Kultur – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Tue, 02 Dec 2025 07:20:29 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Tales from the Multiverse https://www.wihel.de/tales-from-the-multiverse/ https://www.wihel.de/tales-from-the-multiverse/#respond Wed, 03 Dec 2025 15:17:59 +0000 https://www.wihel.de/?p=164509

Zum Einschlafen guck ich aktuell wieder Fringe und passenderweise gab es gestern eine Folge, in der kurz das Thema Déjà-vu angerissen. Die Erklärung dafür: Jede Entscheidung, die wir treffen, erschafft eine neue Realität, die parallel weiterlaufen. Je nach Perspektive sieht man aber immer nur die eine Realität und ein Déjà-vu ist der kurze Moment, in dem man einen schnellen Blick in die andere Realität erhascht. Klingt ein bisschen wirr, aber wer zum Beispiel auch Loki und den ganzen TVA-Kram gesehen hat, wird wissen, was ich meine.

Womit wir dann auch sehr schnell bei Tales from the Multiverse sind. Denn was ist denn, wenn das alles hier um uns herum und wir selbst auch nur ein ganz kleiner Teil von etwas Größerem sind? Klingt ein bisschen esoterisch und hat direkt einen Hauch von Verschwörungstheorie, aber ... kann ja durchaus möglich sein. Solange das Gegenteil nicht bewiesen ist, ist ja nahezu alles möglich, oder?

Jedenfalls macht sich das der kleine Animationsfilm, der ordentlich mit Auszeichnungen überhäuft wurde, zunutze und versucht auf humorvolle Weise eine Erklärung dafür zu finden. Und dass wir hier von einer Beta sprechen, wäre zumindest ein Ansatz zu erklären, warum vieles so ist, wie es ist:

God is a single parent and amateur programmer testing Multiverse Beta 2.0. What could go wrong?

Und was lernen wir daraus? Dass es eine mögliche Erklärung sein kann, dass das Wissen so aber erstmal auch nicht hilft und ... dass du am besten keine Beta auf einem Produktivsystem laufen lässt.

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Knorr hat auch mal verrückte Werbung gemacht https://www.wihel.de/knorr-hat-auch-mal-verrueckte-werbung-gemacht/ https://www.wihel.de/knorr-hat-auch-mal-verrueckte-werbung-gemacht/#respond Tue, 02 Dec 2025 11:22:59 +0000 https://www.wihel.de/?p=164487

Ich hab neulich noch irgendwo gelesen, dass mittlerweile sogar die Werbeindustrie beklagt, dass Werbung einfach nicht mehr kreativ ist. Oder zumindest so gemacht wird, dass man noch von sich aus darüber spricht. Ja, kann ich unterschreiben, finde es aber auch maximal absurd, dass mittlerweile die weinen, die ja direkt am Hebel sitzen und das eigentlich ändern können. Natürlich, dafür braucht es auch Kunden, die den Mut haben, sowas mitzugehen, aber es kann mir doch auch keiner erzählen, dass niemand scharf darauf ist, in aller Munde und Köpfen zu sein. Außer vielleicht Lego, die mittlerweile keinen Bock mehr auf das kostenlose Marketing haben, dass ein Gattungsbegriff mit sich bringen kann. Aber müssen sie selber wissen, manchen geht’s halt auch einfach zu gut.

Besonders wild wird es, wenn man mal in die Geschichte zurückschaut, was da so alles gemacht wurde. Klar, vieles kannst du heute nicht mehr bringen, weil gesellschaftlich alles andere als noch anerkannt und halt schlichtweg fragwürdig. Aber wenn man dann sieht, das sogar Knorr von sich reden machen konnte ... ich mein, wir reden hier von Tütensuppen. Das sind Gewürzmischungen und ein bisschen gefriergetrockneter Kram, den man mit heißem Wasser und maximal wenig Aufwand in sowas wie Nahrung verwandeln kann – dürfte nicht viel geben, was unspektakulärer ist.

Jedenfalls hat man sich früher scheinbar einfach mehr getraut:

Knorr Soup Advert 1985 Creepy (OLD Adverts) dont know whay but this creeps me out a bit

Mal abgesehen von der fragwürdigen Qualität der Masken – könnte man auch heute noch so senden. Wenn man denn wollte.

Ich weiß nicht mehr genau, wann bei uns Zuhause der erste Computer eingezogen ist, aber die Chancen stehen gut, dass ich noch nicht mal die erste Klasse besucht hab. Das müsste eine Amiga gewesen sein und ja, ich hab da nicht gerade wenig Ärger bekommen, weil ich natürlich nur eine Aufmerksamkeitsspanne wie ein Eichhörnchen hatte. Was so viel bedeutet wie: ein Spiel angefangen, 10 Minuten gespielt, keinen Bock mehr gehabt und direkt das Nächste reingeschoben. Was man halt so macht, wenn man nur begrenzt Zeit hat und dann so viel wie möglich spielen will.

Fanden die Geräte natürlich nicht so dolle, entsprechend gab es auch in unregelmäßiger Regelmäßigkeit Probleme mit den Dingern und mein Vater verbrachte sehr viel Zeit damit, die Rechner wieder in einen brauchbaren Zustand zu bringen. Wobei man aber auch sagen muss, dass da Bill Gates und Co. ihren Anteil daran hatten, weil Windows einfach ein ganz furchtbares System ist. Aber hey, ist ja auch nicht so, dass wir nicht regelmäßig mal neue Maschinen gekauft hätten – da war die Halbwertszeit also durchaus überschaubar (was aber auch nicht heißt, dass jede Woche ein neuer Rechner einzog)

Immerhin, es hat mich mit der ganzen Thematik in Berührung gebracht und ist somit die Basis dafür, dass ich die Dinger mittlerweile ganz okay beherrsche. Zwar nicht gut, aber inzwischen halten die Dinger hier auch länger, wobei man auch sagen muss, dass Steve Jobs und Tim Apple da einen gewissen Anteil haben – so einen Mac bekommt man wesentlich weniger kaputt als eine Windows-Maschine. Ist aber auch zu erwarten, denn insgesamt gibt es Computer ja schon eine ganze Weile.

Einer der ersten war SCAN, der erste Heimcomputer in Europa und noch sehr weit weg von den Dingern, die wir mittlerweile benutzen. Wenn man so will, war das sogar eigentlich nur eine halb-intelligente Schreibmaschine. Die stand unter anderem im Haus von Rex Malik in London und die BBC hat den vor vielen vielen Jahren besucht, um das Ding in Augenschein zu nehmen:

Bei heutigen Maßstäben natürlich ein Witz, aber damals ... Zeitenwende. Oder so.

Nahezu jeden Samstag haben wir zumindest für den Morgen einen festen Plan: Aufstehen, anziehen, Brötchen holen, Frühstücken und dann ab auf die Couch, Kaffee trinken und Hofgeschichten gucken. Mal davon abgesehen, dass ich so einen festen Ablauf ohnehin wärmstens empfehlen kann, gilt das auch für die Sendung. Es entspannt herrlich das Gehirn, hilft einem im Leben nicht weiter, hier und da lernt man aber noch was und da die Laufzeit begrenzt ist, hat man auch diese klassische Situation, dass man danach mit dem loslegen kann, was man am Tag so erreichen will.

Unter anderem hab ich dadurch gelernt, dass Weinanbau eine ziemliche Wissenschaft ist und auch wenn ich durch Landwirtschaftssimulator und Co. weiß, dass auch dafür fancy Maschinen gibt, ist die Ernte doch im Großen und Ganzen eine ziemliche Handarbeit. Zumindest wenn man auf Qualität setzen will und kein Vermögen auf der hohen Kante (oder Bock auf Schulden) hat – nur für den Fall, dass das in der Großindustrie doch anders abläuft, als ich glaube.

Und das ist dann schon eine ganze Menge Arbeit, weil du halt die ganze Zeit nur am Gucken und Schneiden bist, um die Weintrauben weiterverarbeiten zu können. Aber das Schöne an so einer Arbeit ist ja auch, dass das irgendwann sehr meditativ wirkt. Deswegen mag ich zum Beispiel auch Rasenmähen sehr – beansprucht den Kopf nicht übermäßig und hinterher hat man trotzdem was geschafft. Und kann das vor allem auch direkt sehen.

