Ukraine – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Thu, 03 Jul 2025 18:15:31 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Wer hat denn nun Nord Stream gesprengt https://www.wihel.de/wer-hat-denn-nun-nord-stream-gesprengt/ https://www.wihel.de/wer-hat-denn-nun-nord-stream-gesprengt/#comments Wed, 02 Jul 2025 14:27:40 +0000 https://www.wihel.de/?p=162993

Bäh, schon wieder Politik. Stimmt, aber es ist auch wieder ein Video von Simplicissimus und die sind ja bekanntermaßen gar nicht so schlecht. Außerdem ist diese ganze Nummer um Nord Stream und die Sprengung der Röhren auch gewissermaßen so spannend, dass die Nummer auch aus Hollywood stammen könnte.

Zur Erinnerung: Als Russland die Ukraine überfallen hatte, machte die Meldung die Runde, dass es in der Ostsee zu Detonationen kam und dabei die Nord Stream-Röhren beschädigt wurden. Schnell war klar, dass das eher kein Zufall bzw. Unfall war, sondern der Schaden bewusst herbeigeführt wurde. Und genauso schnell begannen die Spekulationen, wer denn dafür verantwortlich ist. Die Ukraine, um die Beziehung zwischen Russland und „seinen früheren Kunden“ zu schaden? Russland, um den Eindruck zu erwecken, wie „böse die Ukraine ist und zu solchen Sabotage-Akten fähig“? Oder jemand völlig anderes, der es einfach geil findet, zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen?

Man weiß es nicht so genau und irgendwie ist dann die ganze Geschichte auch einigermaßen versandet, weil ja genug anderer Scheiß in der Welt passiert, den man auch reißerisch verwursten muss, damit die Klicks und damit die Werbeerlöse der Nachrichtenportale weiter sprudeln.

Mittlerweile ist allerdings einiges an Zeit ins Land gezogen und weitere Erkenntnisse wurden gesammelt, die dann doch ein okay eindeutiges Bild ergeben. Sowohl die Zeit (auf Englisch, denn auf Deutsch begrüßt uns eine Bezahlschranke ...) und auch der Spiegel (ebenfalls mit Bezahlschranke, yay) haben dafür recht interessante Artikel verfasst – aber wir sind ja hier die TikTok-Jugend und bevorzugen Videos:

Was ist bei dem Anschlag auf die Nord Stream Pipelines wirklich passiert?

Wers aber am Ende wirklich war, werden wir wohl nie erfahren. Und ich behaupte mal: Ist vielleicht auch besser so.

Wenn ich alle paar Wochen ins Büro fahre, hab ich eigentlich nur zwei Optionen: möglichst früh los oder deutlich später – auf jeden Fall nicht direkt in den Berufsverkehr, denn dann verlängert sich die Zeit direkt mal um 50% bis 100%. Simpler Grund dafür: Nachdem die Konservativen jahrelang einen feuchten Furz in Infrastruktur und mehr in dieses Land investiert hat, muss dann die eine Regierung, die mal kurzzeitig alles aufräumen darf, im Rekordtempo reparieren, was sich eben reparieren lässt. Das nervt am Ende alle und die Quittung dürfte sein, dass dann wieder jahrelang Stillstand herrscht. Ein Teufelskreis. Oder in kurz: Ich darf mich durch diverse Baustellen kämpfen.

Oder besser gesagt, dürfte ich, denn dank Google Maps wird man gern auch mal auf Ausweichstrecken geschickt, die normalerweise länger sind, aber hier eben doch Zeit sparen sollen. Ist mir bisher nicht gelungen, aber wenigstens stand ich nicht sinnlos auf der Autobahn rum und gerade letzte Woche mit zwei Tagen nacheinander wurde ich direkt auf zwei unterschiedliche Strecken geschickt. So sieht man auch mal ein bisschen was von der Welt.

Was mich dann auch an einen Bericht vor einigen Jahren erinnerte, in dem gesagt wurde, dass Google Maps Fluch und Segen zugleich ist, denn die Nutzung von Alternativrouten führt auch dazu, dass Straßen vermehrt genutzt werden, die dafür gar nicht ausgelegt sind – und dann einfach auch verstopfen.

