Die Londoner Post Office Railway
Während hier die Post jedes Jahr aufs Neue vor allem durch Nichtleistung von sich reden macht – ich meine hier ständig steigende Portokosten, weil die Leute weniger Briefe schreiben, weil das Porto halt immer mehr wird, weil halt Leute immer weniger Briefe schreiben, weil das Porto … – und mittlerweile ja auch darauf setzt, dass Briefsendungen doch bitte wieder langsamer ausgeliefert werden sollen … wir müssen hier kurz mal anhalten und wirklich über die Post reden.
Die Porto-Nummer ist durcherzählt, da agiert man seit Jahrzehnten ziemlich verrückt und hat scheinbar schon lange nicht mehr die Gesetze des Marktes verstanden (ihr wisst schon, das Ding mit Angebot und Nachfrage). Und ja, ich kann auch ein bisschen verstehen, dass „immer mehr, immer schneller“ auch irgendwann ein Ende haben muss. Aber Preise erhöhen und gleichzeitig die eigene Leistung reduzieren – auf die Idee kann man auch wirklich nur als Monopolist kommen. Zumal ja auch bekannt ist, dass es den Vorständen alles andere als schlecht geht, während die Mitarbeiter nicht gerade fürstlich entlohnt werden. Und auch wenn Post und DHL nur bedingt zusammenhängen, für mich ist das nach wie vor alles ein Bums und bei dem läuft in sehr vielen Bereichen sehr viel schief. Da ist es dann beinahe schon egal, dass man mit dem Vorzeige-Objekt der E-Fahrzeuge und der Unfähigkeit dafür geeignete Partner zu finden, beinahe schon egal.
Aber „egal“ ist ein gutes Stichwort, denn eigentlich wollte ich kurz von der Post-Bahn in London erzählen. Die ist von 1927 bis 2003 unter London gefahren und hat Post zwischen den Verteilerzentren … verteilt. 10,5 Kilometer Länge hat man damit bewirtschaftet, das aber scheinbar nicht sonderlich erfolgreich, denn die Betriebskosten waren 5-mal höher als über den normalen Straßentransport – den man damit eigentlich entlasten wollte, weil London eigentlich immer total verstopft ist.
Was ich auch nicht wusste: Ähnliches gab es auch in München und Zürich, allerdings deutlich kürzer. Also von der Transportlänge her. In München kam man aber immerhin auf 78 Jahre Betrieb und damit zwei Jahre mehr als in London.
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