Ein Fahrradweg in Brooklyn
Letzte Woche hatte ich einen Beitrag, den ich direkt mit „der ist für alle Autohasser“ – bisschen unfair, aber das sind die Autohasser mit ihren Argumentationen zum Großteil ja auch. Sollte aber auch nicht neu sein, da mehrfach an diversen Stellen erwähnt, dass ich die gesamte Diskussion mittlerweile einfach nur noch nervig finde. Dieses ganze schwarz-weiß führt halt zu nichts und mittlerweile haben wir als Menschen das Diskutieren ja ohnehin verlernt und sind am Ende nur noch darauf aus, selbst Recht zu haben.
Dennoch, ich hab damit das Universum ins Ungleichgewicht gebracht, daher darf das hier sehr gern als richtiges Futter für Autohasser sein, denn fest steht auch: Nicht nur die radikalen Fahrradfahrer haben einen an der Birne, auch im Auto sitzen sehr oft Arschlöcher und rücksichtslose Vollidioten.
Denn im nachfolgenden Video sieht man mal wie Grand Street Bike Lane in Brooklyn unter realen Bedingungen genutzt werden kann. Dabei ist diese Route eigentlich dafür gedacht, dass man sehr lang sehr unbeschwert mit dem Fahrrad durch Brooklyn fahren kann – und damit auch ein gutes Beispiel, was hierzulande falsch läuft.
In Hamburg zum Beispiel versucht man seit der letzten Wahl das Fahrrad mehr in den Vordergrund zu schieben und als wirkliche Alternative zum Auto platzieren. Das Problem nur: Man macht es scheinbar wie in Brooklyn: Bisschen Farbe auf den Boden und dann passt das schon. Natürlich hat man auch teils Steinkanten eingesetzt, sodass zumindest ein bisschen Schutz vor Autos für Fahrradfahrer gegeben ist – allerdings mangelt es an letzter Konsequenz, damit das wirklich Wirkung hat. Von teils dämlichen Planungen am Ende dieser Schutzstreifen will ich gar nicht anfangen.
Und ob das jetzt so klug war, für viel Geld ein Fahrradparkhaus irgendwo hinzupacken, dass teils mit unsinnigen Kompromisslösungen erbaut wurde und aktuell nicht ansatzweise ausgelastet ist … keine Ahnung, wie das zur Verkehrswende beitragen soll.
Was aber definitiv nicht klug ist: Anwohnerparkzonen planlos einzuführen und auszuweiten, nur um dann am Ende mit Ausnahmegenehmigungen um sich zu werfen. Verstehe ja ohnehin nicht, warum man die einen Dinge nur besser machen kann, indem man die anderen einfach schlechter macht (was übrigens für alle Bereiche des Lebens gilt). Fortschritt hab ich mal anders verstanden.
Wie dem auch sei, hier nun das Video:
Ich bleib dabei: Das Vehikel ist hier weniger das Problem, sondern derjenige, der halt drin oder drauf sitzt.
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