Allie X – Devil I Know
Die Kanadierin Allie X legte vor ein paar Woche ihr neues Studioalbum vor: Cape God! Nach dem „Regulars“-Vorboten hatte die für ihren einzigartig düsteren Popentwurf gefeierte 34-Jährige kurz vor dem Jahreswechsel noch die Auskopplung Love Me Wrong vorweggeschickt, aufgenommen mit ihrem langjährigen Freund Troye Sivan.
Auf ihrem persönlichsten, radikalsten und eindringlichsten Albumstatement umkreist Allie X auf Cape God, zu dessen weiteren Gästen auch die Singer/Songwriterin Mitski zählt, das Wesen der Identität und die Frage, was es wirklich bedeutet, ein*e Außenseiter*in zu sein. Schon im Dezember hatte Allie X zudem angekündigt, dass sie ab Ende März ihre erste große Headliner-Tour durch Nordamerika und Europa absolvieren wird – in Deutschland stehen Konzerte in Köln und Berlin im Mai auf dem Programm.
Die Welt, die Allie X auf Cape God entwirft, ist über mehrere Jahre in ihr herangereift, doch als sie sich schließlich gemeinsam mit dem Produzenten Oscar Görres in Schweden daran machte, die Songs im Studio in ihre endgültige Form zu bringen, ging plötzlich alles ganz schnell: Schon nach wenigen (sehr intensiven!) Wochen war das neue Album im Kasten. Ohne es geplant zu haben, landeten die beiden bei einem vielschichtigen, eher düsteren Sound, der einerseits klar an älteres Material anknüpft, andererseits aber auch immer wieder ganz neue Richtungen aufzeigt. „Ich würde sagen, da steckt sehr viel mehr von ‘mir’ in diesem Album“, kommentierte Allie X. Treffend ist dabei auch die Beschreibung der befreundeten Drag-Queen Sasha Velour, die dem Album „so eine grelle, typisch nordamerikanische Art von Melancholie“ attestierte. Insgesamt umspannt Cape God etliche Dimensionen und Genres: Die Songs funktionieren für sich, kreieren zusammen aber auch eine ganz eigene Stimmung, die sich durch das ganze Album zieht.
Der Weg, der zu Cape God geführt hat, war für Allie X vor allem eine Phase der Reflexion: „Ich hab die ganzen verschütteten Emotionen aus meiner Teenager-Zeit hervorgeholt … das ist die Perspektive, aus der dieses Album geschrieben ist“, so die Kanadierin. „Das war ein ganz natürlicher Prozess. Ohne groß nachzudenken bin ich dort gelandet, als ich erst mal losgelegt hatte. Am einfachsten war dabei mal wieder, das Ganze mit einem fantastischen Element zu erweitern, meine Geschichte mit Schönheit anzureichern – und so ist dann Cape God entstanden. Wenn ich die Kernidee auf einen Satz herunterbrechen müsste, würde ich sagen: Cape God ist ein Dazwischen, eine Übergangszone, die ich kreiert habe, um meine unterdrückten Gefühle zu erkunden und so vielleicht zu einem anderen Ergebnis zu kommen.“
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