Klimawandel – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Wed, 07 Aug 2024 05:05:05 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Der wahnsinnige niederländische Plan die Nordsee abzuriegeln https://www.wihel.de/der-wahnsinnige-niederlaendische-plan-die-nordsee-abzuriegeln/ https://www.wihel.de/der-wahnsinnige-niederlaendische-plan-die-nordsee-abzuriegeln/#comments Thu, 08 Aug 2024 10:02:51 +0000 https://www.wihel.de/?p=159948

Passend zur Thematik hab ich erst gestern gelesen, dass sich die Letzte Generation in Österreich aufgelöst hat oder auflösen will, weil sie keine Erfolgssausichten mehr sieht. Scheinbar haben die Österreicher einfach Bock auf fossile Energie und lassen sich davon nicht abbringen, was mindestens traurig ist – auch wenn man die eine oder andere Aktion der Letzten Generation durchaus in Frage stellen kann und muss. Denn Fakt ist ja auch, dass sich das Klima dramatisch verändert und das nicht einfach weg geht, so sehr sich die Politik auch im Ignorieren versucht.

Und Fakt ist dann auch, dass der Meeresspiegel unweigerlich ansteigen wird, was uns dann sehr schnell zu dem Fakt führt, dass dadurch nicht gerade wenige Menschen ihr Hab und Gut verlieren werden. Wenn nicht irgendwas unternommen wird. Da könnte man jetzt schnell wieder zurück zur Letzten Generation und ihren Forderungen kommen – oder man wird besonders „kreativ“.

Und damit blicken wir mal auf die Niederlande, die vermutlich aktuell am meisten vom steigenden Meeresspiegel bedroht sind, weil die mancherorts ja schon jetzt eigentlich darunter liegen. Denn dort hat man den wilden Plan entwickelt, dass man doch die Nordsee einfach abriegeln kann. Das Wasser, dass zu viel wäre, wird dann einfach ausgesperrt und schon ist alles gelöst, oder? Und macht man das an der richtigen Stelle, dann sind nicht nur die Niederlande gerettet, sondern nahezu alle Küstenregionen der Nord- und Ostsee.

Gut, doof könnte sein, dass das ein massiver Eingriff in bestehende Ökosysteme ist und wir ja eigentlich wissen, dass die Menschheit da gar nicht mal so gut drin ist, aber ... der Plan wurde dennoch einigermaßen ausgearbeitet:

Bin weder Wissenschaftler noch Experte, aber ... ich glaub, das ist einfach keine gute Idee, aus vielerlei Gründen ...

Klima hier, Klima da – das Thema ist omnipräsent und auch wenn ich mit zu denen gehöre, die es eigentlich nicht mehr hören können, weil das alles auch immer sehr frustrierend ist, weil da eben sehr viele Menschen involviert sind, die sehr oft eben auch sehr dummes Zeug reden und dumme Dinge tun, es ist eigentlich noch gar nicht omni-präsent genug. Sieht man ja allein schon daran, dass wir jetzt 4 oder 5 Tage hintereinander die weltweit heißesten Tage hatten, die jemals gemessen wurden und wir sind nach wie vor noch am Anfang von der ganzen Scheiße, die einfach noch viel schlimmer wird.

Aber wie das eben mit dem Frosch ist, der im Wasser sitzt, dass sich erst langsam erwärmt ... der merkt auch viel zu spät, dass das eigentlich gerade großer Mist ist, in dem er steckt. Wir sind scheinbar genauso doof wie Frösche (womit ich nicht sagen will, dass Frösche per se doof sind, ich hab keine Ahnung, was so ein Frosch alles drauf hat, mag aber direkt die Vorstellung, dass die ihre eigene kleine Gesellschaft haben, mit Schulen, frustrierten Fabrikarbeitern und Renteneinzahlungen, damit das nach dem Arbeitsleben noch irgendwie weiter geht).

Ich will da auch gar nicht so sehr auf dem Thema rumreiten – sowohl Klima als auch Frösche – sondern eigentlich nur von dem kleinen Klima-Spiel der Financial Times erzählen. Das braucht ein paar Minuten und gibt jedem die Möglichkeit, sich selbst daran zu versuchen, die Erderwärmung bis 2050 auf 0 zu senken. Nachdem wir ja immer mal wieder 80 Millionen Bundestrainer, Corona-Experten und irgendwo dazwischen auch Klimaexperten haben, ist das eigentlich eine gute Gelegenheit, den Beweis anzustellen.