Aber auch das reine Zuschauen kann eine gewisse Form der Entspannung sein und deswegen gucken wir uns jetzt einfach gut 15 Minuten an, wie Weintrauben in Aserbaidschan geerntet werden:

Ein Haufen Arbeit, aber wie friedlich das auch aussehen kann, oder? Und was für gemütliche Ecken hat denn Aserbaidschan bitteschön? Herrlich!

Über das Video hab ich ein bisschen länger nachgedacht, vor allem, weil es hier keine zwei klaren Seiten gibt, gleichzeitig macht es mich aber wüten und das überwiegend, weil ich selbst Opfer davon war und es nach wie vor auch bin.

Wir alle kennen sie, die zahlreichen Services, vor allem im Streaming-Bereich, aber auch immer mehr in Sachen Programmen und Apps, die (augenscheinlich) ein gutes Angebot liefern und das nicht selten mit einem unschlagbaren Preis. Am besten noch mit einer kostenlosen Probezeit und wenn einem gefällt, was man da vor der Nase hat, sind es nur um die 10€, die man monatlich berappen muss. Da denkt man nicht lange nach, da schlägt man einfach zu.

Problematisch wird es dann, wenn sich diese Abos häufen. Der Preis ist einzeln klein genug, um nicht viel drüber nachzudenken, aber hast du 5 an der Backe, sind es schon direkt 50€. Auf der anderen Seite: nicht selten inkludiert das natürlich auch Weiterentwicklungen und Bug-Fixes, da kann es ja nur fair sein, wenn man die Bude dahinter nicht mit einem Einmalpreis abspeist – man bekommt ja „dauerhaft“ was für sein Geld.

Richtig scheiße wird es aber, wenn die Anbieter anfangen, die Preise zu erhöhen. Und das nicht nur ein Mal, zwei Mal oder drei Mal, sondern mit einer Konstanz, nach der sich jede Bundesregierung nur sehnen kann. Denn das Prinzip ist relativ einfach und hat drogenmilieu-ähnliche Züge: Leute anfixen, abhängig machen und dann schröpfen bis zum GehtNichtMehr. Schließlich hat ja keiner Bock, seine gesamte Musikbibliothek umzuziehen oder sich wieder mit linearem Fernsehen abzugeben.

Wird einem natürlich erst hinterher klar, wenn man schon massig Geld aus dem Fenster geworfen hat:

Aus Erfahrung kann ich aber auch sagen: Es ist ein sehr befreiendes Gefühl, wenn man aus diesem Hamsterrad ausbricht und die ersten Abos gekündigt hat. Zumal: Es geht tatsächlich auch ohne.

Das Leckerste am Käse sind immer die Löcher. Und wichtig ist auch: Je mehr Käse man hat, umso mehr Löcher hat man. Je mehr Löcher man hat, umso weniger Käse hat man. Heißt das dann, dass je mehr Käse man hat, umso weniger Käse hat man? Und damit ist dann auch mein Spezialwissen über Käse ziemlich erschöpft, allerdings muss ich auch sagen, dass ich zwar okay viel Käse esse, aber jetzt nicht der große Käse-Connaisseur bin. Wusste ja bis eben nicht mal, wie man Connaisseur schreibt ...

An der Stelle kann ich mich dann auch direkt outen und gestehen, dass ich so gar kein großer Fan von würzigem Käse bin. Da gilt dann das Gleiche wie bei scharfem Essen: Essen soll entspannen und einfach gut sein – Schärfe und übertriebene Würze sind aber anstrengend und je nach Intensität sogar stressig. Hat in meinem Essen einfach nichts verloren.

Zudem hab ich schon diverse Videos gesehen, wie Käse hergestellt wird und auch wenn ich hier niemandem Unrecht tun will, mir ist das einfach zu viel Gemansche, Gematsche und kühl muss das ja auch alles sein. Ich glaub, auf Käseherstellung muss man einfach Bock haben oder von Kind auf mit aufgewachsen sein, um sich dafür begeistern zu können. Aber ich ess auch gern Fleisch und hab dennoch keinen Bock, mich in einer Schlachterei auszutoben. Wie das Leben eben so spielt.

So oder so, DW Food war in der Käserei Eyweid AG in Zäziwil zu Besuch und hat dort ein bisschen bei der Käse-Herstellung zugeschaut und mit dem einen oder anderen Experten gesprochen. Und zeigt uns so, dass Käse eben nicht gleich Käse ist, warum das alles doch so ein bisschen eine Wissenschaft für sich ist (ich sag nur „explodierender Käse“) und warum die Löcher eine ganz wichtige Rolle spielen:

Und sowieso gilt ja: Es kann nie zu wenig Käse geben.

Mittlerweile sind diese Rückblicke in frühere Jahrzehnte ja kein Ding mehr und gerade der technische Fortschritt kann auch ganz gut dabei helfen, alte Filme mit etwas Geschick wieder auf Vordermann zu bringen, damit man sie auf YouTube packen und ein paar Klicks abstauben kann.

Was sie alle meistens aber gemeinsam haben: Sie zeigen nur die wirklich großen Großstädte. New York, London, Berlin, ab und an auch mal Hamburg – eben die Klassiker, die eigentlich jeder kennt, wo viele auch schon mehr als ein Mal waren, an dem man sich aber auch irgendwie schon länger satt gesehen hat.

Jedenfalls ist wohl die Firma VSCtec Häckel darauf spezialisiert, alte Filme aufzubereiten. Oder besser gesagt „war“, denn die Domain, die im Film gezeigt wird, liefert kein wirkliches Ergebnis, auch Google schweigt sich aus und dass der Film von 2011 ist, tut dann sein Übriges.

Ändert aber nichts daran, dass wir zur Abwechslung mal eben keine der Weltmetropolen sehen, sondern das kleine Stuttgart, das eigentlich auch gar nicht so klein ist – mittlerweile vor allem aber dafür steht, keine Ahnung davon zu haben, wie man Bahnhöfe baut. Dafür aber einen Bundesligatrainer hat, der ein bisschen was kann. Oder so.

Die Firma VSCtec präsentiert zwei unterschiedliche Abtastverfahren.
Erster Teil Filmunikat mit Trockenabtstung und vorheriger Feuchtreinigung als digitales Master.
Der zweite Teil zeigt das digitale Master nach unserer Exclusiv-Einzelbild-Nassabtstung. Hierbei wurden die Kratzer und Laufstreifen fast vollständig beseitigt.

Vielleicht kann mir ja mal einer erklären, was Trockenabtstung und Nassabtstung sein sollen oder ob sich da einfach nur jemand verschrieben hat ...

Das da in der Überschrift ist tatsächlich kein Rechtschreibfehler, auch wenn man vermuten mag, dass da eigentlich von einem Beast die Rede ist. Allerdings handelt es sich hier um Arbeiten von Theo Jansen, seines Zeichens niederländischer Künstler. Und der macht seine Kunst schon seit 1990, also mittlerweile auch 35 Jahren, wodurch ich wiederum glaubte, dass ich ihn schon längst mal mit einem Beitrag auf dieser Seite verewigt hab.

Aber es ist ja mittlerweile auch ein Muster, dass wenn immer ich das glaubte, das Gegenteil der Fall ist. Immerhin, wir hatten ihn schon mal in einer Win-Compilation von vor zwei Jahren inkludiert. Und irgendwie ist die Kunst auch so gar nicht neu, ich seh sie immer wieder mal – was absolut nicht abfällig klingen soll, viel mehr ist das ein Kompliment, denn es ist auch schon eine Leistung, solange sowas zu machen und damit immer mal wieder ein bisschen mehr oder weniger viral zu gehen.

Denn Jansen baut verrückte Holzkonstruktionen, die sich mit Hilfe von Wind fortbewegen können und das natürlich am besten am Strand, weil da genug Platz ist. Und Wind. Logisch.

