Berlin: Die Sinfonie einer Großstadt
Schade, ich dachte erst, dass hier tatsächlich Berlin als Stadt bereits vor knapp 100 Jahren eine erste eigene Hymne (oder eben besser gesagt eine Sinfonie) bekommen hat – historisch gesehen schon eine kleine Sensation, aber auch irgendwie wieder typisch, dass ausgerechnet sowas wie Berlin sowas bekommt.
Dabei gibt es doch so viele andere, schönere Städte, die das viel eher verdient haben. Kassel natürlich nicht und Hannover ist nach wie vor einen Beweis schuldig, dass es nicht einfach platt gemacht und noch mal neu versucht wird. Aber Hamburg zum Beispiel. Oder auch einfach nur sowas kleines wie Glückstadt – einfach viel schöner und sympathischer als dieser Betonklotz, der mittlerweile Hauptstadt unseres Landes ist.
Aber gut, war sie halt noch nicht 1927 und vermutlich sah Berlin da tatsächlich noch deutlich besser aus als heute und viele andere Städte, die heute nicht nur an Berlin vorbeigezogen sind, sondern schon überrundet haben.
Genug rumgehackt auf diese Hässlichkeit, es sollte klar sein, was ich von Berlin halte. Und ja, ich kenne nicht alle Ecken, muss ich aber auch nicht – kenne ja auch nicht alle Ecken aller anderen Städte, die ich deutlich besser finde. Meinung, subjektiv und so.
Jedenfalls geht es hier viel mehr um einen Dokumentar-Film, der für seine damaligen Verhältnisse recht neu und modern daher kommt – und das eigentlich nur, weil dort erstmalig die Schnitte relativ kurz und hektisch gesetzt wurden, um eben das Leben schon damals möglichst anschaulich darzustellen. Was halt schon niedlich ist, weil das heute mittlerweile einfach zu einem der ersten und einfachsten Mittel gehört, wenn man Hektik irgendwie verdeutlichen möchte.
Dank künstlicher Intelligenz gibt es das nun auch in Farbe und besserer Qualität – macht Berlin aber dennoch nicht wesentlich toller:
Berlin: Symphony of a Metropolis or Berlin: Symphony of a Great City is a 1927 German film directed by Walter Ruttmann, co-written by Carl Mayer and Karl Freund.
Wirkt auf mich ein bisschen zu romantisch, aber vielleicht war das Leben tatsächlich auch ein wenig einfacher und schöner. Hatten ja immerhin kein Internet.
[via]
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