Fahrrad – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Sun, 19 Oct 2025 12:47:15 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Die britischen Penny Farthing Meisterschaften https://www.wihel.de/die-britischen-penny-farthing-meisterschaften/ https://www.wihel.de/die-britischen-penny-farthing-meisterschaften/#respond Mon, 20 Oct 2025 10:44:59 +0000 https://www.wihel.de/?p=164063

Wir brauchen nicht über lineares Fernsehen zu sprechen. Seit Jahren gehen da die Zuschauerzahlen zurück und die einzigen Versuche, das umzukehren, besteht weiterhin darin, auf Formate zu setzen, die schon vor Jahren beschissen waren – oder das Ganze mit noch beschisseneren Formaten zu unterbieten. Ist doch dann kein Wunder, dass sich die Leute woanders ihre Unterhaltung suchen und logischerweise bei Streaming-Anbietern fündig werden, selbst wenn die mittlerweile regelmäßig ihre Preise erhöhen (auch wenn ich die letzten Tage gelesen hab, dass man langsam an Schmerzgrenzen kitzelt).

Und doch hab ich Samstag mal wieder lineares Fernsehen geschaut und ja, auch ein Format, dass jetzt nicht gerade für hochklassige Unterhaltung steht. Aber da Bekannte von uns recht tief im Padel-Business unterwegs sind, wollte ich auch endlich mal schauen, wie und was da so abgeht. War dann bis zum Halbfinale vom Niveau her auch eher Kategorie „och, das würd ich bestimmt auch noch hinkriegen“, die letzten 3 Spiele lieferten dann aber doch das erwartete „puh, das sieht mir deutlich zu anstrengend aus“-Level ab. Und auch wenn das wettbewerbstechnisch eher eine Spaßveranstaltung war, hat es erneut gezeigt, dass es für nahezu alles eine Meisterschaft gibt.

So auch für Hochradfahren. Kennt man eher aus Geschichtsbüchern, scheint hier und da aber noch echt ein Ding zu sein, dabei sind die Räder zumindest für den Alltag eher unpraktisch. Geht ja schon los, dass man da nicht mal so eben ohne Weiteres aufsteigen kann und die Höhe selbst macht jetzt auch nicht den Eindruck, dass man damit besonders sicher durch den städtischen Straßenverkehr kommt. Insofern auch keine Ahnung, warum man die Dinger überhaupt mal gebaut hat, für diesen Beitrag aber auch irrelevant.

Damit ihr aber dennoch was lernt, hier die fixe Erklärung, warum das eigentlich Penny Farthing heißt: Sowohl Penny als auch Fahrthing sind bzw. waren Münzen der britischen Währung und da der Penny deutlich größer als ein Farthing ist ... ergibt sich der Rest von selbst.

Am 21. September jedenfalls fanden die britischen Penny Farthing Meisterschaften statt und so sah das dann da aus:

Noch weit weg von Verhältnissen wie bei der Tour de France, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Oder so.

Yep, auch dieses Jahr war ich im Besitz eines Fahrrads und hab es mal wieder nicht aus dem Schuppen geholt. Außer halt das eine Mal, als ich das Ding komplett aufgeräumt und ein neues Regal installiert hab. Dabei war das gar nicht mal so günstig und an sich bin ich vermutlich auch weiterhin körperlich in der Lage, mich auf den Sattel zu setzen und damit ein paar Kilometer abzuspulen.

Das Ding ist halt nur ... ich finds Zuhause auch eigentlich ganz schön. Und das Wetter spielt ja auch nicht immer mit, dazu halt das Problem mit der Gepäckverstauung und unser Auto ... das macht halt auch schon Spaß damit zu fahren. Zumal man dann auch noch fix ins nächste Dorf fahren kann, wenn der Laden hier nicht das hat, was ich unbedingt und auf jeden Fall jetzt kaufen muss. Und ja, vielleicht bin ich auch ein bisschen faul.

Ganz im Gegensatz zu Sholto David. Der hat weder ein Problem damit, Fahrrad zu fahren (ich ja auch nicht, aber ...), genauso kommt der auch mit relativ wenig Gepäck aus und das, was er hat, schmeißt er sich einfach auf den Rücken. Und dann ... fährt der halt einfach mal von England nach China. Natürlich nicht zu 100% komplett, da ist ja dann auch ein bisschen Wasser dazwischen, aber da, wo es sich ergibt, wird halt der Drahtesel bemüht.

Dauert eine Weile, ist aber mit 90 Tagen auch überraschend schneller erledigt, als ich dachte. Nebenbei gibt es dann auch ein paar Produktempfehlungen von Zeug, dass er unterwegs verwendet hat, jede Menge Landschaft ... und das Gefühl, dass ich womöglich noch fauler bin, als ich dachte:

Corrections/clarifications:

6:02: Text on screen says Frankfurt as I cycled over a bridge, this was in fact Mainz, thanks to a commenter for pointing this out. I cycled through both in quick succession, they're about 40 km apart. I tried to edit this accurately, but my footage is not geolocated.

17:19: I was mean about Romania. This was a reflection of my level of stress at the time, but my overall experience with the people was good.

33:52 I asked a dog to move out of the way. Many people are confused about these dogs in Turkey. Stray dogs can appear friendly, but the situation might change quickly. For your safety, the dog's safety, and the drivers, you should not play with them in the road (see 33:30). It is usually best to purposefully vacate the area by pushing your bike, as they often like to chase bicycles. I don't hate dogs. You can pet the ones in petrol stations and towns, they are often vaccinated and more likely to be friendly for sure.

51:07: I said there was nowhere to stop or stay for about 400km. I was being a little dramatic, perhaps. There are one or two petrol stations on this road. There's nowhere you can book a room or know for sure is actually there when you turn up.

Irgendwie auch eine recht krasse Aktion.

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man irgendwo was sieht oder mitbekommt, damit eigentlich so gar nichts zu tun hat, aber dennoch dieses Gefühl von Fremdscham einem überkommt? Gut, ich auch nicht.

Okay, war ein Scherz und ehrlicherweise weiß ich gar nicht, ob das eigentlich eine positive oder negative Eigenschaft ist. Ich mein, wenn man damit nix zu tun hat, muss man sich dafür auch nicht verantwortlich fühlen. Allerdings hängt Scham ja auch nicht direkt mit Verantwortung zusammen und lässt sich vermutlich auch nur bedingt direkt steuern ...

Egal, jedenfalls hab ich mich ein bisschen geschämt, als ich das nachfolgende Video gesehen hab und kann nicht mal genau erklären, warum. Vielleicht weil sowohl Autofahrer als auch Fahrradfahrer hier argumentativ äußerst peinlich agieren. Ich weiß ja nicht mal, ob die genau wissen, was sie damit eigentlich bezwecken wollten, auch wenn man das okay erahnen kann – nur haben sie sich dabei maximal unfähig angestellt.

Aber gut, was soll man auch von einem Verein „Schützt das Auto“ anderes erwarten, wenn sich schon der Gründer als CEO der Partei bezeichnet? Mal davon abgesehen, dass Umlaute in Domainnamen ziemlich dämlich sind.

Wie dem auch sei, es kann sein, dass ihr beim Schauen des nachfolgenden Videos den einen oder anderen körperlichen Schmerz verspüren werdet, und sei es nur im Gesicht vom dauerhaften Facepalm ...

Zwei Studenten in Mannheim hatten irgendwann genug: für ihre Autos gab es viel zu wenig Parkplätze, viel zu viele Radarfallen und die ganzen neu gebauten Fahrradwege nervten auch. Also gründeten sie die Partei »Schützt die Autos«. Ihre Ziele: niedrige Benzinkosten, keine Blitzer (außer vor Schulen und Altenheimen) und eine neue Steuer, extra für Fahrradfahrer.

Manche Leute haben auch einfach zu viel Zeit.

]]>
https://www.wihel.de/gaspedal-statt-fahrradpedal-die-partei-schuetzt-die-autos/feed/ 1
Wie wird eine Fahrradkette hergestellt? https://www.wihel.de/wie-wird-eine-fahrradkette-hergestellt/ https://www.wihel.de/wie-wird-eine-fahrradkette-hergestellt/#comments Thu, 09 Oct 2025 05:53:40 +0000 https://www.wihel.de/?p=163958

Tja, was soll man schon großartig zu Fahrradketten sagen? Spontan fällt mir nur ein, dass mein Vater mir am Wochenende noch eine Ersatzkette für unsere Motorsäge mitgebracht hat – passt aber nur schwerlich auf ein Fahrrad, ist vom Prinzip her ja aber tatsächlich fast das Gleiche.

Darüber hinaus fällt mir zu dem Thema nur ein, dass das immer unfassbar nervig war, wenn die Kette mal vom Zahnrad runtergesprungen ist – außer man hatte eine Gangschaltung, denn dann ließ sich die Spannung von der Kette relativ leicht nehmen. Fix wieder draufsetzen, ein bisschen an der Pedale drehen und schon konnte man weiterfahren. Aber die alten Dinger? Puh, das war Nervkram pur.

