wird aus Baumrinde gewonnen. Bedeutet auch, dass man natürlich erst mal warten muss, bis die Rinde ausreichend gebildet wurde, gleichzeitig bedarf es hier noch immer einer gewissen Handarbeit. Und auch die Weiterverarbeitung ist nicht ohne, wie das nachfolgende Video zeigt:

The Portuguese company Corticeira Amorim is the world's largest producer and distributor of cork. For 150 years, the company has expanded the Portuguese cork industry, but 20 years ago, the entire cork wine stopper industry was nearly ruined by fungi. We visited Amorim's headquarters to see how the company has combined traditional techniques and new technologies to save their business while exploring new uses for one of the world’s most versatile materials.

Ein bisschen find ich ja gut, dass das in gewisser Form nachwachsender Rohstoff ist. Aber irgendwie auch wild, dass man hier regelmäßig Bäume häutet, um letztendlich Flaschen zu verstopfen. Als ob es ein klassischer Deckel nicht auch tun würde ...

Ich weiß nicht genau, was ich erwartet hab, aber das war es irgendwie nicht. Und bin dennoch sehr positiv überrascht. Kommen wir direkt zum Punkt: BionicandWires hat es geschafft, einen Apfelbaum Musikinstrumente spielen zu lassen. Möglich macht das Sonifikation, was im Grunde die Umwandlung von Daten in Töne ist.

In gewisser Weise hat das auch was mit Wissenschaft zu tun (logisch), wird aber vor allem auch im ästhetisch-künstlerischen Bereich gern mal eingesetzt, weil Musik vor allem eben auch Kunst ist (auch logisch).

Zudem wissen wir auch, dass Bäume eben nicht einfach nur in der Gegend rumstehen, sondern durchaus recht komplexe Lebewesen sind, die unter anderem untereinander kommunizieren, auch wenn nicht ganz klar ist, was bzw. wie die das genau machen. Behaupte ich jetzt mal, bin da auch nicht so tief in der Materie drin – aber klar ist auch, dass das eigentlich nur über elektrische Signale funktionieren kann, weil fast alles über elektrische Signale funktioniert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mit der passenden Technik kann man einige dieser Signale recht einfach abgreifen und dann über Kabel und andere Konstruktionen mit Musikinstrumenten verbinden. Und dann hast du halt einen Apfelbaum, der plötzlich eine Gitarre und ein Hang bespielt.

Und das klingt überraschend harmonisch, wie ich finde:

In this groundbreaking video an apple tree is playing a guitar and a handpan at the same time. We used bio-sonification equipment and our DIY bionic arms to enable the tree to literally play the instruments.

The electrical signals from the leaves are converted into MIDI using a Spad Electronics Midisprout and then converted into movement using a Dadamachines Automat toolkit. There's also a bit of clever routing in Ableton to send the signals to the different arms.

Toll.

Pflanzen sind halt da. Oder eben nicht. Allerdings schein ich recht überraschend einen Lieblingsbaum zu haben und das ist er:

Aus Gründen.

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