Die Geschichte des Riesenrads
Früher bin ich tatsächlich ganz gern mal auf den Hamburger Dom gegangen. Im Osten würde man dazu Rummel sagen, irgendwo anders noch Kirmes – am Ende aber einfach das Ding, wo Leute ihre Fahrgeschäfte aufstellen und andere mit übertriebenen Preisen Wurst und Bier verkaufen. Ihr kennt das.
Dabei waren mir die Fahrgeschäfte immer relativ egal, weil – bei allen Tests und Prüfungen zum Trotz – mein Vertrauen in fremde Menschen ist nur begrenzt ausgeprägt und wenn ich mit hohen Geschwindigkeiten durch die Gegend geschleudert werden will … weiß ich auch nicht, will ich halt nicht.
Und wenn wir mal ehrlich sind, Essen und Trinken ist da jetzt auch nicht sonderlich geil, das macht man eher um des Events wegen. Aber da mal so rüberschlendern und gucken, wer sich da so rumtreibt und was es Neues gibt (eher selten der Fall), das hat schon was. Und dann kam halt Corona …
Gut, auch vor Corona hatte ich da immer weniger Lust zu, weil Menschen einfach immer rücksichtsloser geworden sind und je mehr da aufeinander treffen, umso schlimmer wird's.
Wenn es dann aber doch mal ein Fahrgeschäft sein muss, dann maximal das Riesenrad. Das ist angenehm langsam, liefert mir aber dennoch genug „Thrill“, weil halt Höhenangst. Die wird aktuell ohnehin gerade zwanghaft bekämpft, weil ich wegen der einen oder andere Reparatur am Haus auch mal auf Leitern steigen muss – da ist ein Riesenrad ja nur die nächste Steigerungsstufe.
Außerdem gibt es das Riesenrad schon sehr lange, je nach Betrachtungsweise bereits seit 1620. Natürlich kleiner, aber eben ein Rad mit befestigten Sitzen, dass sich gedreht hat. So richtig professionell wurde das dann 1893. Das Thema hat sich dann aber auch schnell wieder abgenutzt, sodass erst 1999 mit dem London Eye neue Popularität aufkam – bei dem Ding aber auch kein Wunder.
Man kann also sagen: Selbst sowas „langweiliges“ wie ein Riesenrad hat eigentlich eine recht interessante Geschichte:
Wenig verwunderlich: Natürlich steht das mittlerweile größte Riesenrad der Welt in Dubai.
[via]
Früher bin ich gerne Karussell gefahren, auch Riesenrad. Mittlerweile habe ich irgendwie Höhenangst bekommen. Es ist seltsam, wie sich unsere Ängste im Laufe der Zeit verändern können. Als Kind hat mir das nichts ausgemacht, aber jetzt scheint es so, als ob meine Furcht vor Höhen immer größer wird.
Ich frage ich manchmal, wo das herkommt. Vielleicht liegt das daran, dass wir uns im Erwachsenenalter mehr bewusst sind von den Gefahren um uns herum. Oder vielleicht hat mein Körper einfach eine natürliche Reaktion auf diese Art von Situation entwickelt. Aber ich habe tolle Erinnerungen an die Jahrmärkte