Museum – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 17 Mar 2025 05:57:23 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Ein Museum für ekliges Essen https://www.wihel.de/ein-museum-fuer-ekliges-essen/ https://www.wihel.de/ein-museum-fuer-ekliges-essen/#comments Tue, 18 Mar 2025 11:52:17 +0000 https://www.wihel.de/?p=161925

Dass ich jetzt nicht der größte Museums-Gänger bin, hat sich mittlerweile auf so manchem Schulhof rumgesprochen, wobei ich das gar nicht mal so verpauschalisieren würde. Bei wirklich interessanten Ausstellungen bin ich durchaus mindestens interessiert. Das Ding ist nur ... davon gibt es nicht so viele und wenn doch, dann sind die relativ weit weg. Und jetzt nur eine Reise tun für einen Museumsbesuch ... wird halt schwierig, zumal das ja auch alles zeitlich passen muss. Zumal man ja auch nie weiß, ob sich das wirklich lohnt, ich erinner mich da nur an die Banksy-Ausstellung vor ein paar Jahren in Hamburg. War ich selber nicht da, aber eine Kollegin und die fand das dann doch eher ernüchternd. Ich selbst hatte mir mal die Lego-Ausstellung in der Hafencity angeschaut, war auch eher nett, aber leider nicht mehr.

Ob da nun ein Museum für „ekliges Essen“ das Ruder rumreißt? Ich hab da so meine Zweifel. Denn wenn ich ekliges Essen sehen will, schau ich Dschungelcamp oder Besuch meine Eltern, wenn sie mal wieder „tote Oma“ zubereiten (wobei mir jetzt erst auffällt, was für ein beschissen gewählter Name das für ein ekelhaftes Gericht doch ist). Oder warte, dass Line was mit Pilzen und / oder Zucchini kocht ...

Ehrlicherweise tu ich sowohl Line als auch meinen Eltern Unrecht, denn was man im „Disgusting Food Museum“ sehen, schmecken und riechen kann, ist dann doch eine ganze Ecke härter. Frosch-Smoothie, Madenkäse, Durian und der mittlerweile doch sehr bekannte Surströmming sind noch mal eine ganz andere Kategorie und fördern Brechreiz deutlich leichter als das Zucchini jemals tun könnte.

Entsprechend weiß ich auch absolut nicht, warum man sich das freiwillig antun wollen würde, aber scheinbar ticken da ein paar Menschen anders. Joe Lycett und Rose Matafeo gehören nun auch dazu und geben einen kleinen Einblick in das Museum in Malmö:

Und wie sich zeigt, muss man dafür nicht extra bis nach Schweden fahren (kann ich aber grundsätzlich dennoch empfehlen, tolles Land mit noch tollerer Landschaft), es gibt auch einen Ableger in Berlin. Der Eintritt liegt irgendwo zwischen 10 und 17 Euro – muss jeder selber wissen, ob er dafür auch noch Geld zahlen will ...

Bevor sich der nachfolgende Satz in meinem Kopf formulierte, kam direkt der Gedanke, dass er Quatsch ist, aber ich will ihn trotzdem rauslassen: Es gab in meinem Leben bisher ein Mal die Möglichkeit, in den Louvre zu gehen. Das war 1997, als meine Eltern und ich Urlaub in Paris machten. Doof war allerdings, dass man in dem Alter so gar kein Bock auf Museumsbesuche hat und sowohl meine Eltern als auch ich wenig Bock darauf haben, unsere Zeit mit großen Menschenmassen zu verbringen.

Quatsch ist der Gedanke deswegen, weil ich mit dem Erreichen des 18. Lebensjahres deutlich selbstbestimmter als vorher bin und natürlich jederzeit dort hinfahren und reingehen hätte können. Hab ich aber bisher nicht gemacht, weil Museen noch immer nicht so richtig ein Ding sind, außerdem ... Geld und Zeit. Ihr wisst schon.

Dabei ist der Louvre schon ein echtes Ding, immerhin begann das Ganze „Projekt“ bereits im 14. Jahrhundert mit der Sammlung diverser Gemälde, in den Louvre ging es dann aber doch eine ganze Ecke später, nämlich 1660. Dennoch eine enorme Zeitspanne zu jetzt.

Was den Louvre aber so besonders macht, sind nicht nur die Gemälde im Inneren, sondern auch das Bauwerk selbst, dass man eigentlich nur mit phänomenal bezeichnen kann.

Das Museum selbst betreibt auch einen YouTube-Kanal und hat vor einer ganzen Weile schon ein Video rausgebracht, dass ein bisschen mehr auf die Architektur eingeht. Und mir dabei vor Augen geführt, dass ich eigentlich so gar keine Ahnung hatte, wie riesig das alles ist:

From a medieval fortress to an art museum, the Louvre palace has undergone eight centuries of architectural transformation, making it an embodiment of French history. Rediscover here all the stages of its construction!

Muss man vielleicht doch mal hin. Irgendwann.

