Paul Gerlinger - Es könnte kaum schöner sein - Was is hier eigentlich los

Paul Gerlinger – Es könnte kaum schöner sein

Paul Gerlinger - Es könnte kaum schöner sein | Musik | Was is hier eigentlich los?

Wie es Paul Gerlinger geht? Ach, schon okay. Normal großartig halt. So, wie es uns allen geht, wenn wir wie gestern schon und ganz sicher auch morgen wieder am Küchentisch sitzen, in der einen Hand den Filterkaffee (der wievielte ist es eigentlich heute?), in der anderen das Smartphone. Und unserem Finger dabei zusehen, wie er sich durch die Apps und Socials scrollt, „autark / Er weiß genau, was er tut“. Wie war noch mal die Frage? Ach ja, wie es Paul Gerlinger geht. Wird er sicher gleich beantworten. Kurz noch den Feed zu Ende scrollen, „hast du das schon gesehen?“

Auf seiner zweiten Warner-Single macht der Mannheimer Singer-Songwriter eine zutiefst melancholische Bestandsaufnahme über das Leben als Subjekt in unseren digitalen Zeiten. Zeiten, in denen wir vernetzter sind denn je und gleichzeitig immer einsamer. Erschöpft vom ständigen Druck, am Puls der Zeit zu sein. Dem nächsten Trend hinterherzujagen. Erfüllt von einer seltsamen Gleichgültigkeit, überhaupt noch so etwas wie eine eigene Meinung zu haben. „Mach dir keine Gedanken mehr / Schau einfach zu / Es wird dir gefallen“, schlägt Paul Gerlinger vor. Ist das schon Kapitulation oder schlicht der einzig angemessene Coping Mechanism?

Begleitet von schwermütigen Celloklängen, einer sehnsuchtsvoll heulenden Gitarre und einem erschöpft rumpelnden Beat betreibt Paul Gerlinger eine Innenschau seiner eigenen Seele, die zugleich auch eine Innenschau unser aller Seelen ist. „Fühlst du dich auch so allein / Dann kannst du Teil von uns sein / Darf ich vorstellen: Der Geist / Unserer seltsamen Zeit“, singt er mit dieser unglaublich guten, sonoren Bassstimme, die auch schon seine Warner-Debütsingle Alles perfekt auszeichnete. Eine Bassline brummt satt, funkelnde elektronische Effekte und viel Delay erzeugen mindestens so viel Weite wie die unendlichen Datenautobahnen des World Wide Web. Paul Gerlinger gießt sich noch einen Filterkaffee ein und scrollt sich weiter zur Unendlichkeit. Wie es ihm dabei geht? „Es könnte kaum schöner sein“.

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Über Martin

Technikbegeistert und immer auf der Suche nach spannenden, beeindruckenden und/oder lustigen Themen schreibt Martin neben seinem Hauptberuf täglich mehrere Artikel für wihel.de. Oder wie er es beschreibt: Andere teilen ihre Internetperlen lediglich mit ihren Freunden, wir teilen Sie mit allen, die es interessiert.

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