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viel Zeit, Gefriemel, Holz und Schrauben pro Beest drauf gehen, aber muss ein ziemlich geniales Gefühl sein, wenn das Ding dann endlich mal abgeladen und aufgebaut ist – und sich dann einfach wie von Zauberhand fortbewegt. Besonders wenn man darauf auch sitzen und tatsächlich „fahren“ kann.

Im nachfolgenden Video jedenfalls ein paar seiner besonders komplexen und vielleicht auch größten Exemplare:

Strandbeest Evolution 2025 provides an update on the evolutionary development, which is going on since 1990.. Every spring I go to the beach with a new beast. During the summer I do all kinds of experiments with the wind, sand and water. In the fall I grew a bit wiser about how these beasts can survive the circumstances on the beach. At that point I declare them extinct and they go to the bone yard.

Bestimmt auch ein bisschen wild, wenn man am Strand spazieren geht und dann plötzlich so ein Ding vor einem auftaucht.

Wann immer es darum geht, was wir „heute abend“ essen oder wenn wir uns doch mal den Spaß erlauben, dass ich fürs Essen zuständig bin, ist die Antwort immer gleich: Lass zu Mäcces fahren. Und die Reaktion ist immer gleich: „Kannste vergessen.“

Aus pädagogischer Sicht vermutlich gar nicht mal so schlecht, denn einer Zweijährigen sollte man vielleicht doch nicht die Hamburger gedankenlos reinstopfen, der Witz ist aber, dass wenn wir mal durch halb Deutschland zum Beispiel zu meinen Eltern fahren, eine Pause beim goldenen M kein Problem ist.

Ehrlicherweise sind aber die großen McDonald’s-Zeiten auch bei mir schon lange vorbei. Zu Bundeswehrzeiten war ich da regelmäßig, weil es halt doch schwierig ist, was zu essen zu finden, wenn du abends irgendwann mit dem Zug ankommst und eigentlich nur noch ins Bett willst. Also fix da rein, 10 Chickenburger für jeweils 1€ rausgeholt und Abfahrt. Die eine Hälfte abends noch reingepfiffen, die andere Hälfte „zum Frühstück“ – war nicht gut, aber ging.

Was mir ebenfalls irgendwie Zuwider ist: Die Nutzung des Drive-In. Allein schon die Kommunikationsprobleme an der Gegensprechanlage, dann dieser dauerhafte Hetzzustand, ungesunde Verrenkungen am Übergabepunkt, das hastige Sortieren im Auto ... ganz furchtbare Erfindung. Und ich wette, die Zeitersparnis hält sich auch stark in Grenzen.

Ein bisschen bin ich damit aber scheinbar allein auf weiter Flur, denn irgendwie hat sich das ja doch durchgesetzt – immerhin gibt’s das schon seit über 41 Jahren – und die Einführung hier bei uns sah dann so aus:

Dieses Video zeigt drei Ausschnitte aus Fernsehsendungen von 1984, die die Anfänge von Fast Food in West-Berlin dokumentieren. Im Mittelpunkt steht der McDonald’s Drive-in in der Clayallee, einer der ersten seiner Art in der Stadt.

Zu sehen sind Aufnahmen vom Restaurantbetrieb, Bestellungen am Auto, die Zubereitung von Hamburgern sowie deutsche und amerikanische Gäste. Das Filmmaterial dokumentiert, wie das Konzept des amerikanischen Schnellrestaurants in das Berliner Stadtleben eingeführt wurde und auf welche Weise es Teil der westberliner Alltagskultur wurde. Abschließend ist auch ein kurzer Clip mit Burger-King-Hamburgern zu sehen, der die beginnende Konkurrenz zwischen den Fast-Food-Ketten andeutet.

Oder halt doch TK-Pizza und einfach direkt Zuhause bleiben.

Kennt ihr das? Ihr seht etwas, nehmt euch vor, das in Ruhe anzuschauen und dann stolpert ihr immer wieder drüber, aber verschiebt einfach weiter in die Zukunft, weil es gerade einfach nicht passt. Das geht dann ein paar Tage bis Wochen und so und dann habt ihr plötzlich das Gefühl, dass es jetzt auch egal ist, weil ohnehin nicht mehr wichtig. Was nicht selten stimmt und dann die Frage aufwirft, ob es jemals wichtig war ...

So ein bisschen ging mir das mit dem Beitrag hier von Nils selbst, aber auch mit dem Thema, dass er aufgegriffen hat. Gehört hatte ich davon natürlich schon mal, aber Kriminalfälle aus den 70ern erzeugen eher nur selten Situationen, in denen ich alles stehen und liegen lasse, um mir das anzuschauen. Muss halt einfach warten, bis Zeit dafür ist. Nur ... kam die scheinbar nie.

Immerhin, bevor wir uns dafür jetzt einfach gemeinsam Zeit nehmen, kann ich noch mal eine andere Sache aufklären, nämlich wie Simplicissimus und fern zusammenhängen. Is ja doch merkwürdig, dass manches Thema einfach auf beiden Kanälen und dann nahezu identisch, nur eben anders vertont auftauchen. Zuerst dachte ich nämlich, dass das einfach der internationale Ableger wäre, um ein noch größeres Publikum zu erreichen, tatsächlich handelt es sich aber um einen Partner-Kanal und nicht jedes Video wird dort übersetzt neu hochgeladen.

Nun aber zum eigentlichen Thema und dem vielleicht größten Entführungfall, den Deutschland gesehen hat. Zumindest bis jetzt:

Schon schön, wenn man wieder ein bisschen schlauer ist, oder?

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Tokio bei Regen – Fotografien von Junya Watanabe https://www.wihel.de/tokio-bei-regen-fotografien-von-junya-watanabe/ https://www.wihel.de/tokio-bei-regen-fotografien-von-junya-watanabe/#comments Wed, 12 Nov 2025 15:31:00 +0000 https://www.wihel.de/?p=164293 Schon ein bisschen älter, aber ja gerade irgendwie passend, da einer meiner Kollegen in Japan ist: Die Arbeiten von Junya Watanabe. Dabei hat die japanische Fotografin Tokio bei Regen (oder zumindest kurz danach) und Nacht bildlich festgehalten und ich sag mal so: Genauso stell ich mir Japan eigentlich auch vor. Viel künstliches Licht, was die Stadt dennoch lebendig wirken lässt, selbst wenn eher weniger Leute unterwegs sind (was mehrere tausend Kilometer weit weg schon recht untypisch wirkt).

Tolle Bilder, mehr davon gibt es natürlich auf ihrem Instagram-Profil.

Tja nu, was kann man nach all den Jahren zu Tattoos noch großartig sagen? Ich hab nach wie vor keines und werd das wohl auch in diesem Leben nicht mehr erreichen. Finde das aber nach wie vor eine recht spannende Kunstform, gerade wenn da wirklich mal Profis am Werk sind und es so richtig kreativ wird.

Gleichzeitig ist das alles mittlerweile so Mainstream geworden, dass man schon als besonders gilt, wenn man keine Farbe unter der Haut hat. Und ja, so ganz ungefährlich ist das ja auch nicht, weil der Körper mit den Fremdstoffen eben auf seine eigene Art umgeht.

Oder halt auch nicht, weil da die EU vor einer Weile irgendwelche neuen Vorschriften rausgehauen hat und „die Szene“ in Aufruhr war, weil da irgendwie Farben nicht mehr verwendet werden durften und alles plötzlich auf dem Kopf stand. Oder so. Ich hab es ehrlicherweise nur am Rand verfolgt, hab aber jetzt auch nicht mitbekommen, dass das große Tattoo-Studio-Sterben deswegen eingesetzt hat. Da kann man sich dann auch fragen, was das alles eigentlich soll – sowohl auf den Aufruhr blickend als auch auf das, was die EU halt so macht, an sich.

