Waschanlage – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Thu, 03 Jul 2025 19:02:24 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Eine Waschanlage für Einkaufswagen https://www.wihel.de/eine-waschanlage-fuer-einkaufswagen/ https://www.wihel.de/eine-waschanlage-fuer-einkaufswagen/#comments Wed, 02 Jul 2025 06:08:01 +0000 https://www.wihel.de/?p=162987

Auch so eine Sache, über die eigentlich niemand nachdenkt: Einkaufswagen. Sind halt irgendwie immer da (oder auch nicht, aber das ist dann wiederum ein sehr guter Indikator dafür, dass man einen Bogen um den Laden machen sollte, weil maximal überfüllt und ewig lange Schlangen an der Kasse).

Besonders mag ich die, die nicht so riesig sind, gibt es bei uns bei einigen Läden, nicht zuletzt weil ich mal eine Doku gesehen hab, wie zum Beispiel Lidl hier den ersten psychologischen Trick anwendet und dem Kunden vorgaukelt, dass er doch mehr kaufen soll, weil der Wagen so leer ist (und wo wir beim Thema sind: Obacht bei den Preisschildern! Wir sind gewohnt, dass die unter der Ware hängen, bei Lidl hängen sie darüber – dadurch schaut man oft auf den falschen, meist günstigeren, Preis)

Und ich mag auch die, die einfach so verfügbar sind und man nicht nach einem Euro, 50 Cent oder nem Chip suchen muss, damit man das Ding benutzen kann. Gerade wenn man eher bargeldlos unterwegs ist, ist das immer maximal unwürdig, wenn man erst suchen muss und im Zweifel damit scheitert.

Was mir hingegen auf den Sack geht: Mitmenschen. Also nicht generell (wobei ...), sondern die, die dann ihren Müll in den Wagen lassen oder sogar zu dumm sind, die einfach in die dafür vorgesehenen Plätze zurückzustellen. Muss noch heute an den Porsche-Fahrer denken, der den Wagen bis kurz vor die Schlange aber dann nicht in die anderen Wagen geschoben hat – ist ja auch viel lustiger, wenn der wild über den Parkplatz rollt und andere Autos beschädigt. So ein Affe ey.

Und was auch mal nötig wäre: Dass die Einkaufswagen regelmäßig gereinigt werden. Per Hand wär das natürlich ein immenser Aufwand, aber gerade die Niederländer zeigen uns, dass es dafür mobile Waschstraßen gibt, die das zu einem Kinderspiel machen:

Shopping cart washer
byu/MikeHeu intoolgifs

So simpel, so genial.

Es ist ja schon erstaunlich, wie viel Zeit man im Bad vertrödeln und manchmal auch einfach einsparen kann. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann ich zumindest erzählen, dass ich eigentlich morgens gut und gerne eine halbe Stunde brauche, um mich fertig zu machen. Manchmal auch ein bisschen mehr, je nachdem, wie viele Instagram-Stories auf mich warten und was so in der Nacht in der Welt passiert ist. Denn gut 80% dieser halben Stunde verbring ich auf dem Klo mit dem Smartphone in der Hand.

Und dann sind da die Tage, in denen man verschläft und direkt den Beweis antreten darf, dass man diese halbe Stunde auch locker in 10 Minuten gequetscht bekommt. Das ist dann natürlich direkt mit Stress verbunden, macht so gar keinen Spaß, ist aber eben möglich. Hat zum Beispiel auch ein Kollege letzte Woche von mir geschafft, wobei der auch direkt in 10 Minuten noch mehr reingequetscht bekommen hat – unter anderem eines seiner Kids fertig zu machen für die Schule.

Bisher unbekannt ist für mich, ob da die Erfindung im nachfolgenden Video irgendwie helfen kann, diesen Lebensaspekt noch weiter zu optimieren. Auf der anderen Seite: Ich hab schon lange keinen Bock mehr auf diese ganze Selbstoptimierung, die nicht zuletzt jede Menge Spaß aus der Suppe des Lebens nimmt. Klar, kleinere Lifehacks sind immer gern gesehen, aber dieses ständige höher, weiter und schnell muss halt auch nicht sein.

Außerdem hat das hier auch viel von einer Rube Goldberg Maschine und jeder, der sowas artähnlich schon mal gebaut hat, weiß auch, wie nervig das ist, bis wirklich alles so läuft wie man das haben will. Zumal das auch alles wenig mit Sorgfalt und Einfühlungsvermögen zu tun hat und gerade das ist ja nach einer viel zu kurzen Nacht nicht zu unterschätzen. Aber seht selbst:

Allein diese Blumenkübel-Motivation und der nahende Tod durch das herabfallende Regal ... nee, dann doch lieber verschlafen und einmal selbstständig durchs Bad hetzen.

Je älter man wird, umso weniger weiß man die kleinen Dinge zu schätzen. Das ist eigentlich ganz furchtbar, aber auch nur schwer zu vermeiden - Arbeit, Beziehung, Schlafen, Essen, Sex, Twitter, Facebook und was nicht noch alles verlangen unsere komplette Aufmerksamkeit. Ich brauch euch ja schließlich nix von der alltäglichen Reizüberflutung zu erzählen - ihr seid ihr selbst jeden Tag ausgeliefert.

All die kleinen Wunder, die uns Wissenschaft und Technik, aber auch die Natur selbst bescheren nehmen wir somit irgendwann gar nicht mehr war. Bis, ja bis ein kleiner Junge das erste Mal mit in die Waschanlage darf und der Vater das alles auf Video fest hält. Erst dann merken wir, dass es viele kleine Dinge gibt, auf die man achten sollte, damit der Tag wieder ein bisschen spannender wird:

Ich guck übrigens auch immer so. Ständig.

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