Als Videospiele in den 80ern angeblich abhängig machten
Abgesehen von der Wahrnehmung meines Privilegs an Wahlen teilnehmen zu dürfen und entsprechend Kreuze zu machen, wann immer ich darf, hab ich bisher in meinem Leben genau zwei Mal „politisch“ engagiert:
Kurz nach dem Umzug wurde ich als Wahlhelfer verhaftet, was in der Nachbarschaft überraschend gut ankam – wusste aber auch keiner bis dahin, dass man aus der Nummer nicht raus kommt und die einleitenden Worte des Bürgermeisters („Ich freue mich, dass sie alle hier so zahlreich und freiwillig dabei sind“) klassische Polit-Phrase war …
Und einmal in meiner Jugend, als ich tatsächlich noch über Computerspiele auf bedrucktem Papier las, aber eigentlich nur scharf auf die CD war, die dem Heft beilag, weil da irgendwelche Demo-Spiele enthalten waren. Ich weiß nicht mehr, wann das genau war, aber es entbrannte mal wieder eine Debatte darüber, dass Computerspiele verboten werden müssen, weil Jugendliche dadurch einen falschen Bezug zu Gewalt vermittelt bekommen und dann alle (!!) Amok laufen wollen. Als unerfahrener, wenn nicht sogar leicht dümmlicher, Jugendlicher schrillen da natürlich alle Alarmglocken, nicht zuletzt weil das ja mittlerweile durch Studien nachgewiesener Quatsch ist. Aber was weiß die Politik schon?
Also hab ich irgendeinen Vordruck genutzt und mal diversen Politikern einfach meinen Unmut klar gemacht. Der Aufwand war gering, für Stammtischdebatten war ich zu jung, aber irgendwas musste man ja tun.
Wie erwartet hat darauf natürlich niemand reagiert, außer – und das ist tatsächlich überraschend – die CDU. Allerdings auch hier viel bla bla und wenig Substanz, da war das Totholz, dass man für die ausschweifende Antwort benutzte mehr Verschwendung als alles andere. Insofern spar ich mir auch ein „aber immerhin“.
Womit wir dann auch beim Thema sind: Erwachsene, die wann immer sie können, Videospiele verteufeln. Wie gesagt, das kommt immer wieder vor und so auch in den 80ern, als die ersten Videospiele-Automaten auf die Jugend losgelassen wurde. Oder Jugendliche auf die Automaten, kann man drehen wie man will:
Zum Glück sind wir mittlerweile schlauer, auch wenn das an diesen Debatten vermutlich nichts ändern wird. Gefühlt werden sie aber seltener und das ist ja auch schon mal was.
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