Jonny Kim kann einfach alles
Das dürfte einer der unspektakulärsten Beiträge werden, die es hier je gab, aber ich find die Geschichte einfach viel zu gut, als dass ich mir das für mich selbst nicht doch für immer und ewig hin kleben will:
Je nach Karriere-Weg ist es bei den meisten Menschen vermutlich so, dass die sich irgendwann für ein Feld entscheiden und dann – sofern nichts Gravierendes dazwischenkommt – bis zum Renteneintritt mehr oder weniger drinbleiben. Ein Mediziner wird irgendwie immer Mediziner bleiben oder zumindest in dem Feld arbeiten, ein Handwerker wird immer irgendwie Handwerker sein und Fußballer immer irgendwas mit dem runden Leder zu tun haben und sei es nur, ab einem gewissen Alter Zeug in ein Mikrofon zu quatschen.
Macht ja auch total Sinn, denn über die Jahre und mit ein klein wenig Hirnschmalz wird man immer mehr Experte in dem Feld, in dem man sich bewegt. Erfahrung könnte man das nennen, denn Erfahrung kann man nicht lernen, Erfahrung kann man nur über die Zeit sammeln.
Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel und so mancher hat noch mal eine zweite Karriere gestartet und komplett umgeschwenkt. Zudem gibt es sicherlich genug Leute, die gerade am Anfang extrem viel ausprobieren, weil das auch einfach gar nicht so einfach ist, den Bereich zu finden, der einem Spaß macht und in dem man über die nächsten Jahrzehnte seinen Lebensunterhalt verdient und gleichzeitig nicht jeden Tag komplett gefrustet nach Hause gehen will.
Und dann gibt es Jonny Kim. Jonny Kim ist einfach mal Arzt, Navy SEAL und Astronaut. Oder um es anders zu sagen: Das, wofür andere jahrelang trainieren, studieren und sich den Arsch aufreißen, hat Kim einfach direkt drei Mal gemacht und das scheinbar sehr erfolgreich. Als Navy SEAL hat er unter anderem den Silver Star, die Bronze Star Medal und den Combat Action Ribbon bekommen, nur um dann ein Medizinstudium zu absolvieren und 2019 den Doktortitel verliehen zu bekommen. Reichte aber nicht, denn dann ging es weiter zur NASA und 2025 zu seinem ersten Flug ins All, wo er 8 Monate blieb.
Falls also jemand mal wieder sagt, dass man ja alles werden könnte, wenn man sich nur genug anstrengt, dann kann man das durchaus wortwörtlich nehmen. Zumindest wenn man Jonny Kim heißt. Crazy Typ.
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