Großartige Wimmelbilder von Tarık Tolunays
Ist es nicht komisch, dass ich eigentlich ein sehr großer Fan von Details bin und gerade sehr kleinteilige Bilder nahezu ausnahmslos liebe, besonders wenn sie ein Teil von etwas sehr viel Größerem sind – ich aber mit Wimmelbildern noch nie etwas anfangen konnte?
Und ich glaube mittlerweile, dass ich den Grund kenne. Denn nicht selten sind Wimmelbilder vor allem bunt, was halt natürlich bedingt sehr schnell chaotisch wird. Visuell laut, wenn man es so bezeichnen will und Klarheit kommt erst rein, wenn man länger und vor allem mehr auf Details fokussiert drauf schaut.
Oder es liegt schlichtweg daran, dass ich a) nie die Bücher hatte, in denen man Waldo finden muss und b) jeglicher Kontakt damit nach meiner Kindheit eigentlich nie von Erfolg gekrönt war, weil Waldo ein Arschloch ist, dass sich ziemlich gut verstecken kann. Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass unser Gehirn sehr faul ist und bei solchen Dingen auf seine ganz eigene Weise arbeitet.
Das Schlimme ist: Es wird mit zunehmenden Alter nicht besser und gerade dieses visuell laute wird immer anstrengender, zumal da auch die Pandemie ihren Teil zu bei trägt. Ich hab es schon mehrfach erwähnt, aber diese wenigen Momente, die wir trotz Homeoffice und Co. mal in der Innenstadt oder auch nur kurzzeitig im nahegelegenen Shopping-Center waren … das war schon anstrengend. Und eben auch physisch laut.
Absurd, wenn man bedenkt, dass wir das vor zwei Jahren noch regelmäßig hatten und als normal empfanden. Oder wir waren einfach nur deutlich abgestumpfter und haben es deshalb nicht mitbekommen, wobei ich da auch nicht weiß, ob das nun gut war oder nicht.
Wie dem auch sei, Tarık Tolunays bringt beide von mir angesprochene Themenwelten zusammen – also Wimmelbilder und die Stadt an sich – und zeigt damit ganz gut, was ich meine, denn der türkische Künstler verwendet dafür ganz gerne seine Geburtsstadt Istanbul. Also die Stadt, die ohnehin schon als recht wuselig gilt.
Außerdem wirkt das ein bisschen retro-esk, aber auch gut, weil es da natürlich jede Menge zu entdecken gibt und gerade das nachfolgende Video hilft dabei, dass man nicht sofort von allen Details erschlagen wird:
Das Ganze als Einzelbilder aber auch andere Arbeiten gibt es natürlich auf seiner eigenen Seite, bei Instagram oder auch Behance. Reinschauen lohnt sich!
[via]
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