Skateboard – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Tue, 05 Aug 2025 06:24:57 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 Ein Skate Park für Sehbehinderte https://www.wihel.de/ein-skate-park-fuer-sehbehinderte/ https://www.wihel.de/ein-skate-park-fuer-sehbehinderte/#comments Wed, 06 Aug 2025 10:21:53 +0000 https://www.wihel.de/?p=163332

Es scheint heute ein leicht medizinischer Tag zu sein: Erst die Funktionsweise eines EpiPens und jetzt Sehbehinderte. Aber hey, immerhin hab ich da ein bisschen mehr Ahnung, denn so ein bisschen sehbehindert bin ich auch. -9,5 Dioptrien sind ohne Sehhilfe wirklich behindernd, auch wenn ich mich nicht auf eine Stufe mit denen stellen würde, die tatsächlich keine Hilfsmittel haben, um dem entgegenzuwirken. Ich kann ja wenigstens noch auf Kontaktlinsen und Brille zurückgreifen und so ganz ist die Option einer Operation auch noch nicht ausgeräumt.

Außerdem kann ich nicht skaten.

Ja, klingt auch absurd, gerade wenn man derlei eingeschränkt ist, dass man sich ohne Langstock (so wohl die korrekte Bezeichnung des Blindenstocks) gar nicht sicher in seiner Umwelt fortbewegen kann. Dann auch noch auf einem Brett mit Rollen stehen und mit entsprechender Geschwindigkeit sich fortbewegen – passt in meinem Kopf eigentlich nicht zusammen.

Aber es geht, wie Dan Mancina in den nachfolgenden Videos nicht nur eindrucksvoll beweist, er zeigt uns auch, dass es spezielle Skate Parks gibt, damit auch Sehbehinderte einigermaßen gefahrlos skaten können.

Ich sitz hier und denk mir: Das ist doch eigentlich die absolute Horrorvorstellung, wenn du einfach nicht (mehr) sehen kannst – und der macht einfach das. Beeindruckend!

Vor einiger Zeit hab ich schon mal über FIngerborading geschrieben, aber es spricht für sich, dass ich selbst nicht mal mehr weiß, wann das war und auch nur wenig motiviert bin, da in eine größere Recherche einzusteigen – irgendwie hat sich der Sport nie so richtig (in meiner Wahrnehmung) durchgesetzt. Was schade und irgendwie auch ein bisschen dumm ist, ist es doch ein Ausweg, doch noch zu den coolen Jungs zu gehören, wenn man sich selbst einfach nicht auf einem richtigen Skateboard halten kann.

Was wohl aber die Wenigsten wussten: Fingerboarding ist gar nicht mal so eine Neuerscheinung, sondern fand seine Anfänge in den 70er Jahren, zumindest fanden sich da die ersten Artikel in dem einen oder anderen Magazin. Aber scheinbar dauerte es auch bis in die 80er, als sich Fans dieser neuen ... Sportart? ... aus Schlüsselanhängern eigene Fingerboards gebaut haben – damals noch mehr schlecht als recht selbst zusammengebogen. In den 90ern wurden die Dinger dann aber professionell von der Industrie erstellt.

Wichtig ist auch, dass man bei Fingerboards in zwei Kategorien unterscheidet: Auf der einen Seite sind da die Sammelobjekte, mit denen man nicht wirklich etwas anfangen kann, außer sie hinzustellen und anzuschauen. Und dann sind da die beinahe originalgetreuen Nachbauten aus Holz, Griptape und was sonst noch so an einem richtigen Skateboard dran ist.

Und das braucht es eben auch, damit man dann Tricks machen kann – neben dem entsprechenden Handgeschick natürlich. Was halt wegfällt: Man muss nicht auf das eigene Gleichgewicht achten, dafür ist dann eben auch alles eine ganze Ecke kleiner. Sieht aber auch nicht wesentlich unspektakulärer aus, besonders wenn das Darren Dyk einfängt und auch noch auf 1.000 FPS verlangsamt:

Ein Schelm wer hier nicht denkt, dass sich das auch gut in einer Win-Compilation machen würde.

Mir ist so als hätte ich das schon mal erzählt, es hat sich ja aber auch bewährt, das doppelt meistens besser hält. Steter Tropfen, wer schreibt, der bleibt und sonstige Sprüche gern hier noch einfügen – alles, was dabei hilft, dass das nachfolgende eventuell bereits Vorhandene irgendwie rechtfertigt, ist gern gesehen.

Denn genauso wie ich nie einen Gameboy hatte – Mitleid ist hier mehr als angebracht, gerade weil Kollegen teils mehrere hatten und diese sogar nachlässig im Urlaub verloren haben – hab ich auch nie gelernt, mit einem Skateboard zu fahren. An sich nicht schlimm, gibt sicher mehr Leute auf der Welt, die das nicht können als die das können. Aber ich bin ein Kind der 90er. Quasi Tony Hawk-Generation, Ära der Baggyhosen und sowieso war doch keine Generation cooler, als unsere. Aber eben nur, wenn das irgendwie mit Skateboards verbindbar war.

