Wie sich Leif Sundberg aus einer ausweglosen Situation befreit
Mit Netflix geht es bergab. Steile These, ich weiß, aber ein bisschen sah man das kommen, denn die Qualität von Serien und Filmen war schon seit längerem nicht mehr das Maß aller Dinge, was nicht nur Allgemein sehr schade ist, sondern auch im starken Kontrast zu dem steht, was Netflix einmal groß gemacht hat. Masse statt Klasse, dazu der schon lange nicht mehr lustige Witz, dass man mehr Zeit mit der Suche nach was Schaubarem verbringt und am Ende damit mehr Zeit investiert als mit dem Schauen selbst ... das ist kurz lustig, funktioniert aber auf lange Sicht einfach nicht.
Was aber viel trauriger ist: Netflix reagiert nach der Verkündigung der letzten Unternehmenszahlen panische Gegenmaßnahmen. Weitere Preiserhöhung, strengeres Vorgehen gegen Account-Sharing und nicht zuletzt Werbung. Wenn man sich jetzt noch erinnert, dass es die Funktion gibt, dass man nicht mehr selber suchen muss, sondern der Streamingdienst einem einfach was vorsetzt hat Netflix ... tatsächlich das lineare Fernsehen erfunden. Jetzt sogar mit Werbung – und das alles nur für 20 Euro im Monat. Also wenn das nicht geil ist ...
Dabei hat doch gerade das lineare Fernsehen aus dem Erstarken der Streaming-Dienste bis heute nicht wirklich gelernt, zumindest wenn man sich das weiterhin ausgestrahlte Programm anschaut. Neue Formate werden nach wie vor nur auf Spartensendern irgendwann nachts ausprobiert und dann aufgrund von fehlendem Interesse beim Publikum schnell wieder in die Schublade gesteckt, während sich im Hauptprogramm Dinge tummeln ... von denen ich keine Ahnung ab, weil es einfach schmerzt, das zu schauen.
Daher hab ich auch nie den Hype um diesen ganzen Ninja Warrior-Kram verstanden und bisher einen großen Bogen darum gemacht. Aber wenn da häufiger so fantastische Leistungen wie bei Leif Sundberg vorkommen, werd ich wohl doch mal einschalten müssen.
Selten jemanden gesehen, der aus so einer scheinbar aussichtlosen Situation noch rausgekommen ist.
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