Tatsächlich sind Tattoos aber nicht nur was fürs Auge, sondern auch für die Ohren – die meisten kennen ja das klassische Geräusch, wenn die Tattoo-Maschinen angeschmissen werden. Gerade mit dem Sound von Tattoos haben sich Gilad Avnat und Stav Nahum von BONAMAZE beschäftigt und den nachfolgenden Kurzfilm erstellt:

Winners of 2 Emmy Awards in 2023 and 2 Webby Awards in 2022, along with being 2022 Berlin Commercial winners, Stav and Gilad of BONAMAZE have been recognized as Vimeo Staff Picks three times. Starting their careers as drummers and music producers, they evolved into visual artists. The duo excels in the ‘holy trinity’ of filmmaking – Directing, Editing, and Sound Design. As experts in rhythm and beats, they combine high aesthetics with innovative storytelling and editing. Their unique ‘Sound Of’ technique has garnered BONAMAZE acclaim in the music video and commercial industries.

Toll gemacht.

Irgendwie reden wir auch viel zu wenig über Manatis, oder? Zum Beispiel weiß vermutlich keiner, dass die eigentlich Rundschwanzseekühe heißen, allerdings klingt Manati auch viel besser und ist kürzer. Oder auch, dass es noch Gabelschwanzseekühe gibt. Und Dugongs. Und dass wir damit auch schon alle drei Arten der Seekühe vollständig haben, findet man ja so gefühlt auch eher selten.

Genauso, dass die eigentlich keine Zähne mehr haben und überhaupt als sehr gemütlich daherkommen – hängt vermutlich beides zusammen. Ich mein, wie gefährlich kann ein Tier schon werden, dass dich im Endeffekt die ganze Zeit nur abschmatzen kann? Eben. Zumal das ja Pflanzenfresser sind, lediglich Kleintiere können da mal mit in den Schlund rutschen, das dann aber auch eher aus Versehen.

Was man vielleicht eher weiß: In der Mythologie wurden die Seekühe mit Meerjungfrauen assoziiert – was scheinbar Walt Disney damals recht egal war, denn zumindest optisch ... wird’s dann doch eher sehr unterschiedlich.

Weniger schön ist, dass die Seekühe (natürlich) mittlerweile als gefährdet eingestuft sind. Liegt zum einen an der Verschmutzung der Meere, was wiederum Auswirkungen auf deren Nahrung hat, aber eben auch, weil ihr Fett und ihre Haut begehrt waren (und vielleicht noch sind). Dazu kommen Kollisionen mit Motorbooten und das Verheddern in Fischernetzen.

Und das ist womöglich auch der Grund, warum es hier und da Rettungszentren für die Viechers gibt, unter anderem in Peru. Da kümmern sich dann Menschen um verwaiste Manatis-Babys, die vor einer Weile von Great Big Story besucht wurden und uns so einen Einblick in deren Arbeit ermöglichen:

Ever tried babysitting underwater? At the Amazonian Manatee Rescue Center in Iquitos, Peru, caretakers look after some of the gentlest giants of the Amazon — orphaned baby manatees.
Each rescued calf arrives weak, frightened, and alone after losing its mother to hunting or habitat destruction. But thanks to the love and dedication of Juan Sanchez Babilonia and his team, these little “sea cows” get a second chance at life.

Wie so oft gilt auch hier: Schön, dass es sowas gibt, aber auch traurig, dass es das überhaupt braucht.

Eigentlich bemüh ich mich, bei Onlinebestellungen Retouren weitestgehend zu vermeiden. Außer halt bei Klamotten, weil man ja nie weiß, wie die sitzen und passen und ein L bei dem einen Shop muss nicht gleich ein L bei dem anderen Shop sein. Jetzt könnt ich behaupten, dass ich das vor allem der Umwelt zu Liebe mache, aber eigentlich fängt das schon bei dem Aufwand an, das Paket wieder zurückbringen zu müssen. Zumal so mancher Händler mittlerweile Umverpackung nutzt, die man nur sehr schwer wiederverwenden kann und die wenigsten von uns haben ja ausreichend Kartonagen Zuhause rumliegen, um direkt Ersatz parat zu haben.

Dazu natürlich die latente Angst, dass einem der Account gesperrt wird, weil man zu exzessive retourniert, was vor allem daran liegt, dass „zu exzessiv“ nirgendwo genau definiert ist. Natürlich mit Absicht.

Und genau deswegen hab ich auch ein schlechtes Gewissen, dass ich in den letzten Wochen bei Amazon recht viel retourniert hab, weil keines der Sitzkissen meinen Anforderungen entsprochen hat (und ich deswegen schlussendlich einfach einen neuen Schreibtischstuhl gekauft hab). Bleibt nur zu hoffen, dass die langjährige Historie davor ausreicht – wie gesagt, sonst versuch ich das zu vermeiden.

Dazu kommt natürlich das Wissen, dass die Mehrheit der Retourware gar nicht mal mehr in den Handel kommt, obwohl sie noch total gut dafür geeignet wäre. Der eine oder andere Skandal bei Amazon ist bekannt, aber auch sonst weiß man ja, dass alles unter perfekt verpackte und aussehende Produkte aus den (virtuellen) Regalen verschwindet. Ich mein, es gibt ja sogar Verordnungen, wie Bananen aussehen müssen ...

ntv war vor ein paar Tagen zu Besuch in einem der größten Retourenzentren der Welt und hat nicht nur geschaut, was mit Paketen passiert, die wir so leichtfertig wieder an den Absender zurückschicken, sondern auch mit den Leuten vor Ort gesprochen:

Und eigentlich wär das ja alles kein Problem, würde der Einzelhandel nicht auf breiter Front so sehr verkacken, wie er es halt tut.

Ein Kollege von mir ist die nächsten 4 Wochen im Urlaub in Japan. So weit so unspektakulär, aber so hab ich immerhin erfahren, dass die Japaner in Sachen Stifte bzw. Schreibwerkzeug noch mal auf einem ganz anderen Level unterwegs sind. Als ob es nicht schon reicht, dass die allgemein in der Zukunft leben würden, nein, jetzt laufen sie uns auch in so unschuldigen Feldern wie dem Schreiben den Rang ab. Glaub ich zumindest, denn so oft schreib ich nicht, hab ja aber auch nur das Steinzeitwerkzeug zur Hand, dass es hierzulande zu kaufen gibt. Vielleicht bringt er mir ja so ein fancy Ding mit und dann bin ich auch Teil der Zukunft.

Und vielleicht liest er auch diesen Beitrag noch und tobt sich nicht nur in irgendwelchen Schreibläden aus, sondern besucht auch mal das Atoa Aquarium in Kobe. Denn da kann man nicht nur Meerestiere sehen, sondern auch ... an den Hinterteilen von Tieren schnuppern. Immerhin aber keine echten Tiere, viel mehr gibt es dort Bilder, an denen man schnüffeln kann und von denen auf synthetischer Basis, wohl aber dennoch sehr realistisch, die typischen Hinterteil-Gerüche abgesondert werden.

Ich hab keine Ahnung, warum man darauf Bock haben wollen würde, aber wenn ich allein an unseren Hund denke, scheint das wohl in der Natur einfach ein Ding zu sein. Gleichzeitig ist gesellschaftlich weniger akzeptiert, wenn man auf offener Straße irgendwo rumschnüffelt – hier hat man dann ganz legal und ohne komische Blicke von anderen die Möglichkeit ... Oder so.

Japan Art Exhibit Lets You Sniff 'Animal Butts' That Are Made To Smell Like The Real Thing.

Ich würd wohl dennoch erstmal drauf verzichten wollen.

Sehr lange hab ich überlegt, wie ich dieses Thema hier einfliege, aber wenn auch nach 2 Wochen nicht wirklich was bei rumkommt, muss man einfach nehmen, was man hat. Im Zweifel Direktheit. Genauso bin ich mir unschlüssig, was ich davon halten soll, dass man japanische Gärten außerhalb Japans haben will bzw. dass das ein Ding ist oder sein soll. Also klar, der Stil hat schon was und irgendwie wirkt so ein Garten in seiner Schönheit beruhigend und erdend, aber das kann ein englischer, französischer oder afrikanischer Garten ja auch. Gibt’s überhaupt afrikanische Gärten? Ich weiß es nicht.