Es scheint fast so als wäre heute wieder so ein Tag, wo man hier besonders viel lernt, zum Glück aber nur Dinge, die man nicht wirklich im Alltag nutzen kann, sondern unter der Kategorie „Unnützes Wissen“ laufen (sorry Mannheim). Denn vermutlich haben die Wenigsten schon mal was vom Field Museum in Chicago gehört – das ist aber recht spannend, wenn nicht sogar in gewisser Weise gruselig.

Dabei gilt das Museum als eines der best besuchten Museen in den USA und ist auch alles andere als klein: 85.000 Quadratmeter, 5 Ebenen und 500 Festangestellte plus noch mal so viele Ehrenamtliche sind dort zu finden. Oder anders ausgedrückt: Man braucht wohl mehr als einen Tag, um das Ding wirklich einmal komplett besichtigt zu haben.

Was das Museum aber darüber hinaus so besonders macht: Dort gibt es mehr als 22 Millionen konservierte Organismen, was in etwa so viel bedeutet wie: Man sammelt dort Spezies, die es teilweise schon gar nicht mehr gibt. Und klar, Bücher findet man dort auch nicht zu knapp, irgendwas um die 250.000 Titel soll man dort finden können.

Wer es etwas genauer wissen will, die aktuellen Dauerausstellungen allein im Bereich Biologie sind:

  • Entwicklung des Lebens
  • Allgemeine Tierkunde
  • Vogelhabitate
  • Primaten
  • Die Tsavo-Löwen
  • Afrikanische Säugetiere
  • Asiatische Säugetiere
  • Menschenfresser von Mfuwe
  • Naturpfade
  • Nordamerikanische Vögel
  • Pflanzen der Welt
  • Reptilien und Amphibien
  • Meeressäugetiere
  • Abenteuer Boden
  • Was ist ein Tier?
  • Welt der Säugetiere

Die Allgemeinheit der Benamung dürfte auch schon erahnen lassen, wie umfangreich die Ausstellungen sind – falls nicht, nachfolgend ein Video, dass auch ein paar Blicke hinter die Kulissen gibt und zeigt, wie dort gearbeitet wird:

The Field Museum in Chicago preserves everything from fish and snakes to frogs and Komodo dragons in their basement.

These 11 million fluid specimens are preserved in jars or tanks. Preparing and storing them is a centuries-long commitment, so why do it? This method effectively keeps their shape and, in some cases, even DNA. Not only that, but it has helped researchers do groundbreaking work, like developing new techniques for getting old DNA and discovering new species right among the shelves.

We went to the Field Museum to see how new specimens are added to the ever-growing collection.

Wie gesagt, gruselig. Aber auch irgendwie cool.

Viel wird ja darüber gesprochen, dass die Club-Szene unter der Pandemie besonders zu leiden hat, genauso die Gastronomie (die immerhin mit To-Go-Kram ein bisschen was verdienen kann) und auch der stationäre Einzelhandel hat wieder eine wunderbare Ausrede gefunden, rumzujammern und mal nicht nur auf das Internet zu schimpfen. Dazu die Kinos, Theater und sonstigen Einrichtungen, die eigentlich davon leben, dass Menschen zusammenkommen und mehr oder weniger etwas gemeinsam machen.

Dazu zählen auch Museen und ich wundere mich ein bisschen, dass man aus der Ecke relativ wenig hört. Vielleicht geht es denen aber auch gar nicht sooo schlecht, ich hab nämlich keine Ahnung, wie sich so ein Museum grundsätzlich finanziert (abgesehen von Spenden) – kann ja gut sein, dass die zumindest aus direkt finanzieller Sicht gar nicht auf Besucher angewiesen sind. Klar kann man in Frage stellen, ob man ein Museum braucht, in das niemand geht – in Zeiten einer Pandemie greift hier ja immerhin noch „wir durften ja nicht“.

Ich hab aber auch ein eher schwieriges Verhältnis zu Museen. Meistens geht man da ja nur durch, guckt und ... guckt ... und guckt. Das kann natürlich interessant sein, aber es ist halt einfach nur gucken und ob ich dafür tatsächlich irgendwo hin fahren muss oder das auch auf anderem Wege sehen kann ... der Kulturbanause kommt schon wieder durch.

Ein bisschen anders sieht das im Children’s Museum of Pittsburgh aus, zumindest bei den Installationen von Neil Mendoza. Denn damit hat der Künstler ikonische Werke quasi repliziert und mit interaktiven Komponenten versehen – quasi Kunst zum Anfassen und Rumspielen.

Und das ist so unfassbar gut, dass ich es fast schon eine Frechheit finde, dass das eigentlich nur auf Kinder abzielt, da dürfte auch so mancher Erwachsener einen Museumsbesuch in Betracht ziehen. Wäre zumindest für mich ein Grund, da mal öfter hinzugehen:

Mechanical Masterpieces is a collection of paintings reimagined for the 21st century. Optimized for short attention spans, it allows viewers to poke, switch, disco, inflate and water paintings to their heart’s content.