Roboter – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 27 Oct 2025 06:10:47 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Nur ein Kokosnuss-Oktopus und sein Roboter-Spionage-Oktopus-Freund https://www.wihel.de/nur-ein-kokosnuss-oktopus-und-sein-roboter-spionage-oktopus-freund/ https://www.wihel.de/nur-ein-kokosnuss-oktopus-und-sein-roboter-spionage-oktopus-freund/#comments Tue, 28 Oct 2025 07:07:24 +0000 https://www.wihel.de/?p=164141

Tja, wo fängt man hier nun an. Vielleicht zuerst mit dem Einfachen: Was für eine grandiose Wortkombination ist denn bitte „Roboter-Spionage-Oktopus-Freund“? Eine ziemlich coole, wie ich finde, gleichzeitig beschreibt sie hier aber nur einen Nebendarsteller. Im Vordergrund steht nämlich der normale Kokosnuss-Oktopus oder auch Amphioctopus marginatus wie die Profis wohl sagen würden.

Die kennt man vielleicht schon, das sind häufig die, die sich im Sand einbuddeln und dann schauen nur noch die Augen heraus. Allerdings hat man wohl auch beobachtet, dass die Kokosnuss-Schalen benutzen, um sich eine Behausung zu bauen. An sich sieht man wohl auch bei anderen Arten, dass die Zeug zum Schutz benutzen, beim Kokosnuss-Oktopus ist das wohl aber alles ein bisschen komplexer, u.a. weil der auch Kram sammelt, dass er erst später benutzt.

Genauso verrückt ist, dass Wissenschaftler auch hier eben den Roboter-Spionage-Oktopus-Freund einsetzen, um das Verhalten der Tiere genauer zu erforschen. Das scheint mittlerweile ein richtiges Ding zu sein und hat man auch schon bei anderen Tieren gesehen und auch beim nachfolgenden Video ist das wohl nicht so neu, weil es vorher schon welche mit dem Ding gab. Was mich schlussfolgern lässt, dass die beiden mittlerweile Freunde geworden sind.

Aber nicht nur das gibt es im Video, sondern auch eine Situation, wo wir den echten Oktopus bei der Jagd sehen, genauso wie bei der Verteidigung. Und wie er am Ende dann wieder zu seinem mechanischen Freund zurückkehrt:

Robot Spy Octopus' Friendship Grows with The Coconut Octopus! The coconut octopus is looking to improve his security, not only to stage an ambush on a passing crab but from a rival coconut octopus.

So viel Action in gerade mal 5 Minuten Video, toll.

Bisher sind mir größere Operationen in meinem Leben erspart geblieben und ein bisschen froh bin ich darüber schon. Beinahe hätte ich sogar gesagt, dass ich da stolz drauf bin, aber ist ja auch nicht so, als ob man da die volle Kontrolle drüber hätte. Klar, Brüche und andere Verletzungen durch äußere Einflüsse kann man bis zu einem gewissen Grad bewusst vermeiden, aber ... wenn der Blinddarm keinen Bock mehr hat, kannst du dich noch so sehr anstrengen, dein Einfluss ist halt einfach begrenzt. Wenn die Weisheitszähne (die übrigens keine Weisheit garantieren, sondern einfach nur so heißen, weil sie – wenn überhaupt – sehr spät auftauchen und man dann hoffentlich eine gewisse Weisheit in seinem Leben angesammelt hat) raus wollen, dann wollen die raus, egal wie man selbst dazu steht.

Und selbst das mit den äußeren Verletzungen ist ja so eine Sache. Für andere Mitdenken ist gerade im Straßenverkehr unfassbar wichtig, aber auch hier kennt der Einfluss ganz natürliche Grenzen und wirklich alles kann man schlichtweg nicht bedenken oder voraussehen.

Wenn man dann also unters Messer muss, heißt es Daumen drücken und darauf setzen, dass der Skalpelmeister auch weiß, was er (oder sie) da tut. Zum Glück ist das meistens der Fall, zumal die das ja dann doch überraschend häufig machen. Soll ja sogar ein paar von denen geben, die den ganzen Tag nichts anderes machen und wehe, jemand denkt da an Fließbandarbeit und das Monotonie Fehler fördert.

Will sagen: Übung macht den Meister. Probleme könnte es nur geben, wenn man nicht ausreichend Material zum Üben hat, aber auch hier helfen kreative Ansätze durchaus aus. Und natürlich Technik. Was dann auch das nachfolgende Video erklärt, in dem mit einem maximal präzisen Assistenzroboter in der Mikrochirurgie einfach mal ein Maiskorn zugenäht wird:

Das schon ziemlich beeindruckend zu sehen, vor allem wie filigran und ruhig das alles abläuft. Vor allem mag ich aber die Vorstellung, dass Ärzte in ihrer Freizeit übertrieben oft Obst und Gemüse operieren.

Ich bin ein bisschen hin und her gerissen von dem, was HTX Studio neuerlich gebaut haben. Nach einer gar nicht mal so schlechten Ein-Hand-Tastatur und einem Kristallwald (Yps-Hefte lassen grüßen) war das neueste Werk zunächst eine Maschine, die Pappkartons vollautomatisch zusammenfalten kann. Nichts, was man nicht auch als Mensch hinbekommen würde, aber im Zeitalter von Wegwerfware und „skalierendem E-Commerce-Businessessessess“ ist Geschwindigkeit ein enormes gut und da sind Maschinen den Menschen häufig einfach überlegen. Weil der Gerät wird nie krank, der Gerät schläft nie, der Gerät schwitzt nie – ihr wisst schon.

Wenn man aber einmal in einem Optimierungswahn drin ist, dann fällt es schwer, da auch wieder herauszukommen. Es blieb also nicht nur beim Falten von Pappkartons, sondern wurde so weit gedreht, dass sich daraus mittlerweile eine komplette Fertigungsstraße entwickelt hat. Klar, da werden nur irgendwelche Papiervögel verschickt und es stellt sich die Frage, ob das den Aufwand wirklich wert ist – aber darum geht es zumindest vornehmlich bei diesem Projekt nicht.

Der Zwiespalt kommt allerdings daher, weil das ganze Ding zeigt, wie einfach das ist, den Faktor Mensch aus solch einer Produktionsgleichung herauszunehmen. Womit wir dann schnell wieder bei der Diskussion der Arbeitsplatzvernichtung durch industriellen Fortschritt sind ...

Aber so an sich, stark, was die da mehr oder minder in Eigenregie auf die Beine gestellt haben:

We built an automated assembly line that folds paper doves, and sent 88,000 of them to our fans!

Schade, dass wir keinen Keller haben, sonst würd ich das einfach mal nachbauen (wollen).

So ein richtiges Ding sind Roboter ja mittlerweile nicht mehr und auch die immer mal wieder neu aufploppenden Videos, die zeigen, wie toll die sich mittlerweile bewegen können, holen keine Kuh mehr vom Eis. Vielleicht geht das aber auch nur mir so, allerdings ist technischer Fortschritt dahingehend mehr oder weniger erwartbar und wäre auch komisch, wenn das nicht so wäre. Die Leute müssen am Ende des Tages ja was für ihr Geld tun, dass sie jeden Monat bekommen.

Was bisher allerdings fehlt: Die Alltagstauglichkeit. Klar, in Japan und andernorts sieht man vereinzelt mal einen Roboter-Kellner und so ein bisschen sind Saug- und Mähroboter ja auch Teil des Ganzen – aber Zwei- und Vierbeiner sind dann doch eher Mangelware und womöglich ist das aktuell auch gar nicht so verkehrt. Dennoch bleibt es bei vielen Konzepten und Versuchen, aber mehr auch nicht.

Das ändert sich auch bei dem nachfolgenden Video von Kawasaki. Wie sich das für japanische Großkonzerne scheinbar mittlerweile gehört, sind die in zahlreichen Bereichen aktiv, vor allem aber wohl für ihre Motorräder bekannt – machen aber auch Zeug in der Schiff-, Luft und Raumfahrt, im Baugewerbe und Maschinen ganz im Allgemeinen. Umtriebig nennt man sowas wohl.

Und die neueste Idee ist wohl, das Gefühl des Motorradfahrens mit Robotern irgendwie zu vermischen, was dann im Endergebnis ... Roboter-Pferde bedeutet:

We have chosen "instinct to move" as the theme of our exhibition, based on the fact that humans are genetically wired to feel happy when they move.
We believe that people have developed and evolved mobility to satisfy this instinct to move, while also adapting to changes in society.

