Zahnstocher – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Mon, 25 Mar 2024 07:50:41 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Ein Schiff aus 815.000 Zahnstochern gebaut https://www.wihel.de/ein-schiff-aus-815-000-zahnstochern-gebaut/ https://www.wihel.de/ein-schiff-aus-815-000-zahnstochern-gebaut/#comments Tue, 26 Mar 2024 11:45:58 +0000 https://www.wihel.de/?p=158676

Ich hab es schon mal irgendwo erwähnt, ich bin mittlerweile immer mehr auf der Suche nach Dingen, die ich mit dem 3D-Drucker drucken kann, als dass ich selbst tatsächlich drucke. Also der Drucker druckt, ich fummel an den Einstellungen rum und verbrauche sinnlos viel Material, bis ich mit dem Endergebnis auch tatsächlich zufrieden bin.

Neben den einschlägigen Plattformen kommen da natürlich auch YouTube-Videos als Quelle zum Zug und in einem hab ich vor Ewigkeiten einen Zahnstocher-Spender gesehen, den zumindest ich sehr cool fand. Da drückt man dann nämlich nur auf einen Knopf und der Zahnstocher wird senkrecht zur Verfügung gestellt.

Und das ist irgendwie sehr bezeichnend für einige Drucke, die ich so fabriziert hab. Nämlich haben wir dafür eigentlich keine Verwendung, aber sowohl Aussehen, vor allem aber auch Funktion sind dann doch ausreichend gut, dass ich das Ding einfach drucken will. Im aktuellen Fall muss man sogar sagen, dass wir gar keine Zahnstocher im Alltag verwenden, ich bin nicht mal sicher, ob wir überhaupt welche im Haus haben. Das Teil wird aber dennoch gedruckt, sobald ich dafür ein bisschen mehr Zeit hab.

Außerdem zeigt uns Wayne Kusy, dass man Zahnstocher gar nicht für den eigentlichen Einsatzzweck Zuhause haben muss, man aber doch lieber ein paar mehr haben sollte. Denn Kusy baut daraus Schiffe.

Das Besondere daran: Die sind alles andere als klein, teilweise sind die bis zu mehr als 7 Meter lang und entsprechend auch hoch. Genau das trifft nämlich auf seinen Nachbau der Queen Mary zu, für die er nicht weniger als 815.000 Zahnstocher verwendet hat. Und dabei bleibt es nicht, denn die Titanic hat er mit 75.000 Zahnstochern nachgebaut, die Lusitania mit 197.000 und die America mit 275.000 Zahnstochern.

Wayne Kusy has spent the past 50 years building huge scale ships using nothing but toothpicks. His armada has grown to include 11 ships in all including the truly mind blowing Queen Mary. Measuring in at 25ft long, this toothpick boat took over 5 years to build and has over 815,000 toothpicks. Other ships include the Titanic (75,000 toothpicks), The Lusitania (197,000 toothpicks), and The America (275,000 toothpicks). Between his job as a full time IT worker, Wayne makes custom yachts for clients all around the world.

Das ... sind ne Menge Zahnstocher.

Ich bin ja großer Fan von technischen Neuerungen, wobei ich gerade in letzter Zeit meinen prinzipiellen Enthusiasmus bei fast allem und jedem, das neu war, deutlich zurück gefahren hab. Gerade diese ganze Web3.0-Nummer scheint mir ziemlich ... absurd. Metaverse, NFTs und was es da nicht noch alles gibt – mal unter uns, das ist doch nur da, weil man einfach irgendwas mit seiner Zeit anstellen muss und erfüllt nicht wirklich einen höheren Zweck, oder?

Was ich wiederum extrem gut finde: Die Corona Warn-App. Hätte meiner Meinung nach direkt verpflichtend werden sollen und auch wenn das Projekt insgesamt übertrieben teuer ist und nur bedingt zur Eindämmung der Pandemie beigetragen hat (weil sie halt unter dem leidet, unter dem nahezu alle Apps leiden – zu wenig Nutzerschaft), hier wurde sehr vieles sehr richtig gemacht. Wer wissen will, wie es – abgesehen vom Ergaunern von öffentlichen Geldern und Ausnutzen von Dummheit auf politischer Ebene – nicht geht, schaut sich einfach die Luca-App an.

Oder auch so manche Warn-App, die einem vor Unwetter und widrigen Situationen warnt. Klar, wirklich viel hab ich mit den Warnungen nicht angestellt, außer eben zu wissen, dass es draußen wieder stürmt oder einfach nur arschglatt ist – aber fest steht auch, dass die sich immer häufiger melden werden. Stichwort Klimawandel und entsprechend veränderte Wetterbedingungen. Ich will nicht wieder das Ahrtal ins Feld führen, das haben wir mittlerweile medial wieder gut verdrängt – aber mit einem besseren Warnsystem hätte es durchaus glimpflicher ausgehen können, zumindest was Menschenleben angeht. Und ja, die ganzen Warn-Apps sind da nur ein Teil von Vielen und bei Weitem noch nicht ausgereift.

Wobei ich mich zuletzt auch gefragt hab, ob die tatsächlich überhaupt nutzbar sind. Denn – lass mich lügen – mittlerweile hab ich das 4. oder 5. Mal die Warnung bekommen, dass es eine Sturmflut in Hamburg geben wird. Das klingt vermutlich drastischer als es ist und eigentlich ist hier nur spannend, dass das Wasser höher steigt als sonst – kommt mir dennoch viel deutlicher vor, als das zum Beispiel letztes Jahr der Fall war. Da stellt man sich schon die Frage, ob das nun tatsächlich stimmt oder da wieder jemand übereifrig in der Zentrale den Knopf gedrückt hat. Wobei, lieber einmal zu viel als zu wenig.

Aber nicht nur Apps und sonstige Warnsysteme sind da nützlich, auch in Sachen Architektur und Ingenieurskunst muss man auf Zack bleiben und immer neue Wege finden, sich den natürlichen Gegebenheiten anzupassen.

Beim Sojo University Derpartment of Architecture gibt es unter anderem dafür einen kleinen Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer mit Zahnstochern Konstruktionen entwerfen, die dann auf ihre Erdbebenbeständigkeit getestet werden. Zugegeben, klingt langweilig, aber irgendwie fiebert man dann doch recht schnell mit und hofft, dass so manches Türmchen einfach für immer stehen bleibt:

König ist da der, der einen Zahnstocher zur Hand hat:

Ultimativer Lifehack: Feuerzeug danach unbedingt wegschmeißen, um die Gefahr einer spontanen Explosion zu minimieren.