Ich zähl mich nicht dazu, hab mich aber auch mal daran versucht und war jetzt meiner Meinung nach gar nicht soooo schlecht. Allerdings reicht halt „sooo schlecht“ bei diesem Thema nicht aus ...

Was dann eben auch zeigt, wie komplex und schwierig das ganze Unterfangen ist. Wer sich auch gern mal daran versuchen will, geht einfach hier lang oder klickt auf eines der Bilder.

Nach diversen Neustarts kann das dann aber auch so aussehen:

Es passt zu den aktuellen Temperaturen auch mal über wirklich „heiße“ Dinge zu sprechen. Auf der einen Seite haben wir natürlich mittlerweile faktisch Sommer, aber auch an der Küste sind Temperaturen von über 30 Grad an mehreren Tagen eher ungut, um nicht zu sagen: Wir haben bereits 4 oder 5 Tage hintereinander weltweit die heißesten Temperaturen gemessen, die jemals gemessen wurden. Aber ey, Klimawandel ist natürlich nur eine Erfindung der Medien und „denen da oben“. Klatschen wir uns halt mit Klimaanlagen die Buden voll und solange noch Wasser aus dem Hahn kommt, damit man den Rasen sprengen kann, ist doch alles okay ...

Außerdem kümmern sich ja schon Leute um eine Lösung für das Problem – in den USA zum Beispiel spielt man mit der Idee, einfach die Sonne zu verdunkeln. Keine Ahnung, wer da wieder einen Sci-Fi-Film aus den 90ern geschaut hat, aber so auf den ersten Blick ... nicht zwingend die beste Idee. Aber ich versteh natürlich die Milchmädchen-Rechnung, die dem zu Grunde liegt: Es ist zu warm, Wärme kommt von der Sonne, also muss man da was davorstellen. Klappt ja bei Sonnenschirmen auch.

Keine Ahnung, wie ich nun den Bogen zum eigentlichen Thema gespannt kriege, aber es passt zumindest teilweise. In Lytton, einem kleinen Dorf in British Columbia hat man bereits 2021 die höchste Temperatur Kanadas jemals gemessen: 40,6 Grad Celsius.

Zwei Tage später war das Dorf komplett niedergebrannt.

Und das ist dann eben die neue Realität, die mit dem Klimawandel einhergeht. Dass, was vorher immer nur weit weg passiert ist, kommt langsam aber sicher auch „zu uns“ – weil „weit weg“ noch viel schlimmere Dinge abgehen und der sonst zumindest einigermaßen aushaltbare Lebensraum das nun nicht mehr ist.

The new normal. Oder so.

Daneben steht Ruthe aber auch für seine politische Haltung. Die muss nicht jeder gut finden, aber wenigstens tolerieren und zumindest in meiner Wahrnehmung scheut er nicht davor, diese auch (vehement) zu vertreten. Natürlich gegen Nazis, aber auch Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger, Impfgegner und halt der ganze Pöbel, der sich daran aufgeiert, im Internet zu zündeln. Teils macht er das in seiner typischen Art mit Comics, teils aber auch mit sehr vielen Worten – bemerkenswert ist dabei vor allem, dass Ruthe das schon sehr lange macht und zumindest den Eindruck erweckt, dass da kein Ende in Sicht ist (was aber auch nicht schlimm wär, ich könnte nachvollziehen, dass man darauf einfach keinen Bock mehr hat).

Und auch zur Klimakrise hat Ruthe eine feste Meinung. Auch die muss nicht jeder gut finden, auch die vertritt er wann immer nötig – und auch dazu gibt es mittlerweile zahlreiche Comics aus seiner Feder.

Und nun auch ein kleines Filmchen, das vor allem erklärt, was es mit der Klimakrise auf sich hat (und warum halt Wetter und Klima nach wie vor zwei Paar Schuhe sind). Damit es auch der letzte Depp verstanden hat:

Alle reden über die Klimakrise.
Was hat sie mit uns zu tun und was können wir dagegen unternehmen?
Dieses Video erklärt es euch.
Zeigt diesen Film allen, die denken, das "weiter so" der Regierung wäre okay.

Gerade am Anfang wird dann hoffentlich auch mal deutlich: Es sind nicht nur Autos. Es ist nicht nur die Landwirtschaft. Es ist einfach alles zusammen schuld daran.

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