At the Osaka, Kansai Expo, we will be showcasing the ALICE SYSTEM, a future public transportation system that will enable everyone to enjoy traveling to their destination in comfort, as well as CORLEO, a new category of personal mobility device that will allow people to safely travel to places that were previously inaccessible.

Fraglich natürlich, ob die Leute dann tatsächlich wieder vermehrt in der Natur unterwegs sind oder dann die Straßen einfach nur damit verstopft werden. Wobei, so wie die Finanzmärkte aktuell aussehen, ist ja ohnehin fraglich, ob das am Ende nicht nur was für Superreiche ist und die den Kram einfach in irgendeiner Garage vergammeln lassen ...

Bei so neuen Technologien schlagen bei mir mittlerweile immer zwei Herzen in der Brust. Auf der einen Seite ist das alles total cool, weil eben Fortschritt, neue Möglichkeiten und eben Zukunftstechnologie. Besseres Leben, weniger Aufwand für uns Menschen und Halleluja – ihr wisst schon.

Auf der anderen Seite kommt dann auch dieses Erwachsenen-Ich in mir durch mit all seinen Gedanken, was schief gehen könnte, wo die Risiken liegen und ob wir damit nicht die Tür zur Herrschaft der Maschinen ein Stück weit zu weit geöffnet haben. Als ob wir aus den zahlreichen Filmen aus Hollywood und Co. nicht schon genug hätten lernen können – der Großteil von uns ist doch gar nicht in der Lage in irgendeiner gearteten Dystopie zu überleben, ganz davon abgesehen, dass das so überhaupt keinen Spaß machen würde. Ich bin da jedenfalls viel zu faul und zu fett für.

Aber gut, es ist wie bei Gedanken an sich, einmal existierend wird man sie nur schwer wieder los. Man muss dann eben mit der Situation klarkommen, entsprechende Maßnahmen ergreifen und nicht zuletzt hoffen, dass nicht irgendein Idiot auf den falschen Knopf drückt.

Insofern gehört es wohl jetzt auch dazu, dass wir Schulungsvideos brauchen, in denen uns erklärt wird, wie man sich gegen Roboter-Hunde effektiv zu Wehr setzt. Nur für den Fall, dass die doch mal durchdrehen oder eine eher menschenfeindliche Programmierung spendiert bekommen:

How to protect and survive against a Robot Dog attack.

Ich befürchte, hier reicht es nicht mehr „kann man sicher mal gebrauchen“ zu schreiben, sondern eher „wird man sicher irgendwann mal gebrauchen müssen“.

Wer ein bisschen verfolgt, was so in Sachen 3D-Drucker passiert, wird mitbekommen haben, dass Bambulab die ganze Woche für die Ankündigung seines neuen Druckers genutzt hat. In kurz: Größer, mehr Technik, hier und da ganz nette Features und Laser gibt’s auch noch. Allerdings auch zu einem entsprechenden Preis und mittlerweile auch wieder restlos ausverkauft.

Ob man den jetzt tatsächlich braucht, ist ja ohnehin immer eine Frage, die sich eigentlich nicht stellt. Wir brauchen auch alle keine iPhones, Macbooks, Luftreiniger oder sonstigen Kram – aber es ist eben sehr angenehm, wenn Dinge einem das Leben erleichtern und dabei in der Handhabung so einfach wie möglich sind. Da war Apple eine Zeit lang sehr gut drin und auch Bambulab hat das ganze Thema 3D-Drucker noch mal auf ein anderes Level gehoben.

So ein bisschen würde ich hier auch den Küchenroboter Posha einordnen (ohne, dass ich ihn besitze und daher alles nur auf dem Video basiert, was weiter unten zu sehen ist). Gefühlt gibt es da recht viele Parallelen zum 3D-Druck, denn auch hier braucht es den Faktor Mensch zur Vorbereitung der Materialien, die verarbeitet werden sollen. Und auch hier gibt es ein gar nicht mal so hässliches Gerät, dass ab einem gewissen Punkt die restlichen Arbeitsschritte von selbst übernimmt.

Aber auch hier bleibt der größte Nervfaktor wieder an einem selbst hängen, denn das Ding reinigt sich nicht von allein. Genau wie mein 3D-Drucker ...

How exactly does Posha the Kitchen robot work?

4 simple steps:

1. Select a recipe,
2. Load the chopped ingredients (chop yourself or buy pre-chopped ingredients)
3. Load up the spice pods
4. Hit cook!

Weitere Parallele zum 3D-Drucker: Günstig ist halt anders, aktueller Preis sind wohl 1.500 Dollar. Wer gern vorbestellen möchte, kann das hier tun, muss dann aber auch bis mindestens August auf den Versand warten. Und ebenso soll das auch hier nur der Startschuss für noch mehr Haushaltshelfer sein – zumindest verfolgt man wohl den Plan, dass so ein Roboter irgendwann die komplette Küche schmeißen kann.

Erst am Wochenende hab ich irgendwo einen Beitrag gesehen über einen „humanoiden“ Roboter, der klar damit beworben wurde, dass er als Diener und Haushaltshilfe eingesetzt werden kann. Ob das Ding tatsächlich schon als humanoid durchgeht, sei mal dahingestellt, aber das Ding sah halt schon sehr nach einem Roboter aus irgendeinem Film aus und nein, ich will auch gar nicht wieder damit anfangen, ob das so eine gute Idee ist oder nicht.

Viel spannender find ich eher die Frage, ob die Viecher denn tatsächlich immer wie ein Mensch aussehen müssen. Sind denn zwei Arme und zwei Beine wirklich die beste Ausstattung, um uns zu unterjochen, nachdem man uns ein paar Jahre lang geholfen und damit in Sicherheit eingelullt hat? Oder sind es hier eben doch Hollywood und Co. die die Kreativität bereits zu stark beeinflusst haben?

Ganz ehrlich, ich weiß es nicht, find aber immer wieder bemerkenswert, dass es ein paar Wenige gibt, die aus diesen Denkmustern ausbrechen und mal was Neues versuchen. Wobei, so neu muss das alles gar nicht immer sein, es reicht ja auch, wenn man einfach mal einen breiteren Blick auf das richtet, was die Natur bereits hervorgebracht hat.

Wenn es zum Beispiel um Greifen und Heben geht, warum nicht einfach mal auf die Schauen, die allein schon quantitativ uns Menschen überlegen sind: Oktopoden. Allein, dass die mehr als zwei Arme haben, spricht schon stark für sie, vor allem hat aber Form und Funktion noch ganz andere Vorteile, die auch in der Robotik gut ankommen:

Inspired by nature’s most adaptable creatures, SpiRobs is a new soft robot developed by researchers at the University of Science and Technology of China. Unlike traditional robotic arms that rely on rigid grippers, SpiRobs can bend, wrap, and adjust its shape to interact with objects more naturally—much like an octopus or an elephant trunk. With a success rate of over 95%, it can handle everything from delicate eggs to objects 260 times its own weight. Its simple, motor-free design makes it cost-effective, durable, and versatile, with potential applications in healthcare, industrial automation, and even search-and-rescue.

Ich sags dann aber doch: Hab auch keine Lust, dass uns in wenigen Jahren Oktopus-Terminatoren auslöschen ...

Ich glaube, es war Sonntag, als ich per Zufall wieder über Transcendence gestolpert bin. Ein gar nicht mal so schlechter Film, in dem Johnny Depp einen Wissenschaftler verkörpert, der in Sachen KI forscht. Doof ist, dass auch in diesem Kosmos ein paar Verrückte gibt, die den Fortschritt kritisch sehen (was an sich noch nicht verrückt ist) und ihre Meinung mit Gewalt durchsetzen müssen (was hingegen sehr verrückt ist). Und die finden das dann cool, wenn sie Anschläge auf Labore und Wissenschaftler verüben, unter anderem eben auch auf Johnny Depp.

Bevor der aber das zeitliche segnet, wird sein Gehirn bzw. sein Bewusstsein in einen Computer hochgeladen und dann passieren halt Dinge, die eben mit künstlicher Intelligenz passieren. Das ist teilweise cool, weil diese neue KI-Dinge baut, Menschen heilt und rettet, aber eben auch echt verdammt mächtig wird – was dann wieder ein paar Verrückte auf den Plan ruft und alles so ein bisschen dolle eskaliert.

