OK KID – Die Kids sind alright

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„Macht euch keine Sorgen: DIE KIDS SIND ALRIGHT“ Mit dieser von Wucht und Extase aufgehitzten Comeback-Hymne melden sich OK KID zum 10 Jährigen Jubiläum zurück.

Ja, den Kids geht es wieder gut. Wahrscheinlich besser denn je. Aber der Weg hierher war lange und erschwerlich. 4 Jahre sind seit ihrer letzten „richtigen“ Tour vergangen. Mit den fehlenden Konzerten verschwanden nicht nur die Einnahmen als Existenzgrundlage, sondern auch das, was OK KID als Band einst bekannt machte: Ihre fulminanten, emotional geladenen Live-Shows. Abrisskonzerte auf Augenhöhe mit ihren Zuschauer:innen voller emotionaler Achterbahnfahrten.

All das, was OK KID ausmachte, war in der Pandemie nicht möglich. Und somit kam der Zweifel, ob diese Band Corona überhaupt überleben kann. Letztes Jahr brachte sie mit DREI das wohl konsequenteste und von Kritiker:innen meist geliebte Album ihrer Karriere raus. Mit Platz 7 der deutschen Album-Charts zudem sehr erfolgreich. Aber dennoch führten die Ereignisse oder besser gesagt mangelnde Ereignisse des letzten Jahres die Band in eine Krise: Die erste kleine Tour nach so langer Zeit musste wegen Corona abgebrochen werden. Die dann geplante „große“ Tour nach Monaten zum dritten Mal verschoben. Wie nur wenige Bands überhaupt, thematisieren OK KID offen den mangelnden Ticketverkauf für die geplante Tour im Herbst, die Unsicherheit, eine Tour zu planen und nicht zu wissen, ob man sie spielen darf oder aufgrund der gestiegenen Kosten es sich überhaupt leisten kann.

„Auflösen und sich einen anderen Job suchen oder noch weiter dran glauben, dass alles irgendwann wieder gut wird?“

Zum Glück haben sich die Wahlkölner für Letzteres entschieden. Und dann endlich die Erlösung: Ihre ersten Konzerte nach so langer Zeit lösten wahre Begeisterungsstürme in den (wieder) vollen Hallen aus. Die Kids sind alright ist genau diese Aufbruch-Hymne, die OK KID, die wir brauchen – produziert in Eigenregie von Raffi Balboa.

Thematisch blickt sie in den multiplen Krisenherd. Es geht um Widerstand, Rebellion, den Status Quo der eigenen Situation so hinzunehmen, wie er ist. Sie handelt von Kids, die auf die Strassen gehen, sich nicht länger aufhalten lassen, um ihre Rechte für eine gerechte Zukunft einzufordern. Eine Ode an jugendliche Protestbewegungen. Spätestens mit der Zeile „Sie haben den Abgesang auf uns schon oft geübt, doch noch lange nicht das Ende vom Lied“ wird klar, hier geht es um ihre eigene Zukunft. Ein Befreiungschlag für die nächsten 10 Jahre … und die nächsten 10 … und die nächsten …

„10 Jahre OK KID“ heisst nämlich nicht, sich nostalgisch in den alten „wunderbaren“ Vorpandemie-Jahren zu suhlen. 10 Jahre OK KID bedeutet Neubeginn.