Das Winamp Skin-Museum
Es wird kurz nostalgisch und vermutlich erkennt auch nicht wirklich jemand irgendwas auf den Bildern, aber das ist ein nicht unwesentlicher Teil meiner Jugend: Winamp. Wobei besser gesagt handelt es sich um Skins für Winamp und da keiner mehr Winamp kennt oder sich vorstellen kann, wofür man das kleine Stück Software braucht, ein kleiner Exkurs:
Es gab mal eine Zeit, da war an Streaminganbieter nicht zu denken. Das Internet war zu schlecht, die Plattenfirmen zu mächtig und überhaupt konnte man gar nicht die ganze Zeit online sein, weil Muttern ja auch mal telefonieren wollte. Jep, im Internet surfen und gleichzeitig telefonieren war damals nicht möglich.
Aber wir wollten trotzdem Musik hören also kam es nicht selten vor, dass wir unsere Computer schnappten und uns trafen. Das klingt deutlich leichter als es damals war, denn sowohl Computer als auch Bildschirm waren riesig und sackschwer. Aber nur so konnten wir Musik tauschen, was die Industrie natürlich nicht gern sah – aber wo kein Kläger, da kein Richter.
Und dann schaufelten wir uns die Platten mit mp3s mal mehr mal weniger guter Qualität voll. Doch brauchte es noch etwas zum Abspielen und da kam man früher oder später nicht an Winamp vorbei. Ein kleines Stück Software, mit dem man vornehmlich Musik abspielen konnte, in dem man den Klang so anpassen konnte, wie man es wollte und das sich selbst auch bis zur Unkenntlichkeit anpassen ließ.
Winamp war einfach der Shit.
Und Jordan Eldredge hat sich die Mühe gemacht und irgendwas um die 65.000 Skins zusammengesammelt (oder sammeln lassen – schwer vorstellbar, dass das ein Mensch alleine schaffen kann) und präsentiert diese unter Skins.Winamp.org.
Das sensationelle ist: Die Dinger lassen sich nicht nur anschauen, sondern auch ein Stück weit benutzen und das katapultiert jeden, der damit zu tun hatte, direkt in diese Zeit zurück. Einfach wunderbar.
Wer noch mehr davon will, folgt am besten diesem Twitter-Bot, der regelmäßig irgendeinen random Skin postet oder probiert auch einfach mal diese Webvariante aus.
Und ich sags ganz ehrlich: So nervig das Speichern und Verwalten eigener mp3s auch war – für Winamp wünsch ich mir die Zeit ein bisschen zurück.
[via]
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