Ein Problem, das Dieter und Josef 1998 noch nicht hatten, weil Google Maps und Smartphones einfach noch kein Ding waren. War ihnen aber egal, sie sind dennoch mit ihrem alten Audi einfach mal von München über die Ukraine, Russland und Kasachstan nach China gefahren:

Osteuropa, Ukraine, Rußland, Kasachstan, China. auto verkauft und heimgeflogen.

Hätte man sicherlich auch schneller und bequemer haben können, hat dann aber natürlich weniger zu erzählen. Verrückte Geschichte.

Pripyat haben vermutlich nicht sehr viele Leute gehört, Tschernobyl hingegen schon – spätestens seit dem Kernkraftwerk-Vorfall in Japan war das Wort sehr schnell wieder in aller Munde. Und überhaupt wird ja maximal viel über Kernkraftwerke diskutiert – unsinnigerweise, wie man mittlerweile sagen muss, denn der Drops ist zumindest in Deutschland genutzt (zumindest bis zur nächsten Bundestagswahl, dann wird sich zeigen, was für Blödsinn dann wieder aus den Schubladen geholt wird).

Dabei gehört Pripyat zu Tschernobyl unmittelbar dazu, denn Tschernobyl war lediglich das Kraftwerk, Pripyat aber die Stadt, die lediglich 4 Kilometer vom Kraftwerk entfernt liegt.

Logisch auch: Nach dem Vorfall wurde die Stadt zwar recht spät, aber dennoch komplett evakuiert und das eher Hals über Kopf als geplant. Genauso logisch ist damit, dass vieles, was dort die Jahre mehr oder minder überlebt hat, wie in der Zeit stehen geblieben ist und auch noch heute so ein bisschen „von damals zeugt“.

Geisterstadt ist hier wohl der Begriff, der am besten passt, zumal man als Ersatz für die Stadt später Slawutytsch errichtet hat – witzigerweise ebenfalls abhängig vom Kernkraftwerk Tschernobyl.

Jedenfalls war Pripyat schon öfter ein Thema hier auf dem Blog und das nachfolgende Video setzt die Reihe fort – ein Besuch, kurz nach der Evakuierung:

Sad photage of town becoming an ghost - Pripyat. Traffic lights still light up, but there are no pedestrians to cross the street...

Beklemmend.

Auch so ein Beitrag, den ich schon sehr lange auf Halde liegen hab und bei dem irgendwie der „passende“ Zeitpunkt schon lange verstrichen ist, um irgendwas in Richtung „aktuelle Thematik“ hinzukriegen.

Auf der anderen Seite: Der Krieg in der Ukraine, losgetreten von Russland, geht nun auch schon eine Weile und wird so schnell auch nicht verschwinden, unabhängig davon, wer wen wie oft unsinnigerweise aufruft – als ob wirklich jemand glaubt, dass man diese Scheiße mit einem Zuruf und ein paar Telefonaten wirklich lösen kann.

Was ich nach wie vor absurd (eher gemeint als surreal) finde: Nicht nur tobt die Scheiße quasi vor der Haustür, wann immer man mal Bilder sieht, wechselt es zwischen eigentlich scheinbar normalem Leben und wirklich erschütternden Bildern. Auf der einen Seite zerstörte Orte und Leid, auf der anderen Seite dann teilweise Leute, die in Kiew zumindest versuchen, irgendeinem Alltag nachzugehen, so gut das eben geht. Wir alle hier haben mehrheitlich zum Glück keinen Krieg hautnah miterlebt, aber das, was einem in der Schule beigebracht wurde, war eben nicht normales Leben zusammen mit Luftalarmen und Drohneneinschlägen. Wie gesagt, irgendwie super surreal.

Und so ein bisschen gehört zu diesem Alltag natürlich auch Kultur, die vermutlich maximal zum Erliegen gekommen ist. Wer denkt schon in solchen Zeiten an Kino- oder Theaterbesuche? An Clubs und durchgetanzte Nächte?

Ein paar tun das und die Jungs und Mädels von Resident Advisor haben eine kleine Doku über die Clubszene in der Ukraine gedreht, die quasi den Widerstand eben dieser Szene zeigen:

When Russia launched its full-scale invasion of Ukraine on February 24th, the thriving electronic scene changed forever. Overnight, producers, DJs, club owners, staff, promoters and curators became soldiers, refugees and volunteers. Such efforts swept through its venues, too. The country's dance floors were suddenly repurposed into medical training facilities and ammunition factories, coordination headquarters and volunteer centres.
Ukraine: Nightlife in Resistance delves into six individual perspectives from across its club scene, uncovering from their stories the true cost of war.