Da mir die Basis schon gefehlt hat, war auch klar, dass ich nie zu den wirklich coolen Kids gehört hab, auch wenn ich mich da immer wieder anbiederte. Das hat natürlich nur schlecht als recht geklappt, zumal meine Eltern auch so gar nix mit Baggyhosen anfangen konnten und auch nicht einsahen, warum das für meinen gesellschaftlichen Status wichtig hätte sein können. Somit fehlte am Ende sowohl das Talent, als auch das Aussehen, quasi Story of my life und im Endeffekt hatte ich dann coole Freunde, die mich aber nicht. Oder so.

Mittlerweile hab ich das alles hinter mir gelassen und kann auch mit ausreichend Selbstvertrauen sagen: Is ja auch Quatsch, so ein Brett mit Rollen dran. Hätte der liebe Gott gewollt, dass wir uns so fortbewegen, dann hätten wir alle Plattfüße mit Gewinden unten dran.

Was da schon eher meinem neuerlichen Geschmack entspricht: Das Land Crawler eXXtreme. Das ist irgendwo auch ein Skateboard, vielleicht aber auch ein Roboter, nicht zuletzt weil das gar nicht so richtig rollt, sondern dank 24 ... Beinchen? ... läuft. Ist dann entsprechend auch nicht so schnell, trägt aber immerhin bis zu 300 Kilogramm:

Tricks dürften damit vermutlich auch eher seltener vorkommen. Aber irgendwas ist ja immer.

Und gleiches gilt irgendwie auch hier - sieht nicht fachmännisch aus, aber so lang es funktioniert ... ich würd jetzt nicht sagen, dass es richtig ist, aber falsch eben auch nicht:

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Fingers of Fury – 15 Minuten Fingerboarding von 1999 https://www.wihel.de/fingers-of-fury-15-minuten-fingerboarding-von-1999/ https://www.wihel.de/fingers-of-fury-15-minuten-fingerboarding-von-1999/#comments Wed, 25 Sep 2019 06:03:13 +0000 https://www.wihel.de/?p=97968

Ich weiß gerade nicht, was mich mehr erstaunt: dass das nachfolgende Video ganze 15 Minuten hat oder dass das Thema Fingerboarding hier auf wihel.de scheinbar größer ist, als ich noch vor wenigen Minuten gedacht hab. Ganze 4 Videos hatten wir schon in der Vergangenheit, dabei ging das Thema in meiner Jugend mehr oder weniger an mir vorbei.

Klar hatte ich auch so ein Ding, schließlich haben meine Fähigkeiten für Skateboards nie ausgereicht, ich hatte nie die richtigen Klamotten (habs immerhin versucht) und war nie cool genug dafür, „dazu zu gehören“. Wobei Letzteres auch grundsätzlich der Fall war, was zumindest mittlerweile ganz amüsant ist, wenn man sich mal anschaut, was aus den anderen aus der Schule geworden ist.

Entsprechend waren meine Versuche im Fingerboarding auch wieder schnell beendet, sodass am Ende auch hier nur bleibt, die Videos zu bestaunen und das Talent anderer zu feiern. Gern auch mal mit 15-Minuten-Videos:

Famous fingerboarders Darin Langhorst, Damien Bernadet and Tony Pauthex showcase their skills on a variety of obstacles, such as a mini railing, a wooden box and, well, more railings and boxes.

Würde mich aber nicht wundern, wenn auch dieser Hype wiederkommt. War ja bei Jo-Jos nicht anders.

Gerade bei der Headline gemerkt, dass Fingerboarding eins ehr merkwürdiges Wort ist – zumindest bei mir schwingt da irgendwas von sexueller Folter mit, ich bin aber auch wirklich ein sehr komischer Kauz. Aber irgendwas ist da dran oder?

Nun aber zum eigentlichen Thema: ich hab Fingerboarding nie verstanden. Also was es grundsätzlich ist, natürlich schon – Skateboarding mit Fingern, das sieht ja auch jeder Taubstumme. Aber wie das im Detail funktioniert und wie man diverse Tricks damit macht, wird auf ewig ein Rätsel bleiben, war aber beim normalen Skateboarding auch schon so.

Sprengt für mich einfach die Grenzen der Physik und ist vielleicht der Beweis, dass man Naturgesetze doch brechen kann – sieht aber auch unfassbar gut aus:

12 years ago, The Berrics revolutionized digital skateboarding content. Today, digital takes on a whole new meaning as the Sorry For Fingerboarding squad flick their digits all over a scaled-down replica of the park. An all-finger edit? These guys "nailed" it.

So cool waren die 2000er. Und das meine ich tatsächlich ganz unironisch.