Warum Curling-Steine so verdammt teuer sind
Eigentlich ist das ja nicht nötig, aber falls doch noch jemand einen Beweis dafür will, wie bekloppt die Menschheit eigentlich ist, der muss sich nur mal anschauen, dass die Asien-Winterspiele für 2029 an Saudi-Arabien vergeben wurden.
Ich mein, wir erleben mittlerweile sehr deutlich, dass sich die Erde immer mehr aufheizt und gerade die Regionen nahe des Äquators immer unbewohnbarer werden. Mehr als 50°C in Indien und Co. werden da zur Normalität und wenn das nicht schon absurd genug klingt, kann man sich gern mal anschauen, was mit dem menschlichen Gehirn bei solchen Temperaturen passiert. Spoiler: Nichts Gutes.
Aber hey, wenn man die Fußball-WM nach Katar vergeben kann und erst hinterher auf die Idee kommt, dass das im Sommer vielleicht doch zu heiß ist (und auch im Winter, aber man kann ja easy peasy riesige Klimaanlagen in Stadien bauen), kann man die Insel der Vernunft auch komplett hinter sich lassen.
Der Witz ist: Auch in Saudi-Arabien kann es theoretisch Schnee geben und in Trojena, wo die Spiele ausgetragen werden sollen, fallen die Temperaturen durchaus auch mal auf den Gefrierpunkt. Allerdings ist es dort furz-trocken, sodass man trotzdem auf Kunstschnee zurückgreifen muss und das in Massen.
Dazu kommt, dass dort natürlich jede Menge Infrastruktur fehlt, die jetzt aus dem Boden gestampft werden muss – für die Wirtschaft vor Ort sicher ganz geil, aber was mit derlei Stätten passiert, nachdem die große Öffentlichkeit wieder abgezogen ist, ist auch hinlänglich bekannt. Nachhaltig sieht eben anders aus.
Aber wenn wir schon von nachhaltig sprechen, dann können wir auch mal über Curling-Steine sprechen. Die sind tatsächlich gar nicht mal so günstig, einer kostet schnell über 600 Dollar, zumindest wenn wir vom olympischen Original sprechen. Wenn dann ein Set aus 16 Steinen besteht, reden wir hier direkt von 9.600 Dollar und das ist mal eine Stange Geld.
Das liegt aber nicht (nur) an reiner Profitgier, sondern daran, dass die Firma, die die Steine herstellt und das tut sie auch schon seit 1851, dafür unter anderem Granit benutzt, dass es nur auf einer kleinen Insel an der Küste Schottlands gibt. Und weil die sich halt jede Menge Mühe geben, ist ja schließlich für Olympia:
Immerhin, die Schrubber sollen deutlich günstiger sein.
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