Cycling Cities – Der Film
Ach komm, zum Abschluss kann man noch mal ein bisschen zündeln. Und passenderweise hab ich vor ein paar Tagen einen kurzen Beitrag gesehen, der zeigt: Fahrradfahrer sind auch nicht viel besser als Autofahrer. Konkret ging es um einen Versuch, bei dem Mini-Zebrastreifen auf Fahrradwege geklebt wurden. Ganz konkret bei einer Bushaltestelle, weil die Verkehrsplaner sich dachten, dass das doch total witzig ist, wenn sich da wartende Fußgänger (und später dann Busfahrende) und Fahrradfahrer regelmäßig ins Gehege kommen.
Also Zebrastreifen drauf und darauf hoffen, dass Fahrradfahrer anhalten, wenn da Fußgänger über den Radstreifen laufen wollen. Die Reaktionen? Ziemlich eindeutig: „da halt ich nicht an“, „das wird nicht funktionieren, ich bin Fahrradfahrer, ich weiß das“ oder auch „das ist totaler Quatsch“. Oder wie ich es formulieren würde: Gegenüber Autofahrern maximale Rücksicht verlangen, aber selbst vor Ignoranz nur übersprudeln.
Was dabei leider mal wieder zu kurz kommt: Da sind nicht die Fahrradfahrer das Problem (aber eben auch), sondern das System, sprich die Verkehrsplanung selbst. Ist halt dumm, dass man einen Fahrradstrafen quer durch einen Buswartebereich führt, genauso ist es abenteuerlich, was man sich beim Mix zwischen Autofahrer und Fahrradfahrer immer wieder aufs Neue ausdenkt.
Dabei geht es auch deutlich anders, wie nicht zuletzt der Dokumentarfilm von Ingwar Perowanowitsch zeigt. Darin zeigt er die fahrradfreundlichsten Städte Europas, angefangen von Freiburg über Paris, Amsterdam bis hin zu Kopenhagen. Irgendwo in der Aufzählung sind auch Paris und Hamburg genannt, wobei ich da selbst nicht den Eindruck hab, dass die besonders freundlich zu Fahrradfahrern sind. Also so insgesamt gibt sicherlich auch schöne Flecken – aber am Ende zählt leider auch hier eher das Argument, dass e woanders einfach nur viel schlimmer ist:
Geht ein bisschen länger, aber ist ja auch nicht so, als hätte man über die Feiertage nicht ausreichend Zeit.
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