Zumal so eine Kette ja auch eher selten sauber ist. Wenn du da ran musstest, war klar, dass du danach wie ein Schwein aussiehst – und die Hände waren auch dreckig. Klar, lässt sich durch Handschuhe leicht verhindern, aber hat man ja auch nicht immer dabei, weil du halt auch nicht damit rechnest, dass du an der Kette rumfummeln musst.

So nervig und gleichzeitig wichtig so eine Fahrradkette aber auch sein mag, so kompliziert ist hier Herstellungsprozess. Dabei ist der Aufbau noch einigermaßen nachvollziehbar (und aus Ingenieurssicht eigentlich ein Meisterwerk), aber es wird auch klar, dass da überraschend viele Teile zum Einsatz kommen.

Logisch natürlich, dass auch hier crazy Industriemaschinen zum Einsatz kommen – und doch ist das dann erstaunlich aufwändig, eben wegen der ganzen Einzelteile:

Die Kette eines Fahrrads überträgt die Kraft von den Pedalen auf die Reifen. Wie die vielen kleinen Teile zu einer langen Kette zusammengefügt werden und wo die Kette anfängt und wo sie aufhört, hat Armin sich angeschaut.

Haben wir das auch endlich mal gelernt. Hilft allerdings nicht, wenn man so eine Kette hat wie ich - die besteht aus Gummi (und ist deutlich sauberer)

Wenn man hier Tag ein, Tag aus Beiträge veröffentlicht, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis das passiert, was mir jetzt (wieder) passiert ist: Ich weiß, dass es einen alten Beitrag gibt, aber ich finde ihn nicht mehr, weil mir auch gar nicht genug spezifische Suchbegriffe einfallen, um mich nicht doch durch hunderte Beiträge zu klicken. Und das alles nur, um einen Link platzieren zu können ... zeigt dann auch, dass die hauseigene WordPress-Suche einfach großer Mist ist, aber ehrlicherweise bin ich auch noch nicht genervt genug davon, um mal eine Alternative einzubauen. Glaube ja ohnehin, dass ich der Einzige bin, der die Suche hier benutzt ...

Jedenfalls sind solche Fahrrad-Tricks wie im nachfolgenden Video nicht ganz neu und zumindest weiß ich, dass wir mal in einer unserer Win-Compilations einen Clip aus der „Neuzeit“ hatten. Aber auch den zu finden, mit der Suche ... lassen wir das.

Jedenfalls könnte es gut sein, dass derlei Tricks (und auch der Sport, der daraus entstanden ist) mehr oder weniger auf Lilly Yokoi zurückzuführen sind. Denn die hat bereits irgendwann um 1965 ähnliche Kunststücke zum Beispiel in der Ed Sullivan-Show vorgeführt und ist auch sonst durch die Welt getourt, um ihr Können unter Beweis zu stellen.

Ein bisschen cool für sie, aber irgendwie auch absurd, dass sich zum Beispiel die Fahrräder in den letzten 60 Jahren dahingehend scheinbar nicht sonderlich weiterentwickelt haben. Auf der anderen Seite: Vielleicht waren die auch damals einfach schon so unfassbar gut, dass man das Rad (no pun intended) nicht neu erfunden werden musste:

The Hollywood Palace, host Joan Crawford, air October 9, 1965

Muss sagen, krasses Gleichgewichtsgefühl. Und mir wird schon manchmal schwindelig, wenn ich einfach nur zu schnell von der Couch aufstehe ...

Wieder ein bisschen was für die Fahrrad-Bubble und damit eigentlich so gar nicht für mich, denn mittlerweile kann ich ja auch sagen, dass ich auf dem Land wohne und da ökologische Ideen noch mal ganz andere Herausforderungen haben – fehlende Ladeinfrastruktur, Bus-Fahrpläne, die wankelmütiger sind als Emotionen eines Pubertierenden, gleichzeitig aber Strecken, die du nicht einfach zu Fuß zurücklegen kannst, außer du nimmst direkt Zelt und Proviant für die Nacht mit. Oder anders gesagt: Ohne Auto wird’s schwierig.

Mit dem Fahrrad geht hier zumindest noch ein bisschen was, allerding ist Line eigentlich auch nur noch mit Fahrradanhänger unterwegs. Entweder um die Lütte mitzunehmen oder den Platz für Einkäufe zu nutzen. Heißt dann aber auch, dass das alles deutlich unbeweglicher und dahingehend eingeschränkt ist, wo man noch entlangfahren kann. Oder anders gesagt: Je nach Situation brauchst du eigentlich oft ein anderes Fahrrad.

Oder du nimmst das Fahrrad von Marcel Sayle, denn der hat einfach mal ein Fahrrad erfunden, das man im Prinzip immer und überall fahren kann. Dabei ist das Geheimnis gar nicht mal so geheim – der tiefliegende Lastenkorb macht da vieles ganz automatisch möglich.

Aber das kann der eigentlich auch selbst erzählen:

Lastenrad oder Reiserad? Stadt oder Gelände? Warum nicht alles in einem!
Der Münchener Marcel Sayle hat ein Fahrrad erfunden, das den Spagat schaffen soll: wendiger Alltagshelfer im Großstadtverkehr und robustes Bike für Offroad-Abenteuer. Seine Innovation: ein tiefliegender Lastenkorb hinter dem Fahrersitz, möglich durch eine eigens entwickelte Umlenknabe. Ergebnis: mehr Stabilität, bessere Kontrolle – selbst bei voller Beladung. YouTuber Felix Kuffner (@felixtestetbikes) prüft das Multifunktionsfahrrad im Stadtverkehr und auf unebenem Gelände. Fahrradexperte und Hannes Neupert beurteilt die technischen Kniffe. Hält die Erfindung, was sie verspricht?

Kostenpunkt: zwischen 2.070 und 4.100 Euro. Schnapper ist dann auch wieder was anderes. Wer aber mehr erfahren oder direkt kaufen will, geht einfach hier lang.

Auch dieses Jahr hab ich wieder darauf gewartet, dass hier genug Schnee liegt, damit der Beitrag wenigstens ein bisschen passt und man das nachfolgende Video auch ein bisschen fühlen kann. Aber wie das hier im hohen Norden so ist, Schnee taucht eher selten auf. Und ja, da bin ich auch gar nicht so traurig drüber, denn dann muss ich nicht darüber nachdenken, ob es sich nun doch lohnt, eine Schneefräse anzuschaffen. Denn wir sind uns vermutlich alle einig, dass es einfach viel cooler ist, wenn man 10 Minuten mit einem coolen Gadget das nervige Weiß entfernt, als eine halbe Stunde und mehr mit reiner Muskelkraft.
Immerhin, dieses Jahr musste ich bisher nur einmal zur Schneeschippe greifen und laut Wetterbericht bleibt es erstmal auch dabei.

Auf der anderen Seite werd ich so wahrscheinlich nie über das ENVO Flex Electric Snowbike passend schreiben können. Also wird es Zeit für einen Schlussstrich und das Ding einfach rauszuhauen – irgendwo auf der Welt liegt ja bestimmt trotzdem Schnee.

So richtig viel kann man zu dem Snowbike auch gar nicht erzählen, ist halt ein Fahrrad, mit dem man durch Schneelandschaften brettern kann. Möglich macht das so ein Kettenantrieb, wie man das auch von Schneemobilen kennt (heißt das da überhaupt so?) und ein Ski als Ersatz für das Vorderrad. Dazu noch ein Akku und eben der übliche Kram, der an so einem Fahrrad normalerweise dran ist – schon kann es losgehen.

Engineered in Canada, the Flex Snowbike is a proprietary ENVO design, it features first of its kind pedal-assist electric snow bike. Flex Snowbike lets you conquer the snow and is great for fitness, adventure, and all-around family fun.

ENVO Flex allows you the FLEXibility to upgrade and change your Flex Snowbike as your requirements change over time. The Flex SnowBike can be easily converted into the Flex Overland with the help of modular design components, allowing you the utility of two products on one platform. Using ENVO Flex you can indulge in adventures throughout the year on trails and on snow.

Wer da Bock drauf hat, muss allerdings ein bisschen tiefer in die Tasche greifen: 3.879 kanadische Dollar werden dafür im eigenen Online-Shop aufgerufen. Wer es bequemer möchte, greift direkt zum SnowKart, muss dann aber 5.879 Dollar auf den Tisch packen.

Das ist ja beinahe schon wieder wie in einer Simulation, dass ich ausgerechnet diese Woche in einem Beitrag erwähnt hab, dass die Geschichte des Fahrrads auserzählt ist und man das Rad nicht mehr neu erfinden kann, nur um dann jetzt zu zeigen, dass eben doch noch mal ganz andere Dinge möglich sind. Wobei, ich hab in dem anderen Beitrag auch erwähnt, dass es natürlich weiterhin die eine oder andere Optimierung gibt, nur das Grundprinzip gleichbleibt – das trifft auch hier zu.

