Doku: Im Reich der Rostlauben
Ich persönlich hab bisher noch keine Bekanntschaft mit einem Autofriedhof gemacht, gleichwohl weiß ich natürlich, dass sie existieren. Wobei das bei uns wohl eher als Schrottplatz durchgeht und zumindest für Schrauber immer noch die Gelegenheit bietet, günstig an irgendwelche Ersatzteile zu kommen – wie genau man als Betreiber solch eines Schrottplatzes wirklich Geld verdienen kann, erschließt sich mir allerdings noch nicht. Muss es aber auch nicht, Leben und leben lassen – wenn es funktioniert, auch gut.
Neu war mir allerdings, dass man früher (vielleicht auch heute noch) sogar ganz bewusst Friedhöfe geschaffen und der Natur überlassen hat, teils sogar im Meer, damit sich neue Lebensräume bilden können.
Im Zuge des Dieselskandals oder überhaupt der ganzen Thematik um Verbrenner-Autos dürfte aber auch das Thema Autofriedhöfe (neue) Fahrt aufnehmen und relevanter werden – ein guter Zeitpunkt also, um sich die nachfolgende Doku von den Kollegen von Arte mal genauer anzusehen. Kommt ja ohnehin sonst nur Mist im Fernsehen:
Auf Autofriedhöfen vollziehen sich oft faszinierende Verwandlungen: Edle Karosserien verrosten und verschmelzen langsam mit der Natur; viele von ihnen bieten wilden Tieren und Pflanzen ein neues Zuhause. Eine Zeitlang versenkte man entkernte und entgiftete Autowracks sogar bewusst im Meer, um die unterseeischen Landschaften zu bereichern und die Herausbildung neuer Ökosysteme zu fördern. In den letzten Jahren hat sich der Wind gedreht; immer mehr Autofriedhöfe werden geräumt. Das ist bedauerlich, denn Autowracks können faszinierende Zeitzeugen sein, die faszinierende Einblicke in die Bauart und Ästhetik der Automobilproduktion im 20. Jahrhundert geben. Angesichts der jüngsten Krisen und Skandale in der Automobilindustrie in Europa und den USA stellt sich zudem die Frage: Wandern künftig vielleicht auch Tausende Neuwagen direkt auf die Schrotthalden? Ist das Automobil ein Auslaufmodell? Autofreaks, Kulturliebhaber, Sammler, Künstler, Fotografen und Wrackjäger setzen sich für Erhaltung der Orte ein, an denen sie ihren Kultobjekten auf ihre Weise gedenken können.
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Quatsch. Die Autos die in Deutschland verteufelt werden, werden in den Nachbarländern mit Kusshand für kleines Geld genommen.