Wie dem auch sei, der Film ist zweitrangig, aber es passt ganz gut zum nachfolgenden, kleinen Video, in dem Wissenschaftler Ameisen-Roboter erschaffen haben. Wobei, so richtig ameisig sind die gar nicht, aber eben echt sehr klein und doch recht fähig, gerade was den Transport von im Verhältnis sehr schweren Dingen angeht. Und vielleicht sind wir gar nicht mehr so weit davon weg, dass man bald kleine Mikroroboter in den menschlichen Körper schickt, um ... einfach Dinge zu tun, die vorher nicht möglich waren:

Ein bisschen cool ist das schon, aber gibt ja auch genug Filme, die gezeigt haben, dass nicht jede coole Idee am Ende auch wirklich cool ist.

Ich bin ja ehrlicherweise auch jemand, der bei so richtig bahnbrechenden Techniken erstmal skeptisch ist und vielleicht sogar zuallererst an das denkt, was alles schief gehen kann. Gegen die eigene Sozialisation kann man nur schwer was machen. Aber immerhin hab ich auch ein okayes Maß an Selbstreflektion und kann daher einsehen, wenn ich irgendwo mal falsch lag. Vielleicht nicht immer, aber bisher oft genug.

Worauf ich hinaus will: So ein bisschen bin ich mittlerweile auch Fan von KI geworden. Klar, dass da noch immer eine Schwämme an Tools auf den Markt kommt, nach denen keiner gefragt hat und so manche Entwicklung durchaus gern weiter an mir vorbeiziehen kann, lässt sich nicht vermeiden. Aber ich greif dann doch häufiger mal zu dem einen oder anderen Hilfsmittel zurück und denk mittlerweile häufiger, dass ein kompliziertes Problem doch auch einfach von der KI gelöst werden kann.

Womit ich mich aber weiterhin schwertue: Roboter. Klar, auch hier werkeln zwei Saugroboter umher, das aber eher nur so semi-autonom und eigentlich jeden Tag mit dem Beweis, dass es noch ein Stück braucht, bis die wirklich die Menschheit übernehmen. Bei den Entwicklungen von Atlas bin ich da schon ... vorsichtiger und auch der DEEPRobotics Lynx All-Terrain Robot ist zwar cool anzuschauen, aber ... in den Händen der falschen Leute auch schnell mal eine ernsthafte Bedrohung.

Denn das Ding ist aktuell der wohl agilste Roboter auf dem Markt und kann problemlos auf 2, 3 oder 4, Beinen auch durch wirklich unwegsames Gelände brettern.

In this brief demonstration video, it dances around in the snow, splashes in a creek, and finishes things off with a fireworks show.

Also ja, schon cool, dass man sowas bauen und betreiben kann, aber wenn da so eine Horde auf dich Jagd macht ... da hat doch keiner Bock drauf.

Letzte Woche schon gab es den einen oder anderen Beitrag zum Thema „Roboter“ und witzigerweise hab ich darüber hinaus auch relativ viel gelesen, dass jetzt nicht zwingend ein Beitrag werden muss. Vor allem Saugroboter-Hersteller haben scheinbar das große Experimentier-Feld für sich entdeckt und bringen jetzt Geräte auf den Markt, wo sich die Wischrollen ausfahren lassen, irgendwelche Aufbauten zum Transport von schweren Gegenständen mit genutzt werden und der Klassiker ist ja mittlerweile schon das Ding von Roborock, dass jetzt auch ein Arm benutzt, um Zeug durch die Gegend zu räumen. Aber gut, war ja auch klar, dass der ganze Sci-Fi-Kram aus Hollywood irgendwann mal Realität werden muss.

Verrückt wird es allerdings dann, wenn wir nicht mehr versuchen, Roboter immer mehr Fähigkeiten beizubringen, die wir Menschen schon können, sondern es genau in die andere Richtung geht. So mittlerweile passierend in China, wo die Restaurantbesitzerin Mr. Quin Essen so serviert, als wäre sie ein humanoider Roboter.

Im Sinne von „sich von der breiten Masse abheben“ durchaus ein interessantes Konzept, aber irgendwie ... weiß ich auch nicht. Komisch auf jeden Fall:

Step into the future at a high-tech hot pot restaurant in Chongqing, China, where robotic servers deliver a seamless dining experience. Watch as our star waitress performs with precision and grace, fooling everyone with her impeccable mechanical movements. But here’s the twist—she’s not a robot! Meet Ms. Qin, the talented dancer behind the viral sensation on Douyin. Discover how her incredible skill and creativity turned a fun experiment into a global phenomenon. Join us as we reveal the fascinating story of the ‘robot’ waitress who captivated millions. Don’t miss this mind-blowing transformation from tech marvel to human talent!

Der Erfolg scheint ihr aber Recht zu geben.

Dass dieses Jahr wild wird, hatte sich bereits 2024 abgezeichnet, dass sich das Jahr aber mal so gar keine Zeit damit lässt, ist dann selbst in diesen Zeiten ein wenig überraschend. Und damit mein ich nicht mal, dass der zukünftige Präsident sowohl Grönland als auch Kanada sich einverleiben will und auch der Panamakanal gefälligst kontrolliert werden muss. Oder dass Facebook, Instagram und folglich auch Threads ein genauso beschissener Müllhaufen werden will, wie Twitter es mittlerweile geworden ist. Oder dass wir mit dem Russland-Krieg nach wie vor eigentlich eine der größten Katastrophen der letzten Jahre in Europa haben und selbst irgendein (!) Ende davon keine wirkliche Sicherheit bringt, weil es wenige Menschen braucht, um so richtig Scheiße zu bauen. Oder ... tipp auf irgendeine andere Nachricht in dieser Welt, es gibt genug, was man aufzählen könnte.

Nein, ich mein viel mehr, dass man mittlerweile in China tatsächlich Roboter zur Verbrechensbekämpfung einsetzt. Gut, hat man in gewisser Weise schon vorher gemacht, aber mittlerweile wandern (oder besser gesagt: rollen) da tatsächlich Robocops durch die Straßen und können sehr aktiv mit u.a. Pfefferspray, Netzen und womöglich sogar noch mehr gegen Bürgerinnen und Bürgern vorgehen.

Wie aus so einem schlechten Sci-Fi-Film, nur dass das hier tatsächlich Realität und womöglich mal wieder erst der Anfang ist:

A robot security guard capable operating both on land and water, with tracking, combat and capture functions, recently joined police patrols in a busy commercial district of Wenzhou, Zhejiang Province, as part of China's push to integrate advanced technology into public security.

Und wieder denk ich mir: nur weil ich etwas machen kann, heißt das nicht, dass ich es auch machen muss. Aber was weiß ich schon.

Ebenfalls schon ein bisschen her war die neue Präsentation von Tesla und was die sich für die Zukunft ausgedacht haben. Oder besser gesagt, was sich Elon Musk für die Zukunft ausgedacht hat. Wie wir wissen, ist das in vielen Bereichen ziemlich großer Quatsch, ich red hier aber erstmal nur von dem technischen Kram, weiß aber auch nicht, ob das alles tatsächlich nur Tesla ist oder da auch seine anderen Spiel-Firmen irgendwie mit drinstecken. Der Mann macht ja ohnehin komische Sachen, durch die nur die Wenigsten durchblicken.

Jedenfalls ging es da um irgendwelche selbstfahrenden Taxen, was allein schon deswegen absurd ist, da nicht mal die bisherigen Fahrzeuge das zuverlässig können und man ja immer mal wieder von ganz. Abenteuerlichen Sachen hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit hört. Wenn ich das richtig mitbekommen hab, war aber auch sein Roboter kurz im Mittelpunkt – vor allem blieb aber hängen, dass da wohl steuerungstechnisch aus irgendwelchen Ecken nachgeholfen wurde und dieser ganze Autonomie-Kram nach wie vor eine große Luftblase ist. Marketing, wenn man es denn einigermaßen positiv ausdrücken möchte.

Ein bisschen anders sieht es da bei Boston Dynamics aus, die ja mehr oder weniger die Ersten waren, die es ein bisschen mehr in die Schlagzeilen mit Robotern geschafft haben, vorrangig mit hundeähnlichen ... Viechern.

