McDonald’s in West-Berlin 1984
Wann immer es darum geht, was wir „heute abend“ essen oder wenn wir uns doch mal den Spaß erlauben, dass ich fürs Essen zuständig bin, ist die Antwort immer gleich: Lass zu Mäcces fahren. Und die Reaktion ist immer gleich: „Kannste vergessen.“
Aus pädagogischer Sicht vermutlich gar nicht mal so schlecht, denn einer Zweijährigen sollte man vielleicht doch nicht die Hamburger gedankenlos reinstopfen, der Witz ist aber, dass wenn wir mal durch halb Deutschland zum Beispiel zu meinen Eltern fahren, eine Pause beim goldenen M kein Problem ist.
Ehrlicherweise sind aber die großen McDonald's-Zeiten auch bei mir schon lange vorbei. Zu Bundeswehrzeiten war ich da regelmäßig, weil es halt doch schwierig ist, was zu essen zu finden, wenn du abends irgendwann mit dem Zug ankommst und eigentlich nur noch ins Bett willst. Also fix da rein, 10 Chickenburger für jeweils 1€ rausgeholt und Abfahrt. Die eine Hälfte abends noch reingepfiffen, die andere Hälfte „zum Frühstück“ – war nicht gut, aber ging.
Was mir ebenfalls irgendwie Zuwider ist: Die Nutzung des Drive-In. Allein schon die Kommunikationsprobleme an der Gegensprechanlage, dann dieser dauerhafte Hetzzustand, ungesunde Verrenkungen am Übergabepunkt, das hastige Sortieren im Auto ... ganz furchtbare Erfindung. Und ich wette, die Zeitersparnis hält sich auch stark in Grenzen.
Ein bisschen bin ich damit aber scheinbar allein auf weiter Flur, denn irgendwie hat sich das ja doch durchgesetzt – immerhin gibt's das schon seit über 41 Jahren – und die Einführung hier bei uns sah dann so aus:
Dieses Video zeigt drei Ausschnitte aus Fernsehsendungen von 1984, die die Anfänge von Fast Food in West-Berlin dokumentieren. Im Mittelpunkt steht der McDonald's Drive-in in der Clayallee, einer der ersten seiner Art in der Stadt.
Zu sehen sind Aufnahmen vom Restaurantbetrieb, Bestellungen am Auto, die Zubereitung von Hamburgern sowie deutsche und amerikanische Gäste. Das Filmmaterial dokumentiert, wie das Konzept des amerikanischen Schnellrestaurants in das Berliner Stadtleben eingeführt wurde und auf welche Weise es Teil der westberliner Alltagskultur wurde. Abschließend ist auch ein kurzer Clip mit Burger-King-Hamburgern zu sehen, der die beginnende Konkurrenz zwischen den Fast-Food-Ketten andeutet.
Oder halt doch TK-Pizza und einfach direkt Zuhause bleiben.
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