Mariybu – ein tag göttin
Die Berliner Hyperpop-Pionierin Mariybu liefert mit ihrer Videosingle ein tag göttin nicht nur einen maximal tanzbaren Club-Hit – sie macht auch tiefsitzende, emotionale Zugeständnisse. Der Song erschien über ihr eigens gegründetes Label TangaTunes und beschreibt den schmalen Grat zwischen Hochgefühl in exzessiven Nächten und emotionalem Kater danach. „Meine Depris misch‘ ich gerne mit ’nem Wodka“, singt Mariybu mit verspielter Stimme auf dem von ihr selbst produzierten Hyperpop-Techno-Beat und releast mit ein tag göttin eine schonungslos ehrliche Eskapismus-Hymne. Denn wo lässt es sich schon besser vor Tristesse und Alltag fliehen, als in Berlin? Die Wochenenden in der Hauptstadt verschlucken Mariybu, ziehen sie hinein in einen wilden Strudel aus Rauschzuständen, dröhnenden Bässen und verschwitzten Menschenmengen und spucken sie schlußendlich wieder aus: Das Dopamin ist leergetanzt, die Wirkung der Drogen lässt nach und das lang ersehnte Hoch fordert erbarmungslos seinen Preis.
Das dazugehörige Musikvideo lag in Julia Jalyschkos Händen und schafft eine visuelle Ebene, die den Vibe des Songs perfekt einfängt: Mariybu ist auf der Tanzfläche in ihrem Element und feiert mit jeder Menge queeren Friends eine Party, die wilder nicht sein könnte. Magisch wirkende Momentaufnahmen und künstlerisch umgesetzte Szenen lassen uns tief in Mariybus Welt eintauchen, während spektakuläre Outfits, spicy Küsse und „so schöne Kristalle“ die Nacht unvergesslich machen – und so verschwinden für ein paar Stunden all die düsteren Gedanken aus Mariybus Kopf.
Die Berliner Künstlerin Mariybu hat sich in den vergangenen Jahren als visionäre Sängerin und Producerin sowie empowerndes Rolemodel weit über die queere Szene hinaus einen Namen gemacht. Mal stark und kämpferisch, mal zuckersüß und verspielt, aber immer kompromisslos sie selbst – so präsentiert sich die Musikerin auf der Bühne. Dass sie diese stets auch anderen weiblichen und genderqueeren Talenten zur Verfügung stellt, fasst die künstlerische DNA von Mariybu perfekt zusammen: Es geht um gegenseitiges Empowerment in einer Industrie, die FLINTA*-Personen bis heute zu wenig Raum zugesteht. Mariybu mag als self-producing Artist mit frisch gegründetem eigenen Label durch und durch DIY sein – die Mauern der Branche reißt sie aber nicht nur für sich selbst ein, sondern immer auch für andere.
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