Nach wie vor versuche ich hier einigermaßen unpolitisch zu bleiben, gerade bei den wirklich großen Themen, die die Welt aktuell beschäftigen, nicht zuletzt, weil mir viel zu viel Wissen fehlt, um dazu wirklich was fundiertes und Brauchbares sagen zu können – was vielleicht auch ein gutes Beispiel für andere sein sollte. Denk ich mir zumindest, wenn ich mal wieder lesen muss, dass irgendein Handwerkerverband in Sachsen plötzlich einen dusseligen offenen Brief schreibt und fordert, dass man ganz schnell die Füße still hält, weil die Heizung kalt bleiben könnte ... während ein paar hundert Kilometer weiter Menschen sterben.

Ebenso passiert einfach so viel Furchtbares auf der Welt, dass man gar nicht genug Zeit hat, um das alles mal ausreichend zu analysieren und dann anschließend die passenden Maßnahmen zu finden, um zumindest zu versuchen, dass alles wieder einigermaßen gerade zu rücken. Ist ja nicht so, dass da nur der Krieg in der Ukraine wäre, bei China und Taiwan haben wir den nächsten Kessel am überkochen, Nordkorea ist so unberechenbar wie eh und je und wenn wir schon nicht über Krieg sprechen wollen, dann doch vielleicht über Hunger in der Welt, fatale Zustände in Afrika oder auch Afghanistan und selbst für diejenigen, die es eine ganze Nummer kleiner, aber nicht weniger schlimm möchten: In Brasilien wird der Regenwelt in Rekordgeschwindigkeit vernichtet. Und selbst das ist nicht mal ein Kratzen an der Oberfläche, aber es lässt sich alles sehr gut zusammenfassen: We are fucked. Und zwar so richtig.

Aber den Kopf in den Sand stecken bringt halt auch nichts und so gibt es immer wieder Aktionen und Versuche, die Leute auf all das aufmerksam zu machen, vielleicht in der Hoffnung, dass sich doch noch mal was dreht.

Dazu gehört auch Plus, eine mit Textnachrichten erzählte und auf wahre Begebenheit bzw. Nachrichten basierte Geschichte aus dem Angriffskrieg Russlands, das wiederum ein Projekt der UAID charity foundation ist, dass die ukrainischen Verteidiger unterstützt.

Und das ist tatsächlich sehr bewegend, auch wenn da alles eigentlich nur kurze Nachrichtenschnipsel sind, wie wir sie jeden Tag verschicken ...

Um dennoch meinen Standpunkt noch mal klarzustellen: Wer als erstes vom Verhandlungstisch aufsteht und mit Gewalt antwortet, ist in der Regel das Arschloch.

Wieder ganz dünnes Eis zwischen „nicht politisch werden“ und gleichzeitig aber nicht nur „sprachlos alles hinnehmen“. Überhaupt denk ich in letzter Zeit häufiger darüber nach, ob das so geil ist, sich einfach nicht politisch zu äußern, weil das einfach so einen faden Beigeschmack von Wegschauen hat. Auf der anderen Seite weiß ich auch nie, ob all diese Solidaritätsbekundungen zwar immer nett gemeint sind, aber so wirklich helfen ... tun die das?

Ich mein, wir alle kennen diese Couch-Aktivisten, die dann wieder ihre Profilbilder ändern, irgendein Bild posten, was gerade alle posten und dazu noch die passenden Hashtags verwenden. Aber ist das genug? Zählt das überhaupt? Darf man das eigentlich kritisieren oder soll man damit zufrieden sein, dass die Leute überhaupt was machen?

Find ich alles schwierig, wenn ich – berufsbedingt – allerdings nur auf das Ergebnis schaue und was dabei rum kommt ... puh ey. Das ist dann schon sehr mau. Wobei es natürlich auch erstrebenswert wäre, wenn man durch Profilbildänderung Menschenleben retten und den Wohlstand der Welt steigern könnte.

