Chinas Kopie von Paris
Dass die Chinesen alles kopieren, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, kann man durchaus als Klischee abtun, gleichzeitig ist dann aber doch auffällig, wie häufig und schnell Gadgets und Technologien gerade dort ihre Nachahmer finden. Vielleicht sind aber alle anderen auch einfach nur einen Ticken schlauer und lassen sich nicht erwischen. Spielt am Ende aber auch keine Rolle, ich bin einer der Falschesten, der hier über Klischees urteilen sollte.
Und doch passt das hier eigentlich wie die Faust auf Auge, denn tatsächlich hat China bei der Geschichte nämlich im großen Stil kopiert – genauer gesagt, haben die einfach versucht, Paris nachzubauen. Oder zumindest Teile davon.
Die Rede ist von Huangzhou, ein Vorort von Shanghai, in dem es unter anderem einen eigenen Eiffelturm, einen Arc de Triomphe, Champs-Elysée, das Schloss Versailles und sogar eine Mona Lisa gibt. Nur der Louvre fehlt.
Find ich allein deswegen schon spannend, weil China ja eigentlich eine gar nicht mal so unspannende eigene Kultur hat, für die man sich nicht schämen muss (außer halt die üblichen Gräueltaten, die scheinbar zu jeder Zivilisation dazu gehören).
Viel spannender ist aber, dass in Huangzhou scheinbar niemand so richtig leben will. Traurig, wenn man bedenkt, wie viel Geld in das Projekt geflossen ist und dass man eigentlich mit 10.000 Menschen geplant hat, die dort leben soll(t)en. Und der Witz ist, dass das eigentlich leicht zu lösen wäre, es mangelt scheinbar nur an einer vernünftigen Nahverkehrsanbindung – als ob die Chinesen nicht Meister wären, sowas mal eben kurz aus dem Boden zu stampfen.
Wie dem auch sei, Yes Theory war einiger Zeit vor Ort und gibt einen Einblick in das chinesische Paris:
Immerhin, Touristen und Hochzeitspaare finden das wohl ganz toll und kommen wenigsten auf einen Abstecher vorbei.
[via]
Eine Reaktion
Weitere Reaktionen