Ein Schüler mit ADHS im Zeitraffer bei Mathe und Star Wars im Vergleich
Vorab sei gesagt, dass ich keine Ahnung von ADHS oder Menschen mit ADHS habe, durfte mir aber in meiner Kindheit auch schon mal anhören, dass das wohl auch bei mir vorhanden sei. Womit wir eigentlich auch schon beim Kern sind, über den ich kurz sprechen will: Diese übertrieben schnellen Diagnosen mit bestimmten Krankheiten.
Ich kann mich jedenfalls gut daran erinnern, wie Leute aus dem Bekannten- oder auch Familienkreis immer mal wieder über ihre Kinder (somit ebenfalls Verwandte und eben auch mich) gesprochen haben. Macht man scheinbar als Eltern so – auch das nur Mutmaßung, aber als Hundehalter macht man das ja auch – dass man Kinder und ihre Entwicklungen vergleicht.
Wenn man dann Dinge hat, die man nicht erklären kann, ist man natürlich offen, gern auch für viel Schabernack. Wie sonst könnte man Globulis und diesen komischen TV-Sender erklären, bei denen irgendwelche Muttis Karten legen und mit Engeln sprechen? Pädagogen werden da auch gern zu Rate gezogen, weil die ja in der Regel die Kinder häufiger erleben, als das die Eltern tun und vielleicht sollte man allein daran schon mal etwas ändern. Aber hier soll es nicht um das verkappte Schulsystem gehen, das kommt sicher später noch mal.
Und wenn dann diese Tresenwissenschaft, gefährliches Halbwissen und Mutmaßungen aufeinandertreffen, hört man eben auch schnell, dass Kinder verhaltensauffällig sind und doch bestimmt ADHS haben.
Persönliche Meinung: Ist halt Quatsch und vielleicht akzeptiert man einfach, dass es keine klar definierten Muster für alle Kids geben kann und gerade Entwicklungsschritte unterschiedlich schnell und auf unterschiedliche Art genommen werden. Wie gesagt, behaupte ich als Nicht-Kinder-Habender.
Gestützt wird das aber immerhin u.a. durch das nachfolgende Video der University of Central Florida:
Die Erklärung liefert die Video-Beschreibung direkt mit:
„That may not seem surprising. After all, weren’t the children absorbed by the sci-fi movie and bored by the math lesson? Not so, [ Mark Rapport, director of the Children’s Learning Clinic at the University of Central Florida] said.That’s just using the outcome to explain the cause,“ he said. „We have shown that what’s really going on is that it depends on the cognitive demands of the task. With the action movie, there’s no thinking involved – you’re just viewing it, using your senses. You don’t have to hold anything in your brain and analyze it. With the math video, they are using their working memory, and in that condition movement helps them to be more focused.“
The takeaway: Parents and teachers of children with ADHD should avoid labeling them as unmotivated slackers when they’re working on tasks that require working memory and cognitive processing, researchers said.
Womit wir bei dem vielleicht wichtigsten Punkt angekommen sind: Nur weil es anders ist und nicht in unser vordefiniertes Muster passt, muss es nicht schlecht sein oder zwingend korrigiert werden.
[via]
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