Straßenbau – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 08 Sep 2025 06:32:58 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Nur ein Straßenmarkierungsdrucker https://www.wihel.de/nur-ein-strassenmarkierungsdrucker/ https://www.wihel.de/nur-ein-strassenmarkierungsdrucker/#comments Tue, 09 Sep 2025 14:30:31 +0000 https://www.wihel.de/?p=163669

Wo wir doch eben schon bei großartigem Gerät auf der Straße waren: Auch Baumaschinen find ich ganz wunderbar. Riesiges Gerät, das tolle Sachen machen kann und letztendlich dafür sorgt, dass wir weiterhin einigermaßen unbeschwert von A nach B kommen. An der Stelle kann man auch mal sagen, dass jeder, der auf Baustellen schimpft, den falschen Unrecht tut – es sind doch oft einfach die anderen Deppen in ihren Karren, die mit Spurverengung, angepasstem Tempo und vor allem Reißverschlussverkehr nicht umgehen können. Und dann verhält sich der erste dämlich, der zweite muss bremsen, der dritte ein bisschen stärker und der Vierte steht dann schon fast – zack – Stau. Oder wie ich neulich erlebte: Unfall auf der Gegenfahrbahn und wir stehen, weil irgendwelche Vollpfosten das Gaffen nicht lassen können ...

Zurück zum Thema: STiM hat ein Gerät erfunden, mit dem man angeblich Straßenmarkierungen deutlich schneller und einfacher auf den Asphalt bringen kann, als dass man das manuell hinbekommen würde. Muss man so glauben, denn vermutlich weiß niemand von uns, wie lang und aufwändig das üblicherweise ist.

Nur ... irgendwie find ich das gar nicht mal so geil. Denn das Ding druckt mit Punkten auf die Straße, was dann dazu führt, dass das alles andere als eben ist und irgendwie tropft das auch wie wild umher. Sieht von weiter weg ganz bestimmt okay aus, aber so wie im Video … also ich weiß nicht ... das ist weder sauber noch irgendwie richtig gut:

Stimograph - a device for printing complex road marking elements on the road surface increases productivity by 10 times;

Vielleicht haben diese Hubbel aber auch noch irgendwelche Vorteile, die ich bisher nicht erahnen kann – so aber aus dem Bauch heraus hoffe ich, dass es da noch andere Geräte gibt, die das irgendwie besser können.

Wir haben uns neulich selbst überrascht, als Line alte Bilder ausgegraben hat, die zeigen, wie Haus und Grundstück aussahen, als wir hier eingezogen sind. Ich behaupte sogar direkt, dass man das immer mal wieder und viel häufiger machen sollte, denn nur dadurch merkt man erst, was man eigentlich alles geschafft, verändert und nicht selten verbessert hat. Ganz konkretes Beispiel: Terrasse und Garten bei uns. Gefühlt ist das alles noch sehr weit weg von fertig und vieles, was wir so planen und im Kopf umherwerfen, fehlt noch – aber beim Blick auf die alten Bilder ist mir erstmal bewusst geworden, was wir alles schon erreicht haben.

Riesige Hecke weg, dafür ein unfassbar guter Zaun, der Rasen sieht im Vergleich zu vorher wie aus dem Ei gepellt raus und allein dass die Terrasse nicht mehr komplett der Natur überlassen ist, macht schon unfassbar viel aus. Dazu natürlich die kleine Verkleinerung, die ich letztes Jahr umgesetzt (aber eben noch immer nicht final abgeschlossen) hab ... man muss schon zwei Mal hinschauen, um zu sehen, dass es sich hier um das gleiche Objekt handelt.

Aber wie gesagt, die Terrasse ist noch nicht fertig und die letzten Regen-Perioden haben auch dazu geführt, dass es eben nicht nur bei Lücken schließen bleibt, sondern in Sachen Ebenheit noch mal nachgebessert werden muss. Ich bin ehrlich, fehlt mir aktuell auch ein bisschen die Motivation zu – besonders weil da viel Handarbeit notwendig ist und ich nicht auf so ne coole Maschine wie nachfolgend zurückgreifen kann:

The RoadPrinter of GSX in Brazil

The RPS6 RoadPrinter
The RoadPrinter is a divisible paving machine of 4, 5 and 6 meters which can pave a whole road with edge finishing at once. The machine can pave a road with a maximum width of 6 meters in once. The road width is adjustable on the machine, allowing all widths from 1 meter to 6 meters to be laid.

Ich find Straßenmaschinen einfach nur toll.

Aus Gründen sind die Beiträge diese Woche ein bisschen kürzer. Könnt ihr früher rausgehen und das Wetter genießen, ist doch auch toll.