Die Besonderheit bei dem Buffalo Bicycle S2 ist lediglich, dass da nicht eine Kette im Einsatz ist, sondern zwei. Dafür dann aber keine klassische Gangschaltung und doch kann man die eine Kette zu „Cruisen“ benutzen und die andere für Gelände, bei dem das Vorankommen eher schwieriger ist.

Ich hab nur – trotz Erklärung im Video – nicht komplett verstanden, wie das alles technisch funktioniert, aber das ist auch eher ein Martin-Problem als alles andere. Muss ja auch nicht immer alles verstehen, solange es funktioniert, reicht es ja auch:

The Buffalo Bicycle S2 is a robust, utilitarian, and serviceable bicycle made to help the most remote communities on the planet. What makes it unique is that it has two chainrings, chains, and two freewheels. Today, we will closely examine the S2 and show how its revolutionary engineering makes it even more reliable and useful than the original Buffalo Bicycle with its one-of-a-kind drivetrain.

Und ich behaupte auch mal ganz frech: Zwei Gänge reichen eigentlich komplett aus.

Spätestens nach dem die Fahrräder elektrifiziert wurden, konnte man meinen, dass die Story eigentlich auserzählt ist, um nicht zu sagen: Das Rad muss nicht neu erfunden werden (pun intended). Und an sich stimmt das auch, das Prinzip bleibt schon seit Jahrzehnten gleich, nur hier und da gibt es mal kleinere Optimierungen und wenn nötig, auch mal ein leicht anderes Design. Aber es sind dann doch immer nur zwei Räder und wer vorwärtskommen will, muss mindestens ein bisschen die eigene Muskelkraft einsetzen.

Trotzdem ist das nur die halbe Wahrheit und den besten Beweis dafür liefert das Bike Kill, dass wohl immer am letzten Samstag im Oktober stattfindet, zumindest in New York. Als Erfinder des Projekts gilt der Black Label Bike Club, den es bereits seit 1992 gibt und wohl sowas wie ein Outlaw-Fahrradclub“ ist. Oder vielleicht auch einfach eine Gruppe von Menschen, die den Punk ins Fahrrad-Universum bringen.

Denn beim Bike Kill geht es vor allem darum, mit möglichst ausgefallenen Fahrrädern zu fahren und natürlich gesehen zu werden. Schönheit ist dabei zweitrangig, vor allem auffällig muss es sein und damit auch gegen die üblichen Normen, die man sonst so im Alltag auf der Straße sieht. Und ja, das gilt dann auch für diejenigen, die sich auf die Räder schwingen:

Sieht durchaus nach Spaß aus, auch wenn der TÜV das vermutlich anders sieht.

Auf einem meiner letzten TikTok-Streifzüge – der Algorithmus funktioniert noch immer erstaunlich gut und zerstört mir als Einziger meine Argumentation, dass die grundsätzlich bei Social Media immer schlecht sind – bin ich über eine Talkshow aus England gestolpert, in der es kurz darum ging, wie furchtbar es doch ist, dass Chris Hemsworth so ein guter Mensch zu sein scheint. Nicht nur, dass er recht okay aussieht, er scheint wohl auch sehr unterhaltsam zu sein und kann angeblich auch singen.

Was mich dann schnell zu der Frage brachte, warum manchmal Talent eigentlich so furchtbar ungerecht verteilt ist. Nicht, dass hier irgendein Neid aus mir spricht, aber würde es nicht reichen, wenn jeder Mensch nur ein, bis zwei Sachen gut kann und das vielleicht auch nicht immer in so übertriebenem Ausmaß? Klar, in Sachen Aussehen wird da sicherlich aus seiner Richtung auch ordentlich Aufwand reingesteckt worden sein und vielleicht hat er auch heimlich nachts Singen gelernt – aber so ganz ohne Grundtalent klappts dann doch nicht. Und auf der anderen Seite hast du dann so Kartoffeln, die einfach gar nichts können und zusehen müssen, wo sie bleiben. Gerechtigkeit scheint da keine Stärke der Evolution zu sein ...

So ein bisschen trifft das auch auf Quek Shio zu, allerdings im deutlich abgemilderten Maße. Allerdings ist der auch recht gut unterwegs, was Video-Arbeiten angeht und zeigt dann jetzt auch noch handwerkliches Geschick beim Zusammenbau eines S-Works Stumpjumper 15. Immerhin kann man aber zu seiner Verteidigung sagen, dass auch die Video-Erstellung sehr viel mit Handwerk zu tun hat.

So oder so, ich mag das nachfolgende Video sehr, dass zumindest den Eindruck erweckt, dass hier jede Menge Magie mit ihm Spiel ist. Und so ein Zusammenbau eines Fahrrads ist eigentlich auch immer recht sehenswert:

Wirklich gut gemacht, oder?

Eigentlich bin ich großer Fan vom Rasenmähen, zumindest bei unserem Rasen. Große Fläche, wenig verwinkelt, da ist man okay schnell durch und kann ganz bequem seine Bahnen ziehen. Um nicht sogar zu sagen: Das ist eine Form von Meditation für mich und außerdem sieht man direkt danach, was man eigentlich geschafft hat. Erklärt dann auch, warum ich im Anschluss und bei gutem Wetter durchaus mal eine halbe Stunde einfach rumsitze und mein Werk genieße.

Dennoch ist auch ein Traum von mir, möglichst zeitnah einen Rasenmähroboter anzuschaffen. Mir ist natürlich klar, dass ich dann etwas anderes brauche, um wieder runterzukommen, aber so eine Maschine, die regelmäßig drüberfährt und dafür sorgt, dass eigentlich immer ein gepflegtes Bild da ist – das fetzt schon. Außerdem: Roboter!

Etwas, von dem Sergii Gordieiev noch eine ganze Ecke entfernt ist, aber auch er hat ein bisschen Innovation in das Rasenmäher-Game gesteckt und wenn man es ganz positiv sehen will, sorgt er mit seiner Erfindung gleichzeitig für ein bisschen Bewegung. Was ja nie verkehrt ist.

Denn letztendlich hat er ein Fahrrad gebaut, mit dem man auch Rasen mähen kann. Gut, die Spurbreite ist fies klein und so richtig stabil sieht das auch alles nicht aus – was aber auch nichts ist, was man nicht in Zukunft noch verbessern könnte. Ab Minute 2 geht die Bastelei los, ab Minute 4:50 sieht man das Gefährt dann auch in Action:

Muss halt nur der Akku lange genug ausreichen.

Eine Sache, die für mich ganz natürlich ist, aber einige gar nicht glauben können: Ich hab ein Fahrrad. Ich bin sogar früher sehr viel Fahrrad gefahren, aber mittlerweile ... bin ich auch sehr gut darin, Ausreden zu finden, damit nicht zu fahren und manch eine ist sogar sehr valide. Zum Beispiel geisteskranke Autofahrer, die unter Rücksicht nur den Blick in den Spiegel kennen und selbst den nicht beherrschen. Entsprechendes wenig fahren ist dann auch der Grund, warum einige das nicht glauben können und ja, das ist eigentlich schlecht, aber was willste machen?

Jedenfalls ist das sogar ein sehr cooles Fahrrad, weil mit E-Antrieb und doch stylisch (was mittlerweile keine Kunst mehr ist, aber früher eben war) und vor allem ist es sehr leicht. Also eigentlich nicht, weil der Akku ordentlich was wiegt, aber eben doch, weil es aus Kohlefaser ist. Das fühlt sich dann sehr witzig an, weil es vorne wirklich sehr leicht ist, hinten aber nicht, weil da der Akku hängt. War dann entsprechend auch nicht ganz günstig, was den ersten Absatz noch mal bescheidener macht, aber ... was willste machen?

Darum soll es auch nicht weiter gehen, sondern um dieses coole Material Kohlefaser. Was ihn so cool macht: Die Teile, die daraus bestehen, sind unfassbar leicht. Also wirklich UNFASSBAR leicht, das fühlt sich schon sehr absurd an und eigentlich denkt man dann, dass das ja nicht von guter Qualität sein kann. Und das ist auch der Clou, denn trotz Leichtigkeit kann das Material auch unfassbar stabil sein. Also wirklich so richtig stabil. So stabil, dass Kohlefaser eigentlich regelmäßig für (höherpreisige) Fahrräder eingesetzt wird, denn da ist Leichtigkeit gern gesehen.

Time bicycles hat dazu ein kleines Filmchen gemacht und gibt einen Einblick in den Fertigungsprozess von Kohlefaser:

Das ist dann auch schon ein bisschen mehr als „nur“ Handwerk.