Jedenfalls scheint der japanische Garten in Portland wohl einer der besten zu sein, auch wenn ich dafür spontan keinen echten Beleg zur Hand hab. Vielleicht reicht ja aber auch, dass der schon eine ganze Weile existiert und damals in den 60ern unter der Leitung bzw. mit der Hilfe von echten japanischen Gärtnern entstanden ist – mindestens die müssen ja wissen, wie es geht.

Und wenn dann im Video auch erzählt wird, dass wirklich alles, was man in dem Garten sieht, aus einem ganz bestimmten Grund dort ist, dann kann man auch schnell den Gedanken bekommen, dass da Profis am Werk waren.

Reicht jetzt aber auch mit hohlen Phrasen, schauen wir einfach das Video und wünschen uns zumindest für einen Moment, dass wir ohne großen Aufwand da hinfahren könnten:

“The Garden speaks to all the senses, not just to the mind alone.”
Professor Takuma Tono, Portland Japanese Garden designer

Schon schön, kannst nix gegen sagen.

Ich weiß, es wirkt ein bisschen komisch, dass ausgerechnet eine Weltmeisterschaft hier Platz findet, die schon 14 Jahre hinter uns liegt, aber da wir in letzter Zeit so manche Weltmeisterschaft hatten, passt das hier gerade ganz gut in die aktuelle Zeit. Ein Schelm, wer denkt, dass mir hier die Themen ausgehen … (tun sie tatsächlich nicht, aber bevor das hier noch länger rumliegt …)

Zweites Problem: Ich hab absolut null Bezug zu Boogie-Woogie, generell zu irgendwelchen Tänzen nicht und wenn ich mal tanze, dann auch nur aus Versehen und weil deutlich zu viel Alkohol im Spiel ist. Manch einer würde sogar behaupten, dass ich auch nur auf dem Weg zum Klo bin und das rein zufällig wie ein Tanz aussehen könnte.

Daher widmen wir uns mal wieder lieber echten Fakten: der Begriff selbst kommt wohl aus und um 1900 und dem Wort boogie, was mehr oder weniger Hausparty bedeutet, im Afrikanischen bedeutet bug schlagen und / oder auch tanzen. John Tennison hat sich damit ein bisschen mehr beschäftigt und zieht sogar Verbindungen zum damaligen Eisenbahnbau und hat die eine oder andere Maschine als Urheber des Rhythmus ausgemacht. 20 Jahre später und in Chicago war dann der Boogie-Woogie auf seinem Höhepunkt, unter anderem auch durch House-Rent-Partys. Dabei hat dann irgendwer Leute eingeladen, ein bisschen Alkohol organisiert, jemanden der Musik spielen kann und für den Abend Eintritt verlangt – um damit am Ende seine Miete zu bezahlen.

Erklärt dann womöglich auch den Tanzstil selbst:

Bisschen witzig, dass dann die Weltmeisterschaft 2012 in Norwegen stattgefunden hat.

Es wär natürlich jetzt ein leichtes, hier eine Einleitung zu schreiben und damit Bezug auf unsere aktuelle Obrigkeit zu nehmen, die ja auch irgendwie in der Geschichte stehen geblieben ist. So hab ich neulich (mal wieder) gelesen, dass selbst die, die für die aktuelle Energieproduktion verantwortlich sind, sagen, dass der angedachte Weg völlig Quark ist. Oder um es anders zu sagen: Die, denen man eigentlich in den Arsch kriechen will, sagen einem selbst schon, dass das großer Mist ist, was man da macht.

Aber einfach kann jeder und ich hab selbst auch nur sehr beschränkt Bock, mich mit Politik und dem Quatsch auseinander zu setzen, den andere Verzapfen – ist ja auch nicht so, als würde das hier einen größeren Impact an irgendeiner Stelle haben.

Stattdessen erzähl ich kurz, dass ich natürlich großer Fan von 4-Tage-Wochen bin, aber mich der letzte freie Freitag doch irgendwie aus der Bahn geworfen hat. Und damit mein ich nicht an sich anbahnenden Schnupfen, der aber auch irgendwie nicht so richtig ankommen will, sondern dass ich Freitag dauerhaft das Gefühl hatte, es wäre Samstag und Samstag dauerhaft das Gefühl, dass schon Sonntag wäre. Und Sonntag war dann völlig aus der Zeit gefallen.

Wo wir aber schon bei „aus der Zeit gefallen“ sind, das passt auch ganz gut zu dem nachfolgenden Video, in dem wir Amateuraufnahmen von jemandem aus den USA sehen, der die Berliner Mauer auf Band festgehalten hat. Sogar in Farbe, was ja für 1965 durchaus eine kleine Besonderheit ist. Und ja, man sieht eigentlich genau die Bilder, die man von der Mauer aus der damaligen Zeit erwarten würde ...

Die Berliner Mauer in frühen Farbaufnahmen gefilmt von einem Amateurfilmer aus den USA. Bernauer Str., Gedenkstätte für die Mauertoten, Todesstreifen, Mauer Aufschrift/Graffiti : KZ. Versöhnungskirche, Bustour nach Ost-Berlin: Stadtrundfahrt, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Hotel Adlon, Neue Wache, Staatsratsgebäude, Tribüne anstelle des späteren Palast der Republik, Neubauten, Stalinallee, Hotel Berolina

Bleibt jetzt nur die Frage, wie ich nach dem Wochenende endlich in diesem Montag ankomme – die Arbeit macht sich ja schließlich nicht von allein.

Ich hab am Wochenende tatsächlich House of Dynamite gesehen, dem ich vor kurzem hier einen Beitrag gewidmet hab. Und ich bin ehrlich: Ich weiß nicht, was ich von dem Film halten soll, wobei langsam die Enttäuschung überwiegt. Denn an sich ist der Film recht spannend, aber das Ende ist maximal unbefriedigend, auch wenn mir natürlich klar ist, dass das genau so gewollt ist. Also nicht, dass ich enttäuscht bin, sondern dass das Ende ganz bewusst so ist, wie es ist.

Ich find es aber auch nach wie vor wild, dass wir eigentlich so viel Technik haben, dass wir nahezu alles und jeden (theoretisch) überwachen können, Katastrophen überraschend früh erkennen, aber dann ... nur sehr bedingt etwas dagegen machen können oder wollen. Ein Schelm, wer hier an die Klimakatastrophe denkt, aber auch eher kurzfristige Dinge – wie im Film – sind da halt so ein Ding. Hoffentlich merkt man, dass ich hier krampfhaft versuche, nicht zu viel vom Film zu spoilern.

Und irgendwie erinnert mich das nachfolgende Timelapse daran, denn auch hier steht Überwachungstechnologie im Mittelpunkt – allerdings anders, als es mir für meine weitere Einleitung helfen würde. Denn im Video sehen wir vor allem riesige Satellitenschüsseln, die in den Himmel schauen und vor allem für die Beobachtung des Weltraums genutzt werden. Dafür ist dann auch wieder beeindruckend, dass Menschen sowas bauen können und was da alles für Technik drinsteckt – vor allem zeigt das Video aber eine gewisse Ästhetik und transportiert dieses seichte Gefühl von Science-Fiction ganz gut.

A SKYGLOW timelapse medley shot at Radio Astronomy facilities at Very Large Array Observatory in New Mexico, Owens Valley Observatory in Owens Valley California, and Green Bank Observatory in West Virginia. All three of these facilities have been or are still being partly used by the SETI (Search for the Extraterrestrial Intelligence) program.

Schönes Video und das sag ich nicht nur, weil (gute) Timelapse-Videos mittlerweile Mangelware sind.

Wie fängt man solch einen Beitrag an? Über das World Trade Center braucht man nicht viel schreiben, der Großteil von uns war dabei, als sich die Welt von einem Moment auf den anderen schlagartig geändert hat und auch meine Erinnerungen sind da nur sehr wenig verblasst. Vielleicht war ja das der Moment, als es anfing, dass alles langsam vor die Hunde ging und geht. Schwer zu sagen, weil die aktuellen Nachrichten und Zeiten einen schon sehr framen ...

