Neykid – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Thu, 29 Dec 2022 06:24:02 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Neykid – Journey https://www.wihel.de/neykid-journey/ https://www.wihel.de/neykid-journey/#comments Fri, 30 Dec 2022 11:01:54 +0000 https://www.wihel.de/?p=138843

Nach dem düsteren Insane und dem Indie-Tanzboden-Filler All I Need zeigt Journey eine weitere Facette von Neykids musikalischer Landkarte: Hippieske Lockerheit, gleichzeitig eine Ahnung vom Verlorensein – doch das ist im Moment egal, denn der Beat tanzt in der ersten Morgendämmerung um ein niedergebranntes Lagerfeuer auf einem bunt geschmückten Festival im Wald.

Entspannte Gitarren legen sich wie in einem lockeren Jam über den Groove der Percussion, die tribal-artig in einen ganz eigenen Trancezustand lockt. Dazu kommen organische Elemente wie Kastagnetten und lassen umso mehr einen ewigen Sommer auferstehen, in dem man für immer in diesem Lebensgefühl verweilen möchte:

“Everybody’s here, everybody’s young, we can do it if we hold on.”

Wie ein Mantra hüllt Journey die Zuhörer ein und nimmt uns mit auf eine Reise – spirituell auf der Suche nach dem Sinn hinter all dem Chaos. Die Lyrics erzählen vom Gefühl, sich ziemlich im Unterholz verlaufen zu haben. Darüber, wie es ist, absolut nicht zu wissen, was man mit sich selber anfangen soll – wo man hin gespült wird mit sich selbst, mit dem Leben, mit der Partnerperson. Jeder versucht, sich allein durchzuschlagen und alle anderen gehen ihre eigenen Wege, während man selbst nicht wirklich weiß, was als nächster Schritt kommt und wo die Reise hinführen soll – bis eben zu jenem Moment, in dem man einfach loslässt.

Neykid sagt über den Text:

“Die Lyrics wollen und sollen gar nicht konkret sein, es geht mir hier darum, ein Gefühl des sich treiben lassens darzustellen. Musikalisch wird das durch einen in sich rollenden Beat und ganz einfache, rhythmische Gitarren verdeutlicht. Zusammen mit luftigen, schwebenden Synths im Background und dem sanften Gesang will ich so eine richtig trippige Atmosphäre herstellen.”

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Neykid – All I Need https://www.wihel.de/neykid-all-i-need/ https://www.wihel.de/neykid-all-i-need/#comments Fri, 30 Sep 2022 05:50:30 +0000 https://www.wihel.de/?p=132290

All I Need zitiert auf Beste die Noughties: Phoenix’ 2006er Rückkehr zur Gitarre von “It’s never been like that” ist eine wunderbare Referenz, die Neykid hier anreisst. Er lässt das Jahrzehnt der Gitarrenbands und des Indie-Rocks aufleben – für ihn osmotisch in seine Musik-DNA übergegangen, denn der Stuttgarter ist gerade mal Anfang Zwanzig.

Der lockere, entspannte Gitarrensound von All I Need kann mühelos mithalten mit Kult-Bands wie Atomic Swing oder Hot Hot Heat und ist mit Sicherheit ein Indikator des Wiederkehrens jenes Indie-Disco-Sounds der Nullerjahre.

Neykid kann in seiner Heimatstadt Stuttgart auch auf hauseigene Vorbilder zurückblicken, denn Benztown hat, allen HipHops zum Trotz, unterschätzte 2000er Indierocker zu bieten wie Jettison (mitsamt dem Songschreiber und Produzenten Thomas Harsem) und Monochrome (um Marc Calmbach). Neykid setzt diese Tradition fort, tradiert sie in die goldenen Zwanziger und bekommt hier Unterstützung von Kollegen wie COIN, Paper Idol oder bilbao.

Die Rückkehr der Indie-Disko ist eingeläutet – All I Need ist der Opener für eine lange Tanznacht und Neykid zeigt auch mit diesem Track, wie versiert er mit Arrangements und Vibes umgeht. Die Produktion ist perfekt austariert und klingt satt und voll.
Angelo Fritsch aka Neykid weiß seine Stimme dazu perfekt einzusetzen und spielt mit Silben, Worten und Bildern, die uns in seinen musikalischen Kosmos für eskapistische 3 Minuten entführen.

Der junge Stuttgarter Neykid buchstabiert Indiepop deutlich mit dem Alphabet der 90er und 2000er, um das Ganze in gekonnte Millennial-Inhalte zu übersetzen.

Angelos Alter Ego Neykid wohnt die besondere Eigenschaft inne, sich emphatisch aus Genres zu bedienen, die für den Künstler – gerade mal Anfang 20 – in einer märchenhaften Ferne liegen, doch durch die digitale Konservierung und Verfügbarkeit permanent allgegenwärtig und zu Referenzen werden. Neykid ist nicht zu abgeklärt, um die Aufarbeitung der Genres Indierock, Alternative und Synth Pop mit bewusst emotionsloser Distanz zu begegnen – er ist von dieser Musik berührt und ist sich nicht zu schade, das zuzugeben:

“Meine ersten musikalischen Berührungspunkte habe ich mit Queen gemacht und versucht, so ziemlich jeden Freddy Mercury Song unter der Dusche zu performen. Mit der Zeit kamen die Red Hot Chili Peppers dazu und später auch Einflüsse aus Britpop und Indie-Rock. Heute inspirieren mich Musiker:innen wie Tame Impala, Lime Cordiale, Tracy Chapman, Foster the People oder Empire of the Sun. Musik entsteht bei mir meistens aus einem Gefühl heraus. Fühle ich nichts oder mich leer, kann ich in der Regel auch nichts schreiben. Hauptsächlich motivieren mich meine Erfahrungen, Gefühle und andere Künstler:innen, die etwas in mir auslösen.”

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