Wie man ein Akkordeon baut
Ich hab in meiner Kindheit sehr lange nicht verstanden, dass es zwischen Akkordeon und Keyboard einen Unterschied gibt und nachdem ich das dann irgendwann auf die Kette bekommen hab, war mir nicht ganz klar, wieso Keyboards und Klaviere gleichzeitig existieren sollten. Ist doch irgendwie viel praktischer, wenn man sich so ein Ding hinstellt, dass man im Zweifel auch zusammenklappen und platzsparend verstauen kann, während so ein Flügel einfach nur maximal unhandlich ist. Und ja, mir ist auch aufgefallen, dass ich selbst hier Flügel und Klavier zusammenschmeiße, was das Dilemma mit den Tasteninstrumenten bei mir nur noch mehr veranschaulicht.
Zumindest beim Akkordeon könnte man wenigstens Abhilfe schaffen, wenn man das Ding einfach konsequent Ziehharmonika nennen würde, vermutlich ist aber die Anzahl der Gegner von doppelten Hs in einem Wort einfach zu groß und was Monika damit zu tun hat, weiß vermutlich auch keiner. Um das ganze abzuschließen: Schifferklavier ist als Begriff der furchtbarste von allen!
Tatsächlich ist so ein Akkordeon aber ein durchaus interessantes Instrument. Jetzt nicht zwingend vom Klang her, denn in erster Linie verbinde ich damit Volksmusik bei Oma und Opa und das war immer schlimm, besonders weil die so eine richtig fette Anlage besaßen, aber dann nur so einen Schund damit gespielt haben.
Aber so von der Funktionsweise ist das dann doch recht wild, besonders wenn man wieder die Vergleiche mit Klavier und Flüge anbringt. Da wo eigentlich Seiten und Schläge auf selbige das Instrument erklingen lassen und somit die Basis bilden, ist es beim Akkordeon Luft und ein Balg. Und auch irgendwie Tasten, wovon es dann auch direkt zwei Arten gibt, was am Ende das Spielen durchaus kompliziert erscheinen lässt. Genau wie den Zusammenbau, bei dem es auf höchste Präzision ankommt.
In der Weltmeister Akkordeon Manufaktur in Klingenthal weiß man das nur zu gut und hat den SWR dabei zuschauen lassen:
Schon ein bisschen spannend.
[via]
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