Aber es gibt auch Aktionen, die tatsächlich mit wenig Aufwand relativ viel bewirken. Dazu gehört definitiv auch „60 Minutes of Silence“. Das ist letztendlich ein 60-minütiger Song der Peace Squad, der nur absolute Stille wiedergibt – nicht unbedingt das, was man von einem Song erwarten würde.

Aber auch dieser Song generiert durch Streams natürlich Einnahmen und diese Einnahmen werden 1:1 an die Aktion #LeaveNoOneBehind gespendet. Was am Ende einfach bedeutet, dass man lediglich durch seine Zeit bzw. das Anhören von „nichts“ spenden kann, nur eben nicht mit dem eigenen Geld, sondern durch die üblichen Plattformen und Werbepartner.

Dauert nen Ticken länger als ein Profilbildwechsel, ist aber mindestens genauso einfach. Und hilft deutlich mehr. Besonders wenn man das Ding in Dauerschleife laufen lässt, was bei dem „Inhalt“ absolut kein Problem sein sollte.

Ein paar weitere Infos zur Aktion gibt es an dieser Stelle.

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https://www.wihel.de/60-sekunden-stille-um-der-ukraine-zu-helfen/feed/ 4
Wie in der Ukraine Kunst vor dem Krieg gerettet wird https://www.wihel.de/wie-in-der-ukraine-kunst-vor-dem-krieg-gerettet-wird/ https://www.wihel.de/wie-in-der-ukraine-kunst-vor-dem-krieg-gerettet-wird/#comments Thu, 21 Apr 2022 14:22:19 +0000 https://www.wihel.de/?p=125887

Laut Tracking-App hab ich in meinem Leben bisher 863 Filme gesehen, die Dunkelziffer dürfte allerdings noch eine ganze Ecke höher sein, schließlich fällt es irgendwann schwer, sich an jeden bisher gesehenen Film zu erinnern, gerade wenn da auch viel Mittelklasse-Kost dabei ist.

Tatsächlich bleibt da aber auch so mancher Film auf der Strecke, den ich schon vor Ewigkeiten schauen wollte, aber bisher nie dazu gekommen bin. Mal ist es fehlende Zeit, mal fehlende Empfehlung, die dann wiederum in fehlender Motivation resultiert – wenn ein Film sehr lange auf der Watchlist lebt, aber niemand so wirklich sagt, dass man den schauen muss, muss man ihn dann tatsächlich schauen?

Einer dieser Filme ist „Monuments Man – Ungewöhnliche Helden“. Vom Cast her ein absoluter No-Brainer, Clooney, Damon, Murray und Goodman machen selten richtigen Mist. Und auch die Story – Kunstschutzsoldaten sollen Kunstwerke und Schätze, die von Nazis geraubt wurden, aufklären, sicherstellen und zurückführen – ist mal was anderes und daher prinzipiell interessant. Allerdings wertet IMDb den Film nur mit 6,1 ...

Tatsächlich scheint das Thema Kunst in Sachen Krieg aber oft eine sehr untergeordnete Rolle zu spielen. Irgendwo logisch, kein Kunstwerk dieser Welt ist mehr wert als das Leben von Menschen, auf der anderen Seite wird Kultur aber sehr oft unterschätzt – hat ja nicht zuletzt der eine oder andere Lockdown in den vergangenen Jahren gezeigt. Und auch im aktuellen Fall des Russland-Kriegs in der Ukraine hört man in den üblichen Medien sehr wenig über Kunst und Kultur, was aber nicht heißt, dass nicht auch dort verstärkt versucht wird, Kunst und Kultur zu erhalten und zu retten:

Despite the fact that it’s a war crime to target cultural heritage, cultural sites are often treated as a second front: looted, damaged, or destroyed as a way for an aggressor to assert power, demoralize an enemy, and control — or even erase — a cultural narrative.

From the very beginning of the Russian invasion of Ukraine, identity has been at the center of Putin’s agenda. And as cultural sites all over the country sustain damage, it is becoming increasingly clear that erasing the cultural and historical markers of Ukraine are a key facet of Russia’s plan.

Ukraine is home to a vast array of visual and material culture — museums, monuments, archives, and architecture — all of which is at grave risk of destruction, both collateral and intentional.

Weil Kultur eben auch wichtig ist. Mehr als wir oft glauben.

