Indien – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Fri, 10 Jan 2025 14:34:36 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Eine indische Horrorgeschichte als Tanz https://www.wihel.de/eine-indische-horrorgeschichte-als-tanz/ https://www.wihel.de/eine-indische-horrorgeschichte-als-tanz/#comments Mon, 29 Apr 2024 06:12:36 +0000 https://www.wihel.de/?p=158977

Ich hab von indischem Tanz ja mal so gar keine Ahnung und mein letzter Berührungspunkt damit liegt auch schon etliche Jahre zurück. Damals hab ich noch in einer WG gewohnt und in einem Anflug an „ich versuch mal mich zu integrieren“, haben wir den Abend zusammen verbracht und wollten irgendwann noch in einen Club gehen. Da ahnte ich noch nicht, dass die Vorbereitung darin bestand, dass wir irgendeinen Bollywood-Film geschaut haben und ... das war unfassbar anstrengend. Übrigens auch der Besuch im Club, weil das damals sowie heute so gar nicht meine Musik war – bin dann auch einfach früher abgehauen und nach Hause gelaufen (zu einer Zeit, als es noch keine iPhones und Google Maps immer verfügbar gab – es war insgesamt ein sehr gebrauchter Abend).

Ich find aber auch an sich Filme und Serien bzw. Folgen in Serien, in denen viel gesungen und getanzt wird, eher überflüssig. Dürfte auch der Grund sein, warum ich bisher um Sweeny Todd einen großen Bogen gemacht hab, ich find das immer unpassend und nervig.

Dazu kommt, dass ich kein Problem damit hab, die kulturellen Unterschiede zwischen hier und Indien einfach als zu groß zu akzeptieren. Die paar Mal, in denen ich Filme oder Musik gesehen oder gehört hab, haben einfach gereicht, das ist schlichtweg nicht meins und wird es vielleicht in diesem Leben auch nicht mehr werden. Was okay ist, ich verlange es ja umgekehrt auch nicht und sowieso ist das ja auch okay, wenn manche Leute manche Dinge nicht mögen.

Und doch hat die nachfolgende Performance mich zumindest ein bisschen in den Bann gezogen, sodass ich bis zum Ende nicht wegklicken konnte. Darin sehen wir die B Unique Crew, die eine Horrorgeschichte tänzerisch interpretiert hat:

A horror dance from an Indian reality show
byu/Euglena_fucks_amoeba innextfuckinglevel

Teils gruselig, teils ... naja, eben typisch indisch, wenn man eben als Europäer an indischen Tanz denkt. Aber auch faszinierend. Basiert übrigens auf Bhool Bhulaiyaa, nur falls da mal jemand nachlesen will. Mir hat dafür bisher die Motivation gefehlt.

Muss man nicht wissen, hilft aber für diesen Beitrag: Ich hab ein Abo für Apple Arcade – und ich weiß eigentlich gar nicht warum. Vermutlich weil mein Chef auch eines hat und immer mal wieder erzählt, was er für neue Spiele ausprobiert, dabei haben wir nicht mal den gleichen Geschmack, was das angeht.

Aber vor ein paar Wochen hab ich eine App entdeckt, die mich nicht mehr loslässt und der Witz ist: Eigentlich ist das nur eine Sammlung von Brettspielen. Solitär, Dame, Schach, aber auch Schiffe versenken und Skat sind da unter anderem enthalten und ja, das ist alles so spektakulär, wie es klingt.

Allerdings hab ich da schon diverse Runden Solitär drin verspielt, seit Neuestem ist auch Dame verfügbar und vor einer Woche hab ich mit Schach angefangen. Dabei hab ich so gar keine Ahnung von Schach.

Ich weiß zwar, wie sich die Figuren bewegen, aber gerade was Taktiken und Fallen, vor allem aber auch das „Züge voraussehen“ angeht, ist mehr als nur Potenzial vorhanden. Um nicht zu sagen, dass ich da eigentlich immer planlos herangehe, aber für den leichten Schwierigkeitsgrad ist das zum Glück erstmal ausreichend.

