Schere – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 29 Jul 2024 05:04:43 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Stein, Schere, Papier – Aber es geht immer weiter https://www.wihel.de/stein-schere-papier-aber-es-geht-immer-weiter/ https://www.wihel.de/stein-schere-papier-aber-es-geht-immer-weiter/#comments Tue, 30 Jul 2024 05:57:32 +0000 https://www.wihel.de/?p=159857

Ich hab extra nachgeschaut und wurde direkt überrascht, dachte ich doch, dass „Stein, Schere, Papier“ – immerhin eines der bekanntesten Spiele der Welt – so alt ist, dass man gar nicht genau weiß, wie alt. Stimmt aber gar nicht. Also alt ist schon, aber man weiß zumindest ungefähr, aus welcher Epoche es stammt bzw. woher es kommt und wiederum wenig überraschend ist es Japan. Das japanische Samsukumi-ken scheint der Vater (oder die Mutter?) dieses Klassikers zu sein, wobei man da eher auf Frosch, Giftschnecke und Schlange zurückgreift und statt der ganzen Hand vor allem der richtige Finger die Figur bestimmt.

Das großartige und gleichzeitig Herausfordernde an dem Spiel ist ja vor allem, dass es um Zufall geht und gleichzeitig genau darum eben nicht, denn wir Menschen können eben nicht anders, als unser Gehirn zu benutzen. Ich weiß, klingt komisch, besonders wenn man sich den einen oder anderen Artgenossen anschaut, aber auch die nutzen ihren Denkapparat, oft halt nur sehr gering oder schlichtweg falsch. Zurück zum Spiel: Eigentlich wählt man eine der drei Figuren per Zufall aus und das macht dann auch der Gegner, aber natürlich fängt jeder sofort an zu denken „weiß er oder sie was ich als nächstes nehme, basierend darauf, was ich eben gewählt hab? Oder denkt er oder sie, dass ich denke, dass er oder sie denkt, dass ich denke, dass er oder sie denkt, dass ich genau das weiß und deswegen ... irgendwas mache?“ Ihr wisst, was ich meine.

Genau dieses Psychospiel gibt es aber bei der nachfolgenden Variante des Spiels eben nicht, stattdessen muss man einfach nur drüber nachdenken, was das schlägt, was man vorher genannt hat. Einzige Vorgabe ist der Beginn des Spiels und die Frage, was eigentlich Stein schlägt.

Ist ein bisschen wie diese zahlreichen Puzzle-Spiele, bei denen man zwei Dinge kombiniert und dadurch versucht, ein drittes Ding zu finden, hier ein bisschen in umgekehrter Form. Ganz nett: Man sieht auch direkt, wie viele Menschen ähnlich gedacht haben und ob man vielleicht auch als Erster eine Idee hatte. Ist mir durchaus schon mal gelungen, in dem ich gesagt hab, dass künstliche Intelligenz durch einen Blackout geschlagen werden kann.

Wer auch mal mag, schaut einfach hier vorbei.

Tipp am Rande: Übertreibt es nicht zu beginn, sonst ist die Runde ganz schnell vorbei.

Eines der vielleicht simpelsten und gleichzeitig ältesten Spiele dürfte wohl Stein, Schere, Papier sein. Ein absoluter Klassiker und schnelles Mittel für maximal unqualifizierte Entscheidungen und gleichzeitig sowohl geliebt als auch gehasst. Wenn man so will, ist es das FC Bayern unter den … Handspielen? Ach, ihr wisst schon, was ich meine.

Das Spielprinzip sollte klar sein, für alle, die aber bisher unter einem Stein gelebt haben: Glückwunsch, hättet ihr weiter tun sollen. Aber falls ihr das Spiel spielen wollt, dann zeigt ihr und euer Gegner gleichzeitig eine von drei Finger-Figuren, wobei immer eine bestimmte eine andere Schlägt: Papier den Stein, Stein die Schere, die Schere das Papier. Es gibt auch noch andere Varianten, wie zum Beispiel mit Brunnen, allerdings verschieben sich dann die Gewinnchancen, da der Brunnen sowohl Stein als auch Schere schlagen kann, aber nur vom Papier besiegt wird.

Die Besonderheit bei dem Spiel: Es wirkt nur wie Glücksspiel ist aber psychologisch maximal fies. Zum einen gibt es Spieler, die eine bestimmte Figur sehr gern spielen, zum anderen fängt man sehr schnell an zu überlegen, was die letzte Figur war, ob man die gleiche Figur noch mal nimmt, was die Statistik sagt und ob der Gegner weiß, dass man weiß, dass er weiß, dass man weiß, dass er weiß, was man als Nächstes tun wird. Vielleicht. Quasi wie Schach, nur eben komplett anders.

Was den Spielspaß ein bisschen einschränkt: Man braucht mindestens zwei Spieler dafür, was so antisoziale Organismen wie mich direkt aus dem Spielspaß ausschließt. BIS JETZT.

Denn mit Showdown kann man einfach gegen seinen Computer spielen – und das auch noch in Mexico. Das Prinzip ist wie oben beschrieben, dank Gewinnstrecken kann man aber mehr Punkte bekommen und so vielleicht am Ende die Runde für sich gewinnen.

Aber ich bin ehrlich – ich glaub der Kollege mit dem großen Hut schummelt ein bisschen und wartet häufiger kurz ab ...

Wer auch spielen will, geht einfach hier lang oder klickt auf eines der Bilder.

