Christopher Annen & Francesco Wilking - Hundertmal Nichts (Gold) - Was is hier eigentlich los

Christopher Annen & Francesco Wilking – Hundertmal Nichts (Gold)

Christopher Annen & Francesco Wilking - Hundertmal Nichts (Gold) | Musik | Was is hier eigentlich los?

Für die letzte Single von ihrem gemeinsamen Album Alles was ich je werden wollte holen sich Christopher Annen und Francesco Wilking nochmal Unterstützung vom King: Rocko Schamoni veredelt das abgehangene Hundertmal Nichts (Gold).

Es gibt viele Sprichwörter mit Gold. Gold ist alt und glänzend und weich und kostbar. Gold ist konservativ. Etwas worauf man immer wieder zurückkommen kann, wenn die Welt wackelt – Wie jetzt.

Christopher und Francesco haben keine Reserve davon. Sie betrachten es wie Kinder mit Bewunderung und Angst, und wie Heranwachsende mit Wut, mit Wissen um Ausbeutung und wie Erwachsene fasziniert im Museum: den Goldgrund auf den Gemälden der Gotik, das Blattgold im Burger von Ribery.

„Gold ist scheisse“, sagt der kluge Rocko Schamoni und macht sehr schönen Schmuck daraus. Deshalb sprechsingt er hier auch mit, übernimmt in Hundertmal Nichts (Gold) die Stimme aus dem Off – Die Stimme des Typen, der spielt, um zu gewinnen.

„It’s lonely at the top“ singt Randy Newman, aber das ist nicht schlimm, oben ist es luftig frisch. Oben gibt es keinen Müll und keine Überschwemmungen. Klar, es ist ein wütendes Lied über die oberen 1%. Aber die Wut ist soft, die Wut fließt, die Wut ist nicht so laut wie jene, die ihre Verachtung für die andern 99% wie eine Krone tragen, die Wut liegt den ganzen Tag müde in der Ecke und traut sich abends einen bösen Witz zu machen, weil sie ein bisschen was getrunken hat.

Hundertmal Nichts (Gold) ist kein Manifest, sondern ein Vibe, eine Frage, die die Antwort kennt. Das Lied ist eine süße Melodie gegen all die Wandtattoos und Crypto Bros, die erzählen, dass jeder es schaffen kann. Francesco und Christopher sind die Kinks, die die Monarchie abschaffen und Paläste zu Hüpfburgen machen wollen. Sie nennen das Problem ohne die Namen. Sie singen: „Er hat nichts dafür getan, er ist so geboren, dann hat er was damit gemacht und die Hälfte verloren.“ Und „er“ kann jeder sein, der orangene Haut hat und seine Einstellung zur Welt aus dem Geld der Eltern schöpft.

Die Musik, mitkomponiert und produziert von Fabian Langer, rollt wie ein Piraten-Zug, verwaschene Gitarren, Honky Tonk Klavier und Chöre glitzern am Abend der Apokalypse.

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Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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