Mittlerweile gibt es da auch zweibeinige Varianten und die scheinen es offenbar auch endlich in die Arbeit geschafft zu haben, was dann wohl so aussieht:

Wirkt noch nicht so richtig effizient und als Bedrohung von humanoiden Arbeitskräften, außer dass so ein Roboter natürlich keinen Schlaf oder anderweitige Pausen braucht, außer das Wartungsintervall wird mal wieder fällig.
Allerdings ist mein Urteil auch etwas realitätsfremd, geht es hier doch nicht vorrangig um Geschwindigkeit, sondern das selbstständige Abarbeiten von Informationen ohne Anweisungen bis ins letzte Detail, damit die KI auch noch was zu tun hat. Was ich aber eigentlich nur sagen wollte und der Grund für diesen Beitrag ist: Sieht langsam aus und ist dennoch um so vieles besser als die Scheiße von Musk.

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https://www.wihel.de/wie-der-roboter-von-boston-dynamics-mittlerweile-am-arbeiten-ist/feed/ 1
Remy aus Ratatouille als 3D-gedruckte Robotermaus https://www.wihel.de/remy-aus-ratatouille-als-3d-gedruckte-robotermaus/ https://www.wihel.de/remy-aus-ratatouille-als-3d-gedruckte-robotermaus/#respond Tue, 29 Oct 2024 15:07:50 +0000 https://www.wihel.de/?p=160684

Bestimmt schon mal erzählt: Ursprünglich bin ich zum 3D-Druck gekommen, weil ich eine Seite gefunden hab, die ganz viele nützliche Objekte gezeigt hat, die ich natürlich alle drucken wollte. Zum einen, weil sie generell sehr cool waren, zum anderen aber auch funktionsweise-technisch beeindruckend waren, weil eben auf der einen Seite simpel, auf der anderen Seite schlichtweg funktionierend. Dazu dann noch der Umstand, dass die Drucker immer bezahlbarer wurden, sodass ich dann irgendwann einfach so ein Ding bestellt hab.

Mittlerweile befindet sich in jedem Raum mindestens ein Ding, dass aus dem Drucker stammt, und den Bereich des Nützlichen haben wir auch schon lange verlassen. Denn wer hat, der kann und das schließt dann auch mal „Kunst“ und „Spielzeug“ mit ein. Wobei das ja vielleicht auch eine Form von „nützlich“ ist.

Ihr wisst schon, die Form von Nützlichkeit, die einem nicht direkt ins Gesicht springt. So auch bei Christina Ernst, die einfach mal Remy aus Ratatouille mit ihrem 3D-Drucker gemacht hat. Dazu ein bisschen Roboter-Technik, sodass es am Ende genau so aussieht wie im Film – der kleine Racker hilft ihr beim Kochen durch Anweisungen über das Ziehen ihrer Haare:

Nicht nützlich? Mit ausreichend Aufrufen ihres Videos vielleicht ja doch, schließlich kommt dann ein bisschen Geld rum.

Gefühlt gibt es keine Bereiche, in denen Roboter nicht irgendwie unterstützen können – außer vielleicht beim Bloggen. Ich mein, klar, auch hier gibt es einige „KollegInnen“, die sich mittlerweile sehr regelmäßig Beiträge via künstlicher Intelligenz schreiben lassen und sich auch nicht zu schade sind, dass beinahe ungeschönt online zu stellen. Aber solange man das relativ schnell mit bloßem Auge erkennt und dann einen Bogen drum machen kann ... sollen sie halt tun, was sie nicht lassen können. Aber auf die Industrie geschaut, ist der Einsatz von Robotern oder zumindest maschineller Unterstützung mehr Segen als Fluch, allein weil man sich körperlich nicht mehr so kaputt machen muss. Spontan denk ich da auch an eine ältere Folge von Hey Aaron, der Kaufland besucht hat und die mittlerweile sogar Maschinen haben, die Paletten selbstständig packen und einwickeln, damit die dann weitertransportiert werden können.

Und es gibt Roboter, da weiß eigentlich keiner so richtig, ob das nun Not tut oder nicht. Mark Rober hat so ein Ding gebaut und das kann ... Puzzle lösen. Ehrlicherweise nicht mal besonders schnell (man denke da nur an die Rubiks-Cube-Dinger) oder in irgendeiner Form artistisch – es gibt nicht mal coole Lichteffekte!

Und doch ist das Ding schneller als die aktuell am schnellsten geltende Puzzlerin der Welt, Tammy McLeod. Vorab eine Warnung: Das Video ist einigermaßen anstrengend zu ertragen ...

Es ist 200-mal schneller als ein Mensch, solange man die 3 Jahre, die es zu bauen dauerte, nicht mitrechnet.

So sinnlos das Ding ist, bisschen cool ist es trotzdem, oder?

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Roboter gegen Fachkräftemangel in der Gastronomie https://www.wihel.de/roboter-gegen-fachkraeftemangel-in-der-gastronomie/ https://www.wihel.de/roboter-gegen-fachkraeftemangel-in-der-gastronomie/#comments Mon, 17 Jun 2024 06:01:15 +0000 https://www.wihel.de/?p=159418

Jetzt kann ich es ja sagen: Wir waren letzte Woche im Urlaub. Ist immer ein bisschen schwierig, das nicht vorab preiszugeben, aber Line ist da eigenwillig und im Grunde hat sie ja Recht. Wenn die zwei Leser der Seite wissen, dass wir nicht Zuhause sind ... weiß ja keiner, wer von beiden versucht, hier einzubrechen.

Eine Woche Föhr stand auf dem Plan und damit neben Erholung auch wieder gutes Essen. Da wir mittlerweile zu 4. sind, ist das gar nicht so einfach, denn Schlafzeiten wollen eingehalten werden und nicht jedes Restaurant ist kindertauglich. War für den ersten Abend aber auch egal, dann da gibt es traditionell ohnehin Pizza und das eigentlich in einem Restaurant, bei dem man eher draußen sitzt.

Allerdings war das mit dem Wetter die letzte Woche auch so eine Sache, also haben wir die Pizza einfach telefonisch bestellt und im Ferienhaus gegessen. War auch gar nicht so unlecker, aber was sich bereits die letzten Jahre angedeutet hat, zog sich weiter – die Preise haben weiter kräftig angezogen. Eine Trüffelpizza für 25€ ist halt schon eine Ansage und nein, da ist dann nicht übertrieben viel oder gar so richtig echter Trüffel drauf, sondern einfach nur Trüffelöl.

Aber gut, Inflation usw. haben bei uns alle reingeschissen und gutes Personal findet man eben auch nur schwer und wenn, dann wollen die frecherweise auch noch vernünftig bezahlt werden. Es ist ein Teufelskreis – außer man setzt auf Roboter:

Hmmm
byu/reloadthewords inbizarrelife

Irgendwie ... gruselig? Wenig zur Nachahmung animierend? Und wieso muss ich da an Elon Musk und seine Roboter-Fantasien denken und glauben, dass selbst das im Video gezeigte noch weit entfernt von dem ist, was er sich da wieder ausdenkt?

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Die Roboter-Biene BionicBee https://www.wihel.de/die-roboter-biene-bionicbee/ https://www.wihel.de/die-roboter-biene-bionicbee/#comments Wed, 29 May 2024 10:59:11 +0000 https://www.wihel.de/?p=159248

Gerade in den letzten Monaten hab ich immer mal Videos, in denen Wissenschaftler mit Robotern versucht haben, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung besser studieren zu können. Macht ja auch Sinn, denn wenn da irgendwer mit dickem Objektiv auf der Lauer liegt, ist das immer irgendwie störend, zeitaufwändig, bestimmt auch teuer und nicht zuletzt vermutlich unfassbar nervig. Weil du halt auch nie weißt, ob du an der richtigen Stelle liegst. Hast du aber einen Roboter, der vielleicht nicht nur wie ein Artgenosse aussieht, sondern sich auch so bewegt, ist zumindest die Chance da, so nah wie nur möglich ranzukommen und vielleicht sogar als neues Mitglied der Gruppe akzeptiert zu werden. Rein ins System und von innen aufmischen, ihr kennt das.

Außerdem sind Roboter auch ein bisschen cool, zumindest solange sie noch einigermaßen weit weg von der Auslöschung der Menschheit sind (was gar nicht mehr sooo weit weg ist).

Festo hat da nun ein neues Modell entwickelt, dass sehr viel von Bienen übernommen hat. In erster Linie natürlich die Fähigkeit zu fliegen und dabei auch Bewegungen von den kleinen Insekten recht realitätsnah zu übernehmen. Aber wirklich cool ist, dass das Ding wohl in der Lage ist, in einem Schwarm einigermaßen sicher und vor allem autonom zu fliegen.