Ich versuch daher mal, einigermaßen bei den Fakten zu bleiben, denn mir war das hier bis vor kurzem gar nicht bewusst: Es gab schon mal einen Anschlag bzw. einen Versuch auf New York und das World Trade Center. Allerdings weit vor 9/11, genauer gesagt am 26.02.1993. Auch hier waren wieder Terroristen im Mittelpunkt, die einen Van in der Tiefgarage des Nordturms abgestellt haben. Darin enthalten: um die 700kg an Sprengstoff.

Die Explosion hat dann entsprechend auch ein riesiges Loch in das Gebäude gerissen, hauptsächlich unter der Erde, 6 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, tausende wurden verletzt. 4 Jahre später konnte man 6 Terroristen verhaften, die jeweils zu 240 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurden.

Daraus resultierten dann auch neue Sicherheitsbestimmungen sowie die Gründung des Office for Emergency Managements, dass dafür zuständig war, Rettungskräfte in New York bei neuerlichen Katastrophenfällen zu koordinieren.

Schneller Abriss, die Kollegen von Simplicissimus haben auch dazu wieder ein Video gemacht, dass das alles noch mal deutlicher aufarbeitet:

Die Twin Towers wurden vor dem 11. September angegriffen. Das ist die Geschichte dahinter!

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Ein analoges KI-Modell https://www.wihel.de/ein-analoges-ki-modell/ https://www.wihel.de/ein-analoges-ki-modell/#comments Wed, 29 Oct 2025 06:51:27 +0000 https://www.wihel.de/?p=164154

Mittlerweile nutz ich künstliche Intelligenz sogar recht häufig, aber bei Weitem nicht so oft wie manch meiner KollegInnen. Gibt ja durchaus Leute, die das Zeug in jeglicher Situation einsetzen, so schlimm ist es bei mir dann noch nicht. Aber ich kenn auch die Grenzen meines Skillsets und sobald es irgendwie um komplexeren Code geht, mach ich mir nicht mehr wirklich viel Arbeit, sondern frag einfach die Maschine. Ob das immer der smarteste Weg ist, darf natürlich bezweifelt werden, aber ich seh KI auch mehr als Werkzeug statt als Lösung und solange es am Ende tut, ist mir das recht.

Das Schöne an dieser Einstellung ist, dass man den ganzen Entwicklungen nicht hinterherhetzen muss. Um beim Werkzeugvergleich zu bleiben: Wenn ich einen Hammer brauche, dann besorg ich mir einen – mir ist aber egal, ob es da immer neuere, buntere und coolere Hammer gibt, solange meiner es tut. Und wenn dann mal Zeit ist, kann man sich ja in Ruhe die Entwicklungen anschauen.

Das weniger Schöne an dieser Einstellung ist, dass man aber auch gern mal richtig gute Entwicklungen deutlich später als der Rest wahrnimmt und es natürlich noch mal ganz anders ist, wenn es darum geht, herauszufinden, was man alles mittlerweile deutlich leichter oder vielleicht sogar besser lösen kann.

Will sagen: Ist halt alles nicht so einfach, selbst wenn KI vieles vereinfacht. Und nicht so ganz einfach ist es auch mit der KI von Pablo Delcan in Prompt-Brush 1.0. Von Delcan wird es auch als das erste nicht-KI-generative Kunstmodell bezeichnet und zeigt einen ganz anderen Ansatz als wir es bei den bisherigen Modellen vermutlich kennen.

Im Kern durften Leute Prompts schicken, die „die KI“ dann sehr analog und manuell mit Pinsel und Tinte umgesetzt hat:

Das Ergebnis gibt es als Buch an dieser Stelle. Und irgendwie mag ich die Idee, möchte aber KI zumindest in der Form, wie ich es aktuell nutze, nicht mehr missen.

https://www.delcan.co/

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Warum Anker anders funktionieren, als man denkt https://www.wihel.de/warum-anker-anders-funktionieren-als-man-denkt/ https://www.wihel.de/warum-anker-anders-funktionieren-als-man-denkt/#comments Thu, 23 Oct 2025 14:26:30 +0000 https://www.wihel.de/?p=164120

Gut möglich, dass das jetzt genauso augenöffnend für euch ist, wie für mich, aber ist ja auch schön, wenn man noch im hohen Alter was lernen kann. Vor allem, wenn man eigentlich glaubte, dass man weiß, wie etwas funktioniert und dann doch (auf schonende Weise) merkt, dass man eigentlich so gar keinen Plan hat. Kommen wir direkt zum Punkt:

Anker. Die meisten kennen die Form und werden vermutlich glauben, dass dadurch auch sehr klar ist, wie so ein Ding funktioniert. Fällt halt auf den Meeresboden, verhakt sich da irgendwie oder gräbt sich ein und dann wird das Schiff mehr oder weniger an Ort und Stelle gehalten.

Die Wahrheit ist allerdings: Stimmt nahezu gar nicht. Eigentlich ist der Anker an sich sogar ziemlich sinnfrei, zumindest wenn es darum geht, das Schiff an Ort und Stelle zu halten, denn ... der dient nur dazu, die Kette, die zwischen Anker und Schiff die Verbindung herstellt, in Position zu halten. Das eigentliche Ding, dass das Schiff wirklich an Ort und Stelle hält, ist die Kette selbst! Und halt ein bisschen Mathematik und Physik – die beiden Scheißer wird man im normalen Leben halt nie los.

The Anchor is not there to stop the ship (no, really).

In this 3D animation, we will explore why the anchors purpose is not what you probably think.

Whether you’re curious about science, engineering, or just wan to know more about the topic , this video makes it clear, detailed, and fascinating.

aqurate. erklärt das im nachfolgenden Video sehr gut, aufgeregt und anschaulich:

Verrückt, oder? Wie man sich doch auch bei so scheinbar einfachen Dingen doch gewaltig irren kann.

Yep, auch dieses Jahr war ich im Besitz eines Fahrrads und hab es mal wieder nicht aus dem Schuppen geholt. Außer halt das eine Mal, als ich das Ding komplett aufgeräumt und ein neues Regal installiert hab. Dabei war das gar nicht mal so günstig und an sich bin ich vermutlich auch weiterhin körperlich in der Lage, mich auf den Sattel zu setzen und damit ein paar Kilometer abzuspulen.

Das Ding ist halt nur ... ich finds Zuhause auch eigentlich ganz schön. Und das Wetter spielt ja auch nicht immer mit, dazu halt das Problem mit der Gepäckverstauung und unser Auto ... das macht halt auch schon Spaß damit zu fahren. Zumal man dann auch noch fix ins nächste Dorf fahren kann, wenn der Laden hier nicht das hat, was ich unbedingt und auf jeden Fall jetzt kaufen muss. Und ja, vielleicht bin ich auch ein bisschen faul.

Ganz im Gegensatz zu Sholto David. Der hat weder ein Problem damit, Fahrrad zu fahren (ich ja auch nicht, aber ...), genauso kommt der auch mit relativ wenig Gepäck aus und das, was er hat, schmeißt er sich einfach auf den Rücken. Und dann ... fährt der halt einfach mal von England nach China. Natürlich nicht zu 100% komplett, da ist ja dann auch ein bisschen Wasser dazwischen, aber da, wo es sich ergibt, wird halt der Drahtesel bemüht.

Dauert eine Weile, ist aber mit 90 Tagen auch überraschend schneller erledigt, als ich dachte. Nebenbei gibt es dann auch ein paar Produktempfehlungen von Zeug, dass er unterwegs verwendet hat, jede Menge Landschaft ... und das Gefühl, dass ich womöglich noch fauler bin, als ich dachte:

Corrections/clarifications:

6:02: Text on screen says Frankfurt as I cycled over a bridge, this was in fact Mainz, thanks to a commenter for pointing this out. I cycled through both in quick succession, they're about 40 km apart. I tried to edit this accurately, but my footage is not geolocated.

