Wenn der Nachbar Probleme mit DEINEM Internet hat

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Als wir damals aktiver nach einem Haus gesucht haben, waren dafür natürlich die üblichen Gründe ausschlaggebend: Mehr Platz, Altersvorsorge, mehr Lebensqualität für Hund, potentielles Kind und natürlich uns – aber auch der unbedingte Wunsch, weniger mit Nachbarn zu tun haben zu wollen. Nicht, dass wir grundsätzlich Menschen hassen (bis zu einem gewissen Grad tun wir das, weil viele von denen einfach furchtbar sind), aber wenn du darauf achten musst, wann die den Schrank öffnest und wie du dich durch deine Wohnung bewegst … das nervt auf Dauer.

So ganz ohne Nachbarn geht es natürlich nicht, außer man zieht in den Wald oder ist von Feldern umgeben oder wohnt auf einer Insel ganz allein. Und ich will auch nicht sagen, dass wir hier total in die Scheiße gegriffen haben, im Gegenteil – die sind hier alle sehr nett und hilfsbereit. Aber ist halt auch schon schön, wenn du abends um 22 Uhr noch mal die Bohrmaschine anschmeißen kannst, weil da jetzt ganz dringend noch irgendwo ein Loch gebohrt werden muss. Oder man eben mal ein bisschen mehr trampelt, weil Trampeln gerade einfach angesagt ist. Vielleicht sollte man auch einfach sagen, dass „keine Nachbarn“ nicht zwingend ein Ding ist, aber „mehr Abstand zu Nachbarn“ durchaus glücklicher machen kann.

Da ist man dann auch mal eher bereit, soziale Interaktion zu betreiben und sich gegenseitig zu helfen, weil man sich halt sonst nicht mit jedem Scheiß auf den Sack geht. Wichtig ist dann nur, dass auf beiden Seiten sowas wie Klarheit und ein gegenseitiges Verständnis vom Miteinander herrscht.

Ist das nämlich nicht gegeben und einer von beiden weiß gar nicht, dass beide miteinander interagieren oder gar der eine dem anderen hilft … kommen solche Geschichten wie diese heraus. Da steht dann plötzlich der Nachbar vor der Tür und beschwert sich, dass er dein Internet nicht mehr benutzen kann …