Ich war auch vor einigen Jahren mal in einer Fabrik und hab mir zeigen lassen, wie man Fahrräder zusammenbaut. Definitiv kein Hexenwerk, aber eben doch recht komplex, gerade wenn man das auf Masse macht. Entsprechend war das auch alles sehr interessant, zumal das noch zu einer Zeit war, als Elektroräder erst so richtig im Kommen waren – und halt Bloggerevent, die gibt es ja auch schon eine ganze Weile nicht mehr so richtig. Dazu natürlich tolle Menschen, gutes Essen und eine sensationell gute Unterkunft – war einfach eine schöne Zeit.

Erinnert wurde ich daran an das nachfolgende Video, das zeigt, wie bei Panasonic Fahrräder zusammengebaut werden. Bin ehrlich verwundert, dass Panasonic auch Fahrräder macht, auf der anderen Seite ... die machen ja ohnehin viel. Angefangen von Kühlschränken, Bügeleisen und sonstigen Haushaltsgeräten über Klimaanlagen, Fernseher, Föne, Trockner, Plattenspieler, ... und dann eben auch Fahrräder. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich einfach behaupten, dass Panasonic einfach alles macht, was irgendwie ein Kabel gebrauchen könnte. Ist ja auch nicht dumm, breit aufgestellt kann man so mancher Krise trotzen.

Jedenfalls sieht das dann so aus und ja, das ist dann doch noch mal eine andere Nummer als das, was wir da in Cloppenburg bestaunen durften:

The process of making a Japanese road bike. Craftsmen at the Panasonic Bicycle Factory.

Machen wir uns nix vor: Das Fahrrad ist weitestgehend ausentwickelt. Die letzte große Evolution war da, Strom reinzubringen, damit sich die Leute nicht mehr so abkämpfen müssen. Aber an sich: zwei Räder, Sattel, Lenker und los geht’s – kann mir nicht vorstellen, dass man das noch großartig optimieren kann.

Da ist es dann schon außergewöhnlich, wenn man mal eines von diesen Velo-Dingern sieht, bei denen der Fahrer eher liegt als sitzt. Cool daran ist, dass man damit gut auf Geschwindigkeit kommen kann. Eher schlecht, dass man nur bedingt gesehen wird, gerade von Autofahrern. Wobei man in deutschen Städten ja ohnehin ein Problem hat, wenn Fahrradfahrer und Autofahrer aufeinandertreffen – häufig, weil einfach auf beiden Seiten Idioten zusammenkommen.

Gilt alles nicht, wenn man Mitglied der Familie Steinlauf war. Die haben nämlich vor vielen, vielen Jahren Fahrräder ein bisschen anders gedacht – im Zweifel auch mit einer Nähmaschine. Es heißt dazu, dass Lee Steinlauf ihren Mann angewiesen hat, das Ding einfach zu reparieren ... und dann nahm die Geschichte irgendwie ihren Lauf:

VIDEO

Hat sicher aber auch Gründe, warum sich das nicht als Serie durchgesetzt hat.

So ganz neu ist die Idee von Fahrrad-Autos ja nicht, bereits 2016 hatten wir mal den PodRide von Mikael Kjellman vorgestellt. Und ich sag auch einfach mal, dass das nur bedingt innovativ ist, denn letztendlich baut man einfach nur einen Rahmen um das Zweirrad, das muss ja dann nicht zwingend beim Auto bleiben. Wer mag, kann sich so auch ein flugunfähiges, aber immerhin umweltschonenderes Flugzeug bauen.

Was ich an der ganzen Nummer witzig-absurd finde: Neben den zahlreichen mal mehr mal weniger emotional geführten Debatten und ihren Argumenten aufgzeählt wird, ist die Nutzung des öffentlichen Raumes. Der ist ja bekanntlich für alle da, aber wird je Gefährt von einigen wenigen maximal beansprucht. Gerade die übertrieben großen SUVs sind da ein gutes Beispiel, besonders wenn sie in denkbar ungünstiger Arschlochweise geparkt sind, oft und häufig beim Fabrikat BMW.

Wenn man nun aber sein Fahrrad durch zusätzliche Anbauteile überdimensioniert, wirkt das so als würde man Feuer mit Feuer bekämpfen. Gibt durchaus Situationen, wo das funktioniert – in den meisten Fällen macht man damit aber alles nur schlimmer.

Ich geb aber auch zu, dass das hier zumindest einigermaßen stylisch aussieht, zumindest deutlich besser als das, was Kjellmann mit dem PodRide gemacht hat. Der war aber wahrscheinlich auch so naiv und glaubte, dass es eine gute Idee ist, wenn man auf andere Rücksicht nimmt. Erzähl das mal einem BMW-Fahrer ...

Hello! The rising cost of petrol, carbon emissions, tax and insurance...these are just some of the reasons why owning a car may not appeal to everyone. Likewise, there are many reasons why you might not want to own a bicycle or an e-bike. But what if you could combine the best qualities of bicycles and cars into one?

Let's take 7 incredible bicycle cars! Hope you like it!

Irgendwann kurz vor Weihnachten haben Line und ich endlich mal „die gefährlichste Show der Welt“ angeschaut. Mehr oder minder eine Doku mit Joko Winterscheid, die sich mit unser aller Lieblingsthema beschäftigt: Wie wir durch Umweltzerstörung unsere Lebensgrundlage vernichten.

Ich will da gar nicht viel zu sagen, wir alle wissen, was abgeht und was falsch läuft und dennoch geht es ab und läuft falsch. Gestern haben wir dann per Zufall ein kurzes Video mit Joko und Teddy Teclebrhan gefunden. Quasi eine kleine Rückschau, die durchaus witzig war und in der Joko noch mal kurz zu einigen Szenen ein paar Anekdoten erzählt hat.

Unter anderem zu Kopenhagen und dass die gesamte Produktion dort per Lastenfahrrad unterwegs war, was cool ist, nicht zuletzt, weil es dort einfach geht. Denkt man an die Infrastruktur hierzulande …

Was uns dann wieder daran erinnerte, dass auch ich hier eigentlich mehr Fahrrad fahren wollte, aber das eben auch nur so ein bisschen funktioniert, weil natürlich auch hier alles eher auf Autos ausgelegt ist. Nicht so schlimm wie in Hamburg, aber eben auch nicht wie in Kopenhagen oder den Niederlanden. Außerdem ist ja grade Wetter, sodass ich meine schwabbeligen Körper erstmal weiterhin nur umherschwabbeln lassen kann. Schade aber auch.

Vielleicht würde ja aber ein fliegendes Fahrrad helfen. Ich mein, wenn die Straßen es nicht hergeben, muss man eben in die Luft. Klingt absurd? Ist es auch, aber eben kein Ding der Unmöglichkeit, wie ein paar Chinesen beweisen:

自行车只要长出了翅膀,是不是就能飞起来了?
这期我们就来试试

制作设备
xTool激光切割机,拓竹X1CC打印机
材料:死飞自行车/7mmkt板/3mm椴木层板
动力系统:TMOTOR AM600 kv555动力套装
电池:6S 75C 5200mah

schlecht übersetzt mit Google Translate:

Kann das Fahrrad fliegen, solange ihm Flügel wachsen?
Versuchen wir es dieses Mal

Produktionsausrüstung
xTool-Laserschneidemaschine, Tuozhu X1CC-Drucker
Material: totes fliegendes Fahrrad/7 mm starkes Brett/3 mm Lindenholzlaminat
Antriebssystem: TMOTOR AM600 kv555 Antriebspaket
Batterie: 6S 75C 5200mah

Funktioniert aber vielleicht auch nur, solange niemand auf dem Fahrrad sitzt ...

Ich erzähl ja immer wieder, dass ich Dokumentationen ganz toll finde und gerade die dann doch etwas mehr Belanglosen sind mir besonders lieb. Die machen keine schlechte Laune, weil niemand einem erzählt, dass die Welt eigentlich schon längst vor die Hunde gegangen ist, sondern zeigen einem nur kleine Einblicke in ein Leben, dass man auch hätte führen können, würde man eben jene Leidenschaft teilen und würde das Ding einfach durchziehen.

Der NDR ist da sehr weit vorn mit dabei, sowohl in Form der Nordstory als auch der Nordreportage. Netter Nebeneffekt: Wir zahlen ja ohnehin alle GEZ und hier bekommt man wenigstens noch ein bisschen was für seine Zwangsabgabe (was es ja nun mal ist).

So belanglos diese Dokumentationen allerdings auch sind, man kann sie nicht so nebenbei gucken, während man eigentlich was anderes macht. Die nachfolgende Doku ist da ein sehr gutes Beispiel für, denn genau die hab ich mal nebenbei geschaut und irgendwas am Rechner gemacht. Was am Ende dazu geführt hat, dass ich gar nicht weiß, was dort passiert ist und entsprechend auch an nichts mehr erinnern kann.

Was am Ende heißt, dass wir das Ding einfach noch mal gucken und warum eigentlich nicht jetzt?