17:19: I was mean about Romania. This was a reflection of my level of stress at the time, but my overall experience with the people was good.

33:52 I asked a dog to move out of the way. Many people are confused about these dogs in Turkey. Stray dogs can appear friendly, but the situation might change quickly. For your safety, the dog's safety, and the drivers, you should not play with them in the road (see 33:30). It is usually best to purposefully vacate the area by pushing your bike, as they often like to chase bicycles. I don't hate dogs. You can pet the ones in petrol stations and towns, they are often vaccinated and more likely to be friendly for sure.

51:07: I said there was nowhere to stop or stay for about 400km. I was being a little dramatic, perhaps. There are one or two petrol stations on this road. There's nowhere you can book a room or know for sure is actually there when you turn up.

Irgendwie auch eine recht krasse Aktion.

Eigentlich dachte ich, dass wir die Kliffhonigbienen schon mal in einem Beitrag hatten, weil das einfach wirklich verrückt ist, dass da irgendwo an einem Berg so ein riesiges Nest hängt – ist wohl aber nicht der Fall und damit höchste Eisenbahn, dass das nachgeholt wird. Was ist das eigentlich für eine merkwürdige Redewendung, höchste Eisenbahn? Egal.

Vor allem erinnert mich das aber an unser Wespennest-Problem, dass wir dieses Jahr hatten. Erst waren drei Stück über unserem Carport, nachdem der Kammerjäger da war, haben die sich an gestapelten Stühlen im Carport niedergelassen, als ich mich darum dann gekümmert hab, waren sie plötzlich unter dem Haus und als ich das in Angriff genommen hab, haben sie sich ein kleines Loch irgendwo im Dach gesucht – natürlich so, dass da keiner mehr rankommt.

Nicht, dass mir das generell Freude macht, aber es zeigt doch, wie smart die Viecher werden können und was für ein Durchhaltevermögen die haben. Ich mein, ich würd mir ja mal Gedanken machen, wenn ich in unmittelbarer Umgebung drei Mal keinen Fuß auf den Boden bekommen würde – aber die machen einfach immer weiter und werden dabei auch noch besser. Denn ... wir haben mittlerweile ein Stück weit aufgegeben und warten nun auf einen hoffentlich milden Winter, damit die einfach in ihrer Winterruhe vergammeln und wir die verräterische Öffnung verschließen können. Weil ... is halt auch gruselig, wenn die am Fliegengitter vor dem Badfenster die ganze Zeit rumkrabbeln.

Da wären mir Bienen irgendwie lieber, weil die auch nicht diese sinnlose Grundaggressivität an den Tag legen. Und ich sag mal so: Wer Nester einfach an irgendwelche Kliffe bastelt, der kann ja eigentlich nur cool sein.

Sieht man auch daran, wie die Ihre Nester verteidigen. Denn ob des fehlenden Naturschutzes – das Ding hängt da ja einfach frei rum – bilden die eine Art Schutzschild, der aus mehreren Reihen besteht. Kommt dann ein Angreifer, richten die ihren Hintern auf, schlagen damit Alarm und bewegen sich synchron, sodass das wie ein pulsierendes Etwas aussieht. Hinterlässt zumindest bei mir Eindruck:

Hilft aber auch nicht, wenn die Spezies Mensch an den Honig will ...

Es sind manchmal auch die sehr einfachen und kleinen Videos, die einem mehr geben, als man vorher gedacht hat. Hier zum Beispiel haben wir eine Schnecke, die einfach mal eine Nudel wegsnackt – so weit, so unspektakulär.

Aber es gibt mir zum Beispiel Bestätigung, dass lange Nudeln eigentlich großer Quatsch sind, weil niemand lange Nudeln in ihrer ursprünglichen Form gern isst. Viel schlimmer noch braucht man dafür eigentlich ja sogar zwei Bestecke, nämlich Gabel und Löffel, um das vernünftig aufwickeln zu können. Oder man benutzt nur die Gabel, kratzt dann aber wie ein Irrer auf dem Teller rum.

Es zeigt auch, dass das Essen von langen Nudeln einfach sinnvoll viel Zeit in Anspruch nimmt. Klar, bei einer Schnecke ist das noch mal um ein Vielfaches verstärkt, aber wenn ich mein Essen erst auf dem Teller aufwickeln muss, dauert das ganze Prozedere auch länger. Und bringt so gar keinen Spaß.

Und man sieht bei dem Video auch etwas, das mir bisher noch nie aufgefallen ist: Schnecken haben ein Loch. Gut, wir Menschen das eine oder andere auch, aber bei Schnecken ist mir das bisher noch nie aufgefallen. Zu meiner Verteidigung: Hab Schnecken auch noch nie sonderlich intensiv beobachtet. Aber so hab ich dann heute gelernt, dass das ein Atemloch ist. Und ich bin ehrlich, ich hab versucht, herauszufinden, wie Schnecken atmen, aber ey ... das ist richtig wild. Hautatmung, Atemloch, aber auch Kiemen in der Nähe des Afters ... Irgendwie sind Schnecken auch sehr nah dran an dem, was wir wohl als Aliens bezeichnen würden.

Und sie nehmen sich viel Zeit beim Essen, zumindest nach unseren Maßstäben:

The hole on the side of a slug is called the pneumostome, which is a breathing pore or respiratory opening. It's usually located on the right side of the slug.

Auch dafür gibt es das Internet.

Auch schon wieder 5 Jahre her, als der IKEA-Katalog eingestellt wurde – Wahnsinn, wie die Zeit rennt. Sieht man aber auch daran, dass meine Tochter auch schon 2 Jahre auf der Welt ist und dass ich vor mehr als 7 (!!) Jahren das Thema „alte IKEA-Kataloge“ an dieser Stelle verbloggt hab. Oder auch, dass wihel.de seit 16 Jahren existiert oder ich alsbald 40 Jahre alt werde. Herrje ...

Und irgendwie bin ich noch immer fasziniert, dass sich das Konzept IKEA auch nach so vielen Jahren noch immer sehr erfolgreich schlägt. Denn wenn wir mal ehrlich sind, da gehört auch schon ein bisschen mehr als Mut dazu, irgendwann zu sagen „lasst die Leute doch ihre verdammten Möbel einfach selbst aufbauen“. Was im ersten Moment nach Rückschritt klingt, war aber genau das richtige und beschert uns allen von Zeit zu Zeit zumindest ein bisschen das Gefühl, dass wir alle doch bis zu einem gewissen Grad Handwerker sind. Also wenn die Anleitung verständlich ist und nicht mal wieder wesentliche Schrauben fehlen.

Jedenfalls mussten wir uns vor 7 Jahren damit begnügen, lediglich die Cover der IKEA-Kataloge zu bewundern, die seit 1950 produziert wurden – mittlerweile können wir auch einfach die kompletten Kataloge durchforsten. Und das sind dann immerhin 72 Stück und ... ganz viele Seiten. War mir dann doch ein bisschen zu viel, auch die alle zu zählen, es sind aber definitiv eine ganze Menge.

An der Stelle kann ich aber auch mal sagen: Ich war nie ein Fan der Kataloge. Irgendwie waren die Räume immer zu sehr „Kunstwerke“, die ich direkt so nehmen würde, wie sie dargestellt wurden, man das ja aber Zuhause selbst nie so 1 zu 1 nachgebaut bekommen hat. Und sich dann irgendein Möbelstück dank eigener Fantasie in den eigenen Räumen vorzustellen ... dafür hab ich dann als Kind doch zu viele Zeichentrickfilme gesehen, als das mir das jemals gelungen ist.

Dennoch kann man dem IKEA-Museum für die Aufbereitung dankbar sein, denn sie gibt einen fantastischen Überblick über Stil und Geschmack, der damals halt angesagt war. Zumindest laut IKEA.