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Woran du merkst, dass die Industrie dich hasst https://www.wihel.de/woran-du-merkst-dass-die-industrie-dich-hasst/ https://www.wihel.de/woran-du-merkst-dass-die-industrie-dich-hasst/#comments Mon, 16 Nov 2020 19:07:57 +0000 https://www.wihel.de/?p=106852 Indem sie einfach so eine Scheiße herstellen. Nicht nur, dass das Gadget Bullshit ist, denn eine Schere tut es genauso und ist wesentlich vielfältiger einsetzbar – die Verpackung ist einfach nur ein riesengroßer Mittelfinger ins Gesicht eines jeden Kunden. Wer auch immer mal die Idee dazu hatte, er muss einen riesigen Hass auf jeden einzelnen Menschen gehabt haben ...

Viel schlimmer noch: Es gibt viele Tage, an denen ich ihn mehr als verstehen kann.

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Der letzte traditionelle Scheren-Macher Japans https://www.wihel.de/der-letzte-traditionelle-scheren-macher-japans/ https://www.wihel.de/der-letzte-traditionelle-scheren-macher-japans/#respond Thu, 30 Apr 2020 14:06:45 +0000 https://www.wihel.de/?p=101422

Für mich nach wie vor das gemeinste, was man kaufen kann und der ultimative Beweis, dass viel zu viele Menschen für blöd verkauft werden können, ohne dass sie es merken oder es sie juckt: Scheren in diesen fiesen Plastik-Verpackungen, die man nur aufbekommt, wenn man eine Schere benutzt. Es lässt sich kaum in Worte fassen, wie sadistisch das eigentlich ist – aber die Leute kaufen es und ich kann mir richtig vorstellen, wie auf der Vorstandsetage den ganzen Tag nur gelacht wird, weil die Leute so bekloppt sind.

Auch das man unterschiedliche Scheren für Links- und Rechtshänder braucht, erscheint mir ein wissenschaftliches Rätsel zu sein, dass eigentlich schon längst hätte gelöst sein können, sich aber Lobby und Industrie mit Händen und Füßen gegen wehren. Erfolgreich, wie man sieht. Ich mein: bei Messern reicht ja auch eine „Sorte“

Dabei ist so eine Schere eigentlich ein ultimatives Werkzeug, je nach Ausführung: man kann damit natürlich in erster Linie schneiden, aber auch Nüsse knacken oder widerspenstige Flaschen öffnen – um mal nur ein paar Anwendungsgebiete zu nennen.

Kurzum: Ein Leben ohne Schere ist möglich, aber sinnlos. Und einer, der auf diesem Gebiet mehr als bewandert ist, ist Yasuhiro Hirakawa, den ich vermutlich mit meinem vorhergehenden Gelaber und sein Nennen im gleichen Atemzug nun vollständig entehrt hab.

Denn Hirakawa ist der letzte verbliebene Scherenmeister, der die Dinger auf traditionelle Weise herstellt. Es erklärt sich von selbst, dass damit auch eine gewisse Qualität einhergeht, die allerdings auch ihren Preis hat – da kostet eine Schere dann auch eben mal $35.000.

Auf der anderen Seite: Qualität muss auch ihren Preis haben. Oder wie Oma sagte: Kaufste billig, kaufste zwei Mal.

When it comes to Japanese craftsmanship, knives often get all the glory. But in the city of Sakai, where traditional metalwork goes back centuries, there is one man who has built his legacy on something a little different. Master blacksmith Yasuhiro Hirakawa is the only traditional scissor maker left in Japan. Using ancient methods, Hirakawa’s legendary scissors can take four times longer to forge than a traditional knife. To buy one of his creations can set you back a hefty amount—his most expensive pair of scissors cost $35,000. For bonsai craftsmen like Masakazu Yoshikawa, however, it’s a small price to pay for the chance to work with the highest quality tools.

Stein, Schere, Papier kennt vermutlich jeder, dank The Big Bang Theory kommen auch noch Echse und Spock hinzu (wobei mir gerade entfallen ist, was die Echse da eigentlich soll) und die wahren Kenner wissen natürlich auch von der Känguru-Version – meine persönliche Lieblingsvariante, wenn auch bisher noch nie gespielt.

Und in der Theorie könnten wir genau jetzt mit genug Alkohol darüber fachsimpeln, ob es unfair ist, mit Brunnen zu spielen, denn nur der Brunnen kann Stein und Schere schlagen, während alle anderen jeweils immer nur durch eine andere Option besiegt werden können (was dank Spock, Echse und Känguruh-Version zum Glück belanglos wird). Oder ich erzähle kurz, dass ich noch immer auf die Chance warte, die Szene aus einer der Win-Compilations nachzustellen, bei der beim Reißverschlussverkehr darum gespielt wird, ob man seinen Nebenmann einfädeln lässt oder selbst fahren darf (was aber vermutlich in Deutschland ohnehin unmöglich ist, weil die Straßen voller Idioten sind).

Stattdessen richten wir aber kurz den Blick gen USA, denn dort gibt es scheinbar eine „Stein, Schere, Papier“-Meisterschaft nebst Liga und irgendwie finde ich das beeindruckender als alles andere. Zumindest heute:

Check out the $50,000 final match at the 2007 USARPS Championship in Las Vegas, the biggest throwdown in hand sport history.

Im Übrigen: Auch wenn das Video schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, scheint das noch immer ein Ding zu sein. Damals mit einem Gewinn von nicht weniger als 50.000$ - dürfte mittlerweile noch ein bisschen mehr sein.