Der Laden liegt in einer kleinen Straße zwischen Reeperbahn und dem Millerntor-Stadion des FC St. Pauli. Im Erdgeschoss die Reparaturannahme und nebenan der Showroom mit Rädern, Rahmen, Teilen, im Keller sind drei Werkstatträume und jede Menge Kellergänge, vollgestellt mit Ersatzteilen. Hier reparieren und schrauben ein Meister und zwei Gesellen an Fahrrädern. Einer von ihnen ist Bennet. Wenn er nicht auf Konzerten unterwegs ist, baut er auch neue individuelle Rahmen für Fahrräder. Das geschieht in einer kleinen Werkstatt im Freihafen, eigentlich das Revier von Hagen. Der möchte jetzt mit über 70 Jahren sein Handwerk des Rahmenbaus weitergeben. Und Bennet, der schon in England bei einem Rahmenbauer gearbeitet hat, wäre der geeignete Kandidat.

Bei Suicycle kümmern sich zwölf Mitarbeitende um alles rund um das Zweirad. Einmal in der Woche setzen sich alle zusammen. "Bei und bringt jeder seine Ideen ein. Nur so können wir und weiterentwickeln", sagt Mika. Kunde Heiko weiß das zu schätzen. Er hat inzwischen sieben Räder gekauft und teilweise selbst lackiert und umgebaut. Der Zwei-Meter-Mann ist ständig auf der Suche nach Verbesserungen. Mika ruft ihn an, wenn er etwa einen neuen Lenker, einen speziellen Vorbau im Netz entdeckt. Gemeinsam entscheiden sie, ob sich Bestellung und Einbau lohnen.

Vergessen, verkommen eigentlich schrottreif. Ralph Ludwig haben es alte Räder angetan. Immer wieder stellen ihm Nachbarn eines vor die Tür. "Das schaue ich mir an und wenn ich eine Vision habe, dann mache ich mich ans Werk", so der 64-Jährige. In seiner kleinen Werkstatt tauscht er verrostete Teile aus, repariert Naben und Tretlager und ergänzt das Rad mit neuen Reifen und anderen Teilen. "Die meiste Zeit geht fürs Putzen drauf", so der Autodidakt. Seine Einzelstücke bietet er übers Internet an.

]]>
https://www.wihel.de/fahrraeder-aus-hamburg-mehr-als-nur-zwei-raeder/feed/ 1
Wie High-end-Fahrräder in Japan gebaut werden https://www.wihel.de/wie-high-end-fahrraeder-in-japan-gebaut-werden/ https://www.wihel.de/wie-high-end-fahrraeder-in-japan-gebaut-werden/#comments Wed, 23 Aug 2023 06:00:56 +0000 https://www.wihel.de/?p=156428

Es gab mal eine Zeit, da wurde man als Blogger noch auf Events eingeladen, zu denen man vermutlich privat gar nicht hingegangen wäre – teilweise, weil das gar nicht für Privatpersonen gedacht war, teilweise auch weil man davon unter normalen Umständen gar nichts mitbekommen hätte.

Üblicherweise fangen so Texte an, die dann rumjammern, wie furchtbar alles geworden ist und dass niemand mehr zu schätzen weiß, wie hart das Leben eines Influencers doch ist und dass das alles super harte Arbeit ist. Und tatsächlich ist das hier deutlich mehr Arbeit als es wahrscheinlich aussieht, aber weder will ich jammern, noch stell ich Forderungen an irgendjemanden, denn ... hat ja bisher auch keiner von mir verlangt, dass ich das hier tue, was ich tue, und könnte den ganzen Bums ja auch von heute auf morgen einfach beenden. Und Influencer bin ich schon mal gar nicht, allein schon weil das maximal negativ konnotiert ist und dank Instagram und Co. einen sehr ekelhaften Touch bekommen hat.

So ein bisschen vermiss ich die Zeit aber schon, als man noch auf Events eingeladen wurde und Einblicke hinter irgendwas bekommen hat, dass man vorher nicht kannte, aber dann doch äußerst spannend ist. Ab und an lernt man dann auch neue Leute kennen oder sieht alte Gesichter wieder – das war schon überwiegend sehr nett.

Konkretes Beispiel: Unser Besuch in Cloppenburg, als das mit den ganzen E-Bikes noch relativ am Anfang stand. Nicht nur war das alles ziemlich gut organisiert und wirklich nett gemacht, auch waren die Fahrräder damals noch eine richtige Sensation. Und wir durften auch mal schauen, wie die Dinger eigentlich hergestellt bzw. final zusammen montiert werden, was ja auch schon mal an sich etwas ist, dass man nur selten zu Gesicht bekommt. Ich war mindestens mittelschwer beeindruckt.

An genau das wurde ich erinnert, als ich das nachfolgende Video gesehen hab. Auch hier werden Fahrräder zusammengebaut, auch hier sind die Dinger irgendwie High-End, auch hier ist das angenehm und gleichzeitig spannend zu beobachten:

Nur die Räder an sich sind nicht ganz mein Fall ...

Vor gut zwei Jahren hab ich schon mal über einen Fahrrad-Wohnwagen geschrieben. Nette Erfindung für Menschen, die einfach unterwegs sein wollen und dabei nicht viel Platz oder sonstige Habseligkeiten dabei haben wollen oder müssen - sprich, die Fans von Bikepacking sind. Für mich aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht wirklich was, bin halt fett und faul, mag mein Bett und der Luxus, zu Duschen, wann man will, ist auch nicht zu verachten.

Da bleib ich dann doch lieber Zuhause, genieß den heimischen Garten und zieh mir eine belanglose Dokumentation nach der anderen rein. Denn auch das ist bekannt: Ich bin großer Fan von dem, was der NDR da Doku-technisch immer wieder auf die Beine stellt. Nichts, was mich jetzt wesentlich schlauer oder smarter macht, aber es ist Wohlfühlfernsehen und man sieht mal, was andere Menschen so treiben und wie der Leben ist.

So auch bei Susi Kronstein. Bei ihr ist das ein bisschen anders, die scheint härter im Nehmen zu sein und hat sich deswegen einen Fahrrad-Wohnwagen selbst zusammengebaut und -geschraubt. Mit dem und ihrem Hund macht sie sich regelmäßig aus ihrem niederbayerischen Geisenhausen auf, erkundet das Land per Rad und hält den Großteil davon auf ihrem eigenen YouTube-Kanal fest. Leider war es dieses Mal nicht der NDR sondern der Bayerische Rundfunk, der ihr Schaffen ein wenig beleuchtet hat:

Ein Wohnwagen für das Fahrrad - selbst gebaut und zusammengeschraubt: Dieses absolute Gefühl von Freiheit beim Urlauben erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Susi Kronstein aus dem niederbayerisch Geisenhausen erlebt seit drei Jahren mit dem Bike-Camper und ihrem Hund immer wieder kleine Abenteuer ... die sie auch in ihrem eigenen Youtube-Channel "Susi Kronstein - Das Glück ist am Weg" begleitet.

Wenns denn Spaß macht, warum nicht? Hält ja immerhin auch fit.

Vor Ewigkeiten hatte ich schon mal erzählt, dass wir uns mit der Stromgewinnung durch Sonnenkraft beschäftigt haben, die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt – der Kram wird einfach immer teurer (wobei in letzter Zeit auch wieder günstiger, aber dafür auch komplizierter). Und mittlerweile gibt es da auch Modelle, die gar nicht so kostenintensiv sind, zumindest nicht mit einem Schlag.

Entsprechend hab ich mal zwei Anbieter angeschrieben, bisschen Infos geliefert, war dann aber doch sehr schnell enttäuscht, weil auch hier die Digitalisierung schnell an ihre Grenzen kommt. Was ich damit meine: Am Ende gibt es eben doch kein unkompliziertes Angebot, sondern man wird mit Anrufen bombardiert oder muss halt selbst zurückrufen. Und da bin ich ehrlich, ich will nicht großartig vollgequatscht werden, ich will am Ende einfach erstmal nur einen Preis genannt bekommen.

Über Umwege sind wir dann doch an ein paar Infos gekommen und so ganz billig ist das auch nicht, aber erschwerend ist viel mehr, dass deren Kostenersparnismodelle nur funktionieren, wenn man auch ein E-Auto hat. Haben wir nicht und somit würden wir im Vergleich zu jetzt draufzahlen – was absurd ist, weil das jetzt schon alles übertrieben teuer ist.

Entsprechend ist das Projekt erstmal wieder hinten angestellt und ich wühl mich weiter durch Check24 und Co. um einen vernünftigen Stromtarif zu finden. Wenn man sich dann aber mal überlegt, dass wir als Menschheit eigentlich alles haben, um günstig und vor allem sauber Strom zu produzieren ... da fasst man sich schon mehrfach an den Kopf, warum das von allen Seiten eigentlich dermaßen erschwert und blockiert wird.