Als wir damals aus Hamburg rausgezogen sind, dachte ich eigentlich auch, dass wir die Baustellenflut der Hansestadt losgeworden sind. Klar, 16 Jahre super konservative Bundesregierung hat ihre Spuren hinterlassen und auch wenn man denen nachsagt, dass sie gern am Status Quo festhalten, konnte ja keiner ahnen, dass damit eigentlich gemeint ist, dass so gar nichts passiert. Aber es ist auch ein bisschen billig, die Regierungsleistung allein am Status der Infrastruktur festzumachen, nur ... es ist ein ganz wunderbares Indiz. Schade ist dann, dass Folgeregierungen den ganzen Scheiß wieder aufräumen müssen und dass das natürlich mit „Schmerzen“ zusammenhängt.

Ändert nichts daran, dass Baustellen nerven. Maximal, besonders wenn sie beschissen geplant sind, wobei ich mittlerweile glaube, dass man das auch gar nicht ausreichend gut planen kann. Spätestens der Faktor „Wetter“ wird da schnell zu einem Problem.

Was allerdings auch nicht heißt, dass es nicht Möglichkeiten gibt. Gerade beim Elbtunnel hat man „kurzerhand“ zusätzliche Fahrspuren aus dem Boden gestampft, sodass der Verkehr zumindest irgendwie fließen kann. Ob ökonomisch sinnvoll, müssen andere beurteilen, aber es ist zumindest mal etwas Neues.

In der Schweiz haben sie auch Möglichkeiten, hier werden allerdings Brücken gebaut. Die führen dann einfach „über die Baustelle“, sodass abgesehen vom Höhenunterschied kaum Einschränkungen für Autofahrer bestehen und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auch sagen, dass das für die Straßenarbeiter deutlich sicherer ist, im Vergleich zu Autos, die nur Zentimeter neben einem vorbeirauschen:

Und was die Baustellenflucht angeht: Aktuell wird hier in Glückstadt ein Kreisverkehr bebaut, der einen Teil der Stadt komplett vom Rest abschneidet und der einzige Umweg führt aus der Stadt raus und über ein paar andere Dörfer wieder rein. Hat also nur so semi-gut geklappt.

Vor ein paar Monaten hab ich mal eine Doku gesehen, bei der es darum ging, dass irgendein Teilstück auf irgendeiner Autobahn ausgebessert, saniert oder neu gebaut wurde. Spannend, weil man als Autofahrer von Baustellen ja oft nur den nervigen Kram mitbekommt: Stau und Geschwindigkeitsreduzierungen bis zur Unendlichkeit.

Immerhin, ich bin mittlerweile in einem Alter angekommen, bei dem man sagen darf, dass das ja auch sein muss, es ohnehin keine Rolle spielt, wann man irgendwo ankommt, solange man ankommt und man ja auch Verständnis haben muss, weil diese Bauarbeiten ja letztendlich für uns vorgenommen werden, damit wir demnächst wieder viel angenehmer fahren können.

Das meiste mag sogar stimmen, vermutlich gibt es aber auch ein paar Baustellen, damit es Baustellen gibt und sich so manch einer einfach die Taschen voll haut. Schwarze Schafe findet man schließlich überall, warum also nicht auch im Baugewerbe?

Jedenfalls war das dennoch recht spannend, weil Dokumentationen vom NDR ohnehin immer gut gemacht sind und bei der Aktion vor allem Zeit eine wesentliche Rolle spielte. Denn jede Stunde, während der auf einer Baustelle nicht gebaut, der Verkehr aber dennoch eingeschränkt wird, kostet richtig viel Geld – nicht zwingend direkt, aber eben durch verlangsamten Verkehrsfluss. Zeit ist halt eben doch Geld.

Dazu kam, dass man auch irgendeinen hochmodernen Asphalt verbaut hat. Vielleicht diesen geilen Flüster-Asphalt, den man von mir aus gern überall verwenden darf oder noch was viel Besseres, weiß ich leider nicht mehr. Auf jeden Fall war der recht empfindlich, wenn er verbaut wird und auch hier hat Zeit eine wesentliche Rolle gespielt.

Aber man lernt dabei nicht nur, wie Straßen gebaut werden, sondern auch was mit dem ganzen Zeug passiert, dass man dafür erstmal wegnehmen muss. Denn einfach Straße über Straße bauen ist halt nicht – das sieht ja allein schon fürs Auge beschissen aus. Nein, tatsächlich ist man hier sogar so ein bisschen nachhaltig unterwegs, denn Asphalt wird nicht selten recycelt. Heißt: Weggerissen, extrem zerkleinert und dann einfach bei der Herstellung von neuem Asphalt untergemischt – hat dann auch den netten Nebeneffekt, dass dabei gut Geld gespart werden kann und sieht dann in etwa so aus:

Schade, dass das teils nicht überall erlaubt ist.