Ich will nicht sagen, dass ich mich mit Händen und Füßen gegen politische Themen hier auf der Seite wehre, dafür rutscht mir dann doch viel zu oft auch mal die eine oder Anmerkung durch. Aber ich hab davon relativ wenig Ahnung und das meiste beruht dann auch nur auf den paar News-Häppchen, die ich mal mehr, mal weniger aufmerksam verfolge. Da muss man ja mittlerweile auch vorsichtig sein und selbst Faktenchecks bemühen, um dann immer noch nicht sicher sein zu können, was nun stimmt. Klingt unpopulär, aber Propaganda funktioniert ja in mehrere Richtungen und wer weiß schon, in welcher Filterblase er sich gerade bewegt?

Ich will auch niemandem absprechen, dass all die Bekundungen durch eingefärbte Profilbilder und Instagram-Bildchen gerade den Alltag bestimmen – habe allerdings meine Zweifel, was deren Wirkungsgrad betrifft. Ist halt immer leichter, fix mal was zu posten und sich damit das Gewissen einigermaßen reinzuwaschen – aber auch hier will ich gar nicht erst ins Negative abdriften. Muss halt jeder selber wissen.

Nichtsdestotrotz gibt es Themen, die man nicht wegignorieren kann und wenn ein osteuropäischer Despot die Maske fallen lässt und ohne legitimen Grund einen Krieg anfängt – ob es dafür jemals einen legitimen Grund dafür geben kann, sei mal dahingestellt – gehört das zweifelsfrei dazu.

Was nicht heißt, dass auch ich in das gleiche Horn blase, in das schon zahlreiche der 80 Millionen selbsternannten Virologen und Bundestrainer geblasen haben, die Gelegenheit, ein bisschen – wenn auch sehr wenig – Klarheit in die Situation zu bringen, kann ich nicht verstreichen lassen.

Daher erneut ein Video von MrWissen2Go, den ich durchaus hier und da recht kritisch sehe, der aber in Summe dann doch mit ausreichend Fakten glänzt, die nicht selten für eine bessere Einordnung helfen:

Unabhängig davon fällt es mir schwer, zu der ganzen Geschichte die passenden Worte zu finden und ich behaupte auch, dass ein Großteil von uns gar nicht wirklich begreifen kann, was dort eigentlich abgeht und was das für die Menschen vor Ort aber auch in Russland bedeutet. Die Gefahr liegt natürlich nahe, zu verallgemeinern aber ich glaube und hoffe, dass das hier absolut fehl am Platz ist. Vermutlich trifft es ganz gut, was ich neulich auf Twitter gelesen, aber mal wieder vergessen hab abzuspeichern, das sinngemäß so war: Derjenige, der als erster vom Verhandlungstisch aufsteht und beginnt Leute umzubringen, ist in der Regel das Arschloch!

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https://www.wihel.de/die-folgen-des-russischen-angriffs-auf-die-ukraine/feed/ 2
Ziemlich gut synchronisierte Feuertänzer https://www.wihel.de/ziemlich-gut-synchronisierte-feuertaenzer/ https://www.wihel.de/ziemlich-gut-synchronisierte-feuertaenzer/#comments Tue, 22 Sep 2020 06:03:20 +0000 https://www.wihel.de/?p=104250

Eigentlich hatte ich vor, ein paar Sekunden aus dem nachfolgenden Video auch für unsere Win-Compilation zu verwenden, aber a) macht mir da das Datum einen Strich durch die Rechnung und b) sind Feuerspucker oder Feuertänzer bei näherer Betrachtung auch irgendwie immer langweilig oder?

Ich vermute mal, das hängt mit unserer Erziehung zusammen. Bekommt man als Kind eingebläut, dass Feuer böse und gefährlich ist (was halt auch albern ist, denn wo wären wir denn heute, hätte der liebe Gott nicht irgendwann das Feuer erfunden?) und man da gefälligst seine Finger von lassen soll. Und naja, vielleicht auch der Umstand, dass man immer sieht, wie schnell die eigene Bude theoretisch abfackeln könnte, wenn es das bei anderen tut.