Im Rahmen unseres Bionic Learning Network befassen wir uns seit über 15 Jahren mit der Faszination Fliegen. Seitdem haben wir zahlreiche, weitere Flugobjekte und ihre natürlichen Prinzipien erforscht und technologisch umgesetzt, und dabei von den biologischen Vorbildern gelernt. Eine große Herausforderung dabei war das autonome Schwarmverhalten. Mit der BionicBee hat unser Team nun erstmals ein Flugobjekt entwickelt, das in großer Stückzahl und völlig autonom im Schwarm fliegen kann.

Aus wissenschaftlicher Sicht vielleicht ein Meilenstein, aber so richtig Bock darauf, von einem autonom fliegenden Roboterschwarm belästigt zu werden, hab ich ehrlicherweise auch nicht. Gerade wenn die dann doch so viel größer sind als ihre natürlichen Artgenossen ...

Seit wir einen Hund haben, haben wir natürlich auch einen Saugroboter – es geht ja eigentlich gar nicht ohne. Witzigerweise haben wir aber sowohl den als auch den Zweiten in dem Irrglauben angeschafft, dass der ja ruhig jeden Tag fahren kann. Ersetzt zwar keine gründliche Reinigung per Hand, aber so eine gewisse Grundsauberkeit sollte damit ja durchaus möglich sein.

Was wir nur nie bedacht haben, aber spätestens mit dem zweiten hätten besser wissen müssen: Irgendwie liegt ja immer Kram auf dem Boden, der dann beim Saugen stört. Teppiche, Spielzeug, Kabel ... und ich weiß bis heute nicht, ob wir da nicht einfach nur zu dumm sind und das alles locker liegen lassen könnten oder ob man mit so einem Saugroboter nicht doch zusätzliche Arbeit ins Haus bringt, weil man den ganzen Bums immer vorher wegräumen muss.

Dennoch, sie helfen mit und auch wenn sie nur alle zwei bis drei Tage fahren, ist das immer noch besser, als wenn man selbst mit dem Staubsauger durchs Haus hetzt.

Gut möglich, dass die Idee des Grain Weevil vom Saugroboter abstammt, aber hier macht natürlich der Einsatz durch Maschinen gleich noch mal mehr Sinn. Überhaupt dürfte die Landwirtschaft ein regelrechtes Spielfeld für derlei technischen Schnickschnack sein – die Zeiten der harten, körperlichen Arbeit auf dem Feld sollten schließlich spätestens im 21. Jahrhundert vorbei sein (wobei ichs auch irgendwie hart finde, wenn man mehrere Stunden bei sengender Hitze aufm Träcker sitzt und Felder bestellt).

Jedenfalls handelt es sich bei Grain Weevil um einen Roboter, der dafür sorgt, das eingelagertes Getreide gleichmäßig verteilt wird. Ich weiß nicht genau, wofür das wichtig ist, aber es ist wichtig – vielleicht wegen der Feuchtigkeit, dem sinnvolleren Ausnutzen des Platzangebots oder irgendwas ganz anderes. Vielleicht schafft man sich sowas aber auch nur an, weil das total geil aussieht, wenn die da durchs Korn wuseln:

Weiß nur nicht, ob das so schlau ist, dass da „evil“ im Namen vorkommt.

Ich bekomm auf TikTok immer mal wieder das eine oder andere Handwerker-Video, dass mich natürlich maximal fasziniert. Aber auch ernüchternd zurücklässt, besonders wenn es um irgendwas geht, von dem ich glaube, dass ich das eigentlich auch können muss. Malern zum Beispiel. Wie schwer kann es denn sein, Farbe an die Wand zu bekommen?

Ziemlich, wenn ich an unsere letzte Maleraktion zurückdenke. Line und ihre Schwester haben sich da um den Flur gekümmert, ich hab das Bad gemalert. Allein, weil ... warum nicht? Hab ich wenigstens meine Ruhe und kann nach dem System arbeiten, das ich im Kopf hab – und doch musste ich insgesamt 3-mal über Wände und Decke gehen, bevor das wirklich alles möglichst fleckenfrei war und gut aussah. Dabei haben wir extra noch neue Utensilien angeschafft, die ich ebenfalls per Zufall auf TikTok gefunden hab – so eine Art Schwamm, mit dem man easy über die Wände streicht und locker flockig in Ecken kommt, ohne die andere Wand zu beschmieren, die man gar nicht anfassen wollte.

Und dann siehst du eben Videos, wo die Profis genau einmal über die Wand streichen, das in einer Geschwindigkeit machen, die ihresgleichen sucht und alles sofort nahezu perfekt ist. Klar, wieder der Beweis, dass derjenige wichtiger ist, der das Werkzeug führt, als das Werkzeug selbst – aber eben auch frustrierend, weil es so gar nicht viel anders aussieht als das, was man selbst macht. Wobei ich mittlerweile auch fest davon ausgehe, dass die einfach super Profi-Farbe haben, die sofort deckt – und nicht dieser Quatsch, den man im Baumarkt bekommt.

Was heißt das jetzt für einen selbst? Viel Geld für einen Profi ausgeben und damit einfach nur Zeit sparen? Kann man machen. Oder man ruft direkt in der Zukunft an und lässt das einen Roboter machen:

Nur Abkleben, das können die Dinger (noch) nicht.

Während die einen mit ihren Treckern durchs Land fahren (und auch wenn es eine Milchmädchenrechnung ist, aber dabei das zu verschwenden, was nun teurer werden soll – mir erscheint das irgendwie sehr unsinnig) und die anderen sich im Geheimen treffen und kräftig daran arbeiten, unsere dunkle Geschichte neu aufleben zu lassen, interessiert irgendwie keinen, dass langsam, aber sicher die Roboter uns die Arbeit wegnehmen.

Aber gut, ist ja auch ein alter Hut und so ein bisschen hat es ja dann doch gedauert, bis es so weit ist – aber nun ist eben dieser Tag gekommen! Vorbei die Zeiten, in denen wir uns von skrupellosen US-Kettenbesitzern ausnehmen lassen dürfen und abends mit dem Geruch von Frittenfett ins Bett fallen, nur um im unfairen Schichtbetrieb morgens wieder rausmüssen. Nicht mal das bleibt uns!

Zumindest in Pasadena ist das jetzt der Fall, denn dort hat das erste Restaurant eröffnet, in dem nahezu alles durch Roboter erledigt wird. Das fängt bei der Bestellannahme an, geht übers Kochen und natürlich übers Servieren – man könnte sogar sagen, dass das Ding komplett autonom funktioniert. So ganz ist das aber noch nicht der Fall, weswegen zumindest im Promo-Video noch ein paar fröhlich lächelnde Menschen dabei sein dürfen:

At the new CaliExpress by Flippy, opening soon, you'll order on a screen, then watch as robots work the burger grill and fry baskets to serve food – without a single pimply human having to drag itself out of bed and pretend to be happy to see you.

Und eigentlich eröffnet das jede Menge Türen für interessante Diskussionen. Ist das nicht eigentlich total gut, dass Menschen diese Arbeit nicht mehr machen müssen? Wie verhält sich das aber mit den Preisen der Produkte, wenn Mitarbeiter nicht mehr bezahlt werden müssen? Und ist das nicht alles nur ein neues Kapitel in der Profitgier der großen Fast-Food-Ketten?

Wann immer jemand sagt, dass wir aufpassen müssen, dass die Roboter uns nicht die Arbeitsplätze wegnehmen, muss ich an eine King of Queens-Folge denken, in der Arthur ebenfalls als Orakel daherkommt und den Leuten sagt, dass sie einen gefährdeten Job haben und bald durch eine Maschine ersetzt werden. Am Ende stellt sich dann allerdings heraus, dass es genau sein Job ist – er poliert und graviert Bowling-Kugeln – der durch eine Maschine ersetzt wird, was in der Folge deutlich lustiger rüberkommt als ich es hier wiedergegeben hab. Aber ich hab diesen Text auch an einem Montag geschrieben und die sind ja allgemein eher selten lustig.

Jedenfalls hab ich da eine Weile darüber nachgedacht und glaube, dass das noch eine Weile dauert, bis es Wirklichkeit wird. Und wenn man mal ehrlich ist, gibt es bereits zahlreiche Maschinen, die menschliche Arbeit ersetzt haben, gefühlt ist das allerdings zum Großteil von Vorteil gewesen, weil genau diese Maschinen echt harte und beschissene Arbeit machen. Klar, am Ende sind da trotzdem Arbeitsplätze weggefallen, aber so generell behaupte ich, dass maschinelle Hilfe eher zum Allgemeinen Wohlstand beigetragen hat. Und ja, der Satz klingt eklig, weil er direkt wie von der FDP daherkommt, und das Einzelschicksal ignoriert.