Was letztendlich nur bedeuten kann, dass ich mich damit mal genauer befassen müsste, was auch wieder nur heißt, dass ich irgendwas dazu lesen muss. Zumindest die Grundprinzipien dürften schon sehr hilfreich sein.

Während ich das tue, könnt ihr ja so lange mal schauen, wie Schachfiguren per Hand in Indien hergestellt werden und ja, der Typ im Anzug wirkt wie aus einem schlechten Film, gerade wenn er mit dem Skalierungsthema anfängt und man eigentlich weiß, dass das wenig mit fancy Maschinen und mehr mit schlecht bezahlten Arbeitskräften zu tun hat:

Chess is a millennia-old board game that originated in India with pieces that are recognisable all across the world, but how are they made?

Weiß noch nicht, was ich davon halten soll.

Wie so viele in ihrer Jugend hab ich auch mal in der Gastronomie gearbeitet. Zugegeben, das war eher die abgeschwächte Form und beim Bund, dennoch hat es einen ganz guten Eindruck vermittelt, wie das so zwischen Küche, Tresen und Gästen abläuft. Wenig überraschend: Nach einem Jahr hat das dann gereicht, auch wenn es selbst beim Bund ab und an mal Trinkgeld gab, zu dem vermutlich keiner „Nein“ sagen würde. War allerdings auch nie so üppig wie in der freien Marktwirtschaft, dafür gab es aber ein okay-gutes Gehalt, sodass man auf Trinkgeld eher weniger angewiesen war, was wiederum im Zivilbereich dann doch deutlich anders sein kann und viel zu oft ist.

Besonders schlimm ist ja, dass man kaum Freizeit hat bei gleichzeitig schlechter Bezahlung. Da werden Schichten wild umher geschoben, doppelt abgerissen und der Stresspegel auf immer neue Höhen geschoben. Das alles bei bescheidener Bezahlung – da wundert man sich schon, wenn sich andere wundern, dass da plötzlich keiner Bock mehr drauf hat. Wenn dann auch noch eine Pandemie kommt und die Leute dazu zwingt sich umzuorientieren ist das am Ende nur der letzte Schubser, der das System umwirft. Statt dann aber mal genau das zu hinterfragen, wird vor allem gejammert und geklagt, dass es an Service-Personal fehlt und Roboter getestet. Oder anders gesagt: Statt sich selbst zu hinterfragen, wird weiter kräftig in die eigene Tasche gelogen (was sicherlich nicht für alle Gastronomen gilt, aber leider für zu viele).

Da ist es dann auch mehr als nachvollziehbar, dass immer mal wieder hochtalentierte Köche die Reißleine ziehen und statt ins Restaurant sich was Einfacheres suchen. Schulküche zum Beispiel. Da sind die Schichten klar, da ist der Stresspegel planbar und die Bezahlung mindestens angemessener. Glaube ich, wie gesagt, ich hab mich da schon vor Jahren rausgezogen.

In Indien ist aber auch das noch mal etwas ganz anderes, denn zum Beispiel bei der Akshaya Patra Foundation in Indien werden bis zu 2 Millionen Schüler versorgt. Die Kollegen von Insider waren zu Besuch in einer der Küchen der NGO, wie innerhalb von 4 Stunden Mahlzeiten für 75.000 Schüler gekocht werden – das klingt auf den ersten Blick direkt wieder nach Massenproduktion ohne Herz und entsprechender Qualität, angeblich ist das Essen aber sehr lecker:

Vermutlich auch stressig, aber eben anders. Und womöglich somit nach wie vor besser als das, was in manchen deutschen Küchen passiert.

Wir kennen es alle und ich hab es auch schon viel zu oft erwähnt: So toll der technologische Fortschritt auch ist, er hat seine Schattenseiten. In Deutschland wird darauf immer ein besonders großes Auge geworfen, was nicht selten dazu führt, dass die Angst überwiegt und wir viele Fortschritte einfach gekonnt gegen die Wand gefahren und Prioritäten falsch gesetzt haben (Lieblingsbeispiel: Ausbau des Fernsehnetzes statt der digitalen Infrastruktur bereits in den 80ern ... wo wir heute sein könnten, es ist ein Wahnsinn).