Vielleicht müssen wir es daher einfach wie Maya Pedal machen. Das ist eine NGO in Guatemala, die einfach mit alten Fahrrädern Maschinen baut, die man dann mit Muskelkraft statt Strom betreibt. Das hat dann auch direkt den netten Nebeneffekt, dass man gleichzeitig auch noch fit bleibt:

Fühlt sich dennoch irgendwie ein bisschen wie Steinzeit an, oder?

Bevor ich jetzt wieder damit anfange, dass ich ja ganz bestimmt dieses Jahr mehr Fahrrad fahren werde, weil in einer Kleinstadt alles ein bisschen entspannter und besser und ungefährlicher ist, aber leider leider aktuell einfach das Wetter dem Ganzen ein Strich durch die Rechnung macht, versuch ich doch einfach mal mit meinem unglaublichen Fachwissen zu Fahrrädern zu glänzen. Was kann schließlich schon schief gehen?

So ein Fahrrad, das hat in der Regel zwei Räder, einen Lenker und setzt vor allem auf Muskelkraft als Antrieb. Und da geht es auch schon los, denn das stimmt direkt nur halb – je nach Art kann man auch mal zwei Lenker haben, wobei dann aber nur einer wirklich zum Lenken da ist. Tandem, ihr wisst schon. Und auch Muskelkraft allein ist nicht mehr immer nötig, denn mit dem Aufkommen von Elektrorädern kann man sich auch hier technische Unterstützung holen. Was vielleicht unter anderem auch dazu beigetragen hat, dass zumindest in meiner Wahrnehmung mehr Leute mit dem Rad unterwegs sind und es insgesamt attraktiver geworden ist. Wenn man sich denn so ein Elektro-Rad leisten kann, denn nach wie vor sind die nicht gerade günstig.

Außerdem dachte ich immer, dass die Faustregel ist: Je leichter, umso besser. Ist ja auch logisch, denn selbst mit Motor kommt man mit weniger Gewicht leichter bzw. schneller voran und gerade bei der Nutzung von einem Keller o.ä. überlegt man sich auch zwei Mal, ob man jetzt 3 oder 15 Kilo umherwuchtet.

In die genau entgegengesetzte Richtung geht nun aber Sebastian Beutler aus Köthen, denn der hat ganz offiziell das schwerste Fahrrad der Welt. Das heißt auch noch „kleine Johanna“, ist 5,4 Meter lang, 1,87 Meter hoch und ganze 2,42 Meter breit. Und wiegt einfach mal 2.180 Kilogramm.

Hat dann am Ende auch nur noch sehr bedingt etwas mit einem Fahrrad zu tun, aber dann man dieses Monster mit Pedalen antreibt ... scheinen wohl alle Bedingungen für die Definition erfüllt zu sein. So wirklich schnell ist man damit aber dann doch nicht unterwegs.

In Hamburg ist die Verkehrswende ausgebrochen! Also so ein bisschen, zumindest wird sie mehr oder weniger erzwungen, leider aber doch weniger durch Steigerung der Attraktivität des Fahrradfahrens und viel mehr durch Verschlechterung des Autofahrens. Aber da sind wir Deutschen ja auch ganz gut drin, wenn es um Gleichstellung geht, machen wir halt einfach die Sachen schlechter, die eigentlich gut funktionieren (was aber auch nicht heißen kann und soll, dass das besonders geil ist, in Hamburg mit dem Auto zu fahren).

Aber es funktioniert, zumindest erzählte das stolz Anjes Tjarks (der soll politisch den Verkehr in Hamburg regeln) am Wochenende in den Nachrichten und das war dann auch der Anlass, um mal wieder über eine neue Fahrrad-Garage zu sprechen. Davon hat man unter anderem schon eine an der Kellinghusenstraße gebaut und will davon noch mehr platzieren, denn der Trend geht wohl nicht nur zum Fahrrad, sondern auch zu B+R. Bike and Ride.

An sich eine gute Idee, doof ist halt nur, dass die Dinger für Ältere nur schwer bedienbar sind und es allgemein komisch kommt, dass ein Argument FÜR das Fahrradfahren nun sein soll, dass man unverschämt viel Geld für etwas ausgibt, damit man mit dem Fahrrad dann NICHT mehr fährt. Aber ich hab auch keine Ahnung und überhaupt wird sich der Erfolg dieser Garagen ohnehin erst in 4 bis 5 Jahren zeigen.

Was übrigens dazu auch ganz gut passt, war ein weiterer Beitrag in den Nachrichten, bei dem es um Anwohnerparkzonen geht und dass man nun eine Situation geschaffen hat, dass in manchen Bereichen nicht ausreichend Platz ist, während in Nachbargebieten gähnende Leere herrscht – man da aber eben nicht Parken darf, weil man nicht dicht genug dran wohnt ...

So albern und Schildbürger-haft es in Hamburg auch zugehen mag, es ist gefühlt dennoch besser als in New York (was sich sehr falsch anfühlt zu schreiben, nachdem mal wieder eine Fahrradfahrerin von einem LKW überfahren wurde ...). Dort fährt unter anderem Frannco Garrido durch die Straßen und das ist schon allein beim Zuschauen Nervenkitzel pur:

Am sichersten ist man halt noch immer, wenn man mit dem Arsch einfach Zuhause bleibt.

Wenig überraschend war ich in letzter Zeit häufiger im Baumarkt, was ja immer eine gute Sache ist, weil man da so viele nützliche Sachen kaufen kann, all die tollen Maschinen sieht und eigentlich immer mit irgendwas nach Hause geht, was das eigene Heim ein Stück weit besser macht.

Da ist dann selbst der Kauf von ein paar Glühbirnen schon großartig, weil man damit die Außenbeleuchtung wieder in Gang bringt (was jetzt nicht heißt, dass meine größte Leistung bisher der Austausch von Leuchtmitteln war, aber es macht sich gerade im Dunkeln am meisten bemerkbar). So war ich auch letzte Woche wieder dort und hab mich dabei ertappt, dass ich beinahe schon wie ein Süchtiger noch nach etwas im Baumarkt gesucht hab, was ich schon immer haben wollte, aber aktuell gar nicht so richtig einsetzen kann. Einen Winkelschleifer zum Beispiel hab ich schon länger im Auge, ohne ihn bisher wirklich gebraucht zu haben. Aber als Mann gehört das einfach zum Inventar und irgendwann ist so ein Ding fällig.

Und ich hab neulich darüber nachgedacht, eine Schneeschippe zu kaufen. Die brauchen wir vermutlich häufiger, zumindest retrospektiv betrachtet – auf der anderen Seite war das kurz vor Silvester und mit der Aussicht auf 14°C während des Jahreswechsels, eher unwahrscheinlich, dass das kurzfristig Schnee gibt. Fällig wird die irgendwann dennoch, allein schon aus versicherungstechnischen Gründen. Immerhin, ich hab schon einmal streuen müssen, weil wegen Blitzeis und so.

Oder ich mach es wie der Kollege im nachfolgenden Video: Der hat sich einfach einen Schneepflug gebaut und das in der womöglich umweltfreundlichsten Art und Weise, die man sich nur ausdenken kann. Nämlich in Kombination mit einem Fahrrad:

Allerdings ist sowohl unsere Auffahrt als auch die Straße deutlich kürzer, sodass sich der Aufwand vermutlich nicht lohnt – sowohl was Bau als auch Nutzung angeht. Und ein bisschen denk ich mir „zum Glück“.

Eigentlich könnte ich das Video auch gut nutzen, um noch mal darauf hinzuweisen, was man alles Tolles mit einem 3D-Drucker basteln kann, aber da Lines Wunschliste nach Drucken mittlerweile auch von allein immer größer wird – ich aber pausieren muss, weil der Drucker gerade rumzickt und ich darauf warte, dass der Support Ersatzteile schickt – kann ich hier darauf verzichten. Möchte aber dennoch sagen: Guckt mal, was man mit einem 3D-Drucker alles tolles machen kann.

Denn The Q verwendet hier (vielleicht zum ersten Mal) einen 3D-Drucker um sein Fahrrad auf das nächste Level in Sachen Sicherheit und Fancy-keit zu heben und das nach bester Tuning-Manier mit farbigem Licht.

Wobei ich das mit der Sicherheit ehrlicherweise noch mal einschränken wollen würde, denn er nutzt hier als Reifen quasi Heißkleber und ich weiß nicht, ob das dann noch so straßentauglich ist, wie das auch mit normalen Reifen wäre. Auf der anderen Seite: Dank 3D-Drucker hat er sich einfach Fahrradreifen gebastelt und das ist schon verdammt cool.