Jedenfalls hier ein weiterer Beweis, dass das mit den arbeitsplatz-klauenden Robotern noch eine Weile dauern wird:

This speaks for itself
byu/Crowxzn inoddlyterrifying

Wobei in der Gastro tatsächlich ja Bedarf besteht, weil die Gastronomen es weiterhin nicht auf die Kette kriegen, vernünftige Arbeitsbedingungen zu schaffen und Kellnern weiterhin echt ein beschissener Job bleibt (was allerdings auch oft an den Gästen liegt – ist insgesamt eher ein bescheidenes Berufsfeld).

Eigentlich ist das wieder so ein Moment, in dem ich direkt „ich habs euch ja gesagt“ sagen könnte. Aber mach ich nicht, weil dieser Satz noch nie in der Menschheitsgeschichte irgendjemandem geholfen hat. Aber klar ist auch: ich hab ja gesagt, dass uns die Roboter nach und nach die Arbeitsplätze wegnehmen werden. Und auch wenn Experten sagen, dass sich Arbeit einfach nur verlagern wird, dann gilt das vielleicht für die breite Masse, aber das Individuum in einem gewissen Alter, dass eben nicht mehr komplett Umlernen und noch mal eine Karriere starten kann, bleibt eben auf der Strecke.

Die nächste Branche, die nun zittern darf, ist die Tattoo-Branche. Als ob die nicht schon neulich genug gebeutelt wurden, weil die böse EU sich zwar weniger um wirklich wichtige Dinge kümmert, aber eben diverse Farben verboten hat, weil damit vielleicht irgendwas ist oder auch nicht. Bin ich ehrlich, hab ich nicht weiterverfolgt, weil das schon von Weitem nach „EU macht EU-Dinge“ gerochen hat und ich selbst keine Tattoos habe und wohl auch keines mehr bekommen werde.

Jedenfalls hat blackdot nun einen Roboter entwickelt, der scheinbar kinderleicht und relativ perfekt Tattoos stechen kann. Angeblich sogar schmerzfrei, was ich aber nur bedingt glaube, weil ja trotzdem mit Nadeln auf sehr physische Weise Farbe unter die Haut gebracht wird.

Fancy sieht die Maschine aber aus:

Und man muss auch sagen, dass die Seite dazu recht cool gemacht ist.

Die Natur will, dass wir uns immer noch in der Wochenbettphase befinden, wobei ich ehrlich sagen muss: Das läuft erstaunlich okay. Ich dachte wirklich, dass Line dauerhaft das Bett hüten und sich mit Schmerzen plagen muss, aber bisher ist das alles eher entspannt. Nicht, dass sie jetzt großartig durchs Haus wirbelt, aber sie bewegt sich, was letztendlich ja auch eine gute Unterstützung für mich ist. Dennoch, es bleibt schon einiges an mir hängen.

Essen machen zum Beispiel. Viel zu meckern gibt es da aber auch nicht, denn Planungswahnsinnige, die wir nun mal sind, haben wir ... vorgeplant. Also Line, in dem sie fleißig vorgekocht und eingefroren hat, sodass ich nur ab und an mal noch Grundlagen wie Nudeln oder Reis fertig machen muss. Meal-Prep, wie man neumodern sagt, ein bisschen fühlt sich das aber auch wie bei Oma an – die hat ja auch immer viel eingefroren und rausgeholt, wenn es nötig war.

Dabei hätten wir uns auch einfach eine Roboter-Küche anschaffen können. Gut, die braucht dann auch ein bisschen mehr Platz, aber der Stand der Technik ist scheinbar so weit, dass die Dinger tatsächlich schon komplette Gerichte fertig machen können.

Die Industrieküche bzw. der Roboter von Eatch zum Beispiel schafft ganze 5.000 Mahlzeiten am Tag und es ist eine wahre Freude, dem Ding beim Kochen zuzusehen. Erwartungsdämpfer: Wilde Roboterarme gibt es da weniger, ich bin dennoch fasziniert davon, wie das alles zusammenspielt und total unsexy doch was Vernünftiges auf den Teller bringt:

Experience gourmet-cooking on an unprecedented scale with Eatch's fully robotic kitchen.

Key Features:
• Cooking up to 5,000 meals per day 🍽️
• Gourmet-cooking at scale 🍳
• Mass customization 🌮
• Lower labor costs by 60-90% 💰
• Low energy usage 🌿

Wer gern ein paar mehr Infos will, schaut direkt hier vorbei. Preis gibt es natürlich nicht, weils vor allem für die Industrie gedacht ist – ich finds dennoch mindestens faszinierend.

Ich versteh ja bis heute nicht, warum Menschen ihren Müll einfach rumliegen lassen. Es mag ein alter Mutti-Spruch sein, aber er ist eben wahr: Zuhause machen die das doch auch nicht. Oder vielleicht doch? Man mag es sich kaum vorstellen. Aber ich versteh ja auch nicht, warum BMW-Fahrer eben so sind, wie sie sind, wie man die FDP wählen kann und wieso die Menschheit generell daran scheitert, einfach ein bisschen rücksichtsvoller mit sich selbst zu sein.

Auf der anderen Seite: Man wird ja ganz offensichtlich auch von „höheren Mächten“ (a.k.a. Behörden) verarscht. Dazu muss man zum Beispiel an Bahnhöfen nur mal in die Mülleimer schauen, die vermeintlich dabei helfen sollen, Müll direkt beim Wegwerfen zu trennen – und dann sieht man, dass die vermeintliche Trennung nur am Einwurf passiert, am Ende aber doch alles im gleichen Sack landet. Dazu kommt dann noch, dass Mülleimer nicht selten sehr unlogisch stationiert sind. An manchen Ecken wird man damit direkt erschlagen, an anderen sucht man die Dinger meilenweit und wird doch nicht fündig. Was dennoch keine Ausrede sein sollte, dass man seinen Scheiß einfach wieder mitnimmt und dann bei passender Gelegenheit entsorgt.

Vielleicht hilft da aber das kleine Projekt von Fanjun Bu Ilan Mandel, Wen-Ying Lee und Wendy Ju. Die haben nämlich einfach mal selbstfahrende Mülleimer auf die Menschheit losgelassen und beobachtet, wie die Leute darauf reagieren. Wenig überraschend kommt das nicht überall gut an, finde aber persönlich die Idee sehr grandios – auch wenn es sich gleichzeitig falsch anfühlt, dass man den Leuten für sowas quasi noch hinterher rennen muss:

Fanjun Bu, Ilan Mandel, Wen-Ying Lee, and Wendy Ju. 2023. Trash Barrel Robots in the City. In Companion of the 2023 ACM/IEEE International Conference on Human-Robot Interaction (HRI '23). Association for Computing Machinery, New York, NY, USA, 875–877.

Wenn es aber zur Müllvermeidung hilft, dann sollte das großflächig ausgerollt werden.

Als wir am Wochenende „in der Stadt“ unterwegs waren, haben wir uns eigentlich auch vorgenommen, unbedingt ein Eis und einen Kaffee trinken zu wollen. Quasi als Belohnung für die Strapazen, weil viel Laufen eben auch sehr anstrengend ist und ein Leben, in dem man sich nicht selbst belohnt, ist vieles, aber vor allem traurig.

Line hat sich dann auch tatsächlich ein Eis gegönnt, aber ich bin da ehrlich: Ohne ausgefallene Sorten (mindestens Waldmeister), dafür aber mit gepfefferten Preis – da bin ich leider einfach raus. Zumal auch schon genug Kilos auf den Hüften liegen, da braucht es schon gute Argumente, um da noch was draufzupacken.

Und Kaffee war dann auch irgendwie nicht mehr drin, weil Line eben noch mit ihrem Eis bewaffnet war und ich Fahrer gespielt hab. Das funktioniert mit heißem Getränk in der Hand halt nur so semi-gut (und ja, wir haben Getränkehaltermöglichkeiten im Auto, aber das schwappt ja trotzdem wie doof umher).