Und vielleicht denken wir deswegen bei allem, was mit Feuer und Show zu tun hat, dass das super krass ist und was das dich für Teufelskerle und Teufelskerlinnen sein müssen, die Feuer nicht nur zu bändigen wissen, sondern damit auch spielen. Da freut sich das innere, ehrfurchtsvolle Kind wie verrückt und dann ... schaut man sich das an und ist doch irgendwie unterwältig, weil man sieht, dass der Feuerspucker gar kein Feuer spuckt, sondern irgendein Spiritus-Gemisch und alles irgendwie doch viel sicherer ist, als man das sich vorher vorgestellt hat (was nicht heißen soll, dass das alles unsicherer werden muss, damit es besser wird)

Ich mein, Sicherheit ist ja auch gut, passt halt nur nicht in das vorher erschaffene Bild. So ging es mir jedenfalls, auch wenn ich die Leistung der Truppe nicht kleiner reden will, als sie ist – ist aber halt doch nur eine typische Feuershow:

Immerhin kann ich auch sagen: Zum Glück schon zwei Jahre alt und damit rein technisch für unsere Win-Compilation raus. Schön, wenn einem manche schwere Entscheidungen wie in diesem Fall auch abgenommen werden.

Denk ich an die Ukraine, denk ich natürlich an all die tollen Entwickler, die wir mittlerweile beschäftigen (im Hauptjob, nicht für wihel.de – wobei das vielleicht auch mal eine Maßnahme wäre). Danach kommt aber direkt der nächste Gedanke an die ganze Russland-Krim-Scheiße, die wahrscheinlich noch immer am Kochen ist, auch wenn es medial ruhiger geworden ist.

Ist halt auch ziemlich beknackt, dass sowas den Eindruck dermaßen trüben kann – denn so verkehrt ist die Ukraine gar nicht. Klar, alles nicht so auf Hochglanz poliert, wie man das aus den sonst üblichen, westlichen Ländern kennt, aber dennoch hätte ich deutlich andere Bilder erwartet, als die, die Vlad Vasylkevych mit Drohne und Co. eingefangen hat:

This video was created in the process of preparing material for the Ukrainian edition - an aesthetic magazine about traveling around Ukraine La Boussole Vol.11. Height.

Kann aber natürlich auch sein, dass das schon die besten Ecken waren, hat Vasylkevych die Aufnahmen für ein Reisemagazin produziert – logisch, dass man sich da auch nur von seiner besten Seite präsentieren will.

Pripyat hatten wir vor nicht all zu langer Zeit schon mal an dieser Stelle - ein sehr melancholisches Video, aber was soll man auch anderes erwarten? Schließlich kennt man Pripyat mehr oder weniger durch seinen Nachbarort Tschernobyl und den ja wiederum durch die allseits bekannte Tragödie von 1986.

Die Damen von AeroCine haben sich im Februar ebenfalls nach Pripyat aufgemacht und dort mit einer Drohne ein kleines Showreel produziert - nicht ganz so niedergeschlagen wie das erste Video, aber doch irgendwie surreal. Schließlich sieht da eigentlich noch alles aus wie 1986, nur eben durch den Zahn der Zeit verändert:

Womöglich sieht das aber auch nur so beeindruckend aus, weil es Drohnenaufnahmen sind - die funktionieren in den meisten Fällen ja immer gut.

[via]

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https://www.wihel.de/mit-einer-drohne-durch-pripyat/feed/ 3
Timelapse: Kiew https://www.wihel.de/timelapse-kiew/ https://www.wihel.de/timelapse-kiew/#comments Tue, 08 Apr 2014 16:02:01 +0000 https://www.wihel.de/?p=34970 timelapse-kiew

Nachdem Kiew in letzter Zeit (und vermutlich auch in nächster, schließlich stehen die Präsidentschaftswahlen an) nicht gerade mit positiven Nachrichten glänzen konnte, müssen wir jetzt wirklich mal was tun, damit sich das Image zum Positiven ändert.

Und dazu bedienen wir uns heute mal wieder bei Oleg Finger. Wieder, denn Oleg hatten wir vor einem Jahr schon mal hier mit seinem Video Germany in motion. Und wie damals schon liefert er auch heute wieder wirklich wunderbare Aufnahmen:

I didn’t know, when I’ve started shooting this time-lapse, that so soon a revolution will take place in harmonious, peaceful Kyiv taking lives of hundreds lovely people.
This video is dedicated to the Heroes, who died for freedom of Ukraine.

Shooting and editing: Oleg Finger

olegfinger.com
facebook.com/oleg.finger

Music: audiomachine.com

[via]

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