Wie eine Glocke in der Whitechapel Bell Foundry hergestellt wurde
Ich schein langsam ein Talent für „zu spät dran sein“ zu entwickeln. Vor drei Tagen erst die kleine Story über Fred Dibnah, der schon eine Weile nicht mehr unter uns weilt, und jetzt eine kleine Geschichte über eine Firma, die es seit 2017 eigentlich nicht mehr gibt.
Das Besondere an der Whitechapel Bell Foundry: Dort wurde Big Ben gegossen. Und vielleicht auch, dass die Firma Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden ist. Denn wie das mit Glocken so ist, die Nachfrage danach ist scheinbar begrenzt (und damit mein ich nicht nur solchen Frevel, dass manche Glockenklingeln einfach mit Lautsprechern simulieren). Wenn man dann auch noch besonders gute Qualität abliefert, sodass eben die eigenen Glocken besonders lange halten … wird’s eben sehr schwer mit dem Geldverdienen.
Dazu kommt dann die übliche Stadtentwicklung mit steigenden Mieten und dem Wahn, aus jedem Quadratmeter noch mehr Geld rauspressen zu wollen. Das in Verbindung mit ausbleibenden Aufträgen kann nur dazu führen, dass eine Firma irgendwann die Pforten für immer schließen muss. Und leider auch eine von vielen Geschichten: Es fehlte ein Nachfolger in Sachen Firmenführung.
Mittlerweile haben die Besitzer des Geländes mehrfach gewechselt und wenn ich das richtig verstanden hab, gibt es aktuell Pläne, irgendein Hotel dort draufzupacken – auch das irgendwie typisch für die Entwicklung von Städten und Bauflächen.
Wie dem auch sei, wir schauen jetzt erstmal, wie dort früher Glocken hergestellt wurden:
Fun Fact: Man kann sogar heute noch Whitechapel-Glocken kaufen. Denn der ehemalige Inhaber hat das Logo lizenziert und genau das wird jetzt von einer anderen Gießerei verwendet. Nostalgisch schön, aber auch ein bisschen absurd, dass man mit einem Logo noch ganz okay gut Geld verdienen kann, oder?
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