Immerhin, es hat unseren Geldbeutel geschont, aber auch den Arbeitsplatz des Baristas nicht gerade gesichert. Der kann schließlich nachts nur ruhig schlafen, wenn er auch ausreichend Gäste bedient hat. Zumal der ohnehin schon um seinen Job fürchten muss, denn Roboter und künstliche Intelligenz sind nach wie vor auf dem Vormarsch und spätestens mit Adam wird es auch für ihn gefährlich.

Denn Adam kann Kaffee kochen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass das nur halb stimmt, denn vor allem kocht die Kaffeemaschine Kaffee, aber Adam kann eben den vollen Kaffeebecher nehmen, Milch aufschäumen und alles zusammen mixen. Und sieht halt auch noch nach richtigem Roboter aus:

Das kommt schon sehr an das ran, was wir aus irgendwelchen Sci-Fi-Filmen kennen. Zumal der Gerät nie schläft, nie schwitzt, nie krank ist, aber immer Kaffee kocht.

Künstliche Intelligenz hier, neuronale Netze da, ich bin selbst schon mehr genervt davon, als ich eigentlich sollte und dabei schreib ich noch nicht mal wirklich viel über das Thema. Oder anders gesagt: Alles, was ich dazu schon geschrieben hab, spiegelt auch sämtliche Erfahrung mit dem Thema wider, was einfach ziemlich überschaubar ist.

Und wenn ich mir die letzten News so anschaue, ist das auch gar nicht verkehrt, denn es tauchen vermehrt Stimmen auf, die alle sagen, dass man erstmal wieder mit der Forschung und der ganzen Rumspielerei bisschen langsamer machen sollte. Zuletzt zum Beispiel Geoffrey Hinton, einem der Deep-Learning-Pioniere unserer Zeit (keine Sorge, ich hab bisher auch nix von ihm gehört – man kann ja nicht alles wissen und kennen).

Der hat kürzlich seine zehnjährige Forschungsarbeit bei Google beendet und das Unternehmen verlassen, um – wie er sagt – frei zu sein und entsprechend offen darüber sprechen kann. Und da bedauert er zumindest Teile seines Lebenswerks, denn schon länger beschäftigt er sich mit ethischen Fragen beim Umgang mit künstlicher Intelligenz, gerade im militärischen Bereich. Das ist dann auch einer der Gründe, warum er zum überwiegenden Teil in Kanada gearbeitet hat, denn da bekommt man wesentlich leichter Forschungsgelder, die nicht irgendwie in Verbindung mit dem Militär stehen.

Oder anders gesagt: Gerade bei der Arbeit mit künstlicher Intelligenz kommt es umso mehr darauf an, dass der persönliche moralische Kompass richtig funktioniert. Schauen wir uns nun aber in der Welt um ... das ist eher schwierig, gerade an den entscheidenden menschlichen Schnittstellen unserer Gesellschaft.

Insofern hab ich zwar neulich erst noch gesagt, dass Skynet wohl noch ein bisschen auf sich warten lässt, wir machen dennoch aber große Schritte in diese Richtung. Und das fängt dann eben auch damit an, dass einige von uns nach wie vor noch mit großer Begeisterung kleine Roboter durch die Gegend schubsen und uns daran erfreuen, wenn die einfach stumpf wieder aufstehen und mit dem weitermachen, was sie eben machen sollen:

Bis sie dann eben nicht mehr einfach stumpf weitermachen und sich stattdessen zur Wehr setzen.

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Der sprechende Roboter „Elektro“ aus dem Jahr 1939 https://www.wihel.de/der-sprechende-roboter-elektro-aus-dem-jahr-1939/ https://www.wihel.de/der-sprechende-roboter-elektro-aus-dem-jahr-1939/#comments Thu, 27 Apr 2023 05:44:31 +0000 https://www.wihel.de/?p=153085

Wie so oft bei Hypes sitz ich immer erstmal da, schau mir das an und warte ab, bis der größte Trubel verflogen ist, um dann auch mal einen eher entspannteren Blick darauf zu werfen, wovon alle schon gar nicht mehr so richtig reden. Das führt dann schnell dazu, dass man den Eindruck erweckt und auch bekommt, dass man eigentlich immer zu spät zur Party ist, hat aber auch den Vorteil, dass sich die meisten Unklarheiten schon beseitigt haben und man im Zweifel die Early Adopter fragen kann, wenn man selbst nicht weiter kommt.

Nachdem NFT und Co. erfolgreich an mir vorbeigezogen sind, war ChatGPT das große neue Ding. So sehr, dass mal wieder alle größeren Tech-Giganten da irgendwie mitmischen wollten, aber zumindest mir bis heute nicht so ganz klar ist, warum. Und das sag ich, nachdem ich mittlerweile auch das eine oder andere Mal das Ding verwendet hab.

Davon mal abgesehen, dass ich ohnehin schon sehr skeptisch war, was die Ergebnisse angeht – nur weil es magisch wird, muss es nicht magisch sein und spätestens wenn wir als Mensch nicht mehr kontrollieren können, ob das stimmt, was da rauskommt, wird es gefährlich, denn einfach irgendwas glauben ... hat in der Geschichte noch nie funktioniert – schafft man es auch recht leicht, das Ding zum Lügen zu bringen. Und damit mein ich nicht das bewusste Lügen, sondern einfach die Tatsache, dass die Ergebnisse nicht korrekt sind. Aber auch bewusstes Lügen wurde mittlerweile nachgewiesen als das Ding einen Menschen dazu gebracht hat, ein Captcha für die KI zu lösen.

Außerdem waren die Resultate bei meinen Versuchen eher dürftig und nicht so, wie ich erwartet hab, sodass ich am Ende sagen kann: Für Kleinigkeiten und Monkeywork kann man ChatGPT schon ganz okay gut nutzen, sobald es aber komplexer wird und einen Bereich geht, der mir wirklich mal richtige Arbeit abnehmen würde ... hörts halt auf.

Will sagen: Spannendes Thema aber hart overhyped. Und ein bisschen ist das auch bei Elektro so. Dabei handelt es sich um einen Roboter, der bereits im Jahr 1939 in der Lage war auf Sprachbefehle zu reagieren und auch selbstständig zu sprechen:

Dachte ich zumindest, denn auch hier wird kräftig gemogelt. Tatsächlich versteht Elektro nämlich gar nicht die Worte, sondern reagiert auf einen ausgeklügelten Silbencode bei den Sprachbefehlen. Die wurden wiederum in elektrische Impulse umgewandelt, quer durch den Raum an eine fotoelektrische Röhre geschickt, die dann wiederum Strom erzeugte, die an den Roboter geschickt wurden.

Erklärt dann auch, warum der Typ so komisch spricht, ist auf der anderen Seite aber auch recht ausgefuchst. Und doch bleibt es eine kleine Mogelpackung. Ein paar mehr Infos dazu und den Roboter selbst gibt es hier.

Einer der Nachteile, wenn man aus der großen Stadt rauszieht: Die Auswahl an Lieferdiensten wird hart zusammengestampft. Ich glaube, ich hatte das schonmal erwähnt, aber viel mehr als Pizza, Croque und Döner sind hier nicht zu bekommen. Außer man fährt selbst in die nächstgelegene Stadt, muss dann aber natürlich auch noch Zubereitungszeit mit einplanen. Was letztendlich übersetzt heißt: Man wird hier wieder richtig geerdet, vor allem was die Auswahl angeht, aber auch die Lieferzeiten (unter 1 Stunde ist hier selten was möglich).

Für mich auch so weit okay, aber gerade Line mit ihrer Sushi-Liebe leidet da eigentlich drunter. Auf der anderen Seite: Es schont den Geldbeutel. Und wenn wir mal ehrlich sind, ein Leben ohne Sushi ist durchaus möglich. Sollte doch mal der Heißhunger zu groß werden, kann man das außerdem auch schnell selber machen – gerade als Vegetarierin ist das ja noch mal einfacher, weil sowas wie Haltbarkeitsdaten und Kühlketten mehr oder weniger hinfällig sind.

Und ich fall da noch mal ganz aus dem Raster, denn ich hab die letzten Male Sushi sogar mit Fleisch gegessen. Nicht, dass ich Fisch nicht mag, aber wenn man Sushi mit Hähnchen haben kann, dann nimmt man Sushi mit Hähnchen. Dazu dann noch ein bisschen Honig oder auch Erdnusssauce ... dürfte jedem Japaner die Rückenhaare aufstellen, aber ich finds lecker.

