Der Wartburg 353 W Deluxe
Das erste Auto meiner Eltern war damals ein Ford Fiesta. In weinrot und viele Jahre ein treuer Begleiter, bis wir irgendwann in einem Winter einen gar nicht mal so kleinen Unfall damit hatten (an den ich mich teils heute noch erinnern kann). Danach wurde der Wagen erneut durch einen Ford Fiesta ersetzt, an den ich mich aber nur bedingt erinnern kann. Eigentlich nur, dass das rot heller und der Wagen ein richtiges Montagsfahrzeug war – ständig war irgendwas kaputt.
Danach ging es weiter mit einem VW, dann ein Mercedes Vaneo, Kia und mittlerweile fahren sie einen SEAT. Was sie aber niemals gefahren sind: Trabi. Was ein bisschen komisch ist, haben sie doch einen nicht unwesentlichen Teil in der DDR verbracht, auf der anderen Seite musste man auf die Rennpappe ja auch eine ganze Weil warten. Wenn ich nicht komplett falsch liege, gab es sogar in der gesamten Familie keinen Trabi, aber einen Wartburg.
Das weiß ich noch so genau, weil ich mir in dem Ding mal sehr furchtbar die Finger eingeklemmt hab, hab allerdings keine Ahnung mehr, wie genau das passiert ist. Und mitgefahren sind wir damit auch nie, was eigentlich bedeutet: Egal, welches Fabrikat in der DDR unterwegs war, uns blieb vergönnt, auch nur mit einem mal mindestens als Beifahrer dabei zu sein. Was vielleicht aber auch gar nicht so verkehrt ist.
Dennoch, die Fahrzeuge haben mittlerweile eine Art Kult-Status, genauso wie die damaligen „Werbefilmchen“, die die Autos anpreisen sollten. Hier eines zum Wartburg 353 W Deluxe:
Und wer sich schon immer mal gefragt hat, warum der Wartburg Wartburg hieß: Weil der aus Eisenach kam. Und was steht da? Korrekt, DIE Wartburg. Weil sich die Leute damals bei der Sprache noch nicht so zickig angestellt haben (sagt ausgerechnet der, der auch heute noch auf Taxen statt Taxis besteht, obwohl der Duden da mittlerweile lockerer ist. Irgendwas ist halt immer.)
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