Es passiert halt einfach schnell, dass der neue Vorteil des einen direkt der Nachteil eines anderen wird, besonders wenn es um große, einschneidende Wandlungen geht. Das Thema erneuerbare Energien ist da wohl das plakativste, denn wenn eine Nation extrem stark auf Kohle und sonstige fossile Energien setzt und dann quasi von heute auf morgen umsteigen muss ... bleibt – gerade falsch angegangen – vieles auf der Strecke, nicht zuletzt diverse Menschen.

Ähnliches sieht man auch in der Automobilbranche und den Wechsel auf alternative Antriebe. Eigentlich ein absoluter Nobrainer, aber eben auch hoch komplex und alles andere als eben mal gemacht, zumal wir gerade bei den E-Fahrzeugen in Verbindung mit Ladestationen im gesamten Land schnell beim klassischen Henne-Ei-Problem sind.

Schwenk nach Indien: Auch hier hat die Industrialisierung in den 90ern ordentlich für Wirbel gesorgt und gerade im Bereich der Keramik-Industrie viele Firmen in die Schließung gezwungen. Was aber nicht heißt, dass man komplette Industriezweige vollständig aufgeben sollte, denn das Beispiel von Mansukhabhai Prajapati zeigt, dass es immer einen Weg geben kann. Gut, war in diesem Falle ein Erdbeben in 2001 und damit nicht gerade etwas, auf das man hoffen sollte, aber es ermöglichte seine Firma, wieder Fuß zu fassen.

Denn plötzlich standen zahlreiche Menschen ohne Strom da, was quasi die perfekte Chance war, die eigenen Kühlschränke, an den Mann zu bringen. Denn die brauchen keinen Strom, werden aus Lehm und ohne großen Schnickschnack produziert und können so für gerade mal 40 Dollar verkauft werden.

Das klingt alles irgendwie sehr kapitalistisch und nach Marketing-Geschwurbel, was ich aber eigentlich nur sagen will: Das ist sehr spannend zu sehen, wie man auch mit einer längst tot geglaubten Technik Menschen helfen und Arbeitsplätze schaffen bzw. erhalten kann:

Damit 150 Leuten Arbeit geben und gleichzeitig auch noch ein umweltfreundliches Produkt vertreiben – muss man auch erstmal schaffen.

Im Grunde gehört Indien jetzt nicht unbedingt zu den Ländern, die ich unbedingt mal reisen wollen würde, einfach weil ich glaube, dass das unglaublich anstrengend ist. Unglaublich warm, unglaublich hohe Luftfeuchtigkeit, unglaublich viele Menschen, ...

Auf der anderen Seite kann ich mir gut vorstellen, dass Indien auch ziemlich spannend sein kann, weil es halt kulturell ja doch eine komplett andere Welt ist und das eine oder andere Video sorgt ja schon dafür, dass man ein bisschen (mehr) Lust darauf bekommt.

Und dann schaut man Nachrichten und denkt sich: Heilige Scheiße, vermutlich will gerade niemand in Indien sein, nicht mal die Inder selbst, denn was dort abgeht, ist mit „katastrophal“ beinahe schon untertrieben. Mir fehlen da tatsächlich die passenden Worte für.

Ebenso fehlt mir daher auch eine einigermaßen passenden Überleitung zu dem kleinen Film, den Nathan Hussein über Indien gedreht hat, weil ... einfach so das aktuelle Geschehen wegschieben ist genauso falsch wie einfach nur zu sagen „Schau mehr doch einfach, wie schön das vor dieser Katastrophe war“.

Das Video ist dennoch sehenswert und vielleicht können wir einfach nur hoffen, dass irgendwann sowas wie Normalität wieder einkehrt und andere die Gelegenheit bekommen, ähnliche Videos zu machen oder sich zumindest davon überzeugen können, dass es tatsächlich so schön ist, wie Hussein es hier zeigt:

I’m sharing this film along with a donation to the British Asian Trust, who are currently helping to provide emergency oxygen to India. Please donate if you can: britishasiantrust.enthuse.com/covidnow
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Shot in 2017 over two months travelling across India, from Amritsar to Kerala.