Wer auch gern stöbern möchte, geht einfach hier lang oder klickt auf eines der Bilder.

https://ikeamuseum.com/en/explore/ikea-catalogue/

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https://www.wihel.de/ein-archiv-aller-ikea-kataloge-seit-1950/feed/ 2
Wie wird eine Fahrradkette hergestellt? https://www.wihel.de/wie-wird-eine-fahrradkette-hergestellt/ https://www.wihel.de/wie-wird-eine-fahrradkette-hergestellt/#comments Thu, 09 Oct 2025 05:53:40 +0000 https://www.wihel.de/?p=163958

Tja, was soll man schon großartig zu Fahrradketten sagen? Spontan fällt mir nur ein, dass mein Vater mir am Wochenende noch eine Ersatzkette für unsere Motorsäge mitgebracht hat – passt aber nur schwerlich auf ein Fahrrad, ist vom Prinzip her ja aber tatsächlich fast das Gleiche.

Darüber hinaus fällt mir zu dem Thema nur ein, dass das immer unfassbar nervig war, wenn die Kette mal vom Zahnrad runtergesprungen ist – außer man hatte eine Gangschaltung, denn dann ließ sich die Spannung von der Kette relativ leicht nehmen. Fix wieder draufsetzen, ein bisschen an der Pedale drehen und schon konnte man weiterfahren. Aber die alten Dinger? Puh, das war Nervkram pur.

Zumal so eine Kette ja auch eher selten sauber ist. Wenn du da ran musstest, war klar, dass du danach wie ein Schwein aussiehst – und die Hände waren auch dreckig. Klar, lässt sich durch Handschuhe leicht verhindern, aber hat man ja auch nicht immer dabei, weil du halt auch nicht damit rechnest, dass du an der Kette rumfummeln musst.

So nervig und gleichzeitig wichtig so eine Fahrradkette aber auch sein mag, so kompliziert ist hier Herstellungsprozess. Dabei ist der Aufbau noch einigermaßen nachvollziehbar (und aus Ingenieurssicht eigentlich ein Meisterwerk), aber es wird auch klar, dass da überraschend viele Teile zum Einsatz kommen.

Logisch natürlich, dass auch hier crazy Industriemaschinen zum Einsatz kommen – und doch ist das dann erstaunlich aufwändig, eben wegen der ganzen Einzelteile:

Die Kette eines Fahrrads überträgt die Kraft von den Pedalen auf die Reifen. Wie die vielen kleinen Teile zu einer langen Kette zusammengefügt werden und wo die Kette anfängt und wo sie aufhört, hat Armin sich angeschaut.

Haben wir das auch endlich mal gelernt. Hilft allerdings nicht, wenn man so eine Kette hat wie ich - die besteht aus Gummi (und ist deutlich sauberer)

Denkt man an Geigen, dann denkt man auch automatisch an Stradivari. Ist ja auch kein Wunder, gilt er doch als einer der bekanntesten Geigenbauer der Welt, zumindest wenn man kein Kenner ist. Vermutlich hat da aber auch die schiere Masse ihren Anteil, denn angeblich hat der Mann in seinen 71 Jahren Schaffenszeit über 1.000 Streichinstrumente gebaut.

Und damit sind wir eigentlich auch schon beim Hauptthema, denn Streichinstrumente heißt nicht gleich Violine, wobei es hier auch gar nicht mal so sehr um ein Streichinstrument gehen soll. Von diesen 1.000 Stück sind noch ungefähr 650 erhalten, wobei Wikipedia davon spricht, dass auch 5 Gitarren erhalten sein soll – die Überschrift zeigt es aber schon, vielleicht sind es mittlerweile weniger. Oder 4 sind einfach nicht mehr spielbar, wer weiß das schon so genau.

Spannend ist aber auch an der Stelle, dass die teuerste Violine der Welt gar nicht mal von Stradivari stammt, sondern wohl von Guarneri del Gesù gebaut wurde. Die ging 2012 über den Ladentisch – für rund 16 Millionen Dollar. Knapp dahinter dann aber wieder Stradivari mit der Lay Blunt, die es noch auf schmale 11,6 Millionen Euro schaffte – ein Wahnsinn, was Leute dafür hinblättern, nur um die dann vermutlich irgendwo liegen oder stehen zu haben.

Zurück zum eigentlichen Thema und wie von mir angerissen: Stradivari hat nicht nur Streichinstrumente gebaut, sondern auch Gitarren, Mandolinen und wohl sogar eine Harfe.

Und eine dieser Gitarren lässt sich auch heute noch spielen, wie uns Rolf Lislevand nachfolgend zeigt:

Concerto del chitarrista barocco ROLF LISLEVAND con la chitarra Sabionari, 1679 di ANTONIO STRADIVARI

Klanglich nicht ganz mein Fall, aber so rein handwerklich auch schon wieder beeindruckend, dass nach 346 Jahren das Ding noch immer funktioniert.

Gleichzeitig sollte auch der letzte Franz gemerkt haben, dass sich die Welt in den letzten 2 bis 3 Jahren erheblich geändert hat. Ich will nicht über Gründe spekulieren und irgendwie wird mir auch ein bisschen schlecht, wenn ich das schreibe, was ich gleich schreibe, aber Friedrich Merz hat schon ein bisschen Recht, wenn er sagt, dass wir zwar nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden sind. Oder um es anders zu sagen: Es ist alles schon ziemlich verrückt geworden, weil hier einige Leute ganz erheblich am Rad drehen und nahezu jeden Tag kommen mehr dazu.

Zurück zum Thema: Ich hab nicht mehr wirklich Lust, auf den passenden Moment zu warten und vielleicht ist auch genau dieser jetzt eben der Moment, wo man es als Wissen aufnehmen könnte, weil ja auch keiner weiß, was die Zukunft bringt und ob man das dann nicht doch irgendwann mal verwenden kann. Also im Sinne von: jetzt hören, später anwenden. Oder so.

Jedenfalls hier eine Anleitung, wie man einen Brush Pass durchführt, also eine Übergabe zwischen Spionen aus der Zeit des Kalten Kriegs und so, dass es eigentlich niemand anderes mitbekommen könnte. Geheimagenten-Zeug halt.

Witzigerweise findet man unter „Brush Pass“ bei Google noch ganz andere Sachen, aber das könnt ihr einfach selbst herausfinden.

Damit mein ich noch nicht mal das Fliegen an sich, verrückte Subventionen und (Flughafen)Politik kriegen da ja auch heute noch Fabelpreise hin. Aber zum Beispiel Parken ... insane. Und dann natürlich eigentlich komplett alles, was man innerhalb eines Flughafens kaufen kann. Klar, Duty-Free lässt einen dann scheinbar wieder sparen, aber das klappt ja auch nicht immer. Und wenn der Normalpreis 50% und mehr über den Normalpreis im hiesigen Supermarkt liegt, helfen einem auch die gesparten Steuern nichts.

Ist halt die Frage: Warum ist das eigentlich so teuer? Mein Verdacht bisher war immer, dass das mit dem abgetrennten Bereichs nach dem Sicherheitscheck zu tun hat. Nachdem man sich da durchgequält hat, hat ja keiner mehr Bock, den Bereich zu verlassen und das ganze Prozedere erneut über sich ergehen zu lassen. Flüssigkeiten wären dann ohnehin raus und an sich hat man damit die perfekte Abhängigkeit geschaffen, um machen zu können, was man will – so nach dem Motto: Klar kannst du das günstiger haben, nur eben nicht hier.

Gleichzeitig muss man auch ein bisschen anerkennen, dass so ein Geschäft im Flughafen nicht gerade günstig zu betreiben ist. Ist wer da kostendeckend arbeiten will, muss am Preis schrauben, aber ... sind wir nicht hier auch schnell beim Henne-Ei-Problem? Hohe Preise wegen hohen Kosten? Oder hohe Kosten wegen der hohen Preise?

Was ich zudem bisher nicht wusste: Eigentlich sind die Preise sogar gedeckelt, zumindest auf dem Papier. Aber verwundert sicher auch nicht, dass so mancher Betreiber durchaus Schlupflöcher findet, um sich trotzdem irgendwie die Taschen vollzumachen:

Wir lernen daraus: Entweder man spielt das Spiel mit. Oder gibt einfach so gut wie gar kein Geld aus.