Shitney Beers – Maya Hawke
Amity Island bietet 12 neue Perlen der außergewöhnlichen Hamburger Band, die am 2022er Hit-Album This is Pop anknüpfen und Shitney Beers noch breiter aufgestellt zeigen: Mehr Instrumentierung und cremige Chöre, mit Done ist außerdem das neue Don't let the sun go down on me dabei. Ein Traum und auch inhaltlich trotz der Neunzigerjahre College-Rock Anleihen hochgradig zeitgemäß und ein wichtiges Album für die FLINTA* Szene.
Noch eine dieser geglaubten Sicherheiten, von denen wir uns verabschieden können. Die Welt ist nicht gänzlich ausgemessen. Immer wieder tauchen irgendwo neue Inseln auf, manche übersehen, manche neu entstanden, hier zum Beispiel diese hier: Shitney Beers, drittes Album, willkommen auf Amity Island. Genaue Koordinaten noch nicht ganz auskartografiert, egal, der Kurs ist trotzdem gesetzt. This Is Pop war das Vorgänger- Werk. Das hier ist jetzt Meuterei.
Schließlich gibt es genug Gründe, wütend zu sein: Misgendering, der richtige Crush zur falschen Zeit, festklammern an Dingen, die losgelassen werden wollen. Die Revolte tut weh, und ja, meistens einem selbst. Macht aber nichts, denn der Punk gehört den Verletzlichen, wissen Shitney Beers. Amity Island beginnt deshalb mit einem tiefen Seufzer. Keine Durchhalteparolen in Intro, nur Banjo und leise Versprechen.
Stattdessen werfen einem Shitney Beers die Rettungsleine zu. Liebeserklärung an Maya Hawke, für die man sogar die Krankenversicherung aufgeben würde, queere Hymne auf zwei Ritter, die alle haben können, aber eigentlich nur sich gegenseitig wollen. Auf Amity Island klingt ein Gitarrensolo noch immer so, als könnte es Leben retten.
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