Wie schwierig es ist, Fake-Geräusche für E-Autos zu designen
Gefühlt ist das hier auch wieder ein gutes Beispiel dafür, wie sehr Fluch und Segen zusammenhängen können: Während Verbrenner-Autos bauartbedingt immer irgendwelche Geräusche während des Betriebs machen, sind Elektrofahrzeuge nahezu ausschließlich fast geräuschlos. Wer schon mal längere Zeit an einer stark befahrenen Straße verbracht hat, kann sich darüber eigentlich nur freuen und fragen, wann denn endlich alle Verbrenner durch E-Autos ersetzt sind, damit es endlich mal ruhiger wird. Stress durch Lautstärke ist schließlich kein unbekanntes Phänomen.
Allerdings sind ja nicht nur Autos unterwegs, sondern auch Fahrradfahrer und Fußgänger. Wenn sich dann aber ein tonnenschweres Fahrzeug einfach anschleichen kann ... es gibt genug Situationen, in denen auch der Gehörsinn gebraucht wird, um Unfälle zu vermeiden.
Was dann auch vor einiger Zeit zu der Diskussion führte, dass E-Autos doch bitte künstlichen Sound erzeugen sollen, damit man sie auch akustisch wahrnimmt. Ich weiß leider nicht, ob das mittlerweile verpflichtend ist oder auf Vernunft durch Autohersteller (hahahahahahaha) setzt. Was ich aber weiß: einer unserer Nachbarn fährt ein E-Auto mit Soundkulisse und irgendwie klingt das doch sehr merkwürdig. Was dann vielleicht auch aufzeigt, dass das gar nicht so einfach ist, einen passenden Sound für ein E-Auto zu finden.
Irgendwo aber auch logisch: Es soll nicht so nervig sein, wie bei Verbrennern, aber sich gleichzeitig passend zur gefahrenen Geschwindigkeit verhalten. Dazu ausreichend warnend sein, aber dennoch angenehm. Und vielleicht soll auch jedes Auto ein bisschen anders klingen, nicht zuletzt, weil irgendwer mit Lizenz- und Patentscheiße nur darauf wartet, Schindluder zu treiben.
Vox hat sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigt und zeigt nachfolgend, wie schwer auch dieser Aspekt bei der neuen Generation der Autos werden kann:
Und das eigentlich „Schlimme“ ist, dass man den perfekten Sound erst gefunden hat, wenn es einem eigentlich nicht mehr auffällt.
[via]
@wihel Just my thought: Private Blechdosen (MIV) aus den Städten verbannen, Problem gelöst. 🤷♂️
@Cyb3rrunn3r jahrzehntelange sozialisation bekommste so aber nicht direkt gelöst
@wihel Aber das Problem, dass man für die E-Blechdosen extra was erfinden muss, weil man die nicht hört.
Zumindest mal nicht für die breite Masse.
Polizei-E-Blechdosen sind, im EInsatz, per se schon nicht zu überhören, genauso wie die von der Feuerwehr oder Krankenwagen - Martinshorn.
@Cyb3rrunn3r und doch löst du mit deinem vorschlag ein problem und machst drölfzig andere auf. perspektivwechsel: irgendein geräusch kriegt man da easy rein. aber es bietet sich die chance, hier mal was gutes finden zu können
Der Lärm bleibt. Ab Tempo 30 sind die Reifen lauter als jeder Motor.
Hier Infos zur Lautstärke von Motoren: https://freeyou.de/blog/wie-laut-darf-ein-auto-sein/
Hier Infos zur Lautstärke von Reifen: https://www.cerclebruit.ch/studies/leisereifen/BAFU_entwicklung-der-pkw-reifen-laerm-emissionen-bei-abgefahrenen-sommer-winterreifen-15000km-projektbericht.pdf (ab Seite 5)
Sieht für mich so aus als wären Reifen leiser also klassische Motoren. Und zumindest meiner Erfahrung nach sind E-Autos selbvst mit normalen Reifen deutlich leiser als Verbrenner. Insofern "bleibt der Lärm" nicht. Wenn wir dann irgendwann mal nur noch E-Autos auf der Straße haben und "Mensch" sich an die neue Geräuschkulisse gewöhnt hat, magst du Recht haben. Aber da sind wir ja noch lange nicht ...
Das so genannte AVAS (acoustic vehicle alerting system) ist für Neufahrzeuge, gemäß EU-Richtlinie, verbindlich einzubauen. Es gibt auch gewisse Vorgaben, wie das künstlerische Geräusch mindestens akustisch warnen soll, aber auch noch viel Spielraum für die Gestaltung.