Torpus & The Art Directors – 4×7
Das verflixte dritte Album gerät für viele Bands zur Zerreißprobe. Auf dem Debüt genießt man noch herrlich naive Narrenfreiheit, auf dem Zweitwerk muss man schon den Balance-Akt zwischen Weiterentwicklung und Erwartungshaltung meistern – auf Album Nummer 3 aber muss man sich endgültig entscheiden, wie man seine Kunst betreiben möchte:
Geht man den Weg des Kompromisses und nutzt die vielen kleinen manipulatorischen Kniffe, die man in zwei Alben-Zyklen erlernt hat, um die Chancen des wirtschaftlichen Erfolgs seiner Band zu verbessern oder besinnt man sich zurück auf die Musik an sich, spielt die Songs und Töne so, wie sie aus einem herausfließen, wie sie erdacht waren.
Sönke Torpus, Jenny Apelmo, Melf Petersen, Ove Thomsen und Felix Roll haben sich für den kompromisslosen Weg entschieden, kommen mit ihrem dritten gemeinsamen Album ganz dicht an den Kern ihrer Band und klingen so sehr nach einer gemeinsamen Vision wie nie zuvor.
Insgesamt mehr Platz eingeräumt wurde in den neuen Songs der E-Gitarre von Melf Petersen, der in Songs wie Antonia oder Sophia die Führung der Art Directors übernimmt. Letzterer atmet sogar den Spirit von 60s Rock’n’Roll und den Beach Boys, eine neue Komponente im Sound der Band, die sich perfekt einpasst. Auch zu erwähnen ist die beeindruckende gesangliche Leistung von Frontmann Sönke Torpus: nicht nur in den beiden Songs, deren Texte auf Haustier-Metaphern basieren, beweist er eine eindrucksvolle Stimmvielfalt und erhabenes Können. Über die Länge der gesamten Platte ist es ein Genuß, Torpus’ Melodien zuzuhören, vor allem dann wenn er vom Chor seiner gesamten Band unterstützt wird. In den Vordergrund spielt sich jedoch kein Mitglied der Art Directors, das hier ist ein Produkt der Gemeinschaft und gebündelter Kreativität:
Du magst die Musik?
Dann folge doch einfach der Playlist von wihel.de auf Spotify!
4 Kommentare
Ping- & Trackbacks
Webmentions