Aus Gründen war ich am Montag wieder im Büro und werde in den nächsten Wochen zumindest in der Theorie häufiger wieder ins Büro fahren. Wie beim letzten Mal ist das durchaus eine andere Hausnummer im Vergleich zum Homeoffice, macht aber auch Spaß – zumal ich direkt am Montag erfolgreich auf Jagd war und eine ausrangierte, dafür aber sehr schöne Schreibtischlampe abstauben konnte. Selbst Line war neidisch darauf und schickt mich demnächst noch mal auf Jagd ...

Weniger schön dabei: Der Weg ins Büro. Klar, ich könnte die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, aber sowohl die kürzliche Corona-Infektion als auch der rücksichtslose Umgang der Mehrheit mit der noch immer vorherrschenden Pandemie sprechen klar gegen Massentransport-Mittel – ich fahr also mit dem Auto, dusche dafür aber nicht mehr. Muss ja jeder seinen Beitrag zur Klimakrise leisten ...

Spaß beiseite, ist sicher nicht vorbildlich, Auto wird aus Gründen dennoch benutzt. Und so hab ich dann auch feststellen dürfen, dass einer der Gullideckel, den ich bis 2019 immer geschickt umfahren bin und der zwischendurch ausgebessert wurde, wieder hinüber ist.

Was so viel heißt wie: Wenn man darüber fährt, freuen sich die Reifen, Achsen und was sonst noch so unmittelbar darauf reagieren muss – und der Werkstattbetreiber, der das dann wieder richten darf, wenn es komplett im Arsch ist.

Nichts, was man nicht auch von anderen Städten und Gemeinden kennt und womit man sich als Autofahrer sowieso immer rumärgern muss – aber so gar nicht sein dürfte, denn wir leben hier schließlich in Deutschland und haben für nahezu alles irgendwelche Normen.

So zum Beispiel die DIN 4271-1:2012-10, die sich darum kümmert, wie Schachtabdeckungen verbaut werden sollen (glaube ich, scheinbar muss man erst Geld bezahlen, damit man da mal genauer reinschauen darf).

Und das erklärt dann auch, warum so eine Ausbesserung einer Schachtabdeckung dann doch aufwändiger ist, als man glaubt:

Finde sowas ja immer wieder spannend, aber das den ganzen Tag machen ... puh ey. Umso dankbarer sollten wir für all diejenigen sein, die das für uns machen!

Wir müssen über Asphalt reden. Nein, müssen wir eigentlich nicht, besonders nicht, da Asphalt mittlerweile dafür steht, dass Natur zurückgedrängt und böse Autos die Welt erobert haben. Stimmt ja irgendwo auch, der Mensch braucht für sein normales Leben nicht wirklich Asphalt, da tut es auch ein gut ausgelatschter Feldweg.

Auf der anderen Seite: Asphalt ist – so hab ich es zumindest vor ein paar Tagen gelernt – unfassbar faszinierend und sorgt ja letztendlich dafür, dass ich meine Eltern in irgendwas um die 4 Stunden besuchen kann und dafür nicht monatelang durch Deutschland laufen oder tuckern muss.

Ganz besonders faszinierend und einfach nur geil find ich Flüsterasphalt. Habt ihr bestimmt schon mal auf der Autobahn gemerkt, plötzlich wird es deutlich ruhiger im Auto und einfach nur angenehm. Netter Nebeneffekt gerade bei Regen: Die Straße wirkt auch deutlich trockener und dadurch letztendlich ja auch sicherer, Stichwort Aquaplaning.

Die Ursache dafür ist relativ simpel: Flüsterasphalt ist offenporiger und hat Hohlräume im Inneren, die dafür sorgen, dass der Schall, der durch die Rollgeräusche der Reifen entsteht, geschluckt werden. Und diese Hohlräume sorgen eben auch dafür, dass die Straße trockener wird bzw. das Wasser darauf einfach abfließt.

Wenn es nach mir geht, sollte einfach nur noch Flüsterasphalt verbaut werden, aber leider Gottes kostet der halt auch ein bisschen mehr als der normale Bums, der auf die Straße geklatscht wird.

Dennoch, auch der ist relativ spannend und halt auch wieder so ein Ding, dass wir einfach im Alltag als gegeben nehmen, bei dem sich aber einige schlaue Köpfe durchaus jede Menge Gedanken gemacht haben:

Of all the ubiquitous things in our environment, roads are probably one of the least noticed. Our roads see tremendous volumes of traffic and withstand considerable variations in weather and climate, and they do it on a pretty tight budget. That’s really only possible because of all the scientists, engineers, contractors, and public works crews keeping up with this simple but incredible material called asphalt.

Hätte auch keiner gedacht, wie spannend Asphalt sein kann oder?