Aber überhaupt sind die Japaner ja noch mal ganz anders unterwegs, teilweise sind die mit ihrem Lebensstil schon im Jahr 3.000 angekommen. Da wird dann Sushi nicht mal mehr per Hand auf traditionelle Weise produziert, sondern in die Hände der Technik gelegt – da übernehmen das einfach Roboter.

Darum geht es nun im nachfolgenden Video, allerdings weniger um Sushi selbst, sondern wie so ein Roboter dafür eigentlich hergestellt wird. Und ganz vielleicht ist das die nächste Evolutionsstufe in den „wie funktioniert eigentlich XYZ“-Videos: wir lernen nicht nur, dass es das gibt, sondern auch wie man die Dinger dafür produziert:

Als Laie würde ich sogar behaupten: Total naheliegend, das einen Roboter machen zu lassen. Ist ja am Ende nur portionieren und zusammenstecken ...

Seit einigen Jahren ist es bei uns ja Tradition, dass wir Richtung Herbst Äpfel pflücken gehen. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, warum wir damit mal angefangen haben, denn ich kann eigentlich gar keine Äpfel essen – das schlägt bei mir durch wie ... keine Ahnung wie, aber ich kann die nächste Nacht quasi auf dem Klo verbringen. Dabei hab ich als Kind Apfelsaft eigentlich geliebt und hab auch jetzt immer mal wieder Bock drauf, nur halt mein Körper nicht.

Fraglich ist nun, ob wir das dieses Jahr auch wieder da machen, wo wir das immer gemacht haben, immerhin wohnen wir ein ganzes Stück weiter draußen und auch noch ausgerechnet in die verkehrte Richtung. Könnte natürlich auch bedeuten, dass wir endlich mal mit der Fähre über die Elbe fahren könnten, das haben wir nämlich noch nie gemacht. Oder dass wir einfach sinnlos mehr Sprit verbrauchen und die Umwelt verpesten, um dann die Natur auch noch weiter auszubeuten – um es mal ganz negativ auszudrücken. Oder wir suchen uns halt was in der Nähe, zumal ja ohnehin fraglich ist, ob sich das noch lohnt, weil dann die Tour zu Teilen der Familie wegfällt und wir somit gar nicht so viel pflücken können.

Man sieht, das Apfelthema ist nicht nur körperlich herausfordernd für mich, auch logistisch-plantechnisch darf da eigentlich nur der Profi ran. Oder eben ein Roboter. Bei advanced.farm gibt es eine ganze Menge davon, unter anderem einen Roboter, der ziemlich lässig und vollautomatisch Äpfel pflücken kann.

Davon hab ich öfter schon mal welche gesehen, die waren aber recht grob zu den Äpfeln, was grundsätzlich nicht gut ist, weil die Dinger dann Stellen bekommen und wir wissen ja mittlerweile, dass „der Kunde“ ein absolut perfektes Produkt verlangt und alles fernab der Norm muss weggeschmissen werden.

Sieht bei dem Apple Harvester im nachfolgenden Video aber unproblematisch aus, der saugt halt die Dinger von den Bäumen und transportiert den Apfel sanft in die Transportbox:

advanced.farm Apple Harvester from advanced.farm on Vimeo.

Könnte aber auch einfach an der entspannenden Musik liegen, dass das hier so „harmonisch“ wirkt ...

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https://www.wihel.de/ein-apfelpflueckroboter/feed/ 3
Forpheus, der Tischtennis-Roboter aus der Zukunft https://www.wihel.de/forpheus-der-tischtennis-roboter-aus-der-zukunft/ https://www.wihel.de/forpheus-der-tischtennis-roboter-aus-der-zukunft/#comments Thu, 12 Jan 2023 11:50:02 +0000 https://www.wihel.de/?p=145804

Viele von uns wissen vermutlich gar nicht, wie hochtechnisiert mittlerweile Profi-Sport sein kann, ich auch nur bedingt, weil ich halt kein Profi-Sportler bin. Aber ich hab mal vor Ewigkeiten gesehen und gelesen, was da im Fußball mittlerweile abgeht und dass die Spieler teils in so Käfige gesperrt und mit Bällen beschossen werden, die sie dann annehmen und auf bestimmte Flächen zurückschießen müssen. Klingt wie ein Spiel, allerdings werden die Bälle mit ordentlich Bums auf die Spieler geschossen und die Zielflächen sind wild um einen herum verteilt. Dazu geht das Ganze auch noch auf Zeit und Genauigkeit ... das ist mir allein beim Schreiben schon fast zu stressig.

Dazu kommt dann noch der medizinische Aspekt mit ständigen Blutabnahmen, individualisierten Ernährungsplänen und sonstigen Überwachungen ... das ist schon ein sehr anderes und überwachtes Leben, ausgelegt auf dauerhafte Optimierung von sich selbst – da muss man Bock drauf haben. Auf der anderen Seite bekommt man aber auch LKW-Ladungen voll Geld, Ruhm und manchmal auch Ehre.

Aber auch in anderen Sportarten hält die Technik weiter Einzug, so zum Beispiel im Tischtennis. Abgesehen von Hochleistungskameras kann man sich Technik da nur sehr limitiert vorstellen, allerdings beweist der Forpheus-Roboter das Gegenteil.

Davon gibt es mittlerweile die 7. Generation und die sieht schon gar nicht mehr richtig nach Roboter sondern nach Technik-Monster aus, zeigt aber auch, dass man sich von dem ursprünglichen Ziel „Menschen Tischtennisspielen beibringen“ deutlich weiterentwickelt hat:

FORPHEUS represents the latest evolution of OMRON's artificial intelligence and robotics technology.
Experience how these come together to enhance and extend human capabilities.
The 7th generation FORPHEUS has evolved to improve the team performance of the doubles teams.
In addition, FORPHEUS has evolved to self-diagnose its condition and self-adjust to maintain accuracy.

Dürfte entsprechend auch teuer sein, was man vor allem daran sieht, dass ich einfach nirgendwo einen Preis finden konnte. Aber eben auch beeindruckend, was das Ding können soll.

Vorab sei gesagt: Ich kann mich mit diesem Beitrag nur in die Nesseln setzen. Einfach weil es Themen gibt, die ich normalerweise versuche, zu umschiffen, weil mir einfach sehr viel Wissen dazu fehlt und ich gleichzeitig sehr leicht und schnell Gefühle anderer verletzen kann. Immerhin ist mir klar, dass das so ist, gibt ja auch genug Menschen, die wie die letzten Trottel durch die Welt laufen und ohne Rücksicht auf andere tun, was sie eben tun.

Aber – und ich weiß, dass jeder Satz vor einem „aber“ durch das „aber“ aufgehoben wird – dafür ist das hier zu großartig, schön und faszinierend zu gleich. Und ein bisschen hab ich das auch alles schon gefühlt, natürlich deutlich kleiner, weil meine körperlichen Einschränkungen im Vergleich winzig sind und überhaupt sollte man sowas nicht vergleichen. Ich bin halt ohne Kontaktlinsen blind wie sau, mir fehlen viele Haare auf dem Kopf, aber eben lächerlich im Vergleich zu fehlenden Körperteilen.

Und darum geht es im Grunde: Abby und der Tatsache, dass sie „nur“ eine Hand hat. Oder viel mehr, dass Abby neben ihrer menschlichen Hand im nachfolgenden Video eine Prothese auspackt, die direkt aus der Zukunft kommt und sie zum Androiden macht. Oder so. Gleichzeitig weiß ich gar nicht, was ich schöner finde: Ihre Reaktionen und diese – vielleicht ordentlich zurückgehaltene – Vorfreude und Freude beim Auspacken oder doch, wie diese Prothese funktioniert und aussieht. Oder einfach das Wissen, dass sie gerade jede Menge Lebensqualität dazu gewonnen hat, was man eigentlich jedem nur wünschen kann, wenn man kein totales Arschloch ist.

Hat mich unter anderem aber auch daran erinnert, wie ich mich mittlerweile freuen kann, wenn ein Paket ankommt, auf das ich schon sehr lange gewartet hab, in dem vielleicht sogar was total Unscheinbares drin ist. Unser letzter Akku-Staubsauger zum Beispiel. Nicht wirklich schön, extrem viel Plastik, aber das Ding tut unfassbar gut und genau das, was es soll – sogar Line ist begeistert und sagt regelmäßig, dass es die beste Anschaffung ist, die wir je getätigt haben.

Und bevor ich noch unpassendere Vergleiche als Staubsauger vs. Armprothese anstelle, fix zum Video:

Toll. An diesem Video ist einfach alles toll.