Aber das ist noch nicht das Highlight, denn so richtig cool wird das erst mit der Verwendung von RGB-Leuchtstreifen, die zwischen Klebereifen und Fahrradfelge platziert sind. Das Ganze dann noch per App gekoppelt und schon kann man aus dem gesamten RGB-Farbspektrum seine Reifen nach Belieben leuchten lassen, im Zweifel sogar mit Farbwechsel-Effekt:

An dieser Stelle aber auch mal ein Thema, dass ich zunächst häufiger in Dashcam-Videos gesehen, mittlerweile aber auch selbst schon erlebt hab: Wenn ihr mit dem Fahrrad unterwegs seid, dann macht verdammt noch mal das Licht an! Ich weiß, Autofahrer und Radfahrer sind immer eine explosive Mischung und nicht selten sind die Autofahrer dabei große Arschlöcher (aber eben auch Fahrradfahrer, besonders wenn rote Ampeln konsequent als reine Empfehlung genommen werden), aber wenn ich selber sehe, dass da ein Idiot ohne Licht auf der Straße fährt – Alter, willst du sterben? Ist das wirklich dein Ziel? Und wenn ja, warum musst du dann andere daran beteiligen? Denn das ist auch so ein Ding: Wenn einem das eigene Leben scheißegal ist, ok – soll jeder machen wie er will. Aber andere mit ins Verderben zu ziehen und sei es nur seelisch ... das ist schon maximal unterste Schublade. Reißt euch mal zusammen!

Wenn mein Kalender nicht lügt, dann ist das auch schon wieder mehr als 5 Jahre her, dass wir in Cloppenburg waren und uns mal angeschaut haben, wie Elektrofahrräder (oder auch normale Fahrräder) zusammengebaut werden und was es da eigentlich so am Markt gibt. Wobei, man muss eigentlich noch viel weiter unten ansetzen: Wir haben uns Elektrofahrräder angeschaut.

Mittlerweile sind die Dinger schon ein normaler Bestandteil im Alltag und sogar meine Eltern – „damit fahr ich nicht, das ist mir zu gefährlich“ – sind auf den Geschmack gekommen, weil es eben viele Vorteile bringt und lediglich der teils hohe Preis abschreckend wirken kann.

War auf jeden Fall spannend, vor allem weil das teils sehr straff durchorganisiert ist und Effizienz noch mal eine ganz eindringliche Bedeutung bekommt. Was aber viel witziger war: Wir haben dort jemanden kennengelernt, der von unserer Stamm-Urlaubsinsel Föhr kommt, und zu dem wir immer mal wieder Kontakt haben. Wer behauptet, dass die Welt ein Dorf ist, hat halt schon recht.

Aber zurück zu den Fahrrädern. Ich hab mittlerweile auch für viel Geld eines im Keller stehen und fahr damit viel zu selten. Die typische Ausrede dafür ist natürlich, dass mir einfach die Zeit fehlt und ja jetzt auch das Wetter wieder alles andere als Fahrrad-freundlich ist. Ich bin aber auch sehr faul und schwitze wie ein Schwein, was schon mal den Weg zur Arbeit mit dem Rad ausschließt. Und was man auch sagen muss: Hamburg ist alles andere als Fahrrad-freundlich, da helfen auch die punktuell gebauten Schutzstreifen, Fahrbahnverengungen und sinnfreien Anwohnerparkräume wenig.

Und ich hab keine Ahnung, wie ich den Bogen jetzt zurückdrehen kann, aber nachfolgend schauen wir einfach mal, wie sie 1952 in England Fahrräder zusammengeschraubt haben:

Ein klein wenig wird das auch noch so in Cloppenburg gemacht. Also vor 5 Jahren, keine Ahnung, was sich da mittlerweile getan hat.

Früher war ich mal sehr großer Fan von Kickstarter und hab da eigentlich regelmäßig nach neuen Projekten geschaut. Das war noch zu Zeiten, als Pebble darüber seine neuen Uhren finanziert hat und es einigermaßen sicher war, dass unterstütze Projekte auch tatsächlich das Licht der Welt erblicken würden.

Mittlerweile bin ich auch ein paar Mal auf die Nase gefallen. Entweder kam am Ende gar kein Produkt heraus oder sie waren alles andere als das, was man ursprünglich versprochen hat. Dazu ist die Auswahl an Projekten mittlerweile eher ... schwierig. Viele Spiele und Bücher, aber auch viel Kram, den es eigentlich schon gibt und wo sich der entscheidende USP im Vergleich zur Konkurrenz nur schwer erkennen lässt.

Ab und an find ich dann aber doch was spannend. Ganz neu sind so Sattelüberzüge fürs Fahrrad. Die liegen hier noch unausgepackt, sind aber im Grunde ein sicheres Ding, weil man damit nicht viel falsch machen kann, außerdem waren sie nicht sonderlich teuer. Und alles, was meinem zarten Poschi hilft, muss einfach ausprobiert werden.

Größtes Learning jedenfalls für mich: Hände weg von wirklich ausgefallenen Sachen – egal wie gut die Idee auch sein mag, es gibt oft Gründe, warum andere damit nicht auf den Markt gekommen sind und oft sind es eben Gründe der Machbarkeit.

The Q ist auf Kickstarter eher weniger aktiv, dürfte aber in Sachen Ausgefallenheit in der ersten Liga mitspielen. Sowohl in der Win-Compilation als auch als einzelne Beiträge hatten wir schon diverse Videos präsentiert und mein Bauchgefühl sagt mir, dass auch das Neueste seinen Weg in die nächste Win-Ausgabe finden wird.

Für ein paar Sekunden ist mir das dann aber doch zu gut, denn wenn man ein Fahrrad baut, dass mit zwei halben Rädern tatsächlich funktioniert und man bedenkt, wie unfassbar sauber man arbeiten muss, dass das auch tatsächlich reibungslos klappt ... das verdient einfach einen eigenen Beitrag:

Schon cool. Aber auch ein bisschen unpraktisch, was den Platzverbrauch angeht.

Letzte Woche hatte ich einen Beitrag, den ich direkt mit „der ist für alle Autohasser“ – bisschen unfair, aber das sind die Autohasser mit ihren Argumentationen zum Großteil ja auch. Sollte aber auch nicht neu sein, da mehrfach an diversen Stellen erwähnt, dass ich die gesamte Diskussion mittlerweile einfach nur noch nervig finde. Dieses ganze schwarz-weiß führt halt zu nichts und mittlerweile haben wir als Menschen das Diskutieren ja ohnehin verlernt und sind am Ende nur noch darauf aus, selbst Recht zu haben.

Dennoch, ich hab damit das Universum ins Ungleichgewicht gebracht, daher darf das hier sehr gern als richtiges Futter für Autohasser sein, denn fest steht auch: Nicht nur die radikalen Fahrradfahrer haben einen an der Birne, auch im Auto sitzen sehr oft Arschlöcher und rücksichtslose Vollidioten.

Denn im nachfolgenden Video sieht man mal wie Grand Street Bike Lane in Brooklyn unter realen Bedingungen genutzt werden kann. Dabei ist diese Route eigentlich dafür gedacht, dass man sehr lang sehr unbeschwert mit dem Fahrrad durch Brooklyn fahren kann – und damit auch ein gutes Beispiel, was hierzulande falsch läuft.

In Hamburg zum Beispiel versucht man seit der letzten Wahl das Fahrrad mehr in den Vordergrund zu schieben und als wirkliche Alternative zum Auto platzieren. Das Problem nur: Man macht es scheinbar wie in Brooklyn: Bisschen Farbe auf den Boden und dann passt das schon. Natürlich hat man auch teils Steinkanten eingesetzt, sodass zumindest ein bisschen Schutz vor Autos für Fahrradfahrer gegeben ist – allerdings mangelt es an letzter Konsequenz, damit das wirklich Wirkung hat. Von teils dämlichen Planungen am Ende dieser Schutzstreifen will ich gar nicht anfangen.

Und ob das jetzt so klug war, für viel Geld ein Fahrradparkhaus irgendwo hinzupacken, dass teils mit unsinnigen Kompromisslösungen erbaut wurde und aktuell nicht ansatzweise ausgelastet ist ... keine Ahnung, wie das zur Verkehrswende beitragen soll.

Was aber definitiv nicht klug ist: Anwohnerparkzonen planlos einzuführen und auszuweiten, nur um dann am Ende mit Ausnahmegenehmigungen um sich zu werfen. Verstehe ja ohnehin nicht, warum man die einen Dinge nur besser machen kann, indem man die anderen einfach schlechter macht (was übrigens für alle Bereiche des Lebens gilt). Fortschritt hab ich mal anders verstanden.

Wie dem auch sei, hier nun das Video:

Ich bleib dabei: Das Vehikel ist hier weniger das Problem, sondern derjenige, der halt drin oder drauf sitzt.