The music and soundtrack are comprised entirely (ok, mostly) from sounds recorded organically: The voice of a Kathakali performance in Kerala; the drums from a dance in Pushkar; the sound of a man trying to sell us a flute on the streets of Varanasi.

Whilst showcasing many of India's natural and man-made beauties, the film focuses on the people that truly make it a wonderfully unique place. Particular care was taken with the immersive, continuous edit. All transitions are ‘in-camera’ - No artificial filters, presets or masking.

Indien ist ja auch so ein Land, über das man eigentlich nichts weiß ... oder alles. Ich muss mittlerweile immer daran denken, wie ich mich mal für einen Job beworben hatte, natürlich wieder als Product Manager, denn das ist es, was mir Spaß macht. Der Termin zum Telefoninterview stand auch recht schnell und auch direkt mit dem Chef – der hatte aber scheinbar ganz andere Pläne und fragte, ob ich sowas wie seine rechte Hand werden wollen würde.

Klingt erstmal dubios, aber wenn man einen Job braucht, hört man sich ja vieles an. Ein Punkt, der aber weniger toll klang: Ich hätte regelmäßig nach Indien fliegen müssen. Da wir damals noch keinen Hund hatten, konnte ich mich damit aber anfreunden – allerdings schien man von Human Ressources und einem okayen Umgang mit Bewerbern nicht viel gehört zu haben. Mehr als eine sehr nette und recht optimistische Mail der Sekretärin ward nicht mehr gesehen, auch auf mehrmaliges Nachfragen kam keine Reaktion. Schade, aber so ist moebel.de durchaus ein fähiger Product Manager durch die Lappen gegangen ...

Aber auch für mich hat das Nachteile, denn so kann ich mich weiterhin nicht davon überzeugen, ob die Inder mit ihren Vespas wirklich so verrückt sind und Dinge zusammenbauen, die bei Weitem keine Vespa mehr sind.

Bereits zwei Mal hatte ich Beiträge dazu und nun haben sich auch die Jungs und Mädels von Great Big Story diesem Phänomen angenommen:

Lots of people ride the Italian scooters known as Vespas in Indonesia. But Rebel Riders modify their Vespas to the extreme. They use scrap metal, tree branches, anything they can get their hands on to create one-of-a-kind vehicles. Rebel Riders love expressing their individuality through their unique rides. They also enjoy being part of a community full of people who support one another and share a passion for exploring their beautiful country.

Wenn das der TÜV sieht ...

Bevor wir uns Mia angeschafft haben und eigentlich auch bevor wir uns dazu entschieden haben, was wir für ein neues Auto kaufen wollten, hab ich ein paar Tage darüber nachgedacht, dass ein Roller es ja auch tun würde.

Damit kommt man eh besser durch den Verkehr, findet leichter einen Parkplatz und der Unterhalt ist im Vergleich zum Auto absolut lächerlich. Ist aber halt auch wirklich nur was für die Stadt und einigermaßen überschaubare Strecken, zumal man Wind und Wetter trotzdem ziemlich direkt ausgesetzt ist.

Wie man sieht, es kam nie dazu und das ist am Ende auch gar nicht so verkehrt, denn so wurde aus mir immerhin kein verrückter Typ, der den ganzen Tag nur an seiner Vespa rumschraubt und so tut, als würde er a) wissen, was er da tut und b) [irgendwas mit Tuning]

Ich will auch gar nicht behaupten, dass die Typen im nachfolgenden Video verrückt sind, aber zumindest, was sie machen, ist ziemlich verrückt. Nämlich aus alten Vespas völlig neue Fahrzeuge zu bauen:

A look into Indonesia's DIY Vespa culture.

Eigentlich weiß man über Indien immer nur die typischen Klischees. Außer man hat wirklich Interesse an Land und Leuten und ist einfach viel klüger als ich – in meiner Blase leben da aber einfach viele Menschen, es ist durchgehend warm und es gibt coole Entwickler mit witzigem Akzent für deutlich weniger als in zum Beispiel Deutschland (sowohl was Verdienst als auch Akzent angeht).

Und auch landschaftlich ist da viel Sand und Staub in meinem Kopf, was man gern auch metaphorisch verstehen darf – ich war halt noch nie da und kenn nur ein paar Fetzen aus dem Fernsehen.

