Die Einschienenbahn von Louis Brennan
Manch einer hat es mitbekommen: Letzte Woche ist hier im Norden ein bisschen das Bahn-Chaos ausgebrochen – und ich war mittendrin. Also fast, denn das, was da so viel Unruhe gestiftet hat, ist knapp nach meinem Aufenthalt in Elmshorn passiert.
Letzte Woche Donnerstag hab ich den Mietwagen, den wir für Schweden genutzt haben, wieder weggebracht. Eigentlich kein großes Ding, aber nervig, weil ich mit Öffentlichen wieder nach Hause fahren musste. War 10 Tage vorher in umgekehrter Reihenfolge auch schon nervig, aber immerhin auch kein Problem. Die Hinfahrt zur Abgabestelle war dann auch mit 40 Minuten okay, die Abgabe selbst mit 10 Minuten schneller, als ich dachte. Doch dann ging das Chaos los.
Vom Flughafen bis zum Bahnhof lief das noch alles okay, war vielleicht ein bisschen sehr warm, aber zeitlich gab es nichts zu meckern. Am Hauptbahnhof selbst hatte ich dann aber doch ein bisschen mehr Zeit – die Bahn nach Glückstadt fährt halt nicht häufig. 5 Minuten vor Abfahrt begab ich mich dann zum Gleis und durfte mit ansehen, wie im 5 Minutentakt sich die Verspätung auf 30 Minuten aufbaute. Grund: Ein anderer Zug sollte vorher das Gleis belegen und auf den wurde gewartet – was dann alles schon direkt absurd macht, denn mein Zug sollte in Hamburg starten. Der KONNTE also gar keine Verspätung aufbauen. Und während der 30 Minuten? War das Gleis dauerhaft leer. Sowie das Gleis daneben auch. Und daneben auch und daneben auch. Ein Schelm, wer glaubt, dass man da hätte was drehen können.
Aber hey, irgendwann kam er ... und fuhr nur bis Elmshorn. Kein Problem, 10 Minuten später sollte ein Anschlusszug kommen, wartet man halt noch mal kurz. 10 Minuten sind ja schließlich keine Welt.
Pustekuchen, in Elmshorn angekommen hieß es dann, dass der Anschlusszug ersatzlos gestrichen wird. BAM! Was letztendlich hieß: Wieder eine Stunde warten. Und eins kann ich sagen: Man will in Elmshorn keine Stunde warten.
Insgesamt war ich dann irgendwas um die 5 Stunden unterwegs und weiß nun sehr genau, warum das mit der Verkehrswende nicht klappt und was Bahn-Mitarbeiter meinten, als es hieß, dass Fahrpläne nur noch gewürfelt werden.
Ob da die Einschienenbahn von Louis Brennan Abhilfe schaffen könnte, kann ich nicht beurteilen, aber bei so einem Chaos darf man nichts unversucht lassen. Und zumindest rein technisch ist die kreiselbasierte Einschienenbahn mindestens beeindruckend:
Oder wir gehen halt einfach wieder zu Fuß. Dann braucht man auch keinen Mietwagen und ist sowieso die meiste Zeit mit dem eigenen Arsch Zuhause.
[via]
4 Reaktionen
Weitere Reaktionen