Go Go Gazelle – Klapp dein Visier hoch, Erika
„Hallo Nachwelt, das hier ist für Euch / Das mit dem Feuer und dem Chaos waren wir“, beichten Go Go Gazelle auf Finger Rücken Kreuz – einer der Vorabsingles zu
ihrem ersten Longplayer Flaschenpost an morgen, der am 14. August erschienen ist. Dieser schonungslos ehrliche Ton prägt sie, die „Neue“ von Go Go Gazelle, vom ersten bis zum letzten Song. Das kommt gut an, was sich bislang vor allem an zahlreichen Platzierungen der Album-Singles Wir sind nicht die Talking Heads, Finger Rücken Kreuz und Erdbeerfelder für immer in den größten nationalen Rockplaylists sämtlicher Streaming-Anbieter zeigte.
Doch Go Go Gazelle konnten es nicht lassen und so veröffentlichten sie auch noch exakt einen Tag vor Albumrelease eine weitere Single inklusive Musikvideo. Die Augsburger haben dafür einen besonderen Gast gewinnen können und zwar niemand Geringeres als die fünfmalige deutsche Meisterin im Boxen, wie auch ehemalige Olympia-Teilnehmerin, Andrea Strohmaier.
Nach zwei EPs verspürte das Augsburger Indie-Punkrock-Trio große Lust, an einem Album zu arbeiten. Insgesamt zehn Songs haben es final draufgeschafft und dieses geizt nicht mit gut ausgearbeiteten, griffigen Melodien. Ihren musikalischen Punkrock-Wurzeln mischt die Band auf Flaschenpost an morgen auch gezielt FolkEinflüsse bei. Live aufgenommen in einem Berliner Studio mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesängen. Ungefiltert und direkt sollte die musikalische Energie der Drei, die sie auf ihren Konzerten versprühen, auch auf Platte zu hören sein. Eine Kapelle, die im Studio befreit aufspielt. Weit weg von so was wie „Alltag“.
Das hört und spürt man!
Go Go Gazelle. Eine Band, deren Mitglieder gut im Saft sind und mitten im Leben stehen. Die Phase, in der man für gewöhnlich die Lebens-Weichen gestellt hat. So die Zustandsbeschreibung auch bei den Dreien; hier soll kein übertriebener Underground-Punk-ACAB-Ethos aufgebauscht werden. Die Band beweist sich in ihren Texten entsprechend als aufmerksamer Beobachter und spart auch nicht mit Selbst-Reflektion und Ironie. Dabei geht sie gewohnt pointiert vor, was auch reichlich kritische Töne mit sich bringt.
Musikalisch hört man bei den Augsburgern zweifelsohne die Sozialisation mit Punk und Indierock aller Couleur und dennoch bleibt immer auch etwas zu entdecken. Und so wollen Go Go Gazelle mit Flaschenpost an morgen in erster Linie zwar unterhalten, aber auch etwas schaffen, das bleibt.
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