Aber Indien hat – natürlich – viel mehr zu bieten, vor allem was Menschen Kultur und eben auch Abwechslung in der Landschaft angeht.

Winston Bohl hat dafür das perfekte Video mit seiner DJI Phantom 2 und seiner GoPro 4 erstellt. Schon ein bisschen phänomenal, was man in 3 Wochen aus dem Hut zaubern kann:

Filmed with the DJI Phantom 2 and GoPro Hero 4 over the course of 3 weeks.

Locations include:New and old Delhi, Agra, Jaipur, Rishikesk, Ganges river, and the Chopta Valley. The mountain top temple was on Mount Chandrashila.

Music: "As Our Witness" Piers Baron

Ein Besuch scheint sich echt zu lohnen.

Bevor wir direkt ins Thema einsteigen: das ist gar nicht die gefährlichste Straße der Welt, denn die ist eigentlich vor meiner Noch-Haustür! Der Fußweg wird hin und wieder noch gestreut, aber die Fahrbahn, bestehend aus Kopfsteinpflaster, bleibt unangetastet. Dazu ist die Straße unfassbar eng und die Nachbarn parken wie die letzten Idioten.

Das Ganze macht dann besonders Spaß, wenn man eigentlich schon fast durch ist, dann aber per Rückwärtsgang alles wieder zurück darf, weil irgendein Penner die Einfahrt blockiert - ist mir erst gestern passiert. Bonus: Rückfenster war dicht, weil ich den Wagen mit Umzugskrempel voll hatte. Ein großer Spaß, den jeder mal mitgemacht haben sollte.

Nun aber zurück nach Indien: im Pangi Tal gibt es eine Straße, die auf 4.400 Metern entlang führt und dabei noch nie etwas von einer Befestigung gehört hat. Wer da an Höhenangst leidet, kann sich gleich doppelt freuen und auch dass die Straße lediglich zwischen Juni und Oktober für den Verkehr geöffnet wird, spricht für sich. Wer unbedingt ein Gefühl dafür bekommen möchte - bitteschön:

The video is riding on one of the World's most dangerous road.
The stretch from Killar to Kishtwar also know as cliffhanger is one of the most dangerous in the world, scary, and exciting road patches of India.

Hmmm. Nee, danke - muss ich nicht haben.

Bei Indien muss ich mittlerweile immer an ein Bewerbungsgespräch aus 2015 denken. Die Stelle klang eigentlich ganz nett und die ersten Antworten kamen auch recht zügig, genauso wie das anschließende erste Kennenlern-Telefonat. Direkt mit dem IT-Leiter, so einen schlechten Eindruck kann ich also nicht gemacht haben – zumal ich mit der HR-Dame ziemlich schnell warm wurde.

Während des Telefonat stellte sich aber heraus, dass mein Gegenüber eine ganz andere Stelle im Kopf hatte, was er mir dann auch am Ende offerierte – unter anderem war da auch Bestandteil, dass ich ein paar Mal im Jahr nach Indien fliegen müsste. „Natürlich, ist gar kein Problem“ war meine Antwort – aber ehrlicherweise hatte ich da gar nicht so Bock drauf. Denn irgendwie ruft Indien bei mir sowas wie Angst hervor, wirkt das Land auf mich doch recht wuselig, chaotisch und alles irgendwie wie ein Entwicklungsland. Sicher zu Unrecht und wahrscheinlich einfach nur dadurch begründet, dass ich nicht wirklich was über Indien weiß – aber so ist es halt.

Ein bisschen Abhilfe schafft da das Filmchen von Georgy Tarasov, der mit ein paar Freunden dort 3 Monate verbracht und das ganze filmisch festgehalten hat. Zumindest visuell macht das dann doch Bock auf einen Ausflug dahin:

This is the continuation of our journey. We went to India in 2016. We drove 14 000 miles, crossed 15 States , changed 40 hotels and spent 1,760 litres of gasoline for 3 months of amazing adventures.