]]>
https://www.wihel.de/ein-fahrradweg-in-brooklyn/feed/ 3
Ein Lastenfahrrad, das auch ein Boot ist https://www.wihel.de/ein-lastenfahrrad-das-auch-ein-boot-ist/ https://www.wihel.de/ein-lastenfahrrad-das-auch-ein-boot-ist/#comments Thu, 10 Mar 2022 07:13:56 +0000 https://www.wihel.de/?p=124380

Exakt heute hat der Kollege Geburtstag, den ich schon mal vor ein paar Tagen erwähnt hab – der, der bei hardware-Fragen immer eine Antwort liefern kann, aber auch immer eine sehr starke Meinung hat und für so Nulpen wie mich mehr einschüchternd als hilfreich dahingehend wirkt – auch einfach weil man sich unfassbar dumm vorkommt, weil man einfach nicht versteht, was der Mann redet.

Ein bisschen so wie bei der Apple Keynote vorgestern, als damit geprahlt wurde, dass da im neuen Chip unendlich viele Transistoren werkeln, aber eigentlich gar keiner weiß, warum das gut ist, ob das gut ist und was so ein Transistor eigentlich macht.

Besagter Kollege ist außerdem ein großer Autohasser. Gut, davon gibt es einige, aber er ist einer, bei dem man das Thema nur ankratzen muss und schon aus 2 Kilometern Entfernung sehen kann, wie die Halsschlagader das pulsieren anfängt. Ich mein, ist ja total gut, wenn Menschen für ein Thema brennen und dann auch leidenschaftlich diskutieren, aber mir ist das sehr schnell immer viel zu radikal, weil es eben ganz viele Bereiche des täglichen Lebens bewusst ignoriert. Kennt man ja, in einer Welt, in der es nur schwarz oder weiß gibt, sind alle die, die die Grautöne brauchen, einfach am Arsch. Und gerade davon gibt es nicht gerade unerheblich wenige.

Man muss ihm aber auch zugutehalten, dass er Familienvater ist und dennoch komplett ohne Auto auskommt. Ich weiß, dass das geht, habe aber auch recht viele Situationen im Kopf, wo ein Auto einfach wesentlich praktischer ist als „kein Auto“. Er zieht aber durch und das ist zumindest ein Stück weit bemerkens- und bewundernswert, gerade im Hinblick auf alle anderen, die genauso wie er diskutieren, dann aber nicht entsprechend handeln.

Wie Gesagt, heute Geburtstag und ich weiß gar nicht, was wir ihm am Ende nun von der Firma aus schenken – vielleicht wird es ja aber der erste Schritt in Richtung Z-Triton. Das ist nicht etwa „Zitrone“ komplett falsch geschrieben, sondern ein Lastenrad, dass auch gleichzeitig ein Boot ist. Dazu gibt es einen elektrischen Antrieb, weil das halt auch bisschen was wiegt und unfassbar groß ist ... und joa, muss man halt wissen, ob man sowas gebrauchen kann:

Wer sich das Ding selbst zusammenbauen will, ist mit 4.500€ dabei, wer es fertig montiert geliefert haben will, muss etwas tiefer in die Tasche greifen und 10.000€ mehr obendrauf legen.

Mein Geschenkevorschlag für besagten Kollegen war übrigens ein Gutschein von Sixt für einen Tag SUV fahren. Befürchte allerdings, dass es das nicht werden wird.

]]>
https://www.wihel.de/ein-lastenfahrrad-das-auch-ein-boot-ist/feed/ 8
Vollgefederte Fahrräder von 1963 https://www.wihel.de/vollgefederte-fahrraeder-von-1963/ https://www.wihel.de/vollgefederte-fahrraeder-von-1963/#comments Wed, 09 Mar 2022 07:10:00 +0000 https://www.wihel.de/?p=124356

Ich find es immer wieder ein spannend, aber auch witzig, dass die meisten Sachen, die man so baut und erfindet, immer irgendwie aus der Not heraus geboren wurden – man sieht oder fühlt irgendwo ein Problem und wenn das nicht mehr aushaltbar ist, erfindet man was dagegen.

Ich hab zum Beispiel mit anfänglicher Hilfe ein Slack-Script gebastelt, dass automatisch den Status setzt, wenn ich in einem Meeting bin. Einfacher Grund dafür: Wenn alle von Zuhause arbeiten, kriegt man nicht mehr mit, wer Zeit hat und wer nicht und im Zweifel musste ich Leute dann übertrieben lang auf Antworten warten lassen oder war im Meeting nicht aufmerksam. Sicher, für geplante Meetings gibt es da auch Lösungen, aber die spontanen Dinger ... schwierig alles.

Vor ein paar Wochen hab ich dann quasi einen Konkurrenten dazu gefunden und mal ausgetestet – war aber tatsächlich nicht so gut wie meines bzw. erfüllte nicht alle meine Ansprüche. Denn über die letzten zwei Jahre hab ich das immer weiter ausgebaut, sodass es mittlerweile nicht nur anzeigt, was man bei Spotify bzw. Apple Music hört, man kann mittels Shortcut auch schnell einen Status seiner Wahl setzen. Inklusive Online-Offline-Switch und Do Not Disturb-Feature. Letztes Wochenende hab ich zudem eingebaut, dass man auch recht schnell einstellen kann, wenn man im Urlaub und wann man zurück ist – auch hier mit Do Not Disturb und Co, dass sich automatisch wieder deaktiviert, wenn man wieder zurück ist.

Schon ein bisschen cool und alles nur, weil mir Meetings auf den Sack gingen. Und so ein bisschen ist das auch bei Dr. Alex Moulton, der wohl scheinbar die Vollfederung bei Fahrrädern erfunden oder mindestens zukunftsfähig gemacht hat. Dabei wollte er eigentlich nur praktische Fahrräder bauen, die vor allem klein und mit Hochdruckreifen bestückt sein sollten, denn damit gab es den geringsten Rollwiderstand und somit entsprechend mehr Beschleunigung im Vergleich zu großen Rädern. Allerdings sind Hochdruckreifen dann auch eben recht hart und so hat er einfach die Vollfederung als Ausgleich dazu mit integriert:

Gibt ja tatsächlich Leute, die ganz bewusst auf eine Federung verzichten – ich gehör definitiv nicht dazu. Hat ja keiner was davon, wenn mir der Arsch weh tut und nur auf Komfort verzichten wegen des Verzichtens wollen ... war ich noch nie Fan von.

Demnächst hat ein Kollege von mir Geburtstag, den ich eigentlich okay nett finde, an dem mich aber zwei Dinge stören. Das Erste ist, dass ich ihn nie nach Hardware-Ratschlägen fragen würde, weil er einfach zu viel Ahnung hat. Ich weiß, das klingt super absurd, aber es ist unglaublich schwer, ihm dabei zu folgen und zu verstehen, was er eigentlich sagt.

Hat man es dann mal geschafft und glaubt zu wissen, worum es geht, kommt er wieder mit neuen Sachen um die Ecke und man selbst steht wieder am Anfang. Kann natürlich auch Taktik sein und nur darauf basieren, sich irgendeinen Scheiß auszudenken – sofern das aber zutrifft, ist er auch darin ein absoluter Meister. Hinzu kommt, dass er da wenig andere Meinung zulässt, von denen es ohnehin wenig gibt, weil ... kann man einfach nur schwer mithalten.

Im Endeffekt hat das bei mir nur dazu geführt, dass ich nicht nur eingesehen hab, dass ich bei diesem ganzen Hardware-Game für z.B. einen PC unfassbar weit raus bin – ich werd da auch niemals mehr wieder reinkommen. Und das nur durch Gesprächen, denen ich beigewohnt hab.

Das zweite Problem ist, dass er ein richtiger Autohasser ist. Jegliche Diskussion auch nur ansatzweise in Richtung „Fahrrad vs. Auto“ endet immer in einem Desaster, gerade auch weil ich kein großer Freund von radikalen bzw. zu einseitigen Ansichten bin. Ich finde ja auch, dass man diese riesigen Schlachtschiffe u.a. von BMW und Co. in der Stadt – oft gefahren von sehr reichen Frauen ohne regelmäßig eigenes produziertes Einkommen – nicht braucht. Aber die grundsätzliche Verteufelung von allem, was 4 Räder hat, ist halt auch nicht zielführend. Ich will die Diskussion aber auch gar nicht nach hier verlagern, wer Bock hat, kann da in die zahlreichen Wespennester auf Twitter und Co. pieksen und hat mindestens eine Woche Spaß damit. Für mich steht auch hier einfach nur fest: Die Menge macht das Gift.

Und das gilt auch für die Menge an Arschlöchern auf beiden Seiten, die sich dann unnötigerweise gegenseitig gefährden. Doof ist dabei dann besonders, dass der Fahrradfahrer physisch bedingt im Nachteil ist. Überhaupt bekomm ich den Eindruck, dass das Thema Sicherheit gerade auf dem Fahrrad über die letzten Jahre stark vernachlässigt wurde – unverständlich, ist das doch grundsätzlich nicht schwer und schon gar nicht, wenn man derlei „Trainingsvideos“ wie das nachfolgende zur Verfügung hat:

Wir lernen daraus: Der wichtigste Schritt auf dem Fahrrad ist, keine Affenmasken zu tragen!