Wie das Wählscheiben-Telefon 1940 eingeführt wurde
Es klingt ja immer albern und hart nach Boomer, wenn man sich darüber lustig macht, dass die Jugend von heute nicht mehr weiß, was ein Wählscheiben-Telefon ist oder wie eine Telefonzelle aussah. Aber es ist ja so, das liegt alles schon so weit zurück, dass es immer mehr Menschen gibt, die einfach keine Ahnung mehr haben, was das ist und wie das funktioniert. Und selbst wir Boomer haben ja auch nichts davon, dieses Wissen noch zu haben – teilweise ist sogar das Gegenteil angesagt, denn wenn Kleinkinder spielend leicht mit Smartphones und Tablets hantieren, gleichzeitig mein Vater aber nicht weiß, wie bei uns der Fernseher auch nur angeht und man durch die Programme zappt … da wird der Generationenunterschied schon sehr deutlich.
Außerdem: Wählscheibentelefone waren auch hart nervig. Nicht nur, dass das Wählen ewig lange gedauert hat, teilweise auch schmerzhaft war, je nachdem wie schwer sich die Scheibe drehen lies … einmal verwählt, durfte man direkt wieder von vorn anfangen.
1940 war das aber eben das nächste Level, wenn es ums Telefonieren ging. Hat man früher einfach den Hörer abgenommen und in den Hörer gesprochen, wen man anrufen wollte (hat ein bisschen was von Siri und Alexa, nur das eben Siri und Alexa echte Menschen in irgendeiner Zentrale waren), war man ab sofort einigermaßen autark und konnte ganz unabhängig bestimmen, wen man anruft.
Und irgendwie ist auch schön, dass es dafür scheinbar richtige Einweisungen gab, die recht leicht zu verstehen waren:
A 1940 educational short by Bell Telephone to show customers that were recieving new dial phones how to use the new device, and why they were getting these new sets.
Bin aber mehr Typ „SMS“ und Co. insofern freu ich mich, wenn ich niemanden anrufen muss und auch nicht angerufen werde. Egal ob per Scheibe oder sonst was.
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