Maika – Little Lizard
Maika – das Solo-Projekt der international getourten und ausgezeichneten Musikerin Maika Küster – hat vor einiger Zeit aus ihrem Debütalbum Holy Noon die Leadsingle Little Lizard geteilt. Als ungewöhnliche Komposition ist der Track ein gebrochener Hit über den Druck der heutigen Selbstoptimierung: ironisch und ernsthaft, Ohrwurm und gesellschaftskritische Darstellung zugleich, mit Einschüben aus New-Wave-Pop und Anspielungen an Kate Bush, Depeche Mode und Prince in der Hinterhand.
Maikas Solodebüt Holy Noon zeigt zwei Seiten der Essener Musikerin: rauer Synthie-Pop und hypnotischer Singer/Songwriter-Soul. Ein sinnliches, genreloses Album mit einer hellen und einer dunklen Seite. Am Mittag erreicht die Sonne ihren Höchststand; der Tag teilt sich in zwei Hälften. Eine helle und eine dunkle Seite: Das schwebte Maika Küster vor, als sie ihr Debütalbum als Maika konzeptionierte. Mit ihrem Quintett hatte sie bereits vier Songs live eingespielt, meditative Stücke mit Kontrabass und Klavier. Die A-Seite von Holy Noon war komplett: hypnotischer Folk, kantiger Soul und verwunschener Indie, gesungen von einer charismatischen Sängerin. Nur noch eine Spur von Jazz ist aus dieser betörenden Melange herauszuhören.
Denn das Album verlangte mehr, so Maika: “Ich habe nach einem Gegengewicht gesucht. Es entspricht einfach nicht meinem Lebensgefühl, nur Kontemplatives aufzunehmen. Es brauchte noch tanzbare Songs mit Tiefe.“ So hat sie, fast ausschließlich in Eigenregie, die B-Seite produziert. Darauf: tanzbare Beats, Anklänge an die Achtziger und an elektronischen Pop. Sphärische Synthesizer, metallische Drums und betörende Streicher (von Maika selbst am Mellotron eingespielt). Holy Noon ist eine jederzeit überraschende Platte. Die poetischen Texte kreisen um Vergänglichkeit und Gier, aber auch um Sinnlichkeit und Verlangen.
Du magst die Musik?
Dann folge doch einfach der Playlist von wihel.de auf Spotify!
Eine Reaktion
Weitere Reaktionen