Test der Mitropa-Gaststätten in der DDR
Vor einer Weile schon hab ich mal eine Doku gesehen, die mir irgendwie nicht so richtig aus dem Kopf gehen will, obwohl sie eine der belanglosesten Dokus sein dürfte, die ich ja gesehen hab.
Dabei hat die Kamera drei Männer begleitet, die für ... ich weiß gar nicht für wen ... Raststätten überprüft und bewertet haben. Und dabei mein ich nicht die Dinger, bei denen man auch Tankstelle und irgendwelche Fressketten vorfindet, sondern wirklich diese Parkplätze, auf denen nichts weiter ist, als ein Klo und vielleicht noch ein paar Bänke, um dort die eigenen Butterbemmen zu verspeisen.
Und die haben das alles in der Doku unfassbar ernst genommen. Bewaffnet mit Klemmbrett, Papier, Stift und irgendwelchen Kriterien sind die dann da zu dritt über die Parkplätze getingelt und haben alles bewertet, was sie vorfinden konnten um dann ... ja, weiß ich eigentlich auch nicht, warum die das gemacht haben.
Das war alles schon ein bisschen doll absurd, nicht nur dass sich durch deren Bewertung mit Sicherheit nichts in den nächsten 20 Jahren verbessern wird, auch dass da wirklich drei Leute für bezahlt werden, sowas zu tun – und die das dann auch noch mit aller Ernsthaftigkeit betreiben, als würden davon Leben abhängen. Es war wild.
Da ist selbst die Bewertung von Prisma aus dem Jahr 1987 zu den Mitropa-Gaststätten der DDR eine ganz andere Welt. Ob jetzt um ein Vielfaches besser oder einfach nur anders, darf jeder selbst entscheiden:
Im Jahr 1987 untersucht das DDR-Magazin „Prisma“ den Kundenservice in Mitropa-Gaststätten. Dabei werden die Sauberkeit, Kundenfreundlichkeit und das Speisenangebot in Bahnhofsgaststätten in Halle, Bitterfeld und Dessau genau unter die Lupe genommen. Während einige Mitropa-Restaurants mit einwandfreiem Service und Hygiene punkten, gibt es in anderen erhebliche Mängel: Müll auf dem Boden, fehlende oder unappetitlich aussehende Speisen, keine Preistafeln usw. Besonders in Bitterfeld besteht dringender Renovierungsbedarf, um die Versorgung der Gäste und Reisenden zu verbessern.
Und wer sich fragt, was Mitropa eigentlich heißt: MITteleuROPäische Schlafwagen- und Speisewagen-Aktien-Gesellschaft.
Hoffe, dass es in Bitterfeld mittlerweile alles ein bisschen besser ist.
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