Music:
Judah & The Lion – Scared
Humming House – Great Divide

Der regelmäßige Leser mit etwas ausgeprägtem Kurzzeitgedächtnis und allgemein ziemlich okayer Intelligenz weiß aber auch: so eine Medaille - und sei es nur ein Reisefilmchen - hat immer zwei Seiten. So schön die Landschaften und Augenblicke, die eingefangen wurden, auch sein mögen, sie ändern nicht wirklich etwas daran, dass Indien nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Not, Elend und auch Umweltverschmutzung sind an der Tagesordnung.

Ein Umstand, den die Kollegen von Limitless mit ihrer Serie Broken India extrem gut visuell auf den Punkt bringen. Die typischen, farbenfrohen Instagram-Ausschnitte, die man so kennt, wurden in ihren "ursprünglichen" Kontext gestellt und bekommen so eine völlig neue Bedeutung. Daran sieht man auch gleich wieder, dass die eigene, beschränkte Sicht oft nicht immer die Richtige ist:

Auf ihrer Seite hab ich leider kein Posting dazu finden können, aber Buzzfeed haben sie dazu erzählt:

By bringing Broken India to light, we really wanted to strike a raw nerve. Only when people realize the state of affairs and break out of their comfort zones, is when they can start to make a difference. A bit of negativity is essential for positive change.

Lasst uns doch mal einen Blick nach Indien werfen - haben wir zwar schon an anderer Stelle getan, aber die meisten Videos handeln ja dann doch eher von Amerika oder Skandinavien und Co. Dabei dürfte Indien mit zu den spannendsten Ländern überhaupt gehören, zumindest ist das der Eindruck, den Neftali Loria mit seinem kleinen Video erweckt.

Allein um die kulturellen Unterschiede an einer Hand abzählen zu können, bräuchte man schon diverse Kalis um auch nur annähernd zum Ziel zu kommen. Bescheuerter Satz oder? Aber immerhin auch da ein Bezug zu Indien eingebaut, das soll mir erst mal einer nachmachen.

Da hier gerade Stargate nebenbei läuft, hau ich sogar noch einen raus: ihr braucht gar nicht durch ein Sternentor zu reisen, um in eine andere Welt zu reisen - ein Flug nach Indien dürfte fürs erste reichen.

Und nun ists gut mit der Firlefanzerei, das Video spricht letztendlich für sich:

Wer gern mehr von Loria sehen möchte, schaut am besten bei Facebook vorbei, der eigene Blog scheint nämlich noch in der Mache zu sein.

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https://www.wihel.de/india-land-of-kings/feed/ 4
Gateway to the Ganges https://www.wihel.de/gateway-to-the-ganges/ https://www.wihel.de/gateway-to-the-ganges/#comments Wed, 21 Jan 2015 10:41:28 +0000 https://www.wihel.de/?p=49985 gateway-to-the-ganges

Ich glaub, Inder sind im Grunde ziemlich cool. Haben einen lustigen Akzent, gucken immer ein bisschen verkniffen, können dafür aber alle ganz fantastisch programmieren und manch einer wird sogar einfach Millionär. Gut, mein Wissen stammt rein aus dem TV - aber irgendwer muss mir ja ein bisschen Bildung beibringen.

Merkwürdig hingegen finde ich ihre Vergötterung dem Ganges gegenüber - wobei die Verehrung einem Gewässer gegenüber bei der aktuellen Situation vermutlich noch am vernünftigsten ist. Alles andere führt ja dann doch nur zu Mord und Totschlag, fragt mal die Pegida-Deppen.

Merkwürdig ist auch, dass auf der einen Seite alle in dem Gewässer baden und damit ihre Sünden reinwaschen wollen, auf der anderen Seite lässt man da einen Haufen Abwasser reinsprudeln, schmeißt Leichen rein und tut auch sonst alles, um möglichst viel Schaden anzurichten.

Brandon Li hat ein bisschen Bewegtbild vom Ganges mitgebracht und zeigt uns, wie das Leben an diesem heiligen Fluss so ist. Könnte schöner sein:

Gateway to the Ganges from Brandon Li.

Wie Marco es schon ganz treffend formuliert hat:

Aber so sind Menschen halt. Die machen alles kaputt und am liebsten die Dinge, die ihnen wichtig sind.

[via]

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https://www.wihel.de/gateway-to-the-ganges/feed/ 2