Privataufnahmen aus der DDR 1989
Gerade mit Kind merkt man noch ein bisschen mehr, wie wichtig Routinen sind. Das fängt bereits damit an, dass sobald ich Abendessen auf unseren Esstisch stelle, die kleine Maus losrennt und auf ihren Hochstuhl klettert, um dann darauf zu warten, dass wir hier das Lätzchen vor die Nase halten und sie die Arme durch die Ärmel strecken kann. Wehe, da wird mal von dem Plan abgewichen, dann ist hier aber nicht nur Polen offen (darf man das eigentlich noch sagen?).
Genauso gehört es zu den Morgen am Wochenende dazu, dass wir am Samstag nicht nur Nachrichten, sondern auch eine Mini-Doku schauen und sonntags die digitalen Prospekte der kommenden Woche studieren. Man muss ja wissen, was es zu kaufen gibt, ob man das braucht und ob es so begehrt sein könnte, dass man nicht bis zu dem Tag wartet, an dem man normalerweise die Wocheneinkäufe erledigt. Spießerleben halt, aber wer angebotsjagende Rentner mal erlebt hat, weiß, wie wichtig das ist.
Ein Angebot stieß dabei besonders ins Auge, aber nicht weil wir es unbedingt bräuchten, sondern weil es sich um ein Produkt handelt, dass es schon in meiner Kindheit gab: Pustefix Seifenblasenwasser. Keine Ahnung, ob man dafür wirklich Geld ausgeben muss, wenn man sich solches Zeug auch easy selbst machen kann, aber es ist mindestens bemerkenswert, dass dieses Produkt schon seit mehr als 30 Jahren existiert und scheinbar immer noch verkauft wird. Wobei, wenn man es genauer nimmt, existiert das Zeug schon seit den 50ern und wurde – natürlich – auch eher zufällig entdeckt, als man Waschmittel produziert hat. Ganz so traditionell ist das aber alles nicht mehr, die Rezeptur hat man 2015 an China verkauft, wo das Zeug mittlerweile auch hergestellt wird – immerhin kann man aber auch Seifenblasen herstellen, die selbst bei Berührung nicht zerplatzen.
Jedenfalls hat mich das an meine Kindheit erinnert, genauso wie das nachfolgende Video mit ein paar Privataufnahmen aus der DDR kurz vorm Mauerfall:
Irgendwie schön, aber auch gleichzeitig traurig, weil das schon alles recht trostlos und grau war. Aber wenigstens kann ich sagen: So hab